約 3,884,251 件
https://w.atwiki.jp/elvis/pages/1644.html
Der Verfall des Jahrtausends 2000. Kalender Juli Gudehus? Indien in Britischen Augen Regina Runge-Beneke?Hans-Heinrich Nolte? Daten - Management mit dem NORTON Commander. Fuer IBM- PC und Kompatible Udo Schmidt? Daten retten mit NORTON UTILITIES. Fuer IBM- PCs und Kompatible Udo Schmidt? Das MS- WINDOWS Kompendium Udo Schmidt? Der Schneemann und andere Geschichten Hansgeorg Schmidt-Glintzer? Der PC als intelligente Schaltzentrale Peter Wratil?Richard Schmidt? ATARI ST Messen, Steuern, Regeln. Angewandte Interface- Technik. Aufbau, Funktion, Schaltungslogik, Schnittstellen- Parameter Richard Schmidt?Peter Wratil? NORTON Utilities fuer Insider Udo Schmidt? AutoLISP mit AutoCAD Juerg Schmidt?Edy Schuetz? Das Schwert als Schluessel. Pedro de Valdivia erobert Chile Alois Schmidt? Windows 3.0. Die Einfuehrung Udo Schmidt? MS- DOS 5.0 Fachkolleg. Inkl. sieben 5 1/4'- und vier 3 1/2'- Disketten Rolf Scheuring?Barbara Schmidt?Heidi Guenther? Scherlock Schmidt u. Co Scherlocks erster Fall. Wo ist Herr Kanini? Andreas M. Reinhard? Der Marinemaler Robert Schmidt- Hamburg Boye Meyer-Friese?Gerhard Kaufmann? Stimmungslandschaften Bernd Schmidt-Zelger?Ottone C. Cretschmer? Gutenberg- Jahrbuch 2000 Stephan Fuessel? Zauberlandschaften Hans Dieter Schmidt?Robert Eikam? Unglaublich, Herr Praesident. Ordnungsrufe / Herbert Wehner Ralf Floehr?Klaus. Schmidt? Nederlands Ontwerp / Dutch Design 2000 / 2001 Betriebswirtschaftslehre fuer die Verwaltung. Eine Einfuehrung Hans Juergen Schmidt? Gutenberg live - Phantomschmerzen Albert Hoehner?Klaus Wilinski? Da ging's mit mir bergab. ( Ab 12 J.) Guri Tuft?Hinrich Schmidt-Henkel? Bauaufsichtliche Zulassungen 3 (BAZ). Ergaenzungslieferung 03/02. Ein historischer Roman aus der Steinzeit. ( Ab 12 J.) Margareta Lindberg?Guenter Breitschaft?Karl H. Reuter?Otto Wagner? Strahlenschutz. 34. Ergaenzungslieferung Hans Schmatz?Matthias Noethlichs?Melanie Erhardy? Familie Schmidt im Riesenland Gisela Braun?Dorothee Wolters? Lockstoffe Die Botschaft der Titanic. Ausgewaehlte Essays Gustav Landauer?Walter Faehnders?Hansgeorg Schmidt-Bergmann? Richard Gere. Hommage an eine Ikone Dagi Schmidt? Uebungsprogramme zur Dehn- und Kraeftigungsgymnastik Natascha Schmidt?Martin Hillebrecht? Uebungsprogramme zur Ruecken- und Rumpfgymnastik Natascha Schmidt?Martin Hillebrecht? Handbuch fuer den Radsport Achim Schmidt? Aquagymnastik. Koerper- und Bewegungstraining im Wasser Daniela Ott?Natascha Schmidt? Funktionelle Gymnastik fuer Kinder und Jugendliche Natascha Schmidt?Daniela Ott? Handbuch fuer Radsport Achim Schmidt? Fit- Ball- Aerobic. Ausdauerprogramme fuer Schule, Verein und Studio Alexander Jordan?Ines Graeber?Sylvia Schmidt? Mountainbiketraining fuer Anfaenger und Profis Achim Schmidt? Funktionale Substitution im Haftungsrecht. Die Haftung des Schiffsagenten als Beispiel Andreas Blaschczok?Juergen F. Baur?Klaus P. Martens?Karsten Schmidt? Freies Turnen am Trapez. Hoehenfluege leicht gemacht Juergen Schmidt-Sinns? Mainz. Bilder. Mainz is worth a stay Joe Ludwig? Indoor Cycling Achim Schmidt? Handbuch fuer Radsport Achim Schmidt? Mountainbiketraining. Fuer Anfaenger und Profis Achim Schmidt? Mainzer Zeitzeugen aus Stein. Baustile erzaehlen. 1000 Jahre Geschichte Rolf Doerrlamm?Susanne Feick?Hartmut Fischer?Hans Kersting? Tipps fuer Radsport Achim Schmidt? Tipps fuer Mountainbiking Achim Schmidt? Sonne im Alltag. Wegweisungen zu positiver Lebensfuehrung Ralph Waldo Trine?Karl O. Schmidt? Handbuch fuer Medieneinsteiger. Ein Wegweiser in die publizistische Praxis Eberhard. Kuegler-Schmidt? Welteinheitsporto. CD. Gedichte und Briefauszuege August Stramm?Udo. Herbst?Gunnar. Schmidt? Soziologie und Staedtebau. Versuch einer systematischen Grundlegung Norbert Schmidt-Relenberg? Sushi 5. Jahresheft des adc-Nachwuchswettbewerbes 2002 Hamburg mit Kindern Juergen Huebner?Susanne Schmidt? Gemeinschaftsorientiertes Wohnen Norbert Schmidt-Relenberg?Ulrich Stumpf?Heiko Toenshoff? Schafspelz Peter Schmidt? Ausbauhandbuch Helmut Weber?Heinz Hullmann?Baldur Schmidt?Hans-Werner Strunck? Heldensuche. Roman der fuenfziger Jahre Rainer Schmidt? Diversity Dimension Alter Viviane Schmidt? Ich bin einmalig und dass ich noch lebe, das freut mich. Menschen in der Drogenszene Torsten Schmidt?Manny. Broeder? Harris Peter Schmidt? Methodik der praktischen Verfahrenstechnik Joachim Schmidt? Chemie und Technologie der Duengemittelherstellung Alfred Schmidt? Entwicklung mobiler Anwendungssysteme. Grundlagen, Konzepte, Modelle Alban Schmidt? Ich habe es ohne Therapie geschafft. Aussteiger aus der Drogenszene berichten Torsten Schmidt? Feministisch gelesen I Eva Renate Schmidt?Mieke Korenhof?Renate Jost? Skulptur und Zeichnung Werner Stoetzer?Matthias Fluegge?Erhard Frommhold?Diether Schmidt? Das Mainz-Lexikon. 3600 Stichworte zu Stadt, Geschichte, Kultur, Persoenlichkeiten Das Buch der Doerfer. Einblicke in eine verkannte Lebensform Ulrich Schmidt? Preussen, Deutschland und der Westen. Auseinandersetzungen und Beziehungen seit 1789 Heinrich. Bodensieck?Oswald. Hauser? Manifest des evolutionaeren Humanismus. Plaedoyer fuer eine zeitgemaesse Leitkultur Michael Schmidt-Salomon? Keine Zeit fuer Politik? Otfried Jarren?Patrick Donges?Nina Kreutzfeldt?Verena Schmidt? Deutsch-Russisches Wirtschaftsglossar. Grundbegriffe der Marktwirtschaft - kurz erklaert Marianne Heyer?Galina Danilina? Verdeckte Gewinnausschuettung. Verdeckte Einlage Rolf Hambitzer? Typische Buchfuehrungsfehler. Aufdeckung und Korrektur durch eine Betriebspruefung Martin Leister? Feministisch gelesen II Eva Renate Schmidt?Mieke Korenhof?Renate Jost?Heidi Rosenstock? Befreit zu Rede und Tanz. Frauen umschreiben ihr Gottesbild Angelika Schmidt-Biesalski? Typische Buchfuehrungsfehler. Aufdeckung und Korrektur durch eine Betriebspruefung Martin Leister? Einfuehrung in die Betriebswirtschaftliche Steuerlehre. Mit Fallbeispielen, Uebungsaufgaben und Loesungen Lothar Haberstock?Volker Breithecker? Einfuehrung in die Betriebswirtschaftliche Steuerlehre. Mit Fallbeispielen, Uebungsaufgaben und Loesungen Lothar Haberstock?Volker Breithecker? Buchfuehrung und Bilanzierung mit EDV Joachim Koch? PC - Buchhaltung. Mit grosser Fallstudie Joachim Koch? Du bist begabter als Du ahnst. Anleitung zur Entfaltung latenter Talente Karl O. Schmidt? Grundriss der Kinderzahnheilkunde Helmut F. M. Schmidt? Anlagenbuchhaltung mit PC Joachim Koch? Compilerbau. Eine praxisorientierte Einfuehrung Peter Baeumle?Heinz Alenfelder? Objektorientierte Softwareentwicklung mit C++. Eine praxisorientierte Einfuehrung fuer Wirtschaftsinformatiker Klaus Matzdorff? Computervernetzung. Verteilte Verarbeitung in offenen Systemen Peter Welzel? C++ kompakt. Objektorientierte Softwareentwicklung fuer C- Programmierer Peter Baeumle? Der Einfluss der Besteuerung auf Rechtsform und Standort Volker Breithecker? Allgemeines Steuerrecht Otto Sauer? The 100 best posters 02. Germany - Austria - Switzerland Personalvertretungsrecht Niedersachsen. 19. Ergaenzungslieferung Eckart Dembowski?Hasso Ladwig?Klaus Sellmann? Das Verhaeltnis von Diensteanbietern und Netzbetreibern im deutschen Mobilfunk Joern Kruse? Software - Bilanzierung Michael Bormann? Haftungsverhaeltnisse im Konzernabschluss Stefan Rieke? Mut zur Langsamkeit Adair Lara?Vidya Anja Schmidt? Medizinische Terminologie und aerztliche Sprache Karl Holubar?Cathrin Schmidt? Forschung und Entwicklung im Lagebericht. Eine theoretische und empirische Untersuchung Wolfgang Kuhn? Die steuerlich optimale Rechtsform der Unternehmung Axel Beranek? Informationspraesentation in Multimediasystemen Till Schicker? Handbuch fuer ambulante Pflegedienste. professionell - gemeindenah - wirtschaftlich Elisabeth Beikirch?Bruno Ristok?Doris Schmidt? Unternehmensbewertung und Kaufpreisfindung beim Management Buy- Out (MBO) Christoph Hatzig? Kostenrechnung I. Einfuehrung mit Fragen, Aufgaben und Loesungen Lothar Haberstock? Kostenrechnung I Lothar Haberstock?Volker Breithecker? Kostenrechnung II. ( Grenz-) Plankostenrechnung mit Fragen, Aufgaben und Loesungen Lothar Haberstock? Bilanzanalyse. Moeglichkeiten und Grenzen externer Unternehmensbeurteilung Eberhard Schult? Bausteine der Wirtschaftsinformatik Joachim Fischer?Werner Herold?Wilhelm Dangelmaier? Aufbau und Anwendungsmoeglichkeiten einer Grenzplankostenrechnung in Krankenhausbetrieben Jochen Leonhardt? Bilanzsteuerrecht. Mit Anwendungsbeispielen und Loesungen Andre Jacques Dicken? Buchhaltung und Jahresabschluss. Mit Aufgaben und Loesungen Ulrich Doering?Rainer Buchholz? Buchhaltung und Jahresabschluss. Mit Aufgaben und Loesungen Ulrich Doering?Rainer Buchholz? Konzernrechnungslegung. Mit Fragen, Aufgaben und Loesungen Horst Graefer?Guido A. Scheld? Grundzuege der Konzernrechnungslegung. Mit Fragen, Aufgaben und Loesungen Horst Graefer?Guido A. Scheld? Grundkurs Finanzwissenschaft. Mit Aufgaben und Loesungen Klaus Tiepelmann?Guenther Dick? Grundkurs Finanzwissenschaft. Mit Aufgaben und Loesungen Klaus Tiepelmann?Guenther Dick? Finanzierung Horst Graefer?Guido Scheld? Finanzierung Horst Graefer?Guido A. Scheld?Rolf Beike? Die Bewertung von Beteiligungen an Kapitalgesellschaften. Betriebswirtschaftliche Methoden und steuerlicher Einfluss Hans Dirrigl?Lothar Haberstock?Lutz Haegert?Theodor Siegel? Die Betriebliche Altersversorgung. Ein praktisches Modell fuer die Planung und Gestaltung Hartmut Schwab?Lothar Haberstock?Lutz Haegert?Theodor Siegel? Einzelveraeusserungsstatik und Bilanzierung latenter Steuern Hans Berlage? Abfindungsregelungen in Gesellschaftsvertraegen. Eine oekonomische Analyse Clemens Wangler? Kapitalallokation, Besteuerung und Unsicherheit Patricia Feldhoff? Entlohnungssysteme und Einkommensbesteuerung. Risiko, Anreize und Steuerarbitrage Thomas Jasper? Die effektive Steuerbelastung von Investitionen auf dem europaeischen Binnenmarkt Thomas Kuenne? Das LIFO- Verfahren als Steuerverguenstigung? Ralf Sprey? Einkuenfteerzielungsabsicht und Einkommensbegriff Harald Wissel?Lutz Haegert?Ulrich Schreiber?Theodor Siegel? ADC Jahrbuch 2003 Interne Arbeitsmaerkte. Eine informationsoekonomische Analyse Dorothea Alewell? Personalentwicklung und Organisationales Lernen. Mikropolitische Perspektiven zur theoretischen Grundlegung Anke Felsch? Schluesselqualifikation Kreativitaet. Begriffs-, Erfassungs- und Entwicklungsproblematik Lars-Erik Beitz? Psychisch gestoerte Jungen und Maedchen in der Jugendhilfe. Zur Umsetzung von 35a KJHG Martin H. Schmidt?Hollaender Antje?Heinrich Hoelzl? Integrative Entwicklungsbegleitung statt Assessment Center. Ein neuer Ansatz zur Auswahl von Fuehrungsnachwuchskraeften Uwe Horn? Design als Qualitaet, Qualitaet von Design. Zur oekonomischen Bewertung von Design als Produkteigenschaft Franziska Zeitler? Well done, bitte! Das komplette Menue der Printproduktion Kaj Johansson?Peter Lundberg?Robert Ryberg? Filmfinanzierung. Grundlagen - Beispiele Dirk Eggers? Wettbewerbsfaktor Design. Zum Einsatz von Design im Markt fuer Investitionsgueter Silke Mayer? Filmfinanzierung. Grundlagen - Beispiele Dirk Eggers? Das Gesetz der Inflation. Eine Studie zur Inflations- und Wachstumsdynamik Rolf Caspers? Stabilitaetspolitische Probleme des Bevoelkerungsrueckgangs in der Bundesrepublik Deutschland Kurt Demmer? Die Geldabhaengigkeit des Kapitalmarktes Herbert Fuchs? Bessere Wirtschaftspolitik durch weniger Demokratie? Oekonomische Demokratiekritik und Theorie der Autokratie Guenter Lambertz? Vergessene Wolfskinder Winfried Schmidt? England und das Dritte Reich Oswald Hauser? Deutsch - Polnische Joint Ventures. Ergebnisse einer Befragung Guenter Heiduk?Stanislaw Ladyka?Jozef. Misala? Kritik der reinen Vernunft. Limitierte Jubilaeumsausgabe. Nach der ersten und zweiten Original- Ausgabe Immanuel Kant?Raymund Schmidt? Der Einfluss der Banken auf Grossunternehmen Juergen Boehm? Mikroelektronik und Arbeitsmarkt Stefan Lomberg?Frank Neukirchen-Fuesers?Hans-Harald Webers?Helmut. Cox? Politische Oekonomie der Systemtransformation Thomas Apolte? Rationale Regulierung Guenther Dick? Kritik der reinen Vernunft (Kt). Nach der ersten und zweiten Original- Ausgabe Immanuel Kant?Raymund Schmidt? Parteifinanzen. Ein oekonomisch-finanztheoretischer Beitrag zur Reform Gregor van der Beek? Gewerkschaften, Lohnstarrheit und Beschaeftigung Thomas Schwedler? Geldpolitik und Finanzinnovationen Frank B. Mueller? Handbuch fuer ambulante Pflegedienste. Erste Ergaenzungslieferung. professionell - gemeindenah - wirtschaftlich Elisabeth Beikirch?Bruno Ristok?Doris Schmidt? Staatsorganisationsrecht. Sowie Grundzuege des Verfassungsprozessrechts Rolf Schmidt? Deutsche Kreditinstitute aus institutionenoekonomischer Sicht Andrea Trosky? Organisationsstrukturelle Problemfelder im ueberbetrieblichen Projektmanagement Eva-Maria Korbmacher? US - amerikanische und deutsche Konzernrechnungslegung Dirk Eisolt? Horizontale Strategische Allianzen. Ansatzpunkte zu ihrer Institutionalisierung Violet Lutz? Unternehmung und Umwelt Bernd Kaluza? Vorweggenommene Erbfolge durch Betriebsuebertragung. Eine computergestuetzte Analyse der Gestaltungsmoeglichkeiten Frank Trompeter? Grundrechte. Sowie Grundzuege der Verfassungsbeschwerde Rolf Schmidt? Zeit, Strategischer Erfolgsfaktor von Industrieunternehmen Guido Klenter? Die Deutschen und die Revolution Michael. Salewski? Herausforderung Materialismus. Zur Bedeutung internationaler und nationaler Beschaffung Bernd Kaluza?Juergen Trefz? Betriebswirtschaftliche Anwendungsbereiche Konnektionistischer Systeme Roland Duesing? Zukunftsfaehige Wertschoepfungskreislaeufe Andreas Pasckert? Oekonomische Knappheit und moralischer Ueberschuss. Theoretische Essays zum Verhaeltnis von Oekonomie und Ethik Birger P. Priddat? BGB Allgemeiner Teil Rolf Schmidt? Allgemeines Verwaltungsrecht. Grundlagen des Verwaltungsverfahrens, Staatshaftungsrecht Rolf Schmidt? Politik der Parafiski. Intermediaere im Balanceakt zwischen Staats- und Buergernaehe Klaus Tiepelmann?Gregor van der Beek? Unternehmung und Umwelt Bernd. Kaluza? Kompendium fuer das Examen zum vBP/ WP I/ III H.-Michael Korth?Winfried Mellwig?Michael Ehlke? Kompendium fuer das Examen zum vBP/ WP I/ III H.-Michael Korth?Winfried Mellwig?Michael Ehlke? Kompendium fuer das Examen vBP/ WP I. Wirtschaftliches Pruefungswesen H.-Michael Korth? Kompendium fuer das Examen vBP/ WP I. Wirtschaftliches Pruefungswesen H.-Michael Korth? Kompendium fuer das Examen zum vBP/ WP III. Wirtschaftsrecht Michael Ehlke? Kompendium fuer das Examen zum vBP/ WP I. Wirtschaftliches Pruefungswesen. Ergaenzung Konzernrecht H.-Michael. Korth? Steuerreform 1990. Auswirkungen und Gestaltungshinweise Jahreszeitliche Textilgestaltung in der Primarstufe. (Lernmaterialien) Rosemarie Schmidt? Gefaehrliche Stoffe Paul Sommer?Ludwig Schmidt?Walter Toepner? Selbstfinanzierungsentscheidungen Bernhard Lammert? Arbeitshandbuch BiRiLiG ( Bilanzrichtliniengesetz) fuer die kleine und mittelgrosse GmbH Jochen Leonhardt?Wolfgang Breuer?Hartmut Glaesmann?Michael Merkner? Kabelfernsehen und soziale Beziehungen. Ergebnisse aus Begleitforschungen zu den Kabelpilotprojekten Claudia Schmidt?Uwe Runge? Kommunikationspolitische Alternativen? Hendrik Schmidt? Kinder mit zerebralen Bewegungsstoerungen in ihrem intelligenten Verhalten Martin H Schmidt? Arno Schmidt. Holger A. Pausch? Europaeisches Arbeitsrecht. Hinweise fuer die Praxis des Unternehmens Heribert Schmidt-Dorrenbach? Von Mars ueber Amor zu Aphrodite. Ein Buch in zwei Teilen Friedrich Schmidt? Leistungsvergleiche in der oeffentlichen Verwaltung Gabriele Sonnenberg?Kerstin Schmidt? Demographie konkret. Handlungsansaetze fuer die kommunale Praxis Andreas Esche?Kerstin Schmidt?Johannes Meier?Klaus Peter Strohmeier?Bernhard Mueller?Ad Reinert? Neues Bundesdatenschutzgesetz Erwin Doerr?Dietmar Schmidt? Stasi - Unterlagen - Gesetz. Kommentar fuer Betroffene, Wirtschaft und Verwaltung Dietmar Schmidt?Erwin Doerr? Soziale Netzwerke und Regionalisierung - Perspektiven fuer Behinderte Schmidt-Ohlemann?Jens Harms? Martin Buber (1878-1965) I. Dialogik und Dialektik Martin Buber?Werner Licharz?Heinz Schmidt? Besonderes Verwaltungsrecht II Rolf Schmidt? Verwaltungsprozessrecht. Zulaessigkeit und Begruendetheit verwaltungsrechtlicher Verfahren Rolf Schmidt? Martin Buber (1878-1965) II. Vom Erkennen des Tun des Gerechten Martin Buber?Werner Licharz?Heinz Schmidt? Organisationsplanung mit Petri- Netzen Christian Schmidt? Trainings- Rezepte fuer Badminton. Erfolgreiches Lernen - Schritt fuer Schritt Elke Schmidt-Walter?Karl-Heinz Walter? Das Gymnasium im Aufwind. Entwicklung, Struktur, Probleme seiner Oberstufe Arno Schmidt? Zuhoeren und Gehoertwerden 1. Radio im Nationalsozialismus. Zwischen Lenkung und Ablenkung Daniela Muenkel?Monika Pater?Uta C. Schmidt?Inge Marssolek?Adelheid von Saldern? Zuhoeren und Gehoertwerden 2 Daniela Muenkel?Pater Monika?Uta C. Schmidt?Adelheid von Saldern?Inge. Marssolek? Helden des Alltags. Fuer ein besseres Miteinander Conari?Vidya Anja Schmidt? F und A professionell nutzen. Inkl. 5 1/4'- Diskette Udo Schmidt? F und A 4.0 professionell nutzen Udo Schmidt? Ueber die Lehr- und Lernbarkeit von Literatur Gerhard Ruehm?Wolfgang Bauer?Wendelin Schmidt-Dengler?Christian Ide Hintze?Dagmar Travner? SCSI- Bus und IDE- Schnittstelle Friedhelm Schmidt? Warum sachlich, wenn's auch persoenlich geht. Jahrbuch 1997. Das Who's who peinlicher Personen Klaus Bittermann?Christian Schmidt?Peter Schneider? Lawrence Carroll Johann-Karl Schmidt? Das offene Bild. Aspekte der Moderne in Europa nach 1945 Eva Schmidt?Erich Franz? Nassau und Oranien. Statthalter und Koenige der Niederlande Hans A. Bornewasser?Arie T. van Deursen?Huub P. H. Jansen?Coenraad A. Tamse? Anleitung zum falsch Zeichnen Peter Jenny? Strafrecht Allgemeiner Teil Rolf Schmidt? Das Babylon der Spaetzeit Friedrich Wetzel?Erich Schmidt?Alfred Mallwitz? Der Festefuehrer Rhein- Main 2000/2001. Ueber 850 Feste und Veranstaltungen Volker Buschmann?Daniela Vordermaier? Hexen und Hexenverfolgung im deutschen Suedwesten. Aufsatzband / Katalogband Juergen Michael. Schmidt?Soenke. Lorenz? Berlins Weg zu Elektropolis. Technik- und Industriegeschichte an der Spree Sigfrid von Weiher?Gottfried Vetter? Europas Mitte Otmar Franz? Strafrecht Besonderer Teil I. Straftaten gegen die Person und die Allgemeinheit Rolf Schmidt?Klaus Priebe? Die Herausforderung des Islam. Ein oekumenisches Lesebuch Rolf Italiaander? Leben unter atomarer Bedrohung. Ergebnisse internationaler psychologischer Forschung Klaus Boehnke?Michael J. Macpherson?Folker. Schmidt? Ordnung daheim. Wie man sich das Leben erleichtern kann Dietloff von Schmidt? Textiles Gestalten in der Sekundarstufe I. (Lernmaterialien) Rosemarie Schmidt? Jahreszeitliche Textilgestaltung in der Primarstufe. (Lernmaterialien) Rosemarie Schmidt? Das Einsteigerseminar Novell Netware 4.1 Meinhard Schmidt? AutoLISP in AutoCAD 11. Mit 5 1/4'- Diskette. Sprachbeschreibung und Referenz Juerg Schmidt?Eddy Schuetz? AutoLISP in AutoCAD 12. Sprachbeschreibung und Referenz Juerg Schmidt?Eddy Schuetz? Norton Commander 4.0 Udo Schmidt? Technische Vorschriften fuer Kraftfahrzeuge (TVK). Ergaenzungslieferung 02/02 Timo Goetze?Hans Kleinau?Klaus G. Engel? 3D DeepView. CD- ROM Georg Abramidis?Bernhard Schmidt? Picture Publisher 4.0 Basic Version. CD- ROM mit Benutzerhandbuch. Die Bildverarbeitung fuer Profis Jutta Schmidt? Bauleitplanung und Immissionsschutz fuer gewerbliche Anlagen Alexander Schmidt? Kritik der reinen Vernunft Immanuel Kant?Heiner F. Klemme?Raymund Schmidt? ' Auf das Opfer darf keiner sich berufen' Tanja Schmidt? Texte zwischen Ja und Nein. Selbstbefragung eines DDR- Psychologen Hans-Dieter Schmidt? Die Atmungsorgane und ihre wichtigsten Krankheiten Wolfgang Schmidt? Aspirin, mehr als nur ein Kopfschmerzmittel Karlheinz Schmidt?Marion Zerbst? Vom Krankenbett zum Arbeitsplatz Lennart Levi?J. F. Scholz? Nicaragua Veronika Schmidt? Stress, Koerper, Seele und Krankheit. Eine Einfuehrung in die psychosomatische Medizin Lennart Levi? Strafrecht Besonderer Teil II. Straftaten gegen das Vermoegen Rolf Schmidt?Klaus Priebe? Psychiatrie in unserer Zeit Erwin Gebhard? Schwarzwald. Erlebnisreisen Peter Munk?Wolfgang Schmidt? Kunst jenseits der Kunst Oskar Karpa? Taschenlexikon der Farben Andreas Kornerup?Johan Henrik Wanscher? Bruechige Tarifrealitaet Ingrid Artus?Rudi Schmidt?Gabriele Sterkel? Westdeutsche Frauenliteratur in den 70er Jahren Ricarda Schmidt? Der geheimnisvolle Said. ( Ab 12 J.) Evelyne Schmidt? Treibsand der Gefuehle. Lyrik Peter Schmidt? Couscous und Canape. Zwei Erzaehlungen Ruth Schmidt? Die Abenteuer der Ameise Agathe. Eine Kindergeschichte Astrid Schwabe-Schmidt?Uli Lynn? Farbassoziationstherapie. Theorie und Praxis. Selbsterfahrung durch Farben Gerhard Schmidt? Silberlaecheln. Ein Zahnspangen-Tagebuch Gerda Anger-Schmidt? Soziale Arbeit mit Gruppen. Eine Einfuehrung Marianne Schmidt-Grunert? Kiew und Lwow. Reise Know- How City Guide. Reisehandbuch fuer die interessantesten Metropolen der Ukraine Gert Schmidt?Evelyn Winkler?Klaus Werner? Serbisch, Wort fuer Wort. Kauderwelsch Claudia Schmidt?Dragoslav Jovanovic? Farbe, Musik, Form. Ihre bedeutenden Zusammenhaenge Carl Loef? Spanisch fuer Argentinien, Paraguay und Uruguay. Kauderwelsch Claudia. Schmidt?O Niel V. Som? Halten und Siegen Henning Fritz?Wieland Schmidt? Carl Grossberg. Retrospektive zum 100. Geburtstag Carl Grossberg?Sabine Fehlemann?Eva Grossberg?Hans-Werner. Schmidt? Kaethe Kollwitz. Meisterwerke der Zeichnung Kaethe Kollwitz?Alexandra von dem Knesebeck?Werner Schade?Doris. Schmidt?Hannelore Fischer? Die Tuerkei 1908-1938 Benoist-Mechin?Eric Baschet?Christian D Schmidt? Gran Canaria. DuMont Extra Reisefuehrer. Topaktuelle Infos. Nuetzliche Tipps. Extra- Touren Michael Moebius?Mark Schmidt? Das war'ne heisse Maerzenzeit. Revolution im Rheinland 1848/49 Fritz Bilz?Klaus Schmidt? Nymphensittiche Heike Schmidt-Roeger? ssDeutschess vs. ssbritischess Societas Europaea (SE). Gruendung, Verfassung, Kapitalstruktur Jessica Schmidt? Handbuch der Nutz- und Rassehuehner Horst Schmidt? Puten, Perlhuehner, Gaense, Enten Horst Schmidt? Farbenlehre und Farbendynamik. Theorie der farbigen Umweltplanung Antal Nemcsics? Antike Plastik, Lfg. XIII. Die Kopien der Erechtheionkoren Erika E. Schmidt? USA. Kanada. Die Grossen Seen. Richtig Reisen Katrin Schmidt? Gran Canaria. DuMont Extra. Ausgabe 2001. Topaktuelle Infos. Nuetzliche Tipps. Extra- Touren Michael Moebius?Mark Schmidt? Training FOS/BOS Physik. Wechselstromwiderstaende, Mechanische Schwingungen, Impuls Eberhard Lehmann?Friedrich Schmidt? Bewusster mit Farben leben. Ein Weg zur Selbstfindung des Menschen Heinrich Frieling? Training FOS/BOS Physik. Kinematik, Dynamik, Energie. (Lernmaterialien) Eberhard Lehmann?Friedrich Schmidt? Telekommunikationsrecht Eckart Wiechert?Joachim Schmidt?Thomas Koenigshofen? Telekommunikationsrecht der Bundesrepublik Deutschland. Rechtsvorschriften mit Erlaeuterungen Eckart Wiechert?Joachim Schmidt?Thomas Koenigshofen? Ratgeber fuer Kriegsdienstverweigerer Siegfried de Witt?Hansjoerg Wurster?Hanspeter Schmidt? Late Night Solo. Die Methode Harald Schmidt Kay Sokolowsky? Landkreis Darmstadt- Dieburg Friedrich Wilhelm Schmidt?Werner Richner? Cannabis in Apotheken. Kontrollierte Abgabe als Heroinpraevention Peter Raschke?Jens Kalke?Nina Kreutzfeldt?Verena Schmidt? Hier war ich ein Niemand... Artur Foerg?Siegfried Heppner?Angela Schmidt? Arm dran. Armut, sozialer Wandel, Sozialpolitik Muzaffer Perik?Wilhelm Schmidt?Peter-Ulrich Wendt? Managementkonzepte in der modernen Jugendarbeit. Theorie - Praxis - Perspektiven Peter-Ulrich Wendt?Muzaffer Perik?Wilhelm Schmidt?Ulf Neumann? Geheimnisvolle Laura. ( Ab 10 Jahre) Evelyn Schmidt? Sachenrecht 1. Bewegliche Sachen Josef Alpmann?Josef A. Alpmann? Handelsrecht. Handelsstand und Handelsgeschaefte Josef Alpmann?Horst Wuestenbecker? Grundrechte Martin Matzat? Staatshaftungsrecht Horst Wuestenbecker? Besonderes Verwaltungsrecht Holger Schwemer? Rechtsgeschichte Rainer Schroeder? Konkurs- und Vergleichsrecht sowie Anfechtungsrecht Wolfgang C. Fahlbusch? BGB Schuldrecht, Allgemeiner Teil 1. Cassette. Leistungsstoerungen BGB Schuldrecht, Besonderer Teil 1. Cassette. Kaufrecht BGB Sachenrecht 1. Cassette. Bewegliche Sachen BGB Sachenrecht 2. Cassette. Grundstuecksrecht BGB Sachenrecht 3. Cassette. Allgemeine Lehren Grundrechte 1. Cassette. Grundrechtsdogmatik Grundrechte 2. Cassette. Einzelne Grundrechte Polizei- und Ordnungsrecht. Cassette
https://w.atwiki.jp/oper/pages/3089.html
ZWEITER AKT Vorspiel (Trident; eine grosse, saalartige Vorhalle im Palast des Fürstbischofs Madruscht. Schönen und sonnigen Tag im Spätherbst, die Morning. Die Halle ist nahezu fertig zu der Abhaltung einer letzten gemeinsamen Vorberatung vor einer feierlichen Session, zu einer sogenannten "Generalkongregation" hergerichtet. Auf beiden Seiten der Bühne laufen zwei Halbkreise von Bänken und Stühlen, die für die Kardinäle, Kardinallegaten und Nuntien bestimmt sind. Auf der Bühne sind zunächst Kardinallegat Bernardo Novagerio, in seiner Nähe, der Zeremonienmeister Ercole Severolus) Erste Szene (Eine Anzahl italienischer und deutscher Diener sind damit beschäftigt, die Herrichtung des Saales zu beendigen) ▼SEVEROLUS▲ (zu den Dienern) Noch eine Bank! Und schnell! Die Italiener alle hier! (er weist mit dem Stab auf die linke Seite der Bühne) Sind heut' in grosser Mehrzahl! ▼NOVAGERIO▲ (winkt den Zeremonienmeister näher zu sich heran) Den Tisch des Massarell' In meine nächste Nähe! (Er zeigt mit den Augen auf ein Tischen mit daraufstehendem, kleinem, tragbarem Schreibpult, das noch in der Mitte der Bühne herumsteht) ▼SEVEROLUS▲ Es soll gescheh'n; verstehe. (mit Vertraulichkeit) Und sagt des Grafen Luna Thron (er zeigt auf den Stuhl, auf dem Novagerio sitzt) Steht er auch recht zur Stell'? ▼NOVAGERIO▲ (behaglich im Stuhl) Ercole, sieh, ich prüf' ihn schon! Doch, dünkt dich nicht vermessen, Dass ich den stolzen Ehrensitz Des Spaniers warmgesessen? Und wirst mich nicht verraten? ▼SEVEROLUS▲ (auf den Ton plump eigehend) O Gott! gefährlich wäre das; Dem Spanier, den Herrn Legaten! ▼NOVAGERIO▲ Doch, ohne Scherz kein Rangstreit heut! Noch morgen bei der Session. Ihn zu vermeiden, dulden wir Die Farce mit dem Stuhl, Die, sorge ich, die Völker Nur zum Gelächter reizen wird Und die Franzosen gar zum Zorn. ▼SEVEROLUS▲ Ja, ja, ich sag's, die Spanischen! Stets Hindernis und Dorn. (Er gibt nun den Dienern die Anweisung, den Tisch nah zu den Stühlen der Legaten zu stellen, was sogleich geschieht) ▼NOVAGERIO▲ (erinnernd) Und die Parole "Schnell zum Schluss!" ▼SEVEROLUS▲ (kommt wieder nah zu Novagerio) Zwei Stunden sprach Lainez jüngst; Wenn wir zum Ende wollen, Und wieder sie so lange sprechen Soll ich dann unterbrechen? ▼NOVAGERIO▲ Das tu! Doch kommt es heute Von selbst wohl nicht dazu. Nun ruf mir noch die Diener her! ▼SEVEROLUS▲ (winkt den Dienern) Hierher! Der hochehrwürdge Herr Hat euch etwas zu sagen. (Die Diener kommen und stellen sich vor Novagerius auf) ▼NOVAGERIO▲ (mit Schad Ton) Kennt ihr den grünen Turm? Und kennt ihr auch die Wiege drin? Die Kinder, die darin man wiegt, Schreien sehr laut, und gar nicht vergnügt, Wenn ihr wieder euch stecht und haut, Wie neulich erst auf der Strasse, Dass mancher der frommen Väter Vor Angst sich nicht aus dem Hause getraut, So wisst ihr nun, wie' euch ergeht Christof Madruscht keinen Spass versteht! Da kommt er selbst. (er steht auf) – Haltet ihr Ruh', Gelobt ihr mir's? ▼DIE DIENER▲ Wir schwören's zu. Zweite Szene (Es tritt der Fürstbischof Kardinal Chr. Madruscht auf, ein starker Mann, der trotz seiner geistlichen Kleidung mehr den Eindruck des Kriegsmannes, des Edelmannes macht. Er ist ernst und verstimmt; Novagerio geht ihm, der nun die Stufen herabgestiegen ist, sehr heiter und freundlich entgegen. Begrüssung und Händedruck sie kommen nach vorn) ▼NOVAGERIO▲ Morone ist von Innsbruck schon herein? ▼MADRUSCHT▲ (ernst) Noch nicht. Für eine blosse Höflichkeit, Versicherungen, Grüsse an den Kaiser Vom Papst gesendet – einunddreissig Tage – Traun – eine lange Zeit! ▼NOVAGERIO▲ (immer sehr verbindlich und heiter) Zu langen Reden ist ja gar kein Grund. Was soll's denn noch? Wir sind ja einig, Freund; Und hat dem Kaiser, seinem liebsten Sohn, Der Heil'ge Vater alles nicht gewährt? Nicht in Bologna, seiner lieben Stadt, Nein, in Trident, der deutschen, unbequemen, Schliesst das Konzil; und dass es schliesse, ist Der Wunsch, der heisse, von uns allen; ach, Der Euere doch auch! Die ganze Christenheit Seufzt nach dem endlichen Beschluss. Ich hoffe nicht, dass Ungemach der Reise Morone aufhält – (er sieht nach dem Wetter) ▼MADRUSCHT▲ (zeigt höhnisch nach dem draussen zunehmenden Sonnenschein) Nun, die Witterung Der letzten Tage kann nicht Ursach' sein. ▼NOVAGERIO▲ (begeistert) Ach ja, ein schöner Tag! Ein Gottestag, Ein wunderschöner! Möge diese Sonne, Wie sie durch Herbstesnebel siegreich bricht, Für uns're Hoffnungen symbolisch sein! ▼MADRUSCHT▲ (will ärgerlich auf sein Thema zurückkommen) Doch was Morone und den Kaiser angeht, So muss ich doch wohl sagen – ▼NOVAGERIO▲ (hat schon Borromeo erblickt, der soeben, von einigen italienischen Bischöfen und Theologen umgeben, langsam vom Hintergrunde her auftritt.) Borromeo! (Er eilt ihm entgegen und begrüsst ihn.) ▼MADRUSCHT▲ (für sich) Ein Italiener mehr! Verdammt, und nicht der Dümmste! (Novagerio kommt mit Borromeo vor. Madruscht und Borromeo begrüssen sich nun auch.) ▼NOVAGERIO▲ (zu Borromeo) Nun, wie verbrachtet Ihr die erste Nacht Nach langer Reise, angestrengtem Ritt? ▼BORROMEO▲ (freundlich) Ich bin schon ausgeruht. (zu Madruscht) 's ist eine schöne Stadt Und wohlgehalten. Wahrlich, sehr verdient Macht Ihr Euch doch, Hochwürden, um das Werk, Um dessen guten Ausgang all' wir beten. ▼MADRUSCHT▲ (immer ernst) Ein jeder tut dazu, soviel er kann. ▼NOVAGERIO▲ Allzu bescheiden seid Ihr, Freund Madrucci! ▼BORROMEO▲ Das ist besonderes Verdienst ja immer. ▼MADRUSCHT▲ (zu Borromeo) Wollt Ihr Euch nicht erfrischen? Wein und Früchte? ▼BORROMEO▲ Die Segnungen des schönen Fleckchens Erde, So freundlich mir geboten, will ich nicht Zurücke weisen. ▼MADRUSCHT▲ (zu den noch umherstehenden Dienern) He, Früchte, roten Wein! (zu Novagerio und Borromeo) Doch mich entschuldigt jetzt. ▼NOVAGERIO▲ Wie ungern! ▼BORROMEO▲ O, warum? ▼MADRUSCHT▲ Verzeiht – Neuangekommene In grosser Zahl, Ihr seht, muss ich begrüssen. (Er geht in den Hintergrund des Saales, wo sich schon eine Anzahl Geistlicher, namentlich Italiener, eingefunden haben. Novagerio und Borromeo im Vordergrund.) Dritte Szene ▼BORROMEO▲ (leise sondierend zu Novagerio) Ein liebreich würd'ger Herr, der Fürstbischof. ▼NOVAGERIO▲ (sieht Borromeo an) Dem Kaiser zugetan mit Seel' und Leib. ▼BORROMEO▲ (begegnet dem Blick) Empfindlich wohl, was Majestät betrifft? ▼NOVAGERIO▲ (sicher) Wie diese selbst misstrauisch und verstimmt. ▼BORROMEO▲ (lächelnd) Ein wenig wohl mit Grund? ▼NOVAGERIO▲ (verständnisvoll bejahend) Damit es ganz gelinge Wär' es wohl gut, da wir allein, Dass diesen Augenblick wir nützen! Drum lasst uns niedersitzen; (inzwischen haben vier Diener ein kleines Tischchen, zwei Stühle, reichlich Früchte, roten Wein in schöner Kristallkaraffe und Gläser gebracht; sie setzen alles ganz vorne ins Gärtchen und entfernen sich wieder. Novagerio und Borromeo nehmen an dem Tischchen Platz.) Und hier bei Früchten, rotem Wein Vernehmt die heutige Parole "Schnell zum Beschluss." Das soll sie sein. ▼BORROMEO▲ (schenkt den Wein in die Gläser) Der frommen Christenheit zum Wohle! Mög' so das Blut der Ketzer fliessen. ▼NOVAGERIO▲ (bedient Borromeo und sich mit Früchten) Und dass die Früchte, lang gereift, Wir endlich brechen und geniessen! (sie trinken und naschen von den Früchten) ▼BORROMEO▲ Beim Kaiser doch, was tut Morone? ▼NOVAGERIO▲ Je nun – von hier ihn fernehalten Und glätten alle Stirnesfalten Des Unmuts, der sich ihm gehäuft. Von Rom die Königskrone Bestätigt er auf Papstes Treu' Dem jungen Max, des Kaisers Sohne, Der heimlich neigt zur Ketzerei. ▼BORROMEO▲ Schlimm wär' es, wenn er überträte. ▼NOVAGERIO▲ Oh, die Gefahr nicht abzuseh'n; Ein Schirmherr würde da ersteh'n Der Lutherpest, der Teufelskröte. Doch so – (leiser) Der spanische Königsthron, Mit ihm der Traum der Weltherrschaft Über alles katholische Land, Lockt jetzt den Vater und den Sohn, Steht vor der beiden lüsternem Blick Und hält den heftigen Ferdinand Von übereiltem Schritte zurück. Viel hat er uns zedieren müssen; Doch seine Rache, des Sohnes Glauben, Sind dem alten Fuchse die sauren Trauben. (er hebt eine Traube und lässt sie wieder fallen) Er lässt sie hängen, die schönen, – süssen! ▼BORROMEO▲ Die christkatholische Weltherrschaft Ein Ziel für höchsten Herrschers Kraft; Fürwahr! Und mit Rom ein gewaltiges Band! ▼NOVAGERIO▲ Doch trau' ich nicht seinem hitzigen Groll; Und dass die Deutschen, die so ihn lieben, Von der Synode sind fortgeblieben, Das wurmt ihn mehr, als man merken soll. Drum gilt es was an Besserungen Und Wünschen sonst er ausbedungen Ihm unbedenklich zu gewähren. ▼BORROMEO▲ (bedenklich) Gewicht'ge Punkte sind dabei Reform an Papst und Klerisei. Der Laienkelch, und Kompromisse noch sonst – ▼NOVAGERIO▲ Ei, muss ich Euch belehren? Wisst doch Auslegung der Beschlüsse Behält der Papst sich vor allein. Zur Sorge hierin ist kein Grund; Die Dogmen, seht Ihr, stehen fest. Und was wir sonst erreicht zur Stund', Verschlingt den leicht gewog'nen Rest. Darum zum Schluss – nur schnell zum Schluss! Der Papst, der will – der Kaiser muss. ▼BORROMEO▲ So wird, was in den letzten Wochen Er neu begehrte, heut' besprochen, Und so der ersehnte Schluss erreicht? Womit beginnt man? ▼NOVAGERIO▲ Was man leicht Und sicher durchzusetzen gedenkt Zuerst kommt die Frage der Kirchenmusik, Dann wird zu Wicht'gerem eingelenkt. Nun, würd'ger Freund, das ist ja Eu'r Fall! Als Ihr damals erfochtet den Sieg Über unsere Meinungen all, Nicht ahnt' ich da, wie um den Kirchenton Die Sorg' einer ganzen Situation Zu Hilfe noch käm'; nun könnt Ihr Euch freu'n! Führwahr, Eu'r Verdienst ist kein geringes, Ihr seid der Retter des Kunstgesinges Und verbindet Euch die Kirch' und den Thron! Die Messe muss nun auch fertig sein; Wie steht es mit der Komposition? Es ist schon alles herum verbreitet Und Eurer Beschützung der Mehrstimmigkeit Ein einstimmiges "placet" verbereitet. ▼BORROMEO▲ Da seht Ihr mich nun in Verlegenheit. Mit der Messe ist's noch nicht so weit. ▼NOVAGERIO▲ (erstaunt) Stand alles doch fest schon, wie das Amen – Der Mann war gefunden – (suchend) Ihr nanntet den Namen – ▼BORROMEO▲ 's ist Palestrina – er leitet den Chor Zu Rom in Santa Maria Maggior'; Kaum mag ich es sagen, nie hätt' ich's vermeint – Meinen Plan, meinen Wunsch – er hat ihn verneint. Ich selbst kam zu ihm – ich tat ihm die Ehr' Und stellte des hohen Auftrags Begehr. Doch hat ihn der herrliche Ruhm nicht gelockt, Er blieb wie vom Teufel besessen – verstockt. Selbst, dass es der Heilige Vater begehrt, Erschien ihm nicht der Fleissigung wert. Und meinem Vertrauen beschert er zum Lohn Nur schweigenden Trotz – nur bösen Hohn! ▼NOVAGERIO▲ (empört) Der Musikus – was, der Chorist? Da seht, wie alle Kunst vom Teufel ist! So zwingt ihn doch! ▼BORROMEO▲ (leidenschaftlich) Meint Ihr, ich lasse spassen Mit mir? Ich hab ihn greifen lassen! Und täglich nun erwart' ich den Bericht, Ob das Gefängnis seinen Trotz wohl bricht. ▼NOVAGERIO▲ So recht! Doch nun voran, denn seht Der heilge Pius, der Euch so gewogen, Er würde rasen, wenn Ihr ihn betrogen. Und gar die Kaiserliche Majestät! Das Werk muss da sein zur gewünschten Frist! ▼BORROMEO▲ Ich zweifle sehr, dass er zu zwingen ist. ▼NOVAGERIO▲ So müsst Ihr einen andern Mann ernennen, Und er als Schöpfer sich des Werks bekennen. Er muss – er muss! Ei, Widersetzlichkeit! Die ganze Sache ist jetzt schon soweit, Das kleine Menschenwerklein muss entstehn! Vom heiligen Konzil wird es bestellt, Es wünschen es die Grossen dieser Welt, – Wenn solche Mächte wollen, muss es gehn! ▼BORROMEO▲ Ihr kennt ihn nicht! Es ist mir nicht gelungen, Ihn eines Schrittes Breite zu bewegen. ▼NOVAGERIO▲ Mein Freund – wir haben andere gezwungen! Bei Christi Marterholz! Ich steh dafür Euch gut. Für solche Leute ist ein wahrer Segen Des alten vierten Paulus Institut! ▼BORROMEO▲ Das Äusserste – wie schrecklich anzuwenden! ▼NOVAGERIO▲ (kalt) Ihr habt das Werk begonnen – müsst es enden! ▼BORROMEO▲ (nicht ohne Schmerz) Er war ein Meister – wie beklag ich ihn! ▼NOVAGERIO▲ Ei Freund, das Unverdauliche – (spuckt graziös eine Traubenschale hinter sich ins Gärtchen) Wird ausgespien. (Inzwischen haben sich geistliche und weltliche Teilnehmer aller Nationen und jeden Ranges versammelt und füllen die Bühne. Sie stehen in Gruppen, meist nach Nationen geordnet. Im Vordergrunde, sehr sichtbar, stehen jetzt Madruscht und der Kardinal von Lothringen im Gespräch. Leise zu Borromeo) Doch seht, der Lothringer, der Kardinal, Der uns so oft durch Widerspruch gepeinigt; Steht mit dem deutschen Bären hold vereinigt; Das darf nicht sein – kommt, gehn wir in den Saal! (Sie begeben sich hinauf und halten sich in der Nähe von Madruscht und dem Lothringer. Tischchen und Stühle usw. werden von Dienern wieder fortgetragen.) Vierte Szene (Von hier an füllt sich die Bühne immer mehr) ▼DER LOTHRINGER▲ (zu Madruscht) Zahlreicht wird heut' die heilige Versammlung. ▼MADRUSCHT▲ Mehr eilig als wie heilig, dünkt mich fast. ▼DER LOTHRINGER▲ Da habt Ihr allzu recht! ▼MADRUSCHT▲ Ich sag', 's ist eine unanständige Hast! Wer da noch glaubt, dass sie es ernstlich meinen! ▼DER LOTHRINGER▲ Mit dem, was unsern Ländern not tut – nicht. ▼MADRUSCHT▲ Bei Gott – wir sollten uns doch mehr vereinen! Und grad' heraus ich muss es sehr beklagen, Dass Ihr, der Stärkste sonst im Widerstand, Euch doch nun habt mit diesen Päpstlern vertragen. ▼DER LOTHRINGER▲ Das könnte man mit mehr Recht und Fug Von Eurem Kaiser Ferdinand sagen. Hört nur, wie er sich mit Morone vertrug! (Novagerio kommt bei dem Namen "Morone" rasch und wie unwillkürlich dazu. Borromeo ebenfalls.) ▼NOVAGERIO▲ Morone ist endlich hier eingetroffen? ▼DER LOTHRINGER▲ Vor kurzem stieg müde er ab vom Pferd. ▼BORROMEO▲ (entschuldigend zum Lothringer) Verzeiht, dass wir so ohne Zeremonie – ▼NOVAGERIO▲ (ebenso) Wir hörten den Namen; so können wir hoffen, dass die Sitzung beginne? 's ist nicht mehr früh. ▼DER LOTHRINGER▲ (fein) So lasst uns – das Stück zu Ende spielen. ▼MADRUSCHT▲ (grob) Oder, um es anders zu sagen Da eine christliche Einigung nicht zu erzielen, Lasst uns, da wir denn doch nun müssen, Getrost das Ding zu Grabe tragen! ▼NOVAGERIO▲ (lächelnd) Wie bitter Ihr sprecht! (wendet sich zum Gehen) Will Morone begrüssen. (Geht oben ab. Borromeo fordert den Lothringer auf, ebenfalls zur Begrüssung Morones mit ihm zu gehen. Beide ab. Bald nach Novagerio und Borromeo war auch Anton Brus v. Müglitz, Erzbischof von Prag, zu der Gruppe getreten. Jetzt, nachdem die drei fort sind, tritt er näher zu Madruscht. Dieser ergreift unwillkürlich seine Hand) ▼BRUS▲ (schüttelt traurig den Kopf) Wie verwickelt und kalt hier alles geschieht. ▼MADRUSCHT▲ (ergrimmt) Sie woll'n die Reformen nicht! ▼BRUS▲ Und des Kaisers Wille – wird er schon müd'? ▼MADRUSCHT▲ (Er zuckt mit den Schultern) Des Kaisers Wille – ist jetzt unsre Pflicht. (Sie folgen den Legaten und Borromeo. Die Bühne hat sich jetzt stark angefüllt, die Väter sind fast vollzählig versammelt. Rechts vorn hat sich eine kleine Gruppe spanischer Geistlicher aufgestellt; sie stecken die Köpfe zusammen und deuten auf die Italiener, die in grosser Anzahl nun die linke Seite der Bühne, bis zum Vordergrund, erfüllen) ▼DIE SPANIER▲ Die Italiener dort seht! Wie Ameisen wimmeln sie daher. Die Franzosen gewannen sie schon. Der Lothringer hielt sich nicht länger mehr. Vom Papst kommt ihm der ersehnte Lohn. Was stünde fest, wenn nicht Spaniens Ehr'! Ja, Spaniens Ehr', den Päpstlern zum Hohn! Die Italiener dort seht! Man merkt an der Majorität, Dass die Abstimmung nicht nach der Nation, Sondern nur nach der Anzahl der Köpfe geht. Die Köpfe, die Köpfe, die Köpfe seht! Geölte, geschminkte, geschorene Köpfe, Päpstliche Larven! Pius Geschöpfe! (Graf Luna tritt dazu; ihn begleitet der immer sehr ernst bleibende Bischof Avosmediano von Cadix.) ▼GRAF LUNA▲ Saht Ihr die Boten aus Rom Mit dem Felleisen auf dem Rücken gereist? (mit Hohn) Sie bringen den Heiligen Geist, Der gibt ihnen dann die Beschlüsse ein. ▼DIE SPANIER▲ (lachend) Ha ha, ha ha, Auf dem Eselein Kommt der Heilige Geist Aus Rom im kleinen Tornister gereist! (Zu einer Gruppe Italiener links vorn gesellt sich soeben ein neuangekommener Trupp italienischer Geistlicher; unter ihnen und vorne dran der Bischof von Budoja, ein lustig aussehender Prälat mit pfiffigem Gesicht) ▼BISCHOF VON BUDOJA▲ (lebhaft und vergnügt zu der ersten Gruppe) Geliebte Brüder, seid gegrüsst im Herrn! Landsleute! ▼EININGE AUS DER GRUPPE▲ Lob sei Jesus Christ! ▼BISCHOF VON BUDOJA▲ (zu einem etwas verhungert und dumm aussehenden Bischof) Seid Ihr von Sanfelice nicht? Euch kenn ich doch! ▼EIN BISCHOF▲ Theophilus von Imola – ▼BISCHOF VON BUDOJA▲ Da war ich nie. Man kommt ja nie aus seiner Diözes. Ich bin der Bischof von Budoja. ▼EIN ANDERER BISCHOF▲ Dandini von Grosseto ich. ▼EINER AUS DER ERSTEN GRUPPE▲ Bischof von Feltre. ▼EIN ANDERER▲ Ich von Fiesoli. ▼BUDOJA▲ So ein Konzilium lob ich mir; Man sieht doch etwas von der Welt Und hat noch freie Reise; ▼THEOPHILUS▲ Man muss die Feste feiern, wie sie fallen. ▼BUDOJA▲ Ich muss gestehn, ich hätte nichts dagegen, Wenn's etwas länger dauerte! Doch leider wird ja Schluss gemacht. ▼GROSSETO▲ 's ist unsre heil'ge Pflicht, Für den Beschluss zu stimmen. ▼THEOPHILUS▲ Dafür sind wir ja hier. ▼BUDOJA▲ Zu schade ist's, ich bliebe länger! Man ist kaum angelangt Und muss schon wieder fort. ▼EIN JUNGER DOKTOR▲ Wenn nur mein Geld noch reichte, So blieb ich gerne auch. ▼BUDOJA▲ Das ist das Wenigste, mein Freund, Bei längrem Aufenthalt Muss man uns doch entschädigen. ▼BISCHOF VON FELTRE▲ Doch ist uns nichts versprochen – ▼EIN JUNGER DOKTOR▲ Hab von Diäten nichts gehört – ▼BISCHOF VON FIESOLE▲ Nichts von Verlängerung – ▼BUDOJA▲ Ei was, Rom muss schon dafür sorgen. Verlangen wird man nicht, Dass wir Dukaten machen. Das mach ich schon, das mach ich schon! (Hier treten langsam wieder aus dem Palaste auf Madruscht und Brus; sie verweilen einen Moment und nehmen dann ihre Plätze ein; einige Zeit hierauf der Lothringer allein, immt auch seinen Platz ein) ▼BISCHOF VON FIESOLE▲ Wer ist denn das neben dem Fürstbischof, sag! ▼BISCHOF VON FELTRE▲ 's ist der Drakowitz. ▼GROSSETO▲ Nein, 's ist der Erzbischof von Prag. ▼EIN JUNGER DOKTOR▲ Prag – liegt das in Deutschland? – ▼GROSSETO▲ In Böhmen liegt's eh'r. Da kommen die meisten Häretiker her. ▼THEOPHILUS▲ (ängstlich) Die Ketzer? o Jesus! Da kommen am End' Die Ketzer hierher? hierher nach Trident? ▼BUDOJA▲ (fasst den Theophilus unter den Arm) Fern hielt Gottes Güte, mein teurer Theophil, Die lutherischen Schweine vom italienischen Konzil; Im Übermass doch wir gesegnet noch sind Mit französischer Krätze und dem spanischen Grind. (Die Bischöfe lachen und wenden sich; gleichzeitig erscheint aus dem Palast Novagerio mit Morone.) ▼MORONE▲ Die Instriktionen schickten wir beizeiten; Mein Amt gelang mit Gottes Hilfe gut. ▼NOVAGERIO▲ Nur unterschätzt mir nicht die Schwierigkeiten! ▼MORONE▲ (drückt Novagerio die Hand) Ich habe Hoffnung und den besten Mut. (Gleichzeitig mit Morone und Novagerio ist unten im Saal mit einem kleinen Gefolge der Patriarch von Assyrien, Abdisu, erschienen. Er ist sehr alt, mit schneeweissen Haaren und Bart, eine fremdartige Erscheinung. Er wird gleich umringt, auch die Italiener gesellen sich zu ihm.) ▼ABDISU▲ Von weither wandert ich, durch Mühsal und Beschwerde, Doch meine Füsse trugen froh mich her. Dass ich den Tag des Herrn erleben darf, Dass meine alten Augen dieses Werk noch schau'n Die Neugeburt der ganzen Christenheit – Des freuet sich und jubiliert mein Herz. Und gerne scheid' ich nun von dieser schönen Erde. (Alle wollen ihn geleiten; der Bischof von Budoja drängt sich zu ihm und führt ihn.) ▼BISCHOF VON BUDOJA▲ Stützt Euch auf mich, lasst mir die Ehre, Herr. (Die meisten haben schon ihre Plätze eingenommen. Jetzt tritt der Zeremonienmeister in die Mitte und hebt den Stab.) ▼SEVEROLUS▲ Ich, Ercole Severolus Zeremonienmeister der Synode, Ersuche kraft des mir verliehenen Amtes Die Väter dieser christlichen Versammlung Die hochehrwürd'gen Erzbischöfe und Prälaten, Die hochansehnlichen Botschafter und Gesandten, Die hochgelehrten Theologen und Doctores, Nach Ordnung und Gebühr die Plätze einzunehmen, Weil die Kongregation beginnen soll. (Alle nehmen während des folgenden Musikstückes die Plätze ein.) Und nun erhebt sich zur Begrüssung Des Papstes erster Kardinallegat. (Morone erhebt sich.) Fünfte Szene ▼MORONE▲ (faltet die Hände, mit ihm die Versammlung) Den Heil'gen Geist, der die Konzilien leitet, Der auch die heutige Versammlung lenkt, Wir bitten ihn, dass er auf uns sich senkt Und unserm Werk ein gutes End' bereitet. (Löst die Hände) Dess' Diener die Legaten sind, der hohe Papst Er sprach zu uns "Engel des Friedens seid!" Dies Wort im Herzen tragend, bitt' ich Gott, Dass mir das Friedenswerk bei Euch gelinge, So wie ich treulich mich bemühte, ein Amt bei jenem zu erfüllen, Auf dessen Haupt wir Gottes Segen flehen Bei Deutschlands grossem Kaiser Ferdinand. Ehrwürd'ge Väter! Liebe Brüder! Bei aller Demut, die den Christen ziert, Seid heute eingedenk Wir sind die Blüte alles Menschentums. Wir sind berufen, ihm zum Heile Den Turm zu bau'n, der allen Zeiten trotzt. Wir, vor dem Herrn zwar klein, Doch vor den Menschen aller Völker gross. Verschliesst dem Heil'gen Geist nicht Eure Herzen, Er kommt zu uns! (Mit echter Begeisterung) Ja, ja – er kommt zu uns! Er gibt uns Weisheit, Frieden, Einigkeit, Erkenntnis, Liebe, Wahrheit. All' dieses – alles ist bei uns! (grenz eine Mahnwache von Soldaten bewachen die Szene eine Gruppe von Häretikern unter den Qualen der Inquisition) Seht hin auf jene Armen, Irrgeführten, Auf jene Ketzer – ▼BISCHOF VON BUDOJA▲ (ruft laut sich hin ) Gott erkeuchte sie! (Strafende Blicke treffen ihn, nach kurzer Störung fährt Morone fort.) ▼MORONE▲ Spaltung und böse Unruh ist ihr Teil Die Frucht des Irrwahns und des Hochmuts Strafe, Der eig'nem sündigem Ermessen traut. Seht hin! sie werden selber sich zerfleischen Und ruhmlos und verflucht vernichtet sein! ▼RUFE, GEMURMEL▲ Fluch ihnen! Fluch den Ketzern! Den teufelischen Ketzern Fluch! (Die Soldaten durchgeführt Ketzer) ▼MORONE▲ Das grosse Werk glorreich zur Ehre Gottes Hinauszuführen steht uns heute an. Denn schon zu lange und zum Ärgernis Der ganzen Christenheit ward es verzögert. Drum, liebe Väter seid auf Eurer Hut, Auf dass der Windhauch schwellender Gelehrsamkeit Des Redeschiffleins allzuleichte Segel Der Demut stillem Hafen nicht entführe! ▼BISCHOF VON BUDOJA▲ Ein schönes Bild! Habt Ihr's verstanden, Theophil? ▼SEVEROLUS▲ (hebt gegen ihn den Stab) Kein lauter Zwischenruf! ich muss ersuchen! ▼MORONE▲ Von Wunsch erfüllt, den Fürsten zu gewähren, Was ihren Völkern frommt, und friedbereit, Tat jetzt der Herr von allen jenen Heeren, Die auf dem Erdenrund das Kreuz verehren, Den letzten Schritt zu vollster Einigkeit. Und jeder gute Fürst er will ja auch Dem grossen Kind, dem Volke, seinen Glauben Solchergestalt zu üben gern erlauben, Wie es durch dessen Sonderheit und Art, Durch Angewöhnung, Sitte und Gebrauch Zum Wunsche ihm und zum Bedürfnis ward. – Zur Sendung an den Kaiser jüngst beehrt Und wieder angelangt nach langem Ritt, Des Friedens Ölblatt hin und her zu tragen, Kann ich die frohste Kunde nun Euch sagen Soweit es nicht der Ehr zu nahe tritt Von Petri Stuhl, und dient zu Gottes Kränkung, Ist alles Wesentliche ihm gewährt. ▼GRAF LUNA▲ (zu den Spaniern) Beachtet wohl, Ihr Herren, die Beschränkung! ▼MORONE▲ (fährt nun in leichterem Tone fort) Ihr wisst, von des Kaisers Propositionen, Den zweiundvierzig, ist schon das meiste Besprochen, geprüft und erledigt. Ist's Euch gefällig, Väter, über das, Was jetzt noch übrig, kurz mit ja und nein Schlüssig zu werden, und die nähere Ausfertigung der Weisheit dann des Papstes Zu überlassen? Ist's Euch gefällig? ▼DIE VÄTER▲ Placet, placet! ▼AVOSMEDIANO▲ (Er steht auf) Non placet! ▼SEVEROLUS▲ Avosmediano, Bischof von Cadix! ▼AVOSMEDIANO▲ Dazu ist die Synode einberufen, Dass sie mit Fleiss die Fragen alle prüfe Bis die Materie bezwungen ist. ▼DER LOTHRINGER▲ (sitzend) Doch gibt es klare – minder klare Punkte, Die sich wohl scheiden lassen; lasst uns doch Nach jedem einzeln' Punkt die Frage wiederholen. ▼MORONE▲ Ist's Euch gefällig, Väter? ▼ALLE VÄTER▲ Placet! ▼MORONE▲ Die Messgebräuche dann zuerst! So kommen wir mit jenem dreissigsten Artikel Zum Lieblingswunsch des grossen Ferdinand, Der jeder frommen Kunst Beschützer ist. Er will darin vor völliger Verbannung Die Figuralmusik gerettet sehn; Weil doch, schrieb er, "aus grosser Meister Zeit das wohlerfund'ne Alte "so oft den Geist der Frömmigkeit "erwecke und erhalte". Mit Papstes Einverständnis ist es Euch Gefällig der Erhaltung zuzustimmen? ▼DIE ITALIENER UND VIELE ANDRE▲ Placet, placet, placet! ▼ANDRE▲ Non placet! ▼SEVEROLUS▲ Wer meldet sich zum Wort? (Avosmediano steht auf) ▼SEVEROLUS▲ (mit leiser Beimischung von Hohn) Avosmediano, Bischof von Cadix! ▼AVOSMEDIANO▲ Ein "Aber” war dabei, ein "Wenn” vom Papste, was ist's mit dem? ▼NOVAGERIO▲ (liebenswürdig) Ein Probestück soll erst Geliefert werden. (Spricht leise einige Worte mit Borromeo) ▼BRUS▲ Eine Messe war's. ▼MADRUSCHT▲ Ja, eine Messe war's. ▼DER LOTHRINGER▲ Die Probemesse. ▼BISCHOF VON BUDOJA▲ (zum Bischof von Imola) Theophilus! Der Patriarch schläft ein! (Der Kopf des Patriarchen von Assyrien senkt sich hier langsam auf die Brust. Er schläft allmählich ein) ▼AVOSMEDIANO▲ Ich frage wird des Papstes Wunsch beachtet? ▼SEVEROLUS▲ Es spricht der hochehrwürd'ge Kardinal von Borromeo! ▼BORROMEO▲ (ruhig und kalt) Die Messe wird geschrieben. ▼NOVAGERIO▲ Das Werk, Ihr hört es, wird bereits verfasst, Von Palestrina, dem berühmten Mann. ▼DIE VÄTER▲ Wer schreibt sie – wohl in Rom – Von wem – wie heisst er – Der Name ist bekannt – Ein frommer Meister. ▼NOVAGERIO▲ Geprüft sodann im päpstlichen Palast. Beliebt Ihr zuzustimmen – zeigt es an! ▼DIE VÄTER▲ "Placet”! "Placet”! "Placet”! ▼MORONE▲ Die nächsten zu beredenden Artikel Sind kurz zu endigen; es sind Gebrauch der Landessprache bei der Messe Und das Brevier – ▼SEVEROLUS▲ (zu Brus wurde aufgehoben) Erzbischof Brus von Prag! ▼BRUS▲ (hatte sich erhoben) Darf ich die Frage stellen Warum nicht nach der Reih Und alles einzelne für sich verhandelt wird? Auch wär es zu empfehlen, Bei wenig Zeit und vieler Eil', Dass man das Wichtigste zuerst erledigte. Am meisten liegt dem Kaiser doch am Herzen Das Abendmahl in beiderlei Gestalt. ▼EIN SPANISCHER BISCHOF▲ Dem Kaiser nicht. Den Böhmen um so mehr! ▼SEVEROLUS▲ (hebt gegen ihn den Stab) Kein Zwischenruf! ▼MORONE▲ Ihr hörtet ja, nur, wenn die Väter nicht einig, Was wohl nicht sein wird, was ich nicht hoffe, Dann wird zur Prüfung geschritten; doch sonst Alles der Weisheit des Papsts überlassen. ▼NOVAGERIO▲ Die Durcharbeitung der ganzen Materie Die Prüfung und Sichtung und Durchberatung Ein ganzes Jahr erforderte sie Und die Verhandlungen schlössen nie. ▼BRUS▲ Nun, um so mehr, das Wichtigste zuerst. (Count Luna aufgeht) ▼SEVEROLUS▲ Des Königs von Spanien Orator Der Graf von Luna spricht! ▼LUNA▲ Soll denn, so frag' ich, das Konzil Zu End' gehetzt wohl werden? Ich dringe auf die gründlichste Ausführlichste Besprechung! ▼DER LOTHRINGER▲ Ihr hörtet doch, Herr Graf, Die fromme Rede des Legaten. ▼LUNA▲ (herausfordernd) Herr Kardinal – dem Einfluss nach Seid Ihr schon längst Legat. Doch seid Ihr's faktisch nicht und somit nicht gefragt! ▼DIE SPANIER▲ (unter sich) Er wird es noch, und bald, Der Papst hat's ihm versprochen! ▼DER LOTHRINGER▲ (wütend) Doch frag' ich Euch jetzt, Graf! Wie kommt Ihr in den Stuhl, Der ausser aller Ordnung steht? (Luna reckt sich lachend im Stuhl) ▼NOVAGERIO▲ (zum Lothringer) Dies Mittel wählten wir, damit Von beiden grossen Nationen Nicht eine nachstehn soll. ▼DER LOTHRINGER▲ Da protestier' ich morgen In feierlicher Session! Ich mache Anspruch absolut Auf Vorrang, wie er mir gebührt! ▼LUNA▲ (sehr laut) icht einen Finger breit Weicht Spaniens grosser König Dem minderjährigen von Euch! ▼DER LOTHRINGER▲ (wendet sich zornig an die Legaten) Wenn morgen nicht zuerst Nicht vor dem Spanier Ich Räucherfass und Friedenskuss – ▼SEVEROLUS▲ (hebt den Stab) Der Bischof von Budoja! ▼BISCHOF VON BUDOJA▲ (hat sich gemeldet; er stellt sich langsam zurecht und beginnt) Weh! – Weh! Frieden ist nicht mehr unter den Völkern Und die Fürsten entzweit; Spricht der Prophet. – (schattig) Weh – weh! All' deine Feinde sperren ihr Maul auf, Pfeifen dich an – blecken die Zähne – ▼SEVEROLUS▲ Wie lange gedenkt Ihr zu reden, Herr Bischof? – Ich muss Euch ersuchen, Was Ihr zu sagen habt, kurz zu sagen, Denn länger als fünfzehn Minuten Ist nach dem Beschluss des Legaten Niemand zu reden erlaubt. ▼MORONE▲ (mit verhaltenem Ärger zu Budoja) Ihr tätet besser, gar nicht zu reden, Als Interjektionen zu bringen, Die ohne Sinn und nicht förderlich! (Budoja setzt sich wieder hin, aber nicht etwa beschämt.) Beliebt's Euch, Väter, nun die Messe Und das Brevier zusammen zu erledigen? ▼DIE ITALIENER▲ Placet, placet! ▼ALLE ANDEREN▲ Non placet, non placet! ▼AVOSMEDIANO▲ (erhebt sich; ruhig, aber scharf) Wenn das Konzil die Freiheit nicht gewährt, Mit Ernst und Liebe alle Punkte zu bereden, Und die Reformartikel nur berührt Und nicht erwogen werden, So trag' ich neuerlich Verläng'rung an Und protestiere feierlich wider den Schluss! ▼DIE ITALIENER▲ (wild) 's ist ein Schismatiker! Werft ihn hinaus! Verbrennt ihn! ▼MORONE▲ (zu Avosmediano) Den, welcher heute nicht von ganzer Seele Den schleun'gen Ausgang der Verhandlung wünscht, Den nenn' ich keinen frommen Christen! (Novagerio macht Morone ein Zeichen) ▼DER LOTHRINGER▲ (laut) Das ist die Freiheit der Synode! (Luna steht zur Entgegnung auf. Unterdessen hat der Bischof von Budoja auf den Patriarchen, der von dem Lärm erwacht ist, eingesprochen; er veranlasst ihn, sich zu erheben. Der Zeremonienmeister hebt den Stab und ruft laut, gerade, als Luna anfangen will.) ▼SEVEROLUS▲ Der hochehrwürdigste und fromme Herr, Assyriens Patriarch will reden! (pause) ▼ABDISU▲ (mit leiser, friedlicher Stimme) Der Wunsch des frommen Papstes Soll doch beachtet werden; Aufzeichnen soll die feierliche Melodie In Rom der grosse Sänger (er stockt; Budoja flüstet ihm zu) Trinas-pa-les – (Er setzt sich und schläft langsam wieder ein; unterdrücktes Lachen; zur Ruhe weisende Rufe; Budoja will bersten vor lautlosem Lachen; er hält sich den Bauch) ▼MORONE▲ (leise aber grimmig zu Novagerio) Das war ein Streich von dem Budojer Narren; Ich werd' es merken! ▼LUNA▲ (erhebt sich wieder) Die frommen Christen aller Welt, Sie wünschen eher die Verlängerung! ▼DER LOTHRINGER▲ (heftig) Nur Spanien wünscht es! Nicht die ganze Welt! ▼LUNA▲ (schreit) Wenn Spanien es will, so will's die Welt! (Allgemeines Gelächter und Rufe) ▼ALLE AUSSER DEN SPANIERN▲ Haha, so, Spanien ist die Welt? Ein guter Geograph! ▼BISCHOF VON BUDOJA▲ (ruft dem Grafen laut zu) Lest doch den Ptolemäus! ▼DIE ITALIENER▲ (lachend) Ja, lest den Ptolemäus! ▼LUNA▲ (rasend) Ich werde stimmen, noch zur Schlussberatung Die Protestanten einzuladen. (Eine wilde Empörung des ganzen Saales antwortet. Nur Novagerio, Morone, Madruscht, Brus und die Spanier nehmen nicht daran teil. Letztere stehen erregt auf. Der Patriarch Abdisu erwacht wieder von dem Lärm. Morone hat sich mit Novagerio beraten. Er erhebt sich und hält die Hände auf, um sich Gehör zu verschaffen, da das Stabaufhalten des Zeremonienmeisters nichts mehr nützt. Zugleich schlägt es laut zwölf) ▼MORONE▲ (nachdem etwas Stille eingetreten ist) In der Verfassung des Gemüts Kann nicht mit Segen fortgefahren werden. Auch schlug es Mittag; mit Bekümmernis Und Scham heb' ich die Sitzung auf. Doch hört, was ich nun ernstlich sag', Was der Legat Euch jetzt muss künden Die zweite Stunde nach Mittag Muss uns hier neu versammelt finden; Und währte es bis tief zur Nacht Heut wird das Werk zu End gebracht! Euch, liebe Väter, mahn' ich nun, Insonderheit den edlen Grafen, Das Kleid der Sanftmut anzutun; Die Bitterkeiten lasset schlafen. Der Einigkeit gilt mein Gebet. Geliebte Väter! In Frieden geht! (In grosser Aufregung, disputierend, drohend, gestikulierend, geht alles dem Ausgang zu. Zuerst, und in Geschlossenem Trupp, die Spanier. Einige italienische Geistliche, unter ihnen Budoja, verweilen noch am längsten im Hintergrunde) Sechste Szene (Morone und Novagerio sind im Vordergrunde zusammengetreten. Der Lothringer, Madruscht und Brus bilden für sich, etwas zurück, eine Gruppe) ▼MORONE▲ (verzweifelt zu Novagerio) Was nun! Was nun! Glaubt Ihr noch dran, Dass wir zu Ende kommen? ▼NOVAGERIO▲ (kaltblütig) Ohne Spanien,Wenn's denn sein muss; wir müssen und wir werden. (Der Bischof von Budoja hat sich jetzt an Morone herangepircht; die übrigen seines Trupps haben zerstreut.) ▼BISCHOF VON BUDOJA▲ (zu Morone) Ehrwürden, sagt, ist's wirklich ganz gewiss, Dass morgen Schluss ist? Ganz unwiderruflich? ▼MORONE▲ (beachtet ihn nicht; er wendet sich zum Lothringer, der nun allein geblieben ist, da Madruscht und Brus ins Innere des Palastes verschwinden.) Was musstet Ihr den Spanier auch reizen! ▼DER LOTHRINGER▲ (Vehement) Ihr reizet ihn noch mehr! Ihn und uns alle! Avosmediano war im Recht! Und wäre, Was ihm geschah, einem Franzosen widerfahren, Beim ew'gen Gott! Ich reiste ab Und appellierte an ein freieres Konzil! ▼BISCHOF VON BUDOJA▲ Wenn doch nun morgen nicht geschlossen wird Und wir nun bleiben müssen – (Morone dreht ihm den Rücken) ▼NOVAGERIO▲ (zum Lothringer) Lasst dem Gecken. Dem Spanier, doch den Vortritt! Dieses will er, Und dann ist alles gut ▼DER LOTHRINGER▲ (zu Novagerio) Glaubt das nur nicht! Ich weiche keinen Zoll Vor diesem Spanier! ▼BUDOJA▲ (zu Morone) Bei länger'm Aufenthalt Wird man doch Anspruch haben auf Diäten – ▼MORONE▲ (zum Lothringer) Nun, so wird die ganze Zeremonie wohl unterbleiben müssen. ▼DER LOTHRINGER▲ Tragt die Folgen dann! ▼BUDOJA▲ Man hat wohl Anspruch – (er tippt den Morone an. Dieser heftet einen wütend fragenden Blick auf ihn. Vorsichtig, langsam) Ich meine auf Diäten – Wegzehrung – ▼MORONE▲ (schreit) Auszehrung an den Hals Euch, Herr! Euch kommt schon was von Rom, doch nicht Diäten, Des' seid versichert! Gott befohlen, Herr! (Bischof von Budoja dreht sich stillschweigend herum und macht sich davon.) ▼NOVAGERIO▲ (lacht) Ein Freihart ist's, ein richtiger Hanswurst. (gemütlich zu beiden) So haltet Frieden doch, (zum Lothringer) Denkt an den Papst, (er fasst beider Hände und bringt sie wie scherzend zusammen) Und jetzt kommt mit mir in mein Haus; auf ein Bescheid'nes Mahl. Ist's Euch gefällig, Väter? (Er zieht sie, beide schon halb bezwungen und versöhnt, mit sich fort.) Siebente Szene (Italienische, deutsche und spanische Diener) ▼DIE SPANISCHEN DIENER▲ (zischeln zueinander) Habt ihr's gesehn? Habt ihr's gehört? (indem sie auf die italienischen Diener zeigen) Der edle Graf und der fromme Herr Beleidigt von dem Teufelsvolk! Die Hunde da – (lauter) Ihr Hunde da! ▼ITALIENISCHEN UND DEUTSCHEN DIENER▲ (zueinander) Was will denn das Gesindel dort – (zu den Spaniern) Hinaus! Habt nichts zu schaffen hier! ▼DIE SPANIER▲ Sie eilen sich – die Kreaturen – Zum End, zum End! – ha ha ha ha. – Teufelsparole! ▼DIE ITALIENER▲ (zueinander) Lasst euch nicht ein – der Warnung denkt. (zu den Spaniern) Fort auf die Strasse! Wir rufen den Herrn! (Allerlei Lumpenpack hat sich von der Strasse her angesammelt und dringt jetzt mit den Spaniern zusammen tiefer in den Saal.) ▼DIE SPANIER▲ Die Feiglinge – haha, haha – Ihr Schufte, ihr! Italienische Hunde! ▼EIN ITALIENISCHER DIENER▲ Ich schlag' ihn tot! ▼DIE SPANIER▲ Dreckige Schufte! ▼DIE ITALIENER▲ Spanische Schelme! ▼DIE SPANIER▲ Teufelszagel! ▼DIE ITALIENER▲ Krätz'ges Getier! ▼DIE SPANIER▲ Mein Eingeweide! ▼DIE ITALIENER▲ Stinkender Höllendreck! ▼DIE SPANIER▲ Bohrt ihnen doch die hündische Parole mit Eisen in den Bauch! (Die Spanier stürzen sich mit dem stets wiederholten Ruf "Zum End, zum End" mit Dolchen auf die Gleichfalls Dolche ziehenden Italiener und Deutschen. Erbitterte Stecherei, an der das Volk ebenfalls mit Johlen und Schreien teilnimmt. Nach kurzer Zeit erscheint, von einem Trupp Stadtsoldaten begleitet, am Eingang hinten Madruscht.) ▼MADRUSCHT▲ (mit Donnerstimme) Gebt Feuer! Schiesst und schlagt! (Eine mehrfache Salve ertönt; die meisten sind getroffen.) Und was noch zappelt, auf die Folter! (Die Soldaten stürzen sich auf die am Boden liegenden stöhnenden, zum Teil fliehen wollenden Gestalten.) Zur schärfsten Folter mit den Hunden, Die so die christliche Versammlung höhnen! Ist das der Sinn des heiligen Konzils? ZWEITER AKT Vorspiel Trident; eine grosse, saalartige Vorhalle im Palast des Fürstbischofs Madruscht. Schönen und sonnigen Tag im Spätherbst, die Morning. Die Halle ist nahezu fertig zu der Abhaltung einer letzten gemeinsamen Vorberatung vor einer feierlichen Session, zu einer sogenannten "Generalkongregation" hergerichtet. Auf beiden Seiten der Bühne laufen zwei Halbkreise von Bänken und Stühlen, die für die Kardinäle, Kardinallegaten und Nuntien bestimmt sind. Auf der Bühne sind zunächst Kardinallegat Bernardo Novagerio, in seiner Nähe, der Zeremonienmeister Ercole Severolus Erste Szene Eine Anzahl italienischer und deutscher Diener sind damit beschäftigt, die Herrichtung des Saales zu beendigen SEVEROLUS zu den Dienern Noch eine Bank! Und schnell! Die Italiener alle hier! er weist mit dem Stab auf die linke Seite der Bühne Sind heut' in grosser Mehrzahl! NOVAGERIO winkt den Zeremonienmeister näher zu sich heran Den Tisch des Massarell' In meine nächste Nähe! Er zeigt mit den Augen auf ein Tischen mit daraufstehendem, kleinem, tragbarem Schreibpult, das noch in der Mitte der Bühne herumsteht SEVEROLUS Es soll gescheh'n; verstehe. mit Vertraulichkeit Und sagt des Grafen Luna Thron er zeigt auf den Stuhl, auf dem Novagerio sitzt Steht er auch recht zur Stell'? NOVAGERIO behaglich im Stuhl Ercole, sieh, ich prüf' ihn schon! Doch, dünkt dich nicht vermessen, Dass ich den stolzen Ehrensitz Des Spaniers warmgesessen? Und wirst mich nicht verraten? SEVEROLUS auf den Ton plump eigehend O Gott! gefährlich wäre das; Dem Spanier, den Herrn Legaten! NOVAGERIO Doch, ohne Scherz kein Rangstreit heut! Noch morgen bei der Session. Ihn zu vermeiden, dulden wir Die Farce mit dem Stuhl, Die, sorge ich, die Völker Nur zum Gelächter reizen wird Und die Franzosen gar zum Zorn. SEVEROLUS Ja, ja, ich sag's, die Spanischen! Stets Hindernis und Dorn. Er gibt nun den Dienern die Anweisung, den Tisch nah zu den Stühlen der Legaten zu stellen, was sogleich geschieht NOVAGERIO erinnernd Und die Parole "Schnell zum Schluss!" SEVEROLUS kommt wieder nah zu Novagerio Zwei Stunden sprach Lainez jüngst; Wenn wir zum Ende wollen, Und wieder sie so lange sprechen Soll ich dann unterbrechen? NOVAGERIO Das tu! Doch kommt es heute Von selbst wohl nicht dazu. Nun ruf mir noch die Diener her! SEVEROLUS winkt den Dienern Hierher! Der hochehrwürdge Herr Hat euch etwas zu sagen. Die Diener kommen und stellen sich vor Novagerius auf NOVAGERIO mit Schad Ton Kennt ihr den grünen Turm? Und kennt ihr auch die Wiege drin? Die Kinder, die darin man wiegt, Schreien sehr laut, und gar nicht vergnügt, Wenn ihr wieder euch stecht und haut, Wie neulich erst auf der Strasse, Dass mancher der frommen Väter Vor Angst sich nicht aus dem Hause getraut, So wisst ihr nun, wie' euch ergeht Christof Madruscht keinen Spass versteht! Da kommt er selbst. er steht auf – Haltet ihr Ruh', Gelobt ihr mir's? DIE DIENER Wir schwören's zu. Zweite Szene Es tritt der Fürstbischof Kardinal Chr. Madruscht auf, ein starker Mann, der trotz seiner geistlichen Kleidung mehr den Eindruck des Kriegsmannes, des Edelmannes macht. Er ist ernst und verstimmt; Novagerio geht ihm, der nun die Stufen herabgestiegen ist, sehr heiter und freundlich entgegen. Begrüssung und Händedruck sie kommen nach vorn NOVAGERIO Morone ist von Innsbruck schon herein? MADRUSCHT ernst Noch nicht. Für eine blosse Höflichkeit, Versicherungen, Grüsse an den Kaiser Vom Papst gesendet – einunddreissig Tage – Traun – eine lange Zeit! NOVAGERIO immer sehr verbindlich und heiter Zu langen Reden ist ja gar kein Grund. Was soll's denn noch? Wir sind ja einig, Freund; Und hat dem Kaiser, seinem liebsten Sohn, Der Heil'ge Vater alles nicht gewährt? Nicht in Bologna, seiner lieben Stadt, Nein, in Trident, der deutschen, unbequemen, Schliesst das Konzil; und dass es schliesse, ist Der Wunsch, der heisse, von uns allen; ach, Der Euere doch auch! Die ganze Christenheit Seufzt nach dem endlichen Beschluss. Ich hoffe nicht, dass Ungemach der Reise Morone aufhält – er sieht nach dem Wetter MADRUSCHT zeigt höhnisch nach dem draussen zunehmenden Sonnenschein Nun, die Witterung Der letzten Tage kann nicht Ursach' sein. NOVAGERIO begeistert Ach ja, ein schöner Tag! Ein Gottestag, Ein wunderschöner! Möge diese Sonne, Wie sie durch Herbstesnebel siegreich bricht, Für uns're Hoffnungen symbolisch sein! MADRUSCHT will ärgerlich auf sein Thema zurückkommen Doch was Morone und den Kaiser angeht, So muss ich doch wohl sagen – NOVAGERIO hat schon Borromeo erblickt, der soeben, von einigen italienischen Bischöfen und Theologen umgeben, langsam vom Hintergrunde her auftritt. Borromeo! Er eilt ihm entgegen und begrüsst ihn. MADRUSCHT für sich Ein Italiener mehr! Verdammt, und nicht der Dümmste! Novagerio kommt mit Borromeo vor. Madruscht und Borromeo begrüssen sich nun auch. NOVAGERIO zu Borromeo Nun, wie verbrachtet Ihr die erste Nacht Nach langer Reise, angestrengtem Ritt? BORROMEO freundlich Ich bin schon ausgeruht. zu Madruscht 's ist eine schöne Stadt Und wohlgehalten. Wahrlich, sehr verdient Macht Ihr Euch doch, Hochwürden, um das Werk, Um dessen guten Ausgang all' wir beten. MADRUSCHT immer ernst Ein jeder tut dazu, soviel er kann. NOVAGERIO Allzu bescheiden seid Ihr, Freund Madrucci! BORROMEO Das ist besonderes Verdienst ja immer. MADRUSCHT zu Borromeo Wollt Ihr Euch nicht erfrischen? Wein und Früchte? BORROMEO Die Segnungen des schönen Fleckchens Erde, So freundlich mir geboten, will ich nicht Zurücke weisen. MADRUSCHT zu den noch umherstehenden Dienern He, Früchte, roten Wein! zu Novagerio und Borromeo Doch mich entschuldigt jetzt. NOVAGERIO Wie ungern! BORROMEO O, warum? MADRUSCHT Verzeiht – Neuangekommene In grosser Zahl, Ihr seht, muss ich begrüssen. Er geht in den Hintergrund des Saales, wo sich schon eine Anzahl Geistlicher, namentlich Italiener, eingefunden haben. Novagerio und Borromeo im Vordergrund. Dritte Szene BORROMEO leise sondierend zu Novagerio Ein liebreich würd'ger Herr, der Fürstbischof. NOVAGERIO sieht Borromeo an Dem Kaiser zugetan mit Seel' und Leib. BORROMEO begegnet dem Blick Empfindlich wohl, was Majestät betrifft? NOVAGERIO sicher Wie diese selbst misstrauisch und verstimmt. BORROMEO lächelnd Ein wenig wohl mit Grund? NOVAGERIO verständnisvoll bejahend Damit es ganz gelinge Wär' es wohl gut, da wir allein, Dass diesen Augenblick wir nützen! Drum lasst uns niedersitzen; inzwischen haben vier Diener ein kleines Tischchen, zwei Stühle, reichlich Früchte, roten Wein in schöner Kristallkaraffe und Gläser gebracht; sie setzen alles ganz vorne ins Gärtchen und entfernen sich wieder. Novagerio und Borromeo nehmen an dem Tischchen Platz. Und hier bei Früchten, rotem Wein Vernehmt die heutige Parole "Schnell zum Beschluss." Das soll sie sein. BORROMEO schenkt den Wein in die Gläser Der frommen Christenheit zum Wohle! Mög' so das Blut der Ketzer fliessen. NOVAGERIO bedient Borromeo und sich mit Früchten Und dass die Früchte, lang gereift, Wir endlich brechen und geniessen! sie trinken und naschen von den Früchten BORROMEO Beim Kaiser doch, was tut Morone? NOVAGERIO Je nun – von hier ihn fernehalten Und glätten alle Stirnesfalten Des Unmuts, der sich ihm gehäuft. Von Rom die Königskrone Bestätigt er auf Papstes Treu' Dem jungen Max, des Kaisers Sohne, Der heimlich neigt zur Ketzerei. BORROMEO Schlimm wär' es, wenn er überträte. NOVAGERIO Oh, die Gefahr nicht abzuseh'n; Ein Schirmherr würde da ersteh'n Der Lutherpest, der Teufelskröte. Doch so – leiser Der spanische Königsthron, Mit ihm der Traum der Weltherrschaft Über alles katholische Land, Lockt jetzt den Vater und den Sohn, Steht vor der beiden lüsternem Blick Und hält den heftigen Ferdinand Von übereiltem Schritte zurück. Viel hat er uns zedieren müssen; Doch seine Rache, des Sohnes Glauben, Sind dem alten Fuchse die sauren Trauben. er hebt eine Traube und lässt sie wieder fallen Er lässt sie hängen, die schönen, – süssen! BORROMEO Die christkatholische Weltherrschaft Ein Ziel für höchsten Herrschers Kraft; Fürwahr! Und mit Rom ein gewaltiges Band! NOVAGERIO Doch trau' ich nicht seinem hitzigen Groll; Und dass die Deutschen, die so ihn lieben, Von der Synode sind fortgeblieben, Das wurmt ihn mehr, als man merken soll. Drum gilt es was an Besserungen Und Wünschen sonst er ausbedungen Ihm unbedenklich zu gewähren. BORROMEO bedenklich Gewicht'ge Punkte sind dabei Reform an Papst und Klerisei. Der Laienkelch, und Kompromisse noch sonst – NOVAGERIO Ei, muss ich Euch belehren? Wisst doch Auslegung der Beschlüsse Behält der Papst sich vor allein. Zur Sorge hierin ist kein Grund; Die Dogmen, seht Ihr, stehen fest. Und was wir sonst erreicht zur Stund', Verschlingt den leicht gewog'nen Rest. Darum zum Schluss – nur schnell zum Schluss! Der Papst, der will – der Kaiser muss. BORROMEO So wird, was in den letzten Wochen Er neu begehrte, heut' besprochen, Und so der ersehnte Schluss erreicht? Womit beginnt man? NOVAGERIO Was man leicht Und sicher durchzusetzen gedenkt Zuerst kommt die Frage der Kirchenmusik, Dann wird zu Wicht'gerem eingelenkt. Nun, würd'ger Freund, das ist ja Eu'r Fall! Als Ihr damals erfochtet den Sieg Über unsere Meinungen all, Nicht ahnt' ich da, wie um den Kirchenton Die Sorg' einer ganzen Situation Zu Hilfe noch käm'; nun könnt Ihr Euch freu'n! Führwahr, Eu'r Verdienst ist kein geringes, Ihr seid der Retter des Kunstgesinges Und verbindet Euch die Kirch' und den Thron! Die Messe muss nun auch fertig sein; Wie steht es mit der Komposition? Es ist schon alles herum verbreitet Und Eurer Beschützung der Mehrstimmigkeit Ein einstimmiges "placet" verbereitet. BORROMEO Da seht Ihr mich nun in Verlegenheit. Mit der Messe ist's noch nicht so weit. NOVAGERIO erstaunt Stand alles doch fest schon, wie das Amen – Der Mann war gefunden – suchend Ihr nanntet den Namen – BORROMEO 's ist Palestrina – er leitet den Chor Zu Rom in Santa Maria Maggior'; Kaum mag ich es sagen, nie hätt' ich's vermeint – Meinen Plan, meinen Wunsch – er hat ihn verneint. Ich selbst kam zu ihm – ich tat ihm die Ehr' Und stellte des hohen Auftrags Begehr. Doch hat ihn der herrliche Ruhm nicht gelockt, Er blieb wie vom Teufel besessen – verstockt. Selbst, dass es der Heilige Vater begehrt, Erschien ihm nicht der Fleissigung wert. Und meinem Vertrauen beschert er zum Lohn Nur schweigenden Trotz – nur bösen Hohn! NOVAGERIO empört Der Musikus – was, der Chorist? Da seht, wie alle Kunst vom Teufel ist! So zwingt ihn doch! BORROMEO leidenschaftlich Meint Ihr, ich lasse spassen Mit mir? Ich hab ihn greifen lassen! Und täglich nun erwart' ich den Bericht, Ob das Gefängnis seinen Trotz wohl bricht. NOVAGERIO So recht! Doch nun voran, denn seht Der heilge Pius, der Euch so gewogen, Er würde rasen, wenn Ihr ihn betrogen. Und gar die Kaiserliche Majestät! Das Werk muss da sein zur gewünschten Frist! BORROMEO Ich zweifle sehr, dass er zu zwingen ist. NOVAGERIO So müsst Ihr einen andern Mann ernennen, Und er als Schöpfer sich des Werks bekennen. Er muss – er muss! Ei, Widersetzlichkeit! Die ganze Sache ist jetzt schon soweit, Das kleine Menschenwerklein muss entstehn! Vom heiligen Konzil wird es bestellt, Es wünschen es die Grossen dieser Welt, – Wenn solche Mächte wollen, muss es gehn! BORROMEO Ihr kennt ihn nicht! Es ist mir nicht gelungen, Ihn eines Schrittes Breite zu bewegen. NOVAGERIO Mein Freund – wir haben andere gezwungen! Bei Christi Marterholz! Ich steh dafür Euch gut. Für solche Leute ist ein wahrer Segen Des alten vierten Paulus Institut! BORROMEO Das Äusserste – wie schrecklich anzuwenden! NOVAGERIO kalt Ihr habt das Werk begonnen – müsst es enden! BORROMEO nicht ohne Schmerz Er war ein Meister – wie beklag ich ihn! NOVAGERIO Ei Freund, das Unverdauliche – spuckt graziös eine Traubenschale hinter sich ins Gärtchen Wird ausgespien. Inzwischen haben sich geistliche und weltliche Teilnehmer aller Nationen und jeden Ranges versammelt und füllen die Bühne. Sie stehen in Gruppen, meist nach Nationen geordnet. Im Vordergrunde, sehr sichtbar, stehen jetzt Madruscht und der Kardinal von Lothringen im Gespräch. Leise zu Borromeo Doch seht, der Lothringer, der Kardinal, Der uns so oft durch Widerspruch gepeinigt; Steht mit dem deutschen Bären hold vereinigt; Das darf nicht sein – kommt, gehn wir in den Saal! Sie begeben sich hinauf und halten sich in der Nähe von Madruscht und dem Lothringer. Tischchen und Stühle usw. werden von Dienern wieder fortgetragen. Vierte Szene Von hier an füllt sich die Bühne immer mehr DER LOTHRINGER zu Madruscht Zahlreicht wird heut' die heilige Versammlung. MADRUSCHT Mehr eilig als wie heilig, dünkt mich fast. DER LOTHRINGER Da habt Ihr allzu recht! MADRUSCHT Ich sag', 's ist eine unanständige Hast! Wer da noch glaubt, dass sie es ernstlich meinen! DER LOTHRINGER Mit dem, was unsern Ländern not tut – nicht. MADRUSCHT Bei Gott – wir sollten uns doch mehr vereinen! Und grad' heraus ich muss es sehr beklagen, Dass Ihr, der Stärkste sonst im Widerstand, Euch doch nun habt mit diesen Päpstlern vertragen. DER LOTHRINGER Das könnte man mit mehr Recht und Fug Von Eurem Kaiser Ferdinand sagen. Hört nur, wie er sich mit Morone vertrug! Novagerio kommt bei dem Namen "Morone" rasch und wie unwillkürlich dazu. Borromeo ebenfalls. NOVAGERIO Morone ist endlich hier eingetroffen? DER LOTHRINGER Vor kurzem stieg müde er ab vom Pferd. BORROMEO entschuldigend zum Lothringer Verzeiht, dass wir so ohne Zeremonie – NOVAGERIO ebenso Wir hörten den Namen; so können wir hoffen, dass die Sitzung beginne? 's ist nicht mehr früh. DER LOTHRINGER fein So lasst uns – das Stück zu Ende spielen. MADRUSCHT grob Oder, um es anders zu sagen Da eine christliche Einigung nicht zu erzielen, Lasst uns, da wir denn doch nun müssen, Getrost das Ding zu Grabe tragen! NOVAGERIO lächelnd Wie bitter Ihr sprecht! wendet sich zum Gehen Will Morone begrüssen. Geht oben ab. Borromeo fordert den Lothringer auf, ebenfalls zur Begrüssung Morones mit ihm zu gehen. Beide ab. Bald nach Novagerio und Borromeo war auch Anton Brus v. Müglitz, Erzbischof von Prag, zu der Gruppe getreten. Jetzt, nachdem die drei fort sind, tritt er näher zu Madruscht. Dieser ergreift unwillkürlich seine Hand BRUS schüttelt traurig den Kopf Wie verwickelt und kalt hier alles geschieht. MADRUSCHT ergrimmt Sie woll'n die Reformen nicht! BRUS Und des Kaisers Wille – wird er schon müd'? MADRUSCHT Er zuckt mit den Schultern Des Kaisers Wille – ist jetzt unsre Pflicht. Sie folgen den Legaten und Borromeo. Die Bühne hat sich jetzt stark angefüllt, die Väter sind fast vollzählig versammelt. Rechts vorn hat sich eine kleine Gruppe spanischer Geistlicher aufgestellt; sie stecken die Köpfe zusammen und deuten auf die Italiener, die in grosser Anzahl nun die linke Seite der Bühne, bis zum Vordergrund, erfüllen DIE SPANIER Die Italiener dort seht! Wie Ameisen wimmeln sie daher. Die Franzosen gewannen sie schon. Der Lothringer hielt sich nicht länger mehr. Vom Papst kommt ihm der ersehnte Lohn. Was stünde fest, wenn nicht Spaniens Ehr'! Ja, Spaniens Ehr', den Päpstlern zum Hohn! Die Italiener dort seht! Man merkt an der Majorität, Dass die Abstimmung nicht nach der Nation, Sondern nur nach der Anzahl der Köpfe geht. Die Köpfe, die Köpfe, die Köpfe seht! Geölte, geschminkte, geschorene Köpfe, Päpstliche Larven! Pius Geschöpfe! Graf Luna tritt dazu; ihn begleitet der immer sehr ernst bleibende Bischof Avosmediano von Cadix. GRAF LUNA Saht Ihr die Boten aus Rom Mit dem Felleisen auf dem Rücken gereist? mit Hohn Sie bringen den Heiligen Geist, Der gibt ihnen dann die Beschlüsse ein. DIE SPANIER lachend Ha ha, ha ha, Auf dem Eselein Kommt der Heilige Geist Aus Rom im kleinen Tornister gereist! Zu einer Gruppe Italiener links vorn gesellt sich soeben ein neuangekommener Trupp italienischer Geistlicher; unter ihnen und vorne dran der Bischof von Budoja, ein lustig aussehender Prälat mit pfiffigem Gesicht BISCHOF VON BUDOJA lebhaft und vergnügt zu der ersten Gruppe Geliebte Brüder, seid gegrüsst im Herrn! Landsleute! EININGE AUS DER GRUPPE Lob sei Jesus Christ! BISCHOF VON BUDOJA zu einem etwas verhungert und dumm aussehenden Bischof Seid Ihr von Sanfelice nicht? Euch kenn ich doch! EIN BISCHOF Theophilus von Imola – BISCHOF VON BUDOJA Da war ich nie. Man kommt ja nie aus seiner Diözes. Ich bin der Bischof von Budoja. EIN ANDERER BISCHOF Dandini von Grosseto ich. EINER AUS DER ERSTEN GRUPPE Bischof von Feltre. EIN ANDERER Ich von Fiesoli. BUDOJA So ein Konzilium lob ich mir; Man sieht doch etwas von der Welt Und hat noch freie Reise; THEOPHILUS Man muss die Feste feiern, wie sie fallen. BUDOJA Ich muss gestehn, ich hätte nichts dagegen, Wenn's etwas länger dauerte! Doch leider wird ja Schluss gemacht. GROSSETO 's ist unsre heil'ge Pflicht, Für den Beschluss zu stimmen. THEOPHILUS Dafür sind wir ja hier. BUDOJA Zu schade ist's, ich bliebe länger! Man ist kaum angelangt Und muss schon wieder fort. EIN JUNGER DOKTOR Wenn nur mein Geld noch reichte, So blieb ich gerne auch. BUDOJA Das ist das Wenigste, mein Freund, Bei längrem Aufenthalt Muss man uns doch entschädigen. BISCHOF VON FELTRE Doch ist uns nichts versprochen – EIN JUNGER DOKTOR Hab von Diäten nichts gehört – BISCHOF VON FIESOLE Nichts von Verlängerung – BUDOJA Ei was, Rom muss schon dafür sorgen. Verlangen wird man nicht, Dass wir Dukaten machen. Das mach ich schon, das mach ich schon! Hier treten langsam wieder aus dem Palaste auf Madruscht und Brus; sie verweilen einen Moment und nehmen dann ihre Plätze ein; einige Zeit hierauf der Lothringer allein, immt auch seinen Platz ein BISCHOF VON FIESOLE Wer ist denn das neben dem Fürstbischof, sag! BISCHOF VON FELTRE 's ist der Drakowitz. GROSSETO Nein, 's ist der Erzbischof von Prag. EIN JUNGER DOKTOR Prag – liegt das in Deutschland? – GROSSETO In Böhmen liegt's eh'r. Da kommen die meisten Häretiker her. THEOPHILUS ängstlich Die Ketzer? o Jesus! Da kommen am End' Die Ketzer hierher? hierher nach Trident? BUDOJA fasst den Theophilus unter den Arm Fern hielt Gottes Güte, mein teurer Theophil, Die lutherischen Schweine vom italienischen Konzil; Im Übermass doch wir gesegnet noch sind Mit französischer Krätze und dem spanischen Grind. Die Bischöfe lachen und wenden sich; gleichzeitig erscheint aus dem Palast Novagerio mit Morone. MORONE Die Instriktionen schickten wir beizeiten; Mein Amt gelang mit Gottes Hilfe gut. NOVAGERIO Nur unterschätzt mir nicht die Schwierigkeiten! MORONE drückt Novagerio die Hand Ich habe Hoffnung und den besten Mut. Gleichzeitig mit Morone und Novagerio ist unten im Saal mit einem kleinen Gefolge der Patriarch von Assyrien, Abdisu, erschienen. Er ist sehr alt, mit schneeweissen Haaren und Bart, eine fremdartige Erscheinung. Er wird gleich umringt, auch die Italiener gesellen sich zu ihm. ABDISU Von weither wandert ich, durch Mühsal und Beschwerde, Doch meine Füsse trugen froh mich her. Dass ich den Tag des Herrn erleben darf, Dass meine alten Augen dieses Werk noch schau'n Die Neugeburt der ganzen Christenheit – Des freuet sich und jubiliert mein Herz. Und gerne scheid' ich nun von dieser schönen Erde. Alle wollen ihn geleiten; der Bischof von Budoja drängt sich zu ihm und führt ihn. BISCHOF VON BUDOJA Stützt Euch auf mich, lasst mir die Ehre, Herr. Die meisten haben schon ihre Plätze eingenommen. Jetzt tritt der Zeremonienmeister in die Mitte und hebt den Stab. SEVEROLUS Ich, Ercole Severolus Zeremonienmeister der Synode, Ersuche kraft des mir verliehenen Amtes Die Väter dieser christlichen Versammlung Die hochehrwürd'gen Erzbischöfe und Prälaten, Die hochansehnlichen Botschafter und Gesandten, Die hochgelehrten Theologen und Doctores, Nach Ordnung und Gebühr die Plätze einzunehmen, Weil die Kongregation beginnen soll. Alle nehmen während des folgenden Musikstückes die Plätze ein. Und nun erhebt sich zur Begrüssung Des Papstes erster Kardinallegat. Morone erhebt sich. Fünfte Szene MORONE faltet die Hände, mit ihm die Versammlung Den Heil'gen Geist, der die Konzilien leitet, Der auch die heutige Versammlung lenkt, Wir bitten ihn, dass er auf uns sich senkt Und unserm Werk ein gutes End' bereitet. Löst die Hände Dess' Diener die Legaten sind, der hohe Papst Er sprach zu uns "Engel des Friedens seid!" Dies Wort im Herzen tragend, bitt' ich Gott, Dass mir das Friedenswerk bei Euch gelinge, So wie ich treulich mich bemühte, ein Amt bei jenem zu erfüllen, Auf dessen Haupt wir Gottes Segen flehen Bei Deutschlands grossem Kaiser Ferdinand. Ehrwürd'ge Väter! Liebe Brüder! Bei aller Demut, die den Christen ziert, Seid heute eingedenk Wir sind die Blüte alles Menschentums. Wir sind berufen, ihm zum Heile Den Turm zu bau'n, der allen Zeiten trotzt. Wir, vor dem Herrn zwar klein, Doch vor den Menschen aller Völker gross. Verschliesst dem Heil'gen Geist nicht Eure Herzen, Er kommt zu uns! Mit echter Begeisterung Ja, ja – er kommt zu uns! Er gibt uns Weisheit, Frieden, Einigkeit, Erkenntnis, Liebe, Wahrheit. All' dieses – alles ist bei uns! grenz eine Mahnwache von Soldaten bewachen die Szene eine Gruppe von Häretikern unter den Qualen der Inquisition Seht hin auf jene Armen, Irrgeführten, Auf jene Ketzer – BISCHOF VON BUDOJA ruft laut sich hin Gott erkeuchte sie! Strafende Blicke treffen ihn, nach kurzer Störung fährt Morone fort. MORONE Spaltung und böse Unruh ist ihr Teil Die Frucht des Irrwahns und des Hochmuts Strafe, Der eig'nem sündigem Ermessen traut. Seht hin! sie werden selber sich zerfleischen Und ruhmlos und verflucht vernichtet sein! RUFE, GEMURMEL Fluch ihnen! Fluch den Ketzern! Den teufelischen Ketzern Fluch! Die Soldaten durchgeführt Ketzer MORONE Das grosse Werk glorreich zur Ehre Gottes Hinauszuführen steht uns heute an. Denn schon zu lange und zum Ärgernis Der ganzen Christenheit ward es verzögert. Drum, liebe Väter seid auf Eurer Hut, Auf dass der Windhauch schwellender Gelehrsamkeit Des Redeschiffleins allzuleichte Segel Der Demut stillem Hafen nicht entführe! BISCHOF VON BUDOJA Ein schönes Bild! Habt Ihr's verstanden, Theophil? SEVEROLUS hebt gegen ihn den Stab Kein lauter Zwischenruf! ich muss ersuchen! MORONE Von Wunsch erfüllt, den Fürsten zu gewähren, Was ihren Völkern frommt, und friedbereit, Tat jetzt der Herr von allen jenen Heeren, Die auf dem Erdenrund das Kreuz verehren, Den letzten Schritt zu vollster Einigkeit. Und jeder gute Fürst er will ja auch Dem grossen Kind, dem Volke, seinen Glauben Solchergestalt zu üben gern erlauben, Wie es durch dessen Sonderheit und Art, Durch Angewöhnung, Sitte und Gebrauch Zum Wunsche ihm und zum Bedürfnis ward. – Zur Sendung an den Kaiser jüngst beehrt Und wieder angelangt nach langem Ritt, Des Friedens Ölblatt hin und her zu tragen, Kann ich die frohste Kunde nun Euch sagen Soweit es nicht der Ehr zu nahe tritt Von Petri Stuhl, und dient zu Gottes Kränkung, Ist alles Wesentliche ihm gewährt. GRAF LUNA zu den Spaniern Beachtet wohl, Ihr Herren, die Beschränkung! MORONE fährt nun in leichterem Tone fort Ihr wisst, von des Kaisers Propositionen, Den zweiundvierzig, ist schon das meiste Besprochen, geprüft und erledigt. Ist's Euch gefällig, Väter, über das, Was jetzt noch übrig, kurz mit ja und nein Schlüssig zu werden, und die nähere Ausfertigung der Weisheit dann des Papstes Zu überlassen? Ist's Euch gefällig? DIE VÄTER Placet, placet! AVOSMEDIANO Er steht auf Non placet! SEVEROLUS Avosmediano, Bischof von Cadix! AVOSMEDIANO Dazu ist die Synode einberufen, Dass sie mit Fleiss die Fragen alle prüfe Bis die Materie bezwungen ist. DER LOTHRINGER sitzend Doch gibt es klare – minder klare Punkte, Die sich wohl scheiden lassen; lasst uns doch Nach jedem einzeln' Punkt die Frage wiederholen. MORONE Ist's Euch gefällig, Väter? ALLE VÄTER Placet! MORONE Die Messgebräuche dann zuerst! So kommen wir mit jenem dreissigsten Artikel Zum Lieblingswunsch des grossen Ferdinand, Der jeder frommen Kunst Beschützer ist. Er will darin vor völliger Verbannung Die Figuralmusik gerettet sehn; Weil doch, schrieb er, "aus grosser Meister Zeit das wohlerfund'ne Alte "so oft den Geist der Frömmigkeit "erwecke und erhalte". Mit Papstes Einverständnis ist es Euch Gefällig der Erhaltung zuzustimmen? DIE ITALIENER UND VIELE ANDRE Placet, placet, placet! ANDRE Non placet! SEVEROLUS Wer meldet sich zum Wort? Avosmediano steht auf SEVEROLUS mit leiser Beimischung von Hohn Avosmediano, Bischof von Cadix! AVOSMEDIANO Ein "Aber” war dabei, ein "Wenn” vom Papste, was ist's mit dem? NOVAGERIO liebenswürdig Ein Probestück soll erst Geliefert werden. Spricht leise einige Worte mit Borromeo BRUS Eine Messe war's. MADRUSCHT Ja, eine Messe war's. DER LOTHRINGER Die Probemesse. BISCHOF VON BUDOJA zum Bischof von Imola Theophilus! Der Patriarch schläft ein! Der Kopf des Patriarchen von Assyrien senkt sich hier langsam auf die Brust. Er schläft allmählich ein AVOSMEDIANO Ich frage wird des Papstes Wunsch beachtet? SEVEROLUS Es spricht der hochehrwürd'ge Kardinal von Borromeo! BORROMEO ruhig und kalt Die Messe wird geschrieben. NOVAGERIO Das Werk, Ihr hört es, wird bereits verfasst, Von Palestrina, dem berühmten Mann. DIE VÄTER Wer schreibt sie – wohl in Rom – Von wem – wie heisst er – Der Name ist bekannt – Ein frommer Meister. NOVAGERIO Geprüft sodann im päpstlichen Palast. Beliebt Ihr zuzustimmen – zeigt es an! DIE VÄTER "Placet”! "Placet”! "Placet”! MORONE Die nächsten zu beredenden Artikel Sind kurz zu endigen; es sind Gebrauch der Landessprache bei der Messe Und das Brevier – SEVEROLUS zu Brus wurde aufgehoben Erzbischof Brus von Prag! BRUS hatte sich erhoben Darf ich die Frage stellen Warum nicht nach der Reih Und alles einzelne für sich verhandelt wird? Auch wär es zu empfehlen, Bei wenig Zeit und vieler Eil', Dass man das Wichtigste zuerst erledigte. Am meisten liegt dem Kaiser doch am Herzen Das Abendmahl in beiderlei Gestalt. EIN SPANISCHER BISCHOF Dem Kaiser nicht. Den Böhmen um so mehr! SEVEROLUS hebt gegen ihn den Stab Kein Zwischenruf! MORONE Ihr hörtet ja, nur, wenn die Väter nicht einig, Was wohl nicht sein wird, was ich nicht hoffe, Dann wird zur Prüfung geschritten; doch sonst Alles der Weisheit des Papsts überlassen. NOVAGERIO Die Durcharbeitung der ganzen Materie Die Prüfung und Sichtung und Durchberatung Ein ganzes Jahr erforderte sie Und die Verhandlungen schlössen nie. BRUS Nun, um so mehr, das Wichtigste zuerst. Count Luna aufgeht SEVEROLUS Des Königs von Spanien Orator Der Graf von Luna spricht! LUNA Soll denn, so frag' ich, das Konzil Zu End' gehetzt wohl werden? Ich dringe auf die gründlichste Ausführlichste Besprechung! DER LOTHRINGER Ihr hörtet doch, Herr Graf, Die fromme Rede des Legaten. LUNA herausfordernd Herr Kardinal – dem Einfluss nach Seid Ihr schon längst Legat. Doch seid Ihr's faktisch nicht und somit nicht gefragt! DIE SPANIER unter sich Er wird es noch, und bald, Der Papst hat's ihm versprochen! DER LOTHRINGER wütend Doch frag' ich Euch jetzt, Graf! Wie kommt Ihr in den Stuhl, Der ausser aller Ordnung steht? Luna reckt sich lachend im Stuhl NOVAGERIO zum Lothringer Dies Mittel wählten wir, damit Von beiden grossen Nationen Nicht eine nachstehn soll. DER LOTHRINGER Da protestier' ich morgen In feierlicher Session! Ich mache Anspruch absolut Auf Vorrang, wie er mir gebührt! LUNA sehr laut icht einen Finger breit Weicht Spaniens grosser König Dem minderjährigen von Euch! DER LOTHRINGER wendet sich zornig an die Legaten Wenn morgen nicht zuerst Nicht vor dem Spanier Ich Räucherfass und Friedenskuss – SEVEROLUS hebt den Stab Der Bischof von Budoja! BISCHOF VON BUDOJA hat sich gemeldet; er stellt sich langsam zurecht und beginnt Weh! – Weh! Frieden ist nicht mehr unter den Völkern Und die Fürsten entzweit; Spricht der Prophet. – schattig Weh – weh! All' deine Feinde sperren ihr Maul auf, Pfeifen dich an – blecken die Zähne – SEVEROLUS Wie lange gedenkt Ihr zu reden, Herr Bischof? – Ich muss Euch ersuchen, Was Ihr zu sagen habt, kurz zu sagen, Denn länger als fünfzehn Minuten Ist nach dem Beschluss des Legaten Niemand zu reden erlaubt. MORONE mit verhaltenem Ärger zu Budoja Ihr tätet besser, gar nicht zu reden, Als Interjektionen zu bringen, Die ohne Sinn und nicht förderlich! Budoja setzt sich wieder hin, aber nicht etwa beschämt. Beliebt's Euch, Väter, nun die Messe Und das Brevier zusammen zu erledigen? DIE ITALIENER Placet, placet! ALLE ANDEREN Non placet, non placet! AVOSMEDIANO erhebt sich; ruhig, aber scharf Wenn das Konzil die Freiheit nicht gewährt, Mit Ernst und Liebe alle Punkte zu bereden, Und die Reformartikel nur berührt Und nicht erwogen werden, So trag' ich neuerlich Verläng'rung an Und protestiere feierlich wider den Schluss! DIE ITALIENER wild 's ist ein Schismatiker! Werft ihn hinaus! Verbrennt ihn! MORONE zu Avosmediano Den, welcher heute nicht von ganzer Seele Den schleun'gen Ausgang der Verhandlung wünscht, Den nenn' ich keinen frommen Christen! Novagerio macht Morone ein Zeichen DER LOTHRINGER laut Das ist die Freiheit der Synode! Luna steht zur Entgegnung auf. Unterdessen hat der Bischof von Budoja auf den Patriarchen, der von dem Lärm erwacht ist, eingesprochen; er veranlasst ihn, sich zu erheben. Der Zeremonienmeister hebt den Stab und ruft laut, gerade, als Luna anfangen will. SEVEROLUS Der hochehrwürdigste und fromme Herr, Assyriens Patriarch will reden! pause ABDISU mit leiser, friedlicher Stimme Der Wunsch des frommen Papstes Soll doch beachtet werden; Aufzeichnen soll die feierliche Melodie In Rom der grosse Sänger er stockt; Budoja flüstet ihm zu Trinas-pa-les – Er setzt sich und schläft langsam wieder ein; unterdrücktes Lachen; zur Ruhe weisende Rufe; Budoja will bersten vor lautlosem Lachen; er hält sich den Bauch MORONE leise aber grimmig zu Novagerio Das war ein Streich von dem Budojer Narren; Ich werd' es merken! LUNA erhebt sich wieder Die frommen Christen aller Welt, Sie wünschen eher die Verlängerung! DER LOTHRINGER heftig Nur Spanien wünscht es! Nicht die ganze Welt! LUNA schreit Wenn Spanien es will, so will's die Welt! Allgemeines Gelächter und Rufe ALLE AUSSER DEN SPANIERN Haha, so, Spanien ist die Welt? Ein guter Geograph! BISCHOF VON BUDOJA ruft dem Grafen laut zu Lest doch den Ptolemäus! DIE ITALIENER lachend Ja, lest den Ptolemäus! LUNA rasend Ich werde stimmen, noch zur Schlussberatung Die Protestanten einzuladen. Eine wilde Empörung des ganzen Saales antwortet. Nur Novagerio, Morone, Madruscht, Brus und die Spanier nehmen nicht daran teil. Letztere stehen erregt auf. Der Patriarch Abdisu erwacht wieder von dem Lärm. Morone hat sich mit Novagerio beraten. Er erhebt sich und hält die Hände auf, um sich Gehör zu verschaffen, da das Stabaufhalten des Zeremonienmeisters nichts mehr nützt. Zugleich schlägt es laut zwölf MORONE nachdem etwas Stille eingetreten ist In der Verfassung des Gemüts Kann nicht mit Segen fortgefahren werden. Auch schlug es Mittag; mit Bekümmernis Und Scham heb' ich die Sitzung auf. Doch hört, was ich nun ernstlich sag', Was der Legat Euch jetzt muss künden Die zweite Stunde nach Mittag Muss uns hier neu versammelt finden; Und währte es bis tief zur Nacht Heut wird das Werk zu End gebracht! Euch, liebe Väter, mahn' ich nun, Insonderheit den edlen Grafen, Das Kleid der Sanftmut anzutun; Die Bitterkeiten lasset schlafen. Der Einigkeit gilt mein Gebet. Geliebte Väter! In Frieden geht! In grosser Aufregung, disputierend, drohend, gestikulierend, geht alles dem Ausgang zu. Zuerst, und in Geschlossenem Trupp, die Spanier. Einige italienische Geistliche, unter ihnen Budoja, verweilen noch am längsten im Hintergrunde Sechste Szene Morone und Novagerio sind im Vordergrunde zusammengetreten. Der Lothringer, Madruscht und Brus bilden für sich, etwas zurück, eine Gruppe MORONE verzweifelt zu Novagerio Was nun! Was nun! Glaubt Ihr noch dran, Dass wir zu Ende kommen? NOVAGERIO kaltblütig Ohne Spanien,Wenn's denn sein muss; wir müssen und wir werden. Der Bischof von Budoja hat sich jetzt an Morone herangepircht; die übrigen seines Trupps haben zerstreut. BISCHOF VON BUDOJA zu Morone Ehrwürden, sagt, ist's wirklich ganz gewiss, Dass morgen Schluss ist? Ganz unwiderruflich? MORONE beachtet ihn nicht; er wendet sich zum Lothringer, der nun allein geblieben ist, da Madruscht und Brus ins Innere des Palastes verschwinden. Was musstet Ihr den Spanier auch reizen! DER LOTHRINGER Vehement Ihr reizet ihn noch mehr! Ihn und uns alle! Avosmediano war im Recht! Und wäre, Was ihm geschah, einem Franzosen widerfahren, Beim ew'gen Gott! Ich reiste ab Und appellierte an ein freieres Konzil! BISCHOF VON BUDOJA Wenn doch nun morgen nicht geschlossen wird Und wir nun bleiben müssen – Morone dreht ihm den Rücken NOVAGERIO zum Lothringer Lasst dem Gecken. Dem Spanier, doch den Vortritt! Dieses will er, Und dann ist alles gut DER LOTHRINGER zu Novagerio Glaubt das nur nicht! Ich weiche keinen Zoll Vor diesem Spanier! BUDOJA zu Morone Bei länger'm Aufenthalt Wird man doch Anspruch haben auf Diäten – MORONE zum Lothringer Nun, so wird die ganze Zeremonie wohl unterbleiben müssen. DER LOTHRINGER Tragt die Folgen dann! BUDOJA Man hat wohl Anspruch – er tippt den Morone an. Dieser heftet einen wütend fragenden Blick auf ihn. Vorsichtig, langsam Ich meine auf Diäten – Wegzehrung – MORONE schreit Auszehrung an den Hals Euch, Herr! Euch kommt schon was von Rom, doch nicht Diäten, Des' seid versichert! Gott befohlen, Herr! Bischof von Budoja dreht sich stillschweigend herum und macht sich davon. NOVAGERIO lacht Ein Freihart ist's, ein richtiger Hanswurst. gemütlich zu beiden So haltet Frieden doch, zum Lothringer Denkt an den Papst, er fasst beider Hände und bringt sie wie scherzend zusammen Und jetzt kommt mit mir in mein Haus; auf ein Bescheid'nes Mahl. Ist's Euch gefällig, Väter? Er zieht sie, beide schon halb bezwungen und versöhnt, mit sich fort. Siebente Szene Italienische, deutsche und spanische Diener DIE SPANISCHEN DIENER zischeln zueinander Habt ihr's gesehn? Habt ihr's gehört? indem sie auf die italienischen Diener zeigen Der edle Graf und der fromme Herr Beleidigt von dem Teufelsvolk! Die Hunde da – lauter Ihr Hunde da! ITALIENISCHEN UND DEUTSCHEN DIENER zueinander Was will denn das Gesindel dort – zu den Spaniern Hinaus! Habt nichts zu schaffen hier! DIE SPANIER Sie eilen sich – die Kreaturen – Zum End, zum End! – ha ha ha ha. – Teufelsparole! DIE ITALIENER zueinander Lasst euch nicht ein – der Warnung denkt. zu den Spaniern Fort auf die Strasse! Wir rufen den Herrn! Allerlei Lumpenpack hat sich von der Strasse her angesammelt und dringt jetzt mit den Spaniern zusammen tiefer in den Saal. DIE SPANIER Die Feiglinge – haha, haha – Ihr Schufte, ihr! Italienische Hunde! EIN ITALIENISCHER DIENER Ich schlag' ihn tot! DIE SPANIER Dreckige Schufte! DIE ITALIENER Spanische Schelme! DIE SPANIER Teufelszagel! DIE ITALIENER Krätz'ges Getier! DIE SPANIER Mein Eingeweide! DIE ITALIENER Stinkender Höllendreck! DIE SPANIER Bohrt ihnen doch die hündische Parole mit Eisen in den Bauch! Die Spanier stürzen sich mit dem stets wiederholten Ruf "Zum End, zum End" mit Dolchen auf die Gleichfalls Dolche ziehenden Italiener und Deutschen. Erbitterte Stecherei, an der das Volk ebenfalls mit Johlen und Schreien teilnimmt. Nach kurzer Zeit erscheint, von einem Trupp Stadtsoldaten begleitet, am Eingang hinten Madruscht. MADRUSCHT mit Donnerstimme Gebt Feuer! Schiesst und schlagt! Eine mehrfache Salve ertönt; die meisten sind getroffen. Und was noch zappelt, auf die Folter! Die Soldaten stürzen sich auf die am Boden liegenden stöhnenden, zum Teil fliehen wollenden Gestalten. Zur schärfsten Folter mit den Hunden, Die so die christliche Versammlung höhnen! Ist das der Sinn des heiligen Konzils? Pfitzner,Hans/Palestrina/III
https://w.atwiki.jp/oper/pages/894.html
第二幕 Nr. 5 - 導入 平和の使者の合唱、リエンツィ、バロンチェリ、チェッコ、元老院議員たち 平和の使者たち (舞台の上で。かなり遠くから) 谷よ、歓声を上げよ。 山よ、喜べ。 野原は自由に光り輝き、 祝福に満ちている。 谷よ、歓声を上げよ。 山よ、喜べ。 幕が開く。 舞台はしばらく無人のままである。歌は通りの方から次第に近づき、歌のちょうど半ばあたりで、一人の使者を先頭に行列がゆっくりと大きな門から入ってくる。彼らは皆祝典用のアンティークな白い衣装に身を包み、銀の杖を手にしている。 平和の使者たち ローマ人たちよ、幸せをもたらす 平和の知らせをお聞きください。 幸福はローマのあらゆる道へと 喜びにあふれて歩んでいきます。 明るい太陽の光は 闇に包まれた崖底にまで届き、 船は安全な入り江に 楽しげに帆を下ろします。 平和が来たのです! 自由の光が輝くのです! 谷よ、歓声を上げよ。 山よ、喜べ。 リエンツィがチェッコ、バロンチェリ、及び元老院議員たちを伴って登場する。 リエンツィ 平和の使者よ、任務は 果たしたか? ローマ中を回り、 平和を告げ知らせたか? 一人の平和の使者 都会から田舎にいたるまで参りましたし、 海辺も隈なく回りました。 ローマの彼方にある田舎にまで 翼が生えたように楽々と行ってきました。 どこに行っても平和が支配し、 喜びの声がこだましていました。 牧人は楽しげに羊を追い、 野原には果実が豊かに実り、 城の堤防はみな崩されました。 すべてのローマ人は自由になったのです。 平和の使者たち、一人の平和の使者 ローマの彼方にある田舎にまで 翼が生えたように楽々と行ってきました。 どこに行っても平和が支配し、 喜びの声がこだましていました。 牧人は楽しげに羊を追い、 野原には果実が豊かに実り、 城の堤防はみな崩されました。 すべてのローマ人は自由になったのです。 リエンツィ 神よ、あなたの力に感謝を! 使命を果たせたのはあなたのおかげです! バロンチェリ、チェッコ、元老院議員たち すべての幸福はあなたのおかげです。 偉大なるローマ人に祝福を! リエンツィ 使者たちはもう行きなさい。 ローマ中を回って 皆に平和を知らせるのだ。 使者たちは讃歌を歌いながらゆっくりと門から出て行く。歌はだんだん通りのほうへ消えていく。 平和の使者たち ローマ人たちよ、幸せをもたらす 平和の知らせをお聞きください。 幸福はローマのあらゆる道へと 喜びにあふれて歩んでいきます。 明るい太陽の光は 闇に包まれた崖底にまで届き、 船は安全な入り江に 楽しげに帆を下ろします。 平和が来たのです! 自由の光が輝くのです! 谷よ、歓声を上げよ。 山よ、喜べ。 リエンツィは無言で祈りを捧げる。 ステファノ・コロンナ、オルシーニ、及び貴族たちが平和の衣装で登場し、傲慢ながらも敬意を表しながらリエンツィにあいさつする。 コロンナ リエンツィよ、我々も平和を誓おう! リエンツィ ああ、ありがとう!これ以上望むことがあるだろうか。 暴虐の限りを尽くしていた敵が皆して帰ってきて、 ローマに忠誠を誓ってくれるとは! コロンナ リエンツィよ、尊敬しておるぞ。 まさかこのような偉業を成し遂げるとは思いもしなかったが。 心から敬意を表しよう! リエンツィ いや、私にではなく、平和と掟に 敬意を表してくれ。 忘れないでくれ、かつて 我々は敵だった。そなたらに門戸が開かれたのは そなたらが忠誠を誓ったからなのだ。 そなたらは卑しい平民に従うことを 誓ってくれた! そなたらの城が崩れ去ったのを見ただろう。 そなたらはあの城で威張り、ローマを盗賊の巣と変えたのだ。 権力が失墜したからといって恨んではならない。 この新しい日に心をほぐすのだ。 これからはわずかなりとも道を外れてはならない! 掟の守り手としてそなたらに命じる。 私が護民官なのだから。 (いささか尊大だが、親切な口調で) ところで、この広間で祝典が行われるが、 そなたらも来てくれるだろうね。 彼はチェッコとバロンチェリ、及び元老院議員たちを伴って退場。 Nr. 6 - 情景、三重唱と合唱 オルシーニ、コロンナ、貴族たち。後からアドリアーノ。 オルシーニ おい、コロンナ、あのふてぶてしい態度を見たか? こんなに侮辱されてるのに我慢しなきゃならんわけか? コロンナ まったく悔しくてならぬ!私が嘲った あの平民風情が、こんな立場に収まろうとは! オルシーニ だが、どうしたらいいんだ?こっちは負けたんだ。 我々が足で踏みにじってきたあいつが 今や護民官ときてるからな! 民主は皆武装してやがるし、 誰も彼も あの平民を崇め奉ってる。 コロンナ あの卑しい平民めが! リエンツィが騎士などと! あいつを引きずり下ろせ! 貴族たちはオルシーニとコロンナの周りを囲む。アドリアーノがそっと登場し、様子を観察しながら気づかれないようにそっと彼らの中に紛れ込む。 オルシーニ やつ一人をやっつけりゃ 全部丸く収まるってわけか? コロンナ そうとも。民衆は皆して やつのまやかしに踊らされているのだからな。 オルシーニ だが、あからさまに暴力をふるうにゃ おれたちは弱すぎるぜ。不可能だ。 コロンナ 尻込みしてどうするのだ。 やつを殺して 愚か者の血を流せ。 そうすれば栄光を奪い返せるのだ! オルシーニ おお、そうか!やつを殺すのはむろん おれだろうな?ほかに適任者はいないぞ。 今日はこの広間で祝典が行われるからな、 皆はおれの後に続け。決してミスは犯さん。 コロンナ あいつが取り上げた四百本の槍を 奪い返して、 カピトールを征服しようではないか。 そうなればローマはふたたび我々のものだ! オルシーニ、貴族たち (不気味な喜びをあらわにして) そのとおり! アドリアーノ (飛び出してきてオルシーニとコロンナの前に立つ。) 謀反人ども!いったい、 何を企んでいる?何をする気だ? オルシーニ おい、コロンナ。裏切られたようだぞ! コロンナ (値踏みするようにアドリアーノをじろじろ見つめて) おまえは誰だ?おい、私の息子ではなかったのか? まさか裏切るつもりじゃあるまいな? アドリアーノ 僕はお父さんの息子ですが、騎士道に外れたくはありません。 一生名誉を重んじるつもりです。 僕は破廉恥なことなど一度もしたことがないし、 敵のオルシーニと関わったことなどないはずです。 オルシーニ 裏切り者め、厚かましいぞ! コロンナ あの護民官からそんな言葉を覚えこんだな。 ああ、やっと分かったぞ。 おまえは堕落してしまった! アドリアーノ お父さん、まだ改心していないのですか? コロンナ 黙れ!おまえ、やつに丸め込まれたな。 護民官にへつらって父親を 裏切るつもりか?あの護民官め、憎いやつだ! 待ってろ、あいつの命も風前の灯火だ! アドリアーノ まさか、本気でなさるつもりですか? 殺人なんかやめてください! 忠誠を守らなくては。彼を罵っては いけません。あなた方の悪行は もうたくさんです! オルシーニ 何と不誠実なやつだ!おい、コロンナ、 懲らしめてやったらどうだ? コロンナ (アドリアーノにきびしく) よいか。今日、この大広間で あの護民官は我々の手にかかって死ぬのだ。 不届きな小僧め、よく肝に銘じておけ! 暴露できるものならしてみろ! アドリアーノ 恐ろしい!身の毛がよだつ! お願いです、やめてください! コロンナ 裏切り者め!おまえなど私の息子ではない! オルシーニ 早く行こう、ここにいちゃ危ないぜ! アドリアーノ お父さん、お願いだから聞いてください! コロンナ 何を言っても無駄だ!私の決心は固い。 アドリアーノ どうか心を和らげて、僕のためだと思ってください! お父さん、お願いです! 貴族たち やつの言うことなど聞くな!さあ、行こう! アドリアーノ (ひざまずいて) お父さん、あなたの足元でお願いします! どうか僕を苦しめないでください! コロンナ リエンツィは我々の手にかかって死ぬ。 わかったな。行け、暴露しろ! アドリアーノ お父さんの名誉も考えて! あなたの子どもの訴えを退けないでください! 僕は死ぬほど苦しんでいます。 どうか絶望に追いやらないで! オルシーニ、貴族たち いや、あいつを殺すと決めたのだ! 我々の恥は今こそ償われる! この広間は赤く血に染まり、 護民官は一生を終えるのだ! コロンナ いや、あいつを殺すと決めたのだ! 我々の恥を償わせるのだ! 罵られたくなかったらあっちに行け。 父親殺しの汚名を着るがいい! コロンナはアドリアーノを突き倒し、皆は脅すような身振りをしながら去っていく。 アドリアーノ (真っ青な顔をして地面から起き上がる。) それなら裏切り者になろう! イレーネの兄、リエンツィは生きるんだ! (出て行こうとするが、ふと恐ろしくなって立ち止まる。) 裏切り者!ああ、だったらどうしたらいいんだ! そうなればお父さんは…お父さんの白髪頭が 切り落とされる!ああ、そんな、身の毛がよだつ! (絶望して) ああ、天よ、僕の気が狂わないようにお守りください! (退場。) Nr. 7 - フィナーレ ローマ市民の行列が門から入ってくる。先頭に元老院議員たち、つづいて貴族と民衆。皆祝祭にふさわしく着飾っている。 民衆 祝祭の響きが鳴りわたる! 喜びの歌よ、響け! 自由を勝ち取った喜びを 歌おう! リエンツィが登場。 彼に伴ってイレーネ、バロンチェリとチェッコ。ー皆はあいさつする。 リエンツィ ようこそ、ローマ人たちよ! 何と素晴らしい眺めだろう、 貴族も民衆も集まり、平和の祝典を訪れるとは。 平和を讃えよう!ローマは永久に栄えよ! 民衆 平和を讃えよう!ローマは永久に栄えよ! バロンチェリ 使者の方々がおいでです。 あなたにあいさつするため、あちこちの使者が来られていますよ。 ミラノの使者が甲冑に身を包んだ従者を連れて登場。 ミラノの使者 あなたにご挨拶を申し上げたく参りました。ふたたび よみがえったローマがいつまでも繁栄しますように! 従者を連れたロンバルディの使者たち。 ロンバルディの使者たち ローマの護民官にご挨拶するべく、 我々はロンバルディの各国から参りました。 従者を連れてナポリの使者。 ナポリの使者 おめでとうございます。ローマが栄えるように、と ナポリの女王からの挨拶を持ってまいりました。 従者を連れたボヘミアとバイエルンの使者たち。 ボヘミアとバイエルンの使者たち ドイツからあいさつに参りました。 あなたとローマが栄えるよう祈っております。 リエンツィ ああ、ありがとう。ローマを代表して感謝しよう。 この美しい結びつきがいつまでも続くように! (次第に陶酔して) 神は私を通して奇跡を起こされたが、 さらに偉大なことを成し遂げようとなさっている。 ローマだけが自由になっただけでは足りない。 イタリア中が自由を勝ち取らなければならないのだ! イタリア同盟万歳! 民衆、バロンチェリ、チェッコ、イタリアの使者たち イタリア同盟万歳! リエンツィ そこで神はなおも私に指示を出して動かされた。 ローマ市民として 与えられた権限のもとに、 私はドイツの諸侯を招待した。 もうじき新皇帝が選ばれるが、 彼の力はローマにも及ぶ。 皇帝はローマの王でもある。 永遠の自由と繁栄のため、 ローマも新皇帝の選出に積極的でなければならない! センセーションが巻き起こる。ボヘミアとバイエルンの使者たちは驚き、感動した様子。 オルシーニ (こっそりコロンナに) 横着なやつだ!あいつ、気はたしかか? コロンナ もうすぐおまえがやつを刺してやるのだ! リエンツィ おい、旗手、祝祭の準備を頼む! パントマイムの準備がはじまる。 アドリアーノ (気づかれないようにこっそりとリエンツィに) リエンツィ、気をつけてください! リエンツィ 誰か裏切ろうとしているのか? アドリアーノ とにかく気をつけてください。それ以上何もおっしゃらずに! リエンツィ だから裏切りだろう?貴族の誰が陰謀を企んでいるのだ? アドリアーノ いや、その、ただいやな予感がするだけです。 リエンツィ 心配するな。 鎖かたびらを着けているから。 彼はバロンチェリとともにその場を離れ、秘密裏に何か頼む。 パントマイムの準備が整うと、旗手が進み出る。 旗手 ローマの方々、祝典がはじまります。 高尚な演劇をご覧に入れましょう。 かつてルクレシアが亡くなった時、 ブルータスが勇敢にも復讐を果たし、 暴君タルキニウスを追放して、 ローマに自由をもたらした物語です。 パントマイム 侍女たちを従えたルクレシア、彼女の夫コラティヌス、ブルータスに率いられた多くのローマ人。 コラティヌス 「どうしても行かねばならぬのだ。暴君のタルキニウスから祝典に招待され、戦友たちを連れて行く必要があるのだ。」 ルクレシア:「どうか行かないでください。あなたがいないと不安です。」 コラティヌス:「この招待には応じなくてはならぬのだよ。暴君をなだめるためにはこれしか方法がないのだ。うまくやれば見事に滅ぼしてやれるかもしれぬのだから。」 ルクレシア:「お願いだから今日だけは置いて行かないでください。恐ろしい予感がするのです。昨日は夢見が悪かったのです。」 コラティヌス:「おまえ、病気なのかね?」 彼はヴィルジニアと侍女たちに、自分の留守の間ルクレシアを忠実に守り、楽しい催しで気晴らしをさせるよう命じ、妻に愛情を込めて別れを告げる。彼女は夫を激しく抱きしめる。夫は戦友たちと共に去る。ルクレシアは寝椅子に倒れこみ、憂鬱そうな物思いにふける。ヴィルジニアが心配そうに近づき、侍女たちに芝居や踊りをさせて、気分を明るくいたしましょうか、と問う。ルクレシアは同意する。侍女たちの数人が竪琴を取り、他の侍女たちは踊るために整列する。 バレエ。 タルキニウスが彼女らを窺っている。そばにつき従っている護衛たちは彼の命令で飛び出し、侍女たちと揉み合ったあげく、彼女たちを捕らえて無理やり連れ去ってしまう。 ルクレシアは恐ろしさのあまり気を失って倒れる。タルキニウスは彼女のそばに一人残り、抑えきれぬ欲望をもって彼女を見つめ、相手が気を失っているのをいいことに抱こうとする。 ルクレシアは失神から覚め、すぐに恐ろしい状況に気づいて震え上がり、逃げようとする。タルキニウスは彼女を引きとめ、ルクレシアは彼を避けようとする。 二人はしばらく揉み合う。 ルクレシアは何度も身をもぎ放し、あらゆる方向へ逃げようとするが、タルキニウスはどこまでも追って行って彼女を押さえ込む。 彼女は懇願するような、あるいは脅すような身振りで身を守ろうとするが、やがて絶望してひざまずき、自分の貞操を奪わないでほしいと懇願する。タルキニウスは彼女を立たせ、今度は自分がひざまずいて、自分の憧れを拒まないでほしいと頼む; 「おまえの美しさは私にあまりにも激しい火をつけたのだ。この炎は消そうにも消せない。考えてもみたまえ、私はローマの君主なのだぞ。私はすべての民衆を従わせる力を持っている。おまえになびくよう命じるのも簡単なのだ。」 ルクレシアは軽蔑もあらわに彼を突き飛ばす。タルキニウスは激怒し、今度こそ本気で彼女を犯そうとする。ルクレシアは絶望のうちにもう一度抵抗を試みるが、ついに力尽きる。 タルキニウスは彼女を捕まえ、寝椅子のほうに引きずっていく。 ルクレシアは突然、もう一度彼を突き飛ばし、剣を奪って、自分の名誉を奪うのなら自殺する、と脅す。 タルキニウスは荒々しく彼女に突進し、剣を取り返そうとするが、彼女はうまく身をかわし、剣を自らの胸に突き刺す。ルクレシアは息を引き取って倒れ、タルキニウスはあまりのことに呆然となる。 先ほどの護衛たちがコラティヌスが大勢の連れを伴って戻ってきたことを知らせに来る。タルキニウスは彼らとともに逃げ出す。 コラティヌス、ブルータス、ヴィルジニアと数人の若いローマ人が登場。ヴィルジニアは護衛たちから逃れ、コラティヌスのもとに急いで、すべてを話したのだった。 だが、彼らが目にしたのは亡骸だけである。コラティヌスは嘆き悲しみ、亡き妻の上に倒れこむ。皆恐ろしさのあまり凍りついたようになっている。 ブルータスが 最初に気を取り直し、コラティヌスを立たせてルクレシアの胸から剣を抜く。 この雄々しい行いを皆は驚きを持って見つめている。 ブルータスは両の手で剣を天に差し上げ、暴君を滅ぼすことを誓い、ほかの者にも剣を差し出して同じ誓いを立てるように言う。皆はブルータスの行いに感動し、剣にかけて暴君を倒すことを誓う。ブルータスは誓いをすぐに実行するよう呼びかけ、皆は行動を起こすことを決心する。 皆は剣を抜き、ルクレシアの遺体を高く掲げて、急いで出て行く。 タルキニウスが護衛たちと共に戻ってくる。彼はすっかり恐怖に取りつかれ、その歩みは弱々しくよろめきがちである。恐怖のあまりいらいらしながら何度も後ろを振り返る。護衛たちは逃げるように勧める。タルキニウスは自分の友でもある彼らの意見にようやく従うことにする。彼はもう一度振り返り、あたかも自分のすべてを失ったかのような身振りで身に着けていた宝石を投げ捨て、逃げていく。 ブルータス、コラティヌス、及びローマの青年たちが皆武器を持ち、タルキニウスを追って舞台に登場。ブルータスはそれ以上追うのを引きとめる。; 「勝利は決まったようなものだ。誓いは果たされる。暴君は滅び、ローマは解放される。」 彼は皆に武器を身に着けたまま、平和の象徴であるオリーブで身を飾るよう指示する。 「武器は身を守るためだけに身に着け、あたりを支配するのはいまや平和と自由である。自由と平和こそがあらゆる暴君から我々を守ってくれるのだ。」ブルータスはこのことを肝に銘じるよう、皆に言い渡す。皆は片手を剣に、もう一方の手を冠に当てて誓う。寓意的な踊り。 トランペットが鳴り響く。中世の衣装に身を包んだ騎士の行列が現れる。武器を外していたローマ人たちはブルータスに諭されて、新たな暴君たちの登場に備える。騎士たちは彼らを挑発し、ローマ人たちは武器を取って戦いはじめる。 戦い。 古代ローマ人たちは盾でカメを形作り、その上に指導者のブルータスが上るが、ふたたび地面に下りるなり圧倒的優勢で騎士たちに襲い掛かる。 勝利は決まり、騎士たちは屈する。 平和が戻り、乙女たちが中世の衣装をまとって出てくる。古代ローマ人と新ローマ人は和解する。 和平に従って古代ローマの乙女たちは中世の衣装をまとい、新ローマの乙女たちは古代の衣装で身を飾って平和の冠をかぶり、古代ローマ人たちと合流する。 古代ローマ人と新ローマ人が結びついたことを示す祝祭の踊り。 新ローマの旗がたなびく。観客の熱狂的なあいさつである。 オルシーニは踊りの終わりごろから徐々にリエンツィのほうににじり寄っていたが、今ついに彼の胸に短剣を突き刺す。オルシーニを注意深く目で追っていたアドリアーノはあわてて飛び出すが、一撃を止めることはできなかった。広間に突然リエンツィの護衛がなだれこみ、わずかの間に貴族たちを取り押さえる。 民衆 リエンツィ!急げ!護民官を守れ! リエンツィ (貴族たちに) 驚いたか?よく考え抜いた策略がなぜ失敗したか 分からぬようだな。 (マントを開いて、鎖かたびらに身を包んでいるのを 見せる。) 見よ、おまえたちの愛の矢から 私はちゃんと身を守っていたのだ。反逆者ども! この反逆は私に対してのものではない。ローマへの、 ローマの自由への、ローマの掟への反逆だ! 彼らはローマの再生を祝う 崇高な祝典を汚した。 ローマを取り戻したいやつにとっては 祝祭より陰謀のほうが大事だったのか。 皆の者、祝典は終わりだ。 これから裁判を始める。 皆はショックを受け、黙って出て行く。リエンツィ、元老院議員たち、チェッコとバロンチェリ、及び護衛に見張られた貴族たちだけが残る。 リエンツィ (元老院議員たちに) 彼らの罪はご覧の通りだ。 犯罪はあなた方の目前で行われたから疑いの余地はないだろう。 バロンチェリ それだけじゃありません!コロンナの連中は 槍を持って門を壊し、カピトールを 乗っ取ろうとしていたんですよ。 あなたが用心深かったおかげで鎮静できましたが。 リエンツィ 貴族たち、否定するか? コロンナ 誰が否定するものか。 せいぜい空威張りをやって、我々の首を取ったらよろしい。 あなただって今のうちなのだから! リエンツィ (ショックを受けて) なぜそんな陰険なことを言うのだ? (気を奮い立たせて) 彼らを法律に従って裁け! チェッコ 法律に従い、 チェッコ、元老院議員たち 彼らを斬首刑に処す! リエンツィ よし、それならば処刑の準備をしろ! 貴族たちは元老院議員と護衛たちから、先に赤いカーテンで締め切られていた後方の広間に連れ去られる。カピトールの鐘が陰鬱に響くのが聞こえる。 リエンツィ一人。 かわいそうな弟よ、おまえの復讐は 私ではなくローマによって果たされることになった。 アドリアーノとイレーネが飛び込んでくる。 アドリアーノ ああ、よかった!彼一人だ! リエンツィ、父に会わせてください! イレーネ 彼のお父さまは!彼をどうするつもり? リエンツィ 陰謀の首謀者として死刑にする! アドリアーノ ああ、そんなひどい!護民官、お願いです。 僕は父を裏切ってまで警告したではありませんか。 僕を父殺しにするおつもりですか? リエンツィ きみはローマ人であって、 あの裏切り者の息子ではない!忘れるな! アドリアーノ あなたは自由のために 肉親の繫がりまで犠牲になさるおつもりですか? ああ、それなら護民官も自由もないほうがよかった! リエンツィ しっかりしろ!肉親も何もあったものか。 神の御心が汚されたのだ! 偽誓と殺人が行われたのだぞ!コロンナは死刑だ! アドリアーノ あなたは自由のことばかり目が行っておいでなんですね! (説得しようとして) 僕は肉親を殺されたら復讐しますよ。 その時狙われるのはあなたの血なんです! リエンツィ おまえは究極のばかだ!そんな脅し文句でどうするのだ? カーテンの向こうの広間から、貴族たちに死の心構えをさせる僧侶たちの歌が聞こえる。 僧侶たち (後方から) 貴族らよ、 汝の恐ろしき罪を思え! アドリアーノ 恐ろしい!何と陰鬱な響きだ! どうか僕を殺人犯にしないでください。 イレーネ お兄様、お願い、慈悲の心を持って! お父様の首を切ったりしないで! 門の向こうから民衆の声が聞こえてくる。 民衆 裏切り者に死を! リエンツィ あの声を聞け!私に向かって叫んでいる。 ああ、慈悲を与えれば掟に反してしまう! イレーネとアドリアーノはリエンツィの足下にすがって懇願する。 アドリアーノ、イレーネ あなたのお足下でお願いします。 どうかお慈悲を。父の/お父様の命を助けてください! リエンツィ 仕方がない。では私がどうするか聞いていなさい。 リエンツィの合図で垂れ幕が上げられると、貴族たちが一人ずつ僧侶に付き添われ、死の恐怖におびえながら祈っているのが見える。民衆の声が門の外から聞こえてくる。貴族たちは前方に連れて来られる。 民衆 (外から) 貴族たちを殺せ! 裏切者には死を! (民衆が大勢門からなだれ込んでくる。) 死刑だ!裏切り者は処刑されるのだ! 反逆者は滅ぼされる!死ぬのだ! リエンツィ (民衆のほうへ歩いて行き) 聞いてくれ。貴族どもは私を殺そうと 企んだが… 民衆 彼らはその罪を償わなくてはならない! リエンツィ 聞いてくれ、ローマ人たちよ。 慈悲の心を持って彼らを赦してやってくれ。 チェッコ 護民官、気はたしかですか? 民衆 いいえ、決して赦しません! 死刑だ!裏切り者は処刑されるのだ! 反逆者は滅ぼされる!死ぬのだ! リエンツィ 彼らが殺そうとしたのは私なのに、 なぜそなたらが怒り狂うのだ? よろしい、そなたらにお願いしよう。 そなたらが私を愛してくれるのなら赦してやってくれ! バロンチェリ 気が狂われたようだ!皆の者、気にしないように! リエンツィ ローマ人たちよ、 私はおまえたちを解放した。平和を 汚してはならぬ。血を流してはいけないのだ。 慈悲をかけてやりなさい。護民官の私からお願いしよう! 民衆 でも、やつらはあなたを、我々の救い主であり 自由の導き手であるあなたを殺そうとしたじゃありませんか。 リエンツィ 慈悲を与え、もう一度 忠誠を誓わせなさい。 今度こそは決して裏切らないであろう。 貴族たちよ、誓いを立てるか? コロンナ、オルシーニ、貴族たち (後悔したようすで) はい! チェッコ 後悔することになりますよ! リエンツィ 天の慈愛を忘れず、 彼らにもう一度チャンスを与えてやりなさい。 あなた方から赦され、忠誠を誓った彼らこそ 心から後悔している! だが、もしまたこの誓いを破るようなことがあれば この三倍もの苦しみが待っている! その時こそは決して赦されることはなく、 反逆者どもは永遠に呪われるがいい! アドリアーノ、イレーネ 雲の切れ目から太陽がきらめくように、 彼の慈悲はあらゆる苦しみから解き放ってくれる。 彼の優しい天の光は 後悔する心に染み渡るにちがいない(わ)。 バロンチェリ、チェッコ 慈悲を与えるなぞ、いらんお節介なのに。 護民官はきっとこのことを後悔することになるぞ。 こいつらを赦したって ますます憎悪を増すばかりだ! コロンナ、オルシーニ 何だ、高慢にも慈悲を与えるなど! 死刑は免れてもこんな辱めを受けなきゃならんとは! 貴族たるもの決してこの侮辱は忘れんぞ。 おまえをきっと憎み殺してくれる! 民衆 護民官、犯罪者の運命は あなたがお決めになってください。 あなたの下される決定に 我々は喜んで従いましょう。 リエンツィ さあ、貴族たちよ、民衆はそなたらを赦した。 解放してやろう。ローマの良き市民となれ! アドリアーノ、イレーネ (リエンツィの足元にひざまずいて) リエンツィ、あなたの名は敬われ、 その気高い心に報いられるでしょう。 月桂冠が頭に飾られて、 あなたは賞賛されるのです! ローマが世界の終わりまで 長く繁栄したとしても、 あなたのお名前は決して忘れられることはないでしょう。 あなたこそは偉大なる平和の英雄! バロンチェリ、チェッコ この高慢ちきな泥棒どもは じきまた裏切るに決まってるのに。 やつらが誓ったって誰が信じるものか。 やつらが死なないことには安心できない! コロンナ、オルシーニ、貴族たち 慈悲などを与えられては 我が誇り高き心が傷つく! 近いうちにこの恨みは 血によって晴らしてやるぞ! 民衆 リエンツィ、あなたの名は敬われ、 その気高い心に報いられるでしょう。 月桂冠が頭に飾られて、 あなたは賞賛されるのです! ローマが世界の終わりまで 長く繁栄したとしても、 あなたのお名前は決して忘れられることはないでしょう。 あなたこそは偉大なる平和の英雄! ZWEITER AKT Nr. 5 - Introduktion Chor der Friedensboten, Rienzi, Baroncelli, Cecco, Senatoren CHOR DER FRIEDENSBOTEN auf dem Theater, sehr entfernt Jauchzet, ihr Täler! Frohlockt, ihr Berge! Frei prangt die Flur, erfüllt von Segensspur! Jauchzet, ihr Berge! Frohlockt, ihr Täler! Der Vorhang geht auf. Die Bühne bleibt noch eine Zeitlang leer. Den folgenden Gesang der Friedensboten hört man wie aus den Strassen näherkommend, bis diese selbst mit dem ersten Friedensboten an der Spitze gegen die Mitte des Gesanges durch das grosse Portal in einem langsamen Zuge auftreten. Sie sind festlich antik in Weiss gekleidet und tragen silberne Stäbe. CHOR DER FRIEDENSBOTEN Ihr Römer, hört die Kunde des holden Friedens an Auf Romas heil gem Grunde wallt freudig jede Bahn! In düstrer Felsen Schluchten drang goldner Sonne Schein; in Meeres sichren Buchten zieht froh die Segel ein! Denn Friede ist gekommen, der Freiheit Licht gewonnen! Jauchzet, ihr Täler! Frohlockt, ihr Berge! Rienzi tritt auf mit Cecco, Baroncelli und den Senatoren. RIENZI Du, Friedensbote, sage an, hast deine Sendung du vollbracht? Zogst du durchs ganze Römerland und bringest Frieden du und Segen uns? ERSTER FRIEDENSBOTE Ich sah die Städte, sah das Land, ich zog entlang des Meeres Strand; so weit das Land der Römer reicht, trug mich mein Fuss beschwingt und leicht. Und Frieden fand ich überall, froh tönt des Jubels Widerhall. Frei treibt der Hirt die Herde hin, reich prangt der Felder Fruchtgewinn. Der Burgen Wälle stürzen ein, denn frei will jeder Römer sein. CHOR DER FRIEDENSBOTEN, ERSTER FRIEDENSBOTE So weit das Land der Römer reicht, trug uns der Fuss beschwingt und leicht, und Frieden fand ich überall, froh tönt des Jubels Widerhall. Frei treibt der Hirt die Herde hin, reich prangt der Felder Fruchtgewinn. Der Burgen Wälle stürzen ein, denn frei will jeder Römer sein. RIENZI Dir Preis und deiner hohen Macht! Durch dich, mein Gott, hab ich s vollbracht! BARONCELLI, CECCO, SENATOREN Dir alles Glück verdanken wir, dem grössten Römer, Ehre dir! RIENZI Geht, Friedensboten, ziehet denn durch alle Strassen Romas hin, bringt jedem Römer eure Kunde! Die Friedensboten verlassen unter Anstimmung der Hymne langsam durch das Portal die Bühne. Der Gesang verhallt zum Schluss in den Strassen. CHOR DER FRIEDENSBOTEN Ihr Römer, hört die Kunde des holden Friedens an Auf Romas heil gem Grunde wallt freudig jede Bahn! In düstrer Felsen Schluchten drang goldner Sonne Schein; in Meeres sichren Buchten zieht froh die Segel ein! Denn Friede ist gekommen! Der Freiheit Licht gewonnen! Jauchzet, ihr Täler! Frohlockt, ihr Berge! Rienzi ist in stummes Gebet versunken. Steffano Colonna, Orsini und die Nobili, alle in Friedensgewändern, treten auf und grüssen Rienzi mit stolzer Unterwürfigkeit. COLONNA Rienzi, nimm des Friedens Gruss! RIENZI Heil euch! - Was fehlt noch Rom zu seinem Glücke, da seine mächt gen, stolzen Feinde jetzt zurückgekehrt und Treue ihm geschworen! COLONNA Rienzi, ich bewundre dich; zwar sucht ich diese Grösse nie in dir, doch sei s darum! Ich will sie anerkennen! RIENZI Des Friedens, des Gesetzes Grösse nur, nicht meine, sollt ihr anerkennen! Vergesst es nie, dass dieser Preis es war, um den wir kämpften; - dass diese Tore sich euch öffneten, nur da ihr Treu ihm schwurt, dass ihr ihm untertan sein sollt wie der geringste der Plebejer! Die Mauern eurer Schlösser saht ihr fallen, durch die ihr Rom zum Räuberlager machtet. Weh euch, wenn ihr drum Groll noch nährt, wenn euer Herz der neue Tag noch nicht erwärmt! Weh euch beim kleinsten Übertritt! Denn ich vor allem schütze das Gesetz, ich, der Tribun. Mit freundlicher Herablassung. Ihr Herrn und Edlen, ich erwarte euch zum Feste in diesen Sälen! Er geht ab mit Cecco, Baroncelli und den Senatoren. Nr. 6 - Szene, Terzett und Chor Orsini, Colonna, Nobili. Später Adriano. ORSINI Colonna, hörtest du das freche Wort? Sind wir verflucht, zu dulden solche Schmach? COLONNA Ha, wie ich knirsche! Der Plebejer, er, den ich zum Spott an meiner Tafel hielt! ORSINI Was ist zu tun? Wir sind besiegt. Und dieser Pöbel, den mit Füssen wir getreten, wie verwandelte er sich! Die Masse ist bewaffnet, Mut und Begeisterung in jedem der Plebejer. COLONNA Der Pöbel - ha! Rienzi ist s, der ihn zu Rittern macht. Nimm ihm Rienzi, und er ist, was er war. Die Nobili schliessen einen engeren Kreis um Orsini und Colonna. Adriano tritt ungesehen auf, beobachtet die Gruppe und mischt sich unbemerkt unter sie. ORSINI So wäre denn auf ihn allein der Streich zu führen, der uns frommt? COLONNA Er ist der Götze dieses Volks, das er durch Trug verzaubert hält. ORSINI Doch für Gewalt und offne Tat sind wir zu schwach, vermögen nichts. COLONNA Was bleibt uns übrig? Tötet ihn inmitten dieser Narrenbrut, hin ist die Pracht und uns der Preis! ORSINI Ha, du sprichst wahr! Und diesen Stoss, wer führt ihn sichrer wohl als ich? Heut ist das Fest in diesen Sälen, schliesst euch um mich, ich fehle nie! COLONNA Vierhundert Lanzen, denen er die Stadt verschloss, bring ich herein, besetze schnell das Kapitol, und Rom gehört von neuem uns. ORSINI, NOBILI wild auffahrend So sei s! ADRIANO tritt hervor und steht vor Orsini und Colonna Ha, Meuchelmörder! Sprecht, was habt ihr vor? Was brütet ihr? ORSINI Colonna, sprich, sind wir verraten? COLONNA misst Adriano mit scharfem Blicke Wer bist du? Sag, bist du mein Sohn? Ha, oder bist du mein Verräter? ADRIANO Des ritterlichen Vaters Sohn, der Ehre bis ins Alter liebte, der fremd war jeder Bubentat, Orsinis Feind und seiner Rotte. ORSINI Verräter, frecher Knabe du! COLONNA Lehrt solches Wort dich der Tribun? Weh dir, erkenne ich für wahr, wie ich sie ahne, deine Schmach! ADRIANO Bist du noch immer blind, mein Vater? COLONNA Ha, schweig! Du bist in seinen Händen, und zum Verräter am eignen Vater benutzt dich der Tribun! Fluch ihm! Erschienen sei sein letzter Tag! ADRIANO O Gott, so hört ich wirklich recht? Ihr brütet finstern Meuchelmord? Lasst euch beschwören, o beschimpft nicht so die Namen, schon genug befleckt durch Raubtat und Gewalt! ORSINI Hört den Treulosen! - Wie, Colonna, du züchtigst deinen Knaben nicht? COLONNA hart an Adriano So wisse! Heut, in diesen Sälen, stirbt der Tribun von unsrer Hand. Du weisst s, Verworfner! Geh denn hin, verrate ihm mich, deinen Vater! ADRIANO Entsetzlich! Ha, mein Schreckenslos! Sieh meine Angst, erhör mein Flehen! COLONNA Verräter bist du, nicht mein Sohn! ORSINI Komm fort, nicht sicher sind wir hier! ADRIANO Mein Vater, bleib und hör mich an! COLONNA Vergebens, Bube, ich bin fest! ADRIANO Sei gnädig und erbarm dich mein! Mein Vater! DIE NOBILI Hör ihn nicht an! Auf, folge uns! ADRIANO auf den Knien Zu deinen Füssen fleht dein Sohn! Du bringst Verzweiflung auf sein Haupt! COLONNA Rienzi stirbt von unsrer Hand, du weisst s, geh hin, verrate mich! ADRIANO O hör der Ehre Hochgebot! Hör deines Sohnes Jammer an! Sieh mich in meiner Todesnot; Verzweiflung fasst mich Ärmsten an! ORSINI, NOBILI So sei s! Geschworen ist ihm Tod! Für unsre Schmach sei s jetzt getan! - In diesen Hallen, blutigrot, soll enden des Plebejers Bahn! COLONNA So sei s! Geschworen ist ihm Tod; für unsre Schmach sei s jetzt getan! - Flieh meinen Fluch, der dich bedroht, den Vatermörder trifft er an! Colonna stösst Adriano von sich zu Boden. Alle ausser Adriano entfernen sich unter drohenden Gebärden. ADRIANO richtet sich leichenblass vom Boden auf. Ich will denn ein Verräter sein Irenens Bruder, Rienzi, lebe! Er will abgehen, plötzlich schaudert er aber zurück. Verräter! Ha, was willst du tun? Mein Vater...er?...sein graues Haupt dem Henkerbeil? Ha, nimmermehr! in Verzweiflung Ihr Heil gen, schützt vor Wahnsinn mich! Er geht ab. Nr. 7 - Finale Der Zug der römischen Bürgerschaften naht sich durch das grosse Portal. Voran die Senatoren, ihnen folgen die Nobili und das Volk. Alle sind festlich geschmückt. VOLK Erschallet Feierklänge! Stimmt Jubellieder an! Ihn ehren die Gesänge, der Freiheit uns gewann! Rienzi tritt auf; mit ihm Irene, Baroncelli und Cecco del Vecchio. - Allgemeine Begrüssungen. RIENZI Seid mir gegrüsst, ihr Römer all! Ha, welch ein Anblick beut sich mir dar, vereint, geschmückt zum Friedensfest! - Der Friede hoch! Lang blühe Rom! VOLK Der Friede hoch! Lang blühe Rom! BARONCELLI Es nahen die Gesandten sich, die Nah und Fern dir zugesandt! Der Gesandte Mailands tritt auf mit einem glänzenden Gefolge. DER GESANDTE MAILANDS Heil dir, und ewiges Gedeihn wünscht Mailand dem erstandnen Rom! Die Gesandten der Lombardei mit Gefolge. DIE GESANDTEN DER LOMBARDEI Gruss jeder Stadt der Lombardei entbieten wir dem Schützer Roms. Der Gesandte Neapels mit Gefolge. DER GESANDTE NEAPELS Ruhm dir, und hohe Ehre Rom bezeigt Neapels Königin! Die Gesandten Böhmens und Bayerns mit Gefolge. DIE GESANDTEN BÖHMENS UND BAYERNS Von Deutschland her kommt dir der Gruss Gedeihen dir und Ehre Rom! RIENZI Im Namen Roms nehmt vollen Dank! Nie ende Neid den schönen Bund! - in wachsender Begeisterung Ja, Gott, der Wunder schuf durch mich, verlangt, nicht jetzt schon stillzustehn. So wisst, nicht Rom allein sei frei - nein, ganz Italien sei frei! Heil dem ital schen Bunde! VOLK, BARONCELLI, CECCO, DIE GESANDTEN ITALIENS Heil dem ital schen Bunde! RIENZI Und weiter noch treibt Gott mich an! - Im Namen dieses Volks von Rom und kraft der mir verliehnen Macht lad ich die Fürsten Deutschlands vor, bevor ein Kaiser sei gewählt, sein Recht den Römern darzutun, mit dem er König Roms sich nennt. Auch Rom erwähle ihn so fort denn Rom sei frei und blühe lang! Ausserordentliche Sensation; betroffene Bewegung der Gesandten Böhmens und Bayerns. ORSINI heimlich zu Colonna Der Übermüt ge! Ist er toll? COLONNA Ha, fast erspart er dir den Stoss! RIENZI Herold, beginnen mag das Fest! Vorbereitungen zur Pantomime. ADRIANO unbemerkt und heimlich zu Rienzi Rienzi, sei auf deiner Hut! RIENZI Droht mir Verrat? ADRIANO Schütz dich! Nichts weiter! RIENZI Verrat? Von wem als diesen Edlen? ADRIANO Nur meine Ahnung! RIENZI Fürchte nichts! Ein Panzerhemd deckt meine Brust! Er entfernt Baroncelli mit einem heimlichen Auftrage. Nachdem alles zur Pantomime geordnet ist, tritt der Herold vor. DER HEROLD Ihr Römer, es beginnt das Fest. Ein hohes Schauspiel stellt sich dar. Erfahret, wie einst Lucretias Tod, durch Brutus Heldentat gerächt, Tarquinius Tyrannei vertrieb und Romas Söhnen Freiheit gab. Pantomime Lucretia gefolgt von ihren Frauen; Collatinus, ihr Gatte, und mehrere angesehene Römer, unter ihnen Brutus. Collatinus er müsse sie verlassen, der Tyrann Tarquinius habe ihn zu einem Feste geladen, zu dem ihn seine Freunde begleiten würden. Lucretia - er solle sie nicht verlassen, ihr sei so bang in seiner Abwesenheit. Collatinus er müsse der Einladung Folge leisten, damit er den Tyrannen einlulle, um ihn desto sicherer zu verderben! Lucretia Sie beschwöre ihn von neuem, sie nur heute nicht zu verlassen; sie quälten die fürchterlichsten Ahnungen, zu denen sie grässliche Träume der vorigen Nacht trieben. Collatinus sie sei wohl krank? Er befiehlt Virginia und den Jungfrauen, während seiner Abwesenheit Lucretia treu zu bewachen und ihre Augen durch muntere Spiele zu erfreuen. Er nimmt zärtlich Abschied von Lucretia. Sie umarmt ihn heftig; - er geht mit seinen Freunden. Lucretia sinkt auf ein Ruhebett und verbleibt in schwermütiges Hinbrüten versunken zurück. Virginia naht sich Lucretia mit Teilnahme und richtet an sie die Frage, ob sie nicht erlauben wolle, dass die Jungfrauen sie mit Spiel und Tanz aufzuheitern suchen dürften? Lucretia willigt ein. Einige der Jungfrauen ergreifen Harfen, die anderen ordnen sich zu einem Tanze. Ballett. Tarquinius hat sie belauscht. Auf sein Geheiss brechen seine Trabanten hervor und bemächtigen sich nach einigem Kampfe der Jungfrauen, die sie mit sich fortführen. - Lucretia ist vor Schreck bewusstlos hingesunken. Tarquinius ist mit ihr allein; er betrachtet sie voll ungestümen Verlangens und sucht sich der Hingesunkenen zu bemächtigen; Lucretia erwacht aus ihrer Betäubung. Sie begreift schnell das Schreckliche ihrer Lage. Sie entsetzt sich und sucht zu entfliehen. Tarquinius hält sie zurück; - sie sucht ihn abzuwehren. Sie ringen eine Zeitlang. Oft macht sie sich los und sucht nach verschiedenen Seiten hin zu entfliehen; - überallhin folgt er ihr und hält sie zurück; - sie sucht ihn bald durch bittende, bald durch drohende Gebärden von sich abzuhalten. - In der Verzweiflung senkt sie sich auf die Knie; - und beschwört ihn, ihre Ehre zu schonen. Tarquinius hebt sie auf und kniet selbst vor ihr, indem er sie bittet, seinem Verlangen nicht zuwider zu sein; ihre Schönheit flösse ihm eine zu grosse Glut ein, als dass er sie nicht gelöscht sehen solle. Sie solle bedenken, dass er der Beherrscher der Römer sei, der über alle, auch über sie unumschränkt zu gebieten habe. Sie stösst ihn mit grimmiger Verachtung von sich; - dies reizt seine Wut; mit roher Gewalt sucht er sich jetzt ihrer zu bemächtigen; sie wehrt sich nochmals auf das Verzweifeltste; ihre Kräfte scheinen endlich zu sinken - er erfasst sie und schleppt sie nach dem Ruhebette - plötzlich stösst sie ihn aufs neue gewaltsam von sich; sie hat ihm das Schwert entrissen und droht ihm, sich zu durchbohren, wenn er nicht von ihr ablasse; er dringt demohngeachtet auf sie zu und sucht ihr das Schwert zu entreissen, sie wehrt ihn glücklich ab und stösst sich das Schwert in die Brust. Sie sinkt tot nieder. Tarquinius ist auf das Äusserste bestürzt. Seine Trabanten nahen sich mit der Nachricht, dass Collatinus mit vielen Begleitern zurückkehre. - Tarquinius entflieht mit ihnen. - Collatinus, Brutus, Virginia und eine Anzahl junger Römer treten auf Virginia hatte sich den Trabanten entrissen, war zu Collatinus geeilt und hat ihn von allem benachrichtigt, was in seiner Abwesenheit vorgefallen. - Sie erblicken die Leiche. Collatinus stürzt sich mit heftigem Schmerz über sie hin; - alle stehen von tiefem Entsetzen ergriffen. Brutus ermannt sich zuerst, erhebt Collatinus und zieht das Schwert aus Lucretias Brust. Mit heroischem Pathos, über den die anderen erstaunen, hebt Brutus mit beiden Händen das Schwert zum Himmel und schwört Untergang der Tyrannei. Er hält den übrigen das Schwert hin und fordert sie auf, denselben Schwur zu leisten. Alle sind durch Brutus hingerissen. Sie schwören auf das Schwert Bestrafung und Vertreibung der Tyrannei. Brutus fordert sie zum schnellen Vollzug des Schwures auf; sie sind entschlossen, sogleich alles zu wagen. Sie entblössen ihre Schwerter, heben Lucretias Leiche auf und eilen davon. Tarquinius kommt mit seinen Trabanten. Er ist auf der Flucht, sein Schritt ist matt und schwankend. Voll Entsetzen und Wut blickt er hinter sich; seine Begleiter fordern ihn auf zu fliehen. Seine Freunde bewegen ihn endlich, ihnen zu folgen. Er blickt noch einmal zurück, mit einer Gebärde, als ob nun alles verloren sei, wirft er sein Diadem von sich und entflieht. Brutus, Collatinus und die Scharen der römischen Jugend, alle in Waffen, gelangen, Tarquinius verfolgend, auf die Bühne. Brutus hält sie von der weiteren Verfolgung zurück; der Sieg sei entschieden, der Schwur erfüllt, der Tyrann vernichtet und Rom frei. Er fordert sie auf, die Waffen von sich zu legen und sich mit friedlichen Oliven zu schmücken, denn Friede und Freiheit solle nun herrschen, nur die Waffen sollten sie stets in Bereitschaft halten, Frieden und Freiheit gegen jeden Tyrannen zu schützen; er fordert sie auf, dies zu beschwören. Alle, in der einen Hand das Schwert, in der anderen den Kranz, beschwören, mit jenem diesen zu verteidigen. Festlicher Tanz mit Festhaltung der Allegorie. Trompeten ertönen. Ein Zug Ritter in mittelalterlichen Kostümen erscheint. Die Römer, die ihre Waffen bereits abgelegt, werden von Brutus ermahnt, sich gegen neue Tyrannen zu verteidigen. Sie werden von den Rittern herausgefordert, ergreifen die Waffen und beginnen den Kampf. Kampf. Die alten Römer bilden mit ihren Schilden eine Testudo, auf welche ihre Anführer, Brutus voran, steigen und von da herab die Ritter siegreich bekämpfen. Der Sieg ist entschieden, die Ritter unterliegen. Der Friede erscheint, ihm folgen Jungfrauen, in gemischt antikem und mittelalterlichem Kostüm. Der Frieden versöhnt die alten mit den neuen Römern. Auf sein Geheiss schmücken die mittelalterlich gekleideten Jungfrauen die alten, die antik gekleideten die neuen Römer mit Friedens-Kränzen und gesellen sich zu ihnen. Festliche Tänze, die Vereinigung des alten und neuen Roms versinnlichend. Die neuen Römischen Fahnen werden entfaltet; die Fahnen werden von den Zuschauern enthusiastisch begrüsst. Orsini hat sich während des Schlusses der Tänze immer dichter an Rienzi gedrängt und führt jetzt einen Dolchstoss nach dessen Brust. Adriano, der ihn fest beobachtet hat, fährt dazwischen, ohne jedoch den Stoss zurückhalten zu können. Die Säle sind plötzlich durch Rienzis Trabanten besetzt und die Nobili in einem Moment überwältigt. VOLK Rienzi! Auf! Schützt den Tribun! RIENZI zu den Nobili Ihr staunt? Begreift nicht das Misslingen der wohlberechnet schönen Tat? Er entblösst das Gewand auf seiner Brust, die mit einem hellen Panzer bedeckt ist. So seht denn, wie ich mich gewahrt vor eurer Liebe! Meuchelmord! Er galt nicht mir, nein, er galt Rom, galt seiner Freiheit, seinem Gesetz! Sie ekelte dies hohe Fest, das Roms Erstehung feierte! Viel edler ist ein Meuchelmord an dem, der Roma neu erschuf! Zu End, ihr Römer, sind die Feste, und das Gericht beginnet! Erschüttert und schweigend entfernt sich alles; nur Rienzi, die Senatoren, Cecco, Baroncelli und sämtliche Nobili, von den Trabanten bewacht, bleiben zurück. RIENZI zu den Senatoren Ihr saht, Signori, das Verbrechen, vor euren Augen ward s verübt. BARONCELLI Noch mehr! Colonnas Lanzenvolk durchbrach das Tor und suchte jetzt in Eil das Kapitol zu nehmen, das deine Vorsicht schon besetzt. RIENZI Ihr Edlen, leugnet ihr? COLONNA Wer leugnet? Zeig deinen Mut, nimm uns das Haupt auch deine Stunde ist nicht fern! RIENZI erschüttert Was willst du, düstre Mahnung, mir? Er ermannt sich schnell. So richtet sie nach dem Gesetz! CECCO Und das Gesetz spricht CECCO, SENATOREN Tod durchs Beil! RIENZI Nun denn, bereitet sie zum Tod! Die Nobili werden von den Senatoren und den Trabanten in den hinteren Saal geführt, vor welchem ein roter Vorhang herabgelassen wird. Man hört das dumpfe Geläute der Kapitol-Glocke. Rienzi allein. Mein armer Bruder, nicht durch mich, durch Roma selbst wirst du gerächt! Adriano und Irene stürzen herein. ADRIANO Den Heil gen Dank! Er ist allein... Rienzi! Gib mir meinen Vater! IRENE Sein Vater! Sprich, was ist sein Los? RIENZI Des Hochverräters Los, der Tod! ADRIANO Ha, nimmermehr! Bedenk, Tribun, ich warnte dich, verriet den Vater! Machst du zu seinem Mörder mich? RIENZI Bedenke, dass du Römer bist und nicht des Hochverräters Sohn! ADRIANO Willst du die Bande der Natur aufopfern deiner Freiheit Prunk? Oh, Fluch dann ihr, Fluch dir, Tribun! RIENZI Betörter! Ward nicht die Natur, ja, Gott selbst freventlich verletzt! Meineid und Mord! Colonna stirbt! ADRIANO Ha, wag es, blut ger Freiheitsknecht! mit Bedeutung Gib mir verwandtes Blut zu rächen, und dein Blut ist s, was mir verfällt! RIENZI Unsel ger! Woran mahnst du mich? Man hört aus dem verhängten Saale den dumpfen Gesang der Mönche, welche die Nobili zum Tode vorbereiten. DIE MÖNCHE hinter der Szene Misereat Dominum vestrorum peccatorum! ADRIANO Entsetzlich! Welche dumpfe Töne! Errege Mordlust nicht in mir. IRENE O blick zu Gott, sei gnädig, Bruder, und schone, o schone, seines Vaters Haupt! Vom grossen Portal her hört man das Volk. VOLK Tod der Verräterbrut! RIENZI Hört diesen Ruf! Er spricht zu mir! Ach, meine Gnade wird zum Verbrechen! Irene und Adriano beschwören Rienzi auf den Knien. ADRIANO, IRENE Zu deinen Füssen flehen wir sei gnädig, rette meinen/seinen Vater! RIENZI Wohlan! Vernehmt denn Rienzis Entschluss! Auf Rienzis Zeichen hebt sich der Vorhang. Man sieht die Nobili in Todesangst beten, vor jedem steht ein Mönch. Der Ruf des Volkes schallt von aussen durch das grosse Portal her. Die Nobili werden in den Vordergrund geführt. VOLK von aussen Tod den Nobili! Tod den Verrätern! Die Masse des Volkes bricht durch das Portal herein. Tod treffe sie! Tod treffe die Verräter! Die Verräter sterben! Sie sterben! RIENZI dem Volke entgegentretend Höret mich! Verschworen hatten sich die Nobili zum Mord an mir... VOLK Sie sterben drum! RIENZI Hört, Römer, mich! Begnadigt seien sie durch euch! CECCO Tribun, du rasest! VOLK Nie, Rienzi! Tod treffe die Verräter! Tod treffe sie! Die Verräter sterben! Sie sterben! RIENZI Muss ich euch um Gnade flehn für meine Mörder? Wohlan! So fleh ich euch denn an wenn ihr mich liebt, begnadigt sie! BARONCELLI Er raset! Hört ihn nicht an! RIENZI Ihr Römer! Ich macht euch gross und frei; den Frieden, oh, erhaltet ihn! Vermeidet Blut! Seid gnädig, flehe ich, der Tribun! VOLK Dich, unsren Retter, unsren Befreier, bedrohte Tod von ihrer Hand! RIENZI Begnadigt sie und lasst von neuem sie das Gesetz beschwören; nie können je sie s wieder brechen! Ihr Nobili, könnt ihr dies schwören? COLONNA, ORSINI, NOBILI in Zerknirschung Wir schwören! CECCO Du wirst s bereun! RIENZI O lasst der Gnade Himmelslicht noch einmal dringen in das Herz! Wer euch, begnadigt, Treu verspricht, fühlt auch der Reue bittren Schmerz! Doch dreifach Wehe treffe sie, verletzen sie auch diesen Eid! Den Frevlern dann verzeihet nie, verflucht sei n sie in Ewigkeit! ADRIANO, IRENE Wie Sonne schön durch Wolken bricht, löst diese Gnade jeden Schmerz; ja, seiner Milde Himmelslicht dringt segnend in ihr reuig Herz. BARONCELLI, CECCO Unzeit ge Gnade, die er übt! Bereun wird er der Straf Erlass. Wer diesen Stolzen je vergibt, erweckt aufs neue ihren Hass! COLONNA, ORSINI Ha, stolze Gnade, die er übt! Erniedrigung und Straferlass! Die Schmach der Edle nie vergibt, bis in den Tod trifft dich sein Hass! VOLK In deine Hände, o Tribun, sei der Verbrecher Los vertraut! Du darfst nach deinem Willen tun, da fest auf dich der Römer baut. RIENZI Euch Edlen dieses Volk verzeiht, seid frei, die besten Bürger Roms! ADRIANO, IRENE Rienzi zu Füssen fallend. Rienzi, dir sei Preis, dein Name hochgeehrt; dich schmücke Lorbeerreis, gesegnet sei dein Herd! So lang als Roma steht, ans Ende aller Welt, dein Name nie vergeht, du hoher Friedensheld! BARONCELLI, CECCO Bald schwört Verrat aufs neu die stolze Räuberbrut, wer baut auf ihre Treu? Uns frommt allein ihr Blut! COLONNA, ORSINI, NOBILI Ha, dieser Gnade Schmach erdrückt mein stolzes Herz! Es räche bald ein Tag der Schande blut gen Schmerz! VOLK Rienzi, dir sei Preis, dein Name hochgeehrt; dich schmücke Lorbeerreis, gesegnet sei dein Herd! So lang als Roma steht, ans Ende aller Welt, dein Name nie vergeht, du hoher Friedensheld! All rights reserved © Maria Fujioka Wagner,Richard/Rienzi/III
https://w.atwiki.jp/oper/pages/2463.html
第2幕 第12場 (第2幕の始まりと同時に幕が開かれる。薄明かりの中、マハゴニィへと続く街道で女たちと男たちが待ち続けている。再びスライドで第1幕の終わりと同じように、マハゴニィに向かってゆっくりと進んでいく矢印が映し出される。管弦による器楽奏の合間を縫って拡声器の声。) (ゆっくりと幕。) (拡声器からアナウンス。「ハリケーンは時速120マイルでアツェーナに向け進行中。」) (2つ目の拡声器のアナウンス。「ハリケーンがアツェーナに到達。アツェーナは跡形もなく壊滅しました。」) (3つ目の拡声器のアナウンス。「ハリケーンは一直線にマハゴニィに向かっています。3分間の距離です。」) (全員、恐怖に捕われて矢印を凝視する。今や、マハゴニィに後1分のところに矢印は来ている。死の沈黙。すると、矢印は素早くマハゴニィを大きく半円を書いて迂回し、そのまま先へ行ってしまう。) (拡声器の声。「ハリケーンは都市マハゴニィを迂回して、進路を先へ進め去っていきました。」) 合唱: ああ、奇跡的に助かったんだ 快楽の町は救われたんだ ハリケーンは遥かな高みへと去っていき 死の陰もまた、水底へと帰っていったんだ ああ、奇跡的に助かったんだ ああ、奇跡的に助かったんだ! (幕が閉じる。表題。「この時からマハゴニィ市民のモットーは『いいじゃないか』となった。これが恐怖の夜に彼らの得た教訓であった。」表題はフェイドアウトしていく。) 第13場 (新たな表題。「ハリケーンの後の、マハゴニィのにぎわい。」) (完全な無音の中、スライドによる写真の投影。こじんまりとした金鉱の町から現代的な都市へと発展していく様が映し出される。その3つの写真の上には大きな文字で「いいじゃないか」。) (男たちが舞台ばなを歩きながら歌う。) 男たち: 第1条、忘るべからず、大いに食らうこと 第2条、愛の営みに励むこと 第3条、拳闘を忘るるなかれ 第4条、大いに飲むべし、これが掟 だが、何より厳守すべきは この地では何でもありなること だが、何より厳守すべきは この地では何でもありなることなり (男たちは舞台を横切り、場面に加わる。) (幕が開く。背景には巨大な「飽食」の文字。数名の男たちがテーブルに着き、テーブルには肉が大量に盛られている。その中にはジムもいる。今では大食漢とあだ名されているジャックが中央のテーブルに着いて、休むことなく食べ続けている。傍らには2人の楽師。) ジャック: もうオレは仔牛を2頭食った 今食ってるのはおかわりの仔牛だ これじゃまだ足りない これじゃまだ足りないんだ オレは自分自身を食い尽くしたいんだから ジム: なあ、兄弟、これで幸せかい? 兄弟、やるならとことんまでやらなきゃ 数名の男たち: オブライエン!あなたは立派なおデブさん 食べなさい!食べなさい、おかわりの仔牛を! ジャック: 兄弟、お願いだ、見てくれよ 見てくれよ、オレの食いっぷり 食い尽くすと、オレはほっとするんだ だって忘れられるから 忘れられるから なあ、おかわりを、なあ、おかわりを なあ、おかわりを… (ジャックは倒れて死ぬ。) (男声合唱がジャックの背後を取り囲んで、帽子を取る。) 男たち: 見ろよ、ジャックがくたばった! 見ろよ、何て幸せそうな 何て物欲しそうな表情を浮かべているんろう どんなに己の腹を満たそうと 足るを知ることがなかったからだ 恐れを知らぬ男だ 恐れを知らぬ男だ 男たち(第1テナー): 見ろよ、ジャックがくたばった 見ろよ、ジャックがくたばった! 男たち(第2テナー): ジャックがくたばった、恐れを知らぬ男が ジャックがくたばった、恐れを知らぬ男が! 男たち(バス): 見ろよ、見ろよ、ジャックがくたばった! 第14場 (男たちは帽子をかぶり直し歌う。) 男たち: 第2条、愛の営みに励むこと! (幕が閉じる。) (幕が開く。背景には巨大な「性愛」の文字。右手では、娼館マンダレーの前に、男たちが長蛇の列をなして並んでいる。我らが3人の友も後に着いて並ぶ。程なくしてスクリーンには卑猥な写真が映し出される。その背後からベクビクの声が響き渡る。この場面では娘たちの姿が舞台上に現れることはない。) ベクビク: (舞台裏から) チューインガムなんて噛んでるんじゃないよ まずは手を洗ってね 時間をあげなきゃダメよ 軽くおしゃべりしてからだよ 男たち: チューインガムなんて噛んでちゃいけない まずは手を洗うんだ 時間をあげなきゃダメだ 軽くおしゃべりしてからだ 早くしろ、この野郎、おい、早くしろ、この野郎、おい マンダレ節でも歌ってな 色恋ってのは時間じゃ測れないんだ この野郎、急げよ、この野郎、急ぐんだよ、 この野郎、急げってば、ここじゃ秒でいくらなんだ いつまでも月夜が続く訳じゃないんだ、マンダレーじゃ この野郎、急げよ、この野郎、急ぐんだよ、 この野郎、急げってば、緑色したお月さんも沈んじまうぜ (モーゼスが現れる。) モーゼス: お客様には今しばらくご辛抱頂くようお願いします 間もなく、もう3名様をご案内頂けるでしょう お分かりになることでしょう、色恋を充分に楽しむには どなたでも、どなたでも、どなたでも時間がかかることを (モーゼスが3人を送り出し、3人を中に入れる。残った者は待ち続ける。出された男たちも再び列の後ろに着いて並ぶ。再び写真が映し出される。) ベクビク: お金だけが色気をそそるんじゃないよ お金だけが色気をそそるんじゃないんだよ 男たち: お金だけが色気をそそるんじゃない お金だけが色気をそそるんじゃないんだ お金だけが、お金だけが色気をそそるんじゃないんだ 早くしろ、この野郎、おい、早くしろ、この野郎、おい マンダレ節でも歌ってな 色恋ってのは時間じゃ測れないんだ この野郎、急げよ、この野郎、急ぐんだよ、 この野郎、急げってば、ここじゃ秒でいくらなんだ いつまでも月夜が続く訳じゃないんだ、マンダレーじゃ この野郎、急げよ、この野郎、急ぐんだよ、 この野郎、急げってば、緑色したお月さんも沈んじまうぜ (再びモーゼスが現れる。) モーゼス: お客様には今しばらくご辛抱頂くようお願いしますよ 間もなく、もう3名様をご案内頂けるんだから 分かりになるでしょう、色恋を充分に楽しむには どなたでも、どなたでも、どなたでも時間がかかるってことを (モーゼスが3人を送り出し、ジム、ビル、ジョーを中に入れる。) 男たち: いつまでも月夜が続く訳じゃないんだ、マンダレーじゃ この野郎、急げよ、この野郎、急ぐんだよ、 この野郎、急げってば、緑色したお月さんも沈んじまうぜ (幕が閉じる。) 男たち: 第1条、忘るべからず、大いに食らうこと 第2条、愛の営みに励むこと 第3条、拳闘を忘るるなかれ 第4条、大いに飲むべし、これが掟 だが、何より厳守すべきは この地では何でもありなること だが、何より厳守すべきは この地では何でもありなること (幕が開く。) 第15場 (再び男たちが舞台を横切る。今、その背景には「拳闘」の文字が表示され、でぶの先導の下にボクシングのリングが設置されている。舞台袖の桟敷に金管楽団。ジョーがジムとビルをつれて現れる。) ジョー: (丸イスの上に立って) さあて、お立ち会い これから行われますのは 盛大なボクシングの賭け試合 勝負はKOでのみ決まります 対戦するのは 三位一体のモーゼス: 対するは、このオレ アラスカの狼ジョーだ でぶ: 何だって!三位一体のモーゼスと一戦交える? 男たち: 何だって! でぶ: バカな、さっさと逃げ出した方が身のためだ! 男たち: バカな! でぶ: だって、こいつは、コン畜生! 男たち: コン畜生! でぶ: 賭け試合どころじゃない、殺傷沙汰になるぞ! 男たち: 殺傷沙汰になるぞ! ジョー: 今のところ、オレは死んじゃいない アラスカで稼いだ有り金の全てを 今日、オレは残さずオレ自身に賭けるぜ! お願いだ、有り金全部オレに賭けてくれ ガキの頃からオレを高く買ってくれてるんだから ジミィ、特にお前には期待してるぜ! いつだって拳よりも頭が大事と思うヤツ 力よりも技が、粗暴さよりも知力がと そんな分別のあるヤツみんなが金を賭けるのは この試合ではアラスカの狼ジョーなんだ ジョー/男たち: いつだって拳よりも頭が大事と思うヤツ 力よりも技が、粗暴さよりも知力がと そんな分別のあるヤツみんなが金を賭けるのは この試合ではアラスカの狼ジョーなんだ (ジョーはビルに歩み寄る。) ビル: ジョー、キミは確かに大親友だ けど、お金の事となると話は別だよ すっかりビビってしまったんだ 三位一体のモーゼスを見ただけで ジム: ジョー、オレはお前のことを高く買ってるんだ 揺りかごから墓場まで変わらない だから今日もオレはお前に賭ける オレが持っている有り金全部をだ ジョー: ジム、お前がそう言ってくれるのを聞くと アラスカのことが目に浮かぶよ あの7年の冬、あのクソ寒い中で オレたちは一緒に木を伐った仲だもんな ジム: ジョー、我が良き友よ、オレは誓う お前のためなら全てを投げ出してもいい あの7年の冬、あのクソ寒い中で オレたちは一緒に木を伐った仲だもんな ジョー: ジム、お前がそう言ってくれるのを聞くと アラスカのことが目に浮かぶよ ジム: ジョー、我が良き友よ、オレは誓う お前のためなら全てを投げ出してもいい ジム/ジョー: あの7年の冬、あのクソ寒い中で オレたちは一緒に木を伐った仲だもんな ジム: アラスカのことを耳にするとオレは ジョー、お前の姿が目に浮かぶんだ ジョー: お前の金は任せとけ、オレは誓うぜ そのためならこの身を投げ出してもいい 男たち: 三位一体のモーゼスに万歳三唱! よう、モーゼス! やっちまえ! 女性の声: (悲鳴) 人殺し! モーゼス: そいつは残念! 男たち: 一発で決めるんだ! でぶ: (選手を紹介する) 三位一体のモーゼス、200パウンド アラスカの狼ジョー、160パウンド 男: (吐き出すように) けっ! (ボクシングの試合前の最終調整。) ジム: (リング下から) ヘロー、ジョー! ジョー: (リングから下に向かって呼びかける) ヘロー、ジム! ジム: 歯を折られるなよ! ジョー: そんなにやられるかよ! 男たち: (口々に) 行け! こすいぞ! バカヤロー! もう殴られた! 気をつけろ! 倒れるな! ローブローだぞ! 休むな! 今のは効いたぞ! ダメだ! 唇を切ったぞ! 行け、ジョー! 朝飯前だろ! ほら、相手は泳いでるぜ! モーゼス、ミンチだ! あいつを料理してやれ! モーゼス、痛めつけろ! あいつをボコボコにするんだ! モーゼス、ミンチだ! あいつを料理してやれ! モーゼス、痛めつけろ! あいつをボコボコにするんだ! (ジョーは床に崩れ落ちる。) でぶ: こいつ、死んでやがる。 (長々と大笑い。見物人は散り散りに去っていく。) 男たち: (去りながら) KOはKOだよ。打たれ弱いヤツだ。 でぶ: 勝者、三位一体のモーゼス。 モーゼス: そいつは残念。 (ビルとジムがリングに取り残される。) ビル: (ジムに) 言ったじゃないですか。あっさりKO負けですよ。 ジム: (つぶやく) ヘロー、ジョー! (幕が閉じる。再び男たちが現れる。) 男たち: 第1条、忘るべからず、大いに食らうこと 第2条、愛の営みに励むこと 第3条、拳闘を忘るるなかれ 第4条、大いに飲むべし、これが掟 だが、何より厳守すべきは この地では何でもありなること だが、何より厳守すべきは この地では何でもありなること 第16場 (幕が開く。舞台に再び男たちが現れる。背景には大きな文字で「鯨飲」。男たちはテーブルに足を載せて座り、酒を飲んでいる。舞台前方ではジム、ビル、ジェニィがビリヤードに興じている。) ジム: みんな、来いよ、オレのおごりだ 一緒に飲もうぜ 知ってるだろ、どんなに簡単かって ジョーみたいにくたばるのが ベクビクの女将、みんなに一杯ずつ頼む! 男たち: ブラボー、ジミィ!遠慮はしないぜ!ゴチソーさん! マハゴニィで暮らしていくには 1日5ドルも必要だった それでも遊び足りない時には その分は、また別会計だ でも、あの頃は誰もが腰を据え マハゴニィの賭博酒場でがんばっていた いつだって負けがこんでたけれど それでも楽しくやっていけた、それでも楽しくやっていけた それでも楽しくやっていけたからな ベクビク: (台詞) そろそろ、お勘定お願いしますよ、みなさん! ジム: (小声でジェニィに) ジェニィ、こっちに来いよ! ジェニィ、オレにはもう金がないんだ だから一番なのは、逃げることさ それがどこだろうと構いはしない (全員に向かって大声で。ビリヤードの台を指差す。グデングデンに酔っている) 諸君、我らはこの船に乗り込んで 大海への小旅行と洒落込むぜ (再び小声で) 頼むからオレの側にいてくれよ、ジェニィ: 地震みたいに地面が揺れてるんだ お前もだ、ビリィ、オレの側にいてくれ オレはまたアラスカに帰るんだ オレはこの町が気に入らないんだ (叫ぶ) 今夜、オレはアラスカに向けて船出するぜ (全員でビリヤードの台とカーテンレールで「船」の様なものを組み立て、ジム、ビル、ジェニィが乗り込む。背景には南洋の島々の映像が映し出される。ジェニィ、ジム、ビルは船乗りの真似をしてビリヤード台に登る。) ジム: (酔っぱらってわめく) 酒は生のままトイレに流し バラ色のブラインドも下ろした タバコも吸ったし、人生も楽しんだ アラスカ向けて出発だ 男たち: (男たちは台の下に座って、面白がる) ヘロー、ジミィ、お偉い航海士! ヘロー、見ろよ、あいつの舵さばき ジェニィ、脱いじまえ、ここはもう赤道だぜ ビル、帽子を押さえろ、入り江を吹く風は強い! ジェニィ: 大変、あれは台風じゃないかしら! 男たち: (男声合唱団のように荘厳に) 見よ、暗き様を 天は雲に覆われたり! 見よ、暗き様を! ジェニィ/ジム/ビル: (わめく) 船ってヤツはソファーとは違う! 男たち: 見よ、暗き様を! ジェニィ/ジム/ビル: 夜は嵐が来て、波も高いんだ! (男たちは口笛や遠吠えの声で嵐の場を演じる。) 船は揺れ、夜は更けていく オレたち3人の内6人が船酔いだ 男たち: 天はかくも暗し 見よ、暗き様を 見よ、暗き様を 天は雲に覆われたり! ジェニィ: (不安そうにマストにしがみつき、話す) 一番いいのは、「嵐の夜」を歌って、気分がくじけないようにすることよ。 男たち: 見よ、暗き様を 見よ、暗き様を ビル: 「嵐の夜」がいいのは、気分がくじけてしまった時だよ。 男たち: 見よ、暗き様を 天は雲に覆われたり! ジェニィ/ジム/ビル: 嵐の夜、波も高く それでも船は勇ましく戦う 聞けよ、鐘の音は呪わしく響く 見よ、岩礁が間近に迫る! ジェニィ: (台詞) 急いで、でも用心して。風に逆らって進もうなんて思わないで、いちかばちかなんて試しちゃダメ。 男たち: 聞けよ、聞けよ 聞けよ、風の吹き荒れる様を ビル: 嵐がひどくなった時の用心に、マストに身体を縛り付けた方がいいんじゃないか? 男たち: 見よ、見よ 見よ、天はか黒き雲に覆われたり! ジム: いや、あの黒く見えるのは、我が友よ あれはアラスカの森だ さあ、上陸だ これで落ち着けるぞ (台から降りて叫ぶ) ヘロー、ここはアラスカかい? モーゼス: (ジミィの横に現れて) 飲み代を払ってもらいやしょうか! ジム: (ひどくがっかりして) クソっ、ここはマハゴニィかよ! (男たちはグラスを持って前に出る。) 男たち: ジミィ、あんたはオレたちに飲ませてくれた! ジミィ、だからオレたちはあんたを生かしてやる あんたはオレたちに食わせ、オレたちに飲ませ 食い物も飲み物もおごってくれたんだからな ベクビク: さあ、お会計ですよ、お客さん! ジム: あのぉ、ベクビクの女将さん、気付いたんだけど どうも、あなたに払えそうもないんだ 自分の金なんだけど、使い切ったみたいで ベクビク: 何ですって、あんた、払わないつもり? ジェニィ: ジミィ、また探してみたら。どこかにまだ、きっとあるわよ。 ジム: さっきも言っただろ…。 モーゼス: 何と、こやつには金がない?何と、こやつは払わない?お分かりでしょうな、これがどう言う意味か? でぶ: 旦那、あんたはお終いってことだよ。 (ビルとジェニィを除く全員がジムから離れていく。) ベクビク: (ビルとジェニィに) あんたたちはこいつの肩代わりしてやる気はないの? (ビルはこっそり去っていく) あんたは、ジェニィ? ジェニィ: あたし? ベクビク: ええ、何か変? ジェニィ: 笑わせないで!女の子がいつも助けてくれるだなんて! ベクビク: じゃあ、論外ってことかしら? ジェニィ: ええ、言わせてもらうならね。 モーゼス: 縛り上げろ! (ジェニィが舞台ばなを行ったり来たりしながら自分のソングを歌っている間に、ジムは縛り上げられる。) ジェニィ: みんな聞いてよ、あたしのママったらね あたしのことみそクソにけなして言ったのよ 「あんたは死体置き場でくたばるのさ じゃなきゃ、もっとひどいところでね」って そうね、口でなら、言うのは簡単よ でも、言うけど、そうはさせないわ! そううまく行くもんですか! どうなるか、みんな見てらっしゃい! 人はケダモノとは違うのよ! テメーのケツはテメーで拭きなさい 人の尻拭いなんて誰がするもんですか 人を踏みつけにするのは、このあたし 踏みつけにされるマヌケ、それはあなたたちよ テメーのケツはテメーで拭きなさい 人の尻拭いなんて誰がするもんですか 人を踏みつけにするのは、このあたし 踏みつけにされるマヌケ、それはあなたたちよ みんな聞いてよ、あたしの彼ったらね 面と向かってこんなこと言ったのよ 「この世で一番大事なのは愛さ」とか 「明日のことは忘れようぜ」とかね そうね、愛なんて、言うのは簡単よ でも、人って年を取っていくものなの そのうち愛だなんて言ってられなくなるわ 短い人生、有効に使わなくちゃダメ! 人はケダモノとは違うのよ! テメーのケツはテメーで拭きなさい 人の尻拭いなんて誰がするもんですか 人を踏みつけにするのは、このあたし 踏みつけにされるマヌケ、それはあなたたちよ テメーのケツはテメーで拭きなさい 人の尻拭いなんて誰がするもんですか 人を踏みつけにするのは、このあたし 踏みつけにされるマヌケ、それはあなたたちよ モーゼス: さて、みなさん、ここにおりますのは 自分の飲み代も払えぬような輩 厚顔無恥にして無分別にして悪辣! 何よりひどいことに一文無し! 縛り首となっても当然のことでしょう ですから、みなさん、止めようとしてもムダですよ! (全員、元いた場所に戻る。皆、再び酒を飲んだりビリヤードに興じたりする。) 男たち: 自分の檻に閉じこもっていれば 1日5ドルもかかりはしない 女房持ちでないって訳じゃなければ 別会計なんて必要なかった でも、近頃は誰もが腰を据え 神さまの安酒場でがんばっている いつだって勝ち越しているけれど (足を踏み鳴らして拍子を取る) それでも、全然、楽しくないんだ、それでも、全然、楽しくないんだ それでも、全然、楽しくなんてないんだ (足踏みを止め、再びテーブルに悠々と足を載せる。ジムは連れて行かれる。) 合唱: (口を閉じたままハミング) (続いて全員、前に進み出て歌う) 惑わされたりするんじゃないぞ 過ぎたものは帰らないんだ 扉の前に昼が来ても すぐに夜風が吹くのを感じるんだ もう明日が来ることはないんだ (第2幕の終わり。) Zweiter Akt Nr.12 (Bei Beginn des 2. Aktes ist die Gardine geöffnet. In fahlem Licht warten auf der Landstraße vor dem Ort Mahagonny die Mädchen und Männer. Die Projektionsfläche zeigt wieder den Pfeil wie am Schluß des 1. Aktes, langsam auf Mahagonny zulaufend. Ein Lautsprecher meidet in Abständen während des Orchesterritornells.) (Vorhang langsam.) (Aus dem Lautsprecher kommt die Meldung „Hurrikan bewegt sich mit 120 Stundenmeilen auf Atzena zu.“) (2. Lautsprecher-Meldung „Hurrikan schon in Atzena. Atzena bis auf die Grundmauern zerstört.“) (3. Lautsprecher-Meldung „Hurrikan in gerader Linie auf Mahagonny zu. Drei Minuten entfernt.“) (Alle starren voller Entsetzen den Pfeil an. Jetzt, eine Minute vor Mahagonny bleibt der Pfeil stehen. Totenstille. Dann macht der Pfeil einen schnellen Halbkreis um Mahagonny und läuft weiter.) (Lautsprecher „Der Hurrikan hat um die Stadt Mahagonny einen Bogen gemacht und setzt seinen Weg fort.“) Chor Oh wunderbare Lösung Die Stadt der Freude ward verschont. Die Hurrikane gingen vorüber in großer Höhe Und der Tod tritt, in die Wasser zurück. Oh wunderbare Lösung, Oh wunderbare Lösung! (Gardine zu. Schrift „VON NUN AN WAR DER LEITSPRUCH DER MAHAGONNYLEUTE DAS WORT „DU DARFST,“ WIE SIE ES IN DER NACHT DES GRAUENS GELERNT HATTEN.“ Die Schrift verblaßt.) Nr. 13 (Neue Schrift „HOCHBETRIEB IN MAHAGONNY, NACH DEM GROSSEN HURRIKAN.“) (Bei völliger Stille die Bildprojektionen. Sie stellen dar den Übergang von der einfachen Goldgräberstadt zu einem modernen Stadtbild. Über jedem dieser 3 Bilder steht groß das Word „DU DARFST.“) (Die Männer treten an die Rampe und singen ) Männer Erstens, vergeßt nicht, kommt das Fressen, Zweitens kommt der Liebesakt, Drittens das Boxen nicht vergessen, Viertens Saufen, laut Kontrakt. Vor allem aber achtet scharf, Daß man hier alles dürfen darf, Vor allem aber achtet scharf, Daß man hier alles dürfen darf. (Die Männer gehen auf die Bühne und beteiligen sich an den Vorgängen.) (Gardine auf. Auf dem Hintergrund steht riesengroß das Word „ESSEN.“ Eine Anzahl von Männern sitzen jeder an einem Tisch, auf dem viel Fleisch steht. Auch Jim ist dabei. Jack, jetzt der Vielfraß gennant, sitzt in der Mitte an einem Tisch und ißt unaufhörlich. Seitlich die beiden MUSIKER.) Jack Jetzt hab’ ich gegessen zwei Kälber Und jetzt esse ich noch ein Kalb. Alles ist nur halb, Alles ist nur halb. Ich äße mich gerne selber. Jim Bruder, Bruder, ist das für dich Glück? Bruder, tue nur nichts halb. Einige Männer O’Brien! Sie sind schon dick Essen Sie! essen Sie noch ein Kalb! Jack Brüder, bitt’ ich, sehet mir zu, Sehet mir zu, wie ich ess’. Ist es weg, dann hab’ ich Ruh’, Weil es vergess’, Weil es vergess’. Brüder, gebt mir noch, Brüder, gebt mir noch, Brüder gebt mir noch… (Er fällt tot um.) (Männerchor hinter ihm im Halbkreis, die Hüte abnehmend.) Männer Sehet, Jack ist gestorben! Sehet, welch ein Glückseliger, Sehet, welch unersättlicher Ausdruck auf seinem Gesicht ist, Weil er sich gefüllt hat, Weil er nicht beendet hat Ein Mann ohne Furcht, Ein Mann ohne Furcht. Männer(1. Ten.) Sehet, Jack ist gestorben, Sehet, Jack ist gestorben! Männer(2. Ten.) Jack ist gestorben, ein Mann ohne Furcht, Jack ist gestorben, ein Mann ohne Furcht! Männer(Baß) Sehet, sehet, Jack ist gestorben! Nr. 14 (Die Männer setzen die Hüte wieder auf und singen ) Männer Zweitens kommt der Liebesakt! (Gardine zu.) (Gardine auf. Auf dem Hintergrund steht rießengroß das Wort „LIEBEN.“ Rechts, vor dem Mandelay-Bordell, stehen Männer Schlange an. Die drei Freunde schließen sich ihnen an. Sofort werden auf einer Leinwand-Tafel erotische Bilder gezeigt. Dazu ertönt von hinten die Stimme der Begbick. In dieser Szene ist kein Mädchen auf der Bühne zu sehen.) Begbick (von hinten) Spucke den Kaugummi aus, Wasche zuerst deine Hände, Lasse ihr Zeit Und sprich ein paar Worte mit ihr. Männer Spucke den Kaugummi aus, Wasche zuerst deine Hände, Lasse ihr Zeit Und sprich ein paar Worte mit ihr. Rasch, Jungens, he, rasch, Jungens, he, Stimmt ihn an, den Song vom Mandelay Liebe, die ist doch an Zeit nicht gebunden, Jungens, macht rasch, Jungens, macht rasch, Jungens, macht rasch, denn hier gehts um Sekunden, Ewig nicht stehet der Mond über dir, Mandelay. Jungens, macht rascher, Jungens, macht rascher, Jungens, macht rascher, denn der grüne Mond geht unter. (Moses tritt heraus.) Moses Ich bitte die Herren sich in Geduld zu fassen, Es werden gleich wieder drei Herren eingelassen. Sie werden verstehen, daß man zum Liebesgenuß Jedem Kunden, jedem Kunden, jedem Kunden etwas Zeit lassen muß. (Moses läßt drei Herren heraus und drei herein, die übrigen warten weiter. Auch die herausgelassenen Herren stellen sich wieder an. Es werden wieder Bilder gezeigt.) Begbick Geld allein macht nicht sinnlich, Geld allein macht nicht sinnlich. Männer Geld allein macht nicht sinnlich, Geld allein macht nicht sinnlich, Geld allein, Geld allein macht nicht sinnlich. Rasch, Jungens, he, rasch, Jungens, he, Stimmt ihn an, den Song von Mandelay Liebe, die ist doch an Zeit nicht gebunden, Jungens, macht rasch, Jungens, macht rasch, Jungens, macht rasch, denn es geht um Sekunden. Ewig nicht stehet der Mond über dir, Mandelay. Jungens, macht rascher, Jungens, macht rascher, Jungens, macht rascher, denn der grüne Mond geht unter. (Moses tritt wieder heraus) Moses Ich bitte die Herren sich in Geduld zu fassen, Es werden gleich wieder drei Herren eingelassen. Sie werden verstehen, daß man zum Liebesgenuß Jedem Kunden, jedem Kunden, jedem Kunden etwas Zeit lassen muß. (Moses läßt die drei vorigen Herren heraus und Jim, Bill und Joe herein.) Männer Ewig nicht stehet der Mond über dir, Mandelay. Jungens, macht rascher, Jungens, macht rascher, Jungens, macht rascher, denn der grüne Mond geht unter. (Gardine zu.) Männer Erstens, vergeßt nicht, kommt das Fressen, Zweitens kommt der Liebesakt, Drittens das Boxen nicht vergessen, Viertens Saufen, laut Kontrakt. Vor allem aber achtet scharf, Daß man hier alles dürfen darf. Vor allem aber achtet scharf, Daß man hier alles dürfen darf. (Gardine auf.) Nr. 15 (Die Männer gehen wieder auf die Bühne, wo jetzt vor einem Hintergrund, auf dem das Wort „KÄMPFEN“ steht, unter FATTY’S Leitung ein Boxring hergerichtet wird. Auf einer seitlichten Tribüne spielt eine Blasmusik. JOE kommt mit JIM und BILL.) Joe (auf einem Stuhl stehend) Wir, meine Herren, Veranstalten hier Ein großes Preisboxen, Endend nur mit dem K.O., Und zwar tritt an Dreieinigkeitsmoses Gegen mich, Den Alaskawolfjoe. Fatty Was! Du kämpfst mit Dreieinigkeitsmoses? Männer Was! Fatty Junge, da reist du besser noch fort! Männer Junge! Fatty Denn das ist beim Teufel, Männer Beim Teufel! Fatty Kein bloßes Preisboxen, sondern glatter Mort! Männer Glatter Mort! Joe Vorläufig bin ich noch nicht gestorben, All mein Geld, in Alaska erworben, Setze ich heute restlos auf mich! Und ich bitte auf mich zu setzen alle, Die mich von Kind auf schätzen. Jimmy, ich rechne besonders auf dich! Wer jemals den Kopf über Fäuste gestellt Und List über Kraft und klug über roh, Jeder vernünftige Mensch setzt sein Geld In diesem Kampf auf Alaskawolfjoe. Joe/Männer Wer jemals den Kopf über Fäuste gestellt Und List über Kraft und klug über roh, Jeder vernünftige Mensch setzt sein Geld In diesem Kampf auf Alaskawolfjoe. (Joe ist zu Bill getreten.) Bill Joe, du stehst mir menschlich nah, Doch um Geld hinauszuwerfen, Ging’s mir zu sehr auf die Nerven, Als ich Dreieinigkeitsmoses sah. Jim Joe, ich habe dich immer geschätzt, Vor der Wiege bis zum Grabe, Drum wird heute auf dich gesetzt, Und zwar alles, was ich habe. Joe Jim, wenn ich das von dir höre, Steigt Alaska vor mir auf. Die sieben Winter, die großen Kälten, Und wie wir beide die Bäume fällten. Jim Joe, mein alter Freund, ich schwöre Lieber geb’ ich alles drauf Die sieben Winter, die großen Kälten, Und wir zusammen die Bäume fällten. Joe Jim, wenn ich das von dir höre, Steigt Alaska vor mir auf. Jim Joe, mein alter Freund, ich schwöre Lieber geb’ ich alles drauf Jim/Joe Die sieben Winter, die großen Kälten, Und wir zusammen die Bäume fällten. Jim Wenn ich von Alaska höre, Steigt dein Bild, Joe, vor mir auf. Joe Dein Geld ist sicher, ich schwöre, Lieber ging ich selber drauf. Männer Dreimal hoch Dreieinigkeitsmoses! Morgen, Moses! Gib ihm Saures! Eine Frauenstimme (geschrieen) Das ist Mord! Moses Ich bedaur’ es! Männer Da bedarf’s nur eines Stoßes! Fatty (stellt die Kämpfer vor) Dreieinigkeitsmoses, zweihundert Pfund, Alaskawolfjoe, hundertsiebzig. Ein Mann (ruft) Schund! (Letzte Vorbereitungen zum Boxkampf.) Jim (von unten) Halloh Joe! Joe (grüßt aus dem Ring hinunter) Halloh Jim! Jim Schluck keinen Zahn! Joe Halb so schlimm! Männer (abwechselnd) Los jetzt! Schiebung! Quatsch! Er nimmt schon! Vorsicht! Nicht stürzen! Tiefschlag! Nicht halten! Das sitzt! Macht nichts! Lippe gespalten! Ran, Joe! Kunststück! Ja, er schwimmt schon! Moses, mach Hackfleisch! Mach aus ihm Haschée! Moses, gib ihm Saures! Tu ihm etwas weh! Moses, mach Hackfleisch! Mach aus ihm Haschée! Moses, gib ihm Saures! Tu ihm etwas weh! (Joe sinkt zu Boden.) Fatty Der Mann ist tot. (Großes anhaltendes Gelächter. Die Menge verläuft sich.) Männer (im Abgehen) K.O. ist K.O. Er vertrug nichts Saures. Fatty Sieger Dreieinigkeitsmoses. Moses Ich bedaur’ es. (Bill und Jim stehen allein im Ring.) Bill (zu Jim) Ich hab’ es gesagt. Jetzt ist er K.O. Jim (leise) Halloh, Joe! (Gardine zu. Die Männer kommt wieder nach vorn.) Männer Erstens, vergeßt nicht, kommt das Fressen, Zweitens kommt der Liebesakt. Drittens das Boxen nicht vergessen, Viertens Saufen, laut Kontrakt. Vor allem aber achtet scharf, Daß man hier alles dürfen darf. Vor allem aber achtet scharf, Daß man hier alles dürfen darf. Nr. 16 (Gardine auf. Männer wieder auf die Bühne. Auf dem Hintergrunde steht groß „SAUFEN.“ Die Männer setzen sich, legen die Füße auf den Tisch und trinken. Im Vordergrund spielen JIM, BILL und JENNY Billard.) Jim Freunde, kommt, ich lade euch ein, Daß ihr mit mir trinkt, Denn ihr seht, wie leicht kann’s sein, Daß man wie Joe versinkt. Witwe Begbick, eine Runde für die Herrn! Männer Bravo, Jimmy! Ja warum nicht! Aber gern! Wer in Mahagonny blieb, Brauchte jeden Tag fünf Dollar, Und wenn er’s besonders trieb, Brauchte er vierleicht noch extra. Aber damals blieben alle In Mahagonnys Poker-Drinksalon. Sie verloren in jedem Falle, Doch sie hatten was davon, doch sie hatten was davon, Doch sie hatten was davon. Begbick (gesprochen) Aber jetzt bezahlen, meine Herren! Jim (leise zu Jenny) Jenny, komm her! Jenny, ich hab’ kein Geld mehr. Am besten ist es, wir fliehn, Es ist ganz gleichgültig, wohin. (laut, zu allen, auf den Billardtisch zeigend, völlig betrunken) Meine Herrn, besteigen wir diese Kahn Zu einer kleinen Fahrt auf dem Ozean! (wieder leise) Bleibe unbedingt neben mir, Jenny, Denn der Boden schwankt wie bei ’nem Erdbeben, Und auch du, Billy, bleibe bei mir jetzt, Denn ich werde wieder nach Alaska fahren, Weil diese Stadt mir nicht gefällt. (laut) Heute Nacht noch werde ich zu Schiffe nach Alaska fahren. (Alle haben aus einem Billardtisch, einer Storestange und ähnlichem ein „Schiff“ gebaut, das nun Jim, Bill und Jenny besteigen. Auf dem Hintergrund können jetzt filmisch Südseelandschaften vorüberziehen. Jenny, Jim und Bill benehmen sich seemännisch auf dem Billardtisch.) Jim (betrunken gröhlend) Der Schnaps in die Toiletten geflossen, Die rosa Jalousieen herab, Der Tabak geraucht, das Leben genossen, Wir segeln nach Alaska ab. Männer (Die Männer sitzen unten und amüsieren sich) Halloh, Jimmy, großer Navigator! Halloh, seht, wie er schon die Segel bedient. Jenny, zieh dich aus, es wird heiß, der Äquator, Bill, setz den Hut fest, der Golfstromwind! Jenny O Gott, ist das nicht ein Taifun dort hinten! Männer (feierlich, wie ein Männergesangverein) Seht, wie so schwarz Der Himmel sich dort überziehet! Seht, wie so schwarz! Jenny/Jim/Bill (gröhlend) Das Schiff, das ist kein Kanapee! Männer Seht, wie so schwarz! Jenny/Jim/Bill Stürmisch die Nacht und hoch geht die See! (Die Männer markieren einen Sturm, indem sie pfeifen und heulen.) Das Schiff, es schlingert, die Nacht sinkt weit, Sechs von uns drei haben die Seekrankheit. Männer Wie schwarz der Himmel ist, Seht wie so schwarz, Seht wie so schwarz Der Himmel sich doch überziehet! Jenny (sich ängstlich am Mast haltend, gesprochen) Am besten ist, wir singen „Stürmisch die Nacht,“ um den Mut nicht zu verlieren. Männer Seht, wie so schwarz, Seht, wie so schwarz, Bill „Stürmisch die Nacht“ ist vorzüglich, wenn man den Mut verliert. Männer Seht, wie so schwarz Der Himmel sich dort überzieht. Jenny/Jim/Bill Stürmisch die Nacht und die See geht hoch, Tapfer noch kämpft das Schiff. Horch, wie die Glocke so schaurig klingt, Sehet, dort naht ein Riff! Jenny (gesprochen) Fahrt rascher und fahrt sehr vorsichtig. Segelt unter keinen Umständen gegen den Wind und versucht jetzt nichts Neues. Männer Hört nur, hört nur, Hört, wie der Wind in den Rahmen braust. Bill Sollen wir uns nicht am Mast anbinden, wenn der Sturm noch heftiger wird? Männer Seht nur, seht nur, Seht, wie der Himmel sich schwarz überziehet! Jim Nein, was da so schwarz ist, meine Freunde, Das sind die Wälder von Alaska. Jetzt steigt aus, Jetzt könnt ihr ruhig sein. (Er steigt aus und ruft ) Halloh, ist das Alaska? Moses (taucht neben ihm auf) Gib das Geld her für die Getränke! Jim (tief enttäuscht) Ach es ist Mahagonny! (Die Männer kommen mit Glässern nach vorn.) Männer Jimmy, du hast uns zu trinken gegeben! Jimmy, dafür lassen wir dich leben. Du hast uns gespeist und uns getränkt, Du hast uns Speise und Trank geschenkt. Begbick So, und jetzt bezahlen, Mann! Jim Ja, Witwe Begbick, da merke ich eben, Daß ich Sie gar nicht bezahlen kann. Ich habe mein Geld, scheint’s ausgegeben. Begbick Was, du willst nicht bezahlen? Jenny Jimmy, schau doch noch einmal nach, Irgendwo hast du sicher noch was. Jim Als ich eben mit euch sprach… Moses Was, der Herr hat keine Moneten? Was, der Herr will nicht bezahlen? Wissen Sie, was das bedeutet? Fatty Mensch, da bist du abgeläutet. (Alle, außer Bill und Jenny, sind von ihm abgerückt.) Begbick (zu Bill und Jenny) Könnt ihr denn nicht für ihn in die Bresche treten? (Bill geht stumm weg) Und du Jenny? Jenny Ich? Begbick Ja warum denn nicht? Jenny Lächerlich! Was wir Mädchen alles sollen! Begbick Das kommt also nicht in Frage für dich? Jenny Nein, wenn Sie es wissen wollen. Moses Bindet ihn! (Während Jenny, an der Rampe auf und ab gehend, ihr Lied singt, wird Jim gefesselt.) Jenny Meine Herren, meine Mutter prägte Auf mich einst ein schlimmes Wort Ich würde enden im Schauhaus Oder an einem noch schlimmern Ort. Ja so ein Wort, das ist leicht gesagt, Aber ich sage euch daraus wird nichts! Das könnt ihr nicht machen mit mir! Was aus mir noch wird, das werden wir seh’n! Ein Mensch ist kein Tier! Denn wie man sich bettet, so liegt man, Es deckt einen keiner da zu, Und wenn einer tritt, dann bin ich es Und wird einer getreten, dann bist du’s. Denn wie man sich bettet, so liegt man, Es deckt einen keiner da zu, Und wenn einer tritt, dann bin ich es Und wird einer getreten, bist du’s. Meine Herren, mein Freund der sagte Mir damals ins Gesicht „Das Größte auf Erden ist Liebe“ Und „an morgen denkt man da nicht.“ Ja Liebe, das ist leicht gesagt, Doch so lang man täglich älter wird, Da wird nicht nach Liebe gefragt, Da muß man seine kurze Zeit benützen! Ein Mensch ist kein Tier! Denn wie man sich bettet, so liegt man, Es deckt einen keiner da zu, Und wenn einer tritt, dann bin ich es Und wird einer getreten, dann bist du’s. Denn wie man sich bettet, so liegt man, Es deckt einen keiner da zu, Und wenn einer tritt, dann bin ich es Und wird einer getreten, bist du’s. Moses Halloh, Leute, da steht ein Mann, Der seine Zeche nicht bezahlen kann. Frechheit, Unverstand und Laster! Und das schlimmste ist kein Zaster! Da steht natürlich Hängen drauf, Doch meine Herren, halten Sie sich nicht auf! (Alle nehmen wieder ihre Plätze ein. Es wird weiter getrunken und Billard gespielt.) Männer Wer in seinem Kober bleibt, Braucht nicht jeden Tag fünf Dollar Und falls er nicht unbeweibt, Braucht er auch vielleicht nicht extra. Aber heute sitzen alle In des lieben Gottes billigem Salon. Sie gewinnen in jedem Falle, (Sie strampfen mit den Füßen den Takt) Doch sie haben nichts davon, doch sie haben nichts davon, Doch sie haben nichts davon. (Sie brechen ab und legen ruhig wieder ihre Beine auf den Tisch. Jim wird abgeführt.) Chor (gesummt, mit geschlossenem Munde) (Jetzt treten alle nach vorn und singen ) Laßt euch nicht verführen, Es gibt keine Wiederkehr. Der Tag steht vor den Türen, Ihr könnt schon Nachtwind spüren. Es kommt kein Morgen mehr. (Ende des 2. Aktes) この日本語テキストは、 クリエイティブ・コモンズ・ライセンス の下でライセンスされています。@ hanmyo Weill,Kurt/Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny/III
https://w.atwiki.jp/oper/pages/563.html
DRITTER AKT Eine finstere Höhle, im Innern ein Labyrinth von herabgestürzten Felsblöcken und Trümmern, der Boden bedeckt von wildem Strauchwerk und Pflanzen. ERSTE SZENE Orpheus. Eurydike. Nr. 38 - Rezitativ ORPHEUS 来よ。エウリディーチェ。続け。 とわに忘れぬ、 わが恋人よ。 EURYDIKE あな。汝か。 オルフェウス。夢か、現か。 ORPHEUS さなり。汝がオルフェウス 今尚生く。 汝を死の世より 救いぬ。 わが泣くを憐み、 神汝を帰らせつ。 EURYDIKE あな。われ生くと。 思わぬ幸よ。 ORPHEUS 続け。エウリディーチェ。 帰らむ。誓渝らぬ間に。 共に逃げ帰らむ。 亡き魂ならで、 変る期なき夫妻に なりてまし。 EURYDIKE いかに。現か。 あな。嬉しさよ。 夫よ。此誓は渝へじ、 アモオル助けば。 ORPHEUS さはれ。足早めずや。 EURYDIKE さ云えど、 など手は取らぬ。 あな。などわが背吾を 見まさぬ。 相見て 汝が胸騒がずや。 わが姿や 今衰えたる。 ORPHEUS あなや、いかにせむ。 エウリディーチェ。急げ。 遅れば悔ありなむ。 あわれ、 真心見せむと思えどかなわず、 あわれ、 掟ゆえ。 EURYDIKE 只一目見てよ。 ORPHEUS そは身の敗。 EURYDIKE あな。夷。 わが夢みつる 幸それなりや。 これや情の報。 あな。はかなの身や。 わが夫の吾を 見まさぬ。 吾と請共に 喜びまさぬ。 ORPHEUS 故あり。 な疑いそ。 EURYDIKE 吾を蘇らせて 責むや。否。 神等の恵息受けじ。 あな。うれたや。 疾く去れ。 Nr. 39 - Duett ORPHEUS いざ、いざ。我にたよれよ。 EURYDIKE 否。往かじ。 死にて別れてあらむ優れり。 ORPHEUS うれたや。 EURYDIKE 別ればや。 ORPHEUS さな云いそ。 帰りなば誠を尽さまし。 EURYDIKE 言へ。などて応えぬ。などて応えぬ。 ORPHEUS 歎に死ぬとも えこそ語らね。えこそ語らね。 BEIDE あな。御賜物をば畏みて受けしに。 伴う歎のなどてさ深き。 さ深き。などてさ深き。 などてさ深き。 Nr. 40 - Rezitativ EURYDIKE あな。いかなれば、 かく黙ある。 秘事は何。 やすけき世を 離れさせて、 吾につらさを見すや、 つらさ。 あなや。 はかなや。 力衰え、 死の狭霧目をぞ覆う。 震うめき、 怖ぞ襲う。あなや。 たとしえなの 胸の騒よ。 これや身の終。 憂きに負けて。 Nr. 41 - Arie und Duett EURYDIKE あな。うれたやな。 易き死ゆ 難き生に 往かむとは。 BEIDE 黄泉の世にて楽享け、 楽享け、憂きは見じと、 憂きは見じと思いしに。 身雲い倒る。 身震い倒る。 艱ぞ増す。 疑われて。 いかにせまし。 あな。せむすべなや。 何をもて 慰めまし。 いかにせまし。 あわれ、はかなや。 今はえ堪えじ。 EURYDIKE あな。うれたやな。 易き死ゆ 難き生に 往かむとは。 Nr. 42 - Rezitativ ORPHEUS あな。艱ぞ増さる。 EURYDIKE はしきオルフェウス。 寄らずや。 呼ぶ声を 聞かむとはせずや、 汝が救得むと。 神よ。 われを憐め。 かくて死ねとや。 離れて、夫に、オルフェウス。 ORPHEUS 今はわれえ堪へじ。 胸や裂けむ。 力抜けたり。 誓も棄てむ。 女も、我身も。 EURYDIKE あな。あな。憐め。我は死なむ。 ORPHEUS やよ。待て。 いで告げむ。聞け。 さはれ。神々。 救わずや。比艱。 EURYDIKE さらば。汝がエウリディーチェ忘るな。 さらば。 ORPHEUS あなや。 見るにも胸裂く。 世にこれに増すは 艱あらじ。 あな。はしきエウリディーチェ。 (彼女のほうへ振り向く) EURYDIKE あな。オルフェウス。われ倒る。 ORPHEUS あな。已みぬるよ。 逐われて恋に。 逐われて、艱に。 はしき女、エウリディーチェ。はしき女。 あな。答せぬ。 あな。帰り来ぬ。 わが、わが死なせつるよ。 前に増す艱や。 あな。堪えがたや。 かくなりぬれば、 すべなし。 死なばや。贖に。 Nr. 43 - Arie ORPHEUS あな。君失せぬ、 はや。わが幸失せぬ。 など、など生れし。 世にあるぞ憂き。 エウリディーチェ。やよや。 応えよ。やよや。 あな。やよや。応えよ。 汝が夫ぞ、われ。 あな。甲斐な。 安らい、 慰め、 あらず、 われには。 Nr. 44 - Rezitativ ORPHEUS 艱も去れ、 命と共に。 我は堪えじ、 此神業に。 黄泉の門猶開けり。 追い附かばや、 女に。エウリディーチェ。 汝をこそ、妻よ、 吾は思え。 やよや。待てよ。 待てよや。 また汝をば取られじ。 とわに共に死にてあらば。 ZWEITE SZENE Amor erscheint und entreisst ihm den Dolch AMOR 待て。何す。 ORPHEUS 誰ぞ。わが死ぬるを、 引き留むるは。 憂き世を去るを。 AMOR 静まれよ。迷わで。 待て。汝が世を守る 神ぞとは知らずや。 ORPHEUS 何せよとか。 AMOR 汝が誠好く 諭されぬ。 汝が艱今果てむ。 エウリディーチェ。醒めよ。 来ぬる夫に 報せずや。 ORPHEUS あな。 エウリディーチェ。 EURYDIKE あな。オルフェウス。 ORPHEUS 神々よ。 御恵の深さよ。 AMOR とはにまつろえよ。 いざ帰らむ。 黄泉を去りて。 とわに恋の 楽しさ享けよ。 Verwandlung Ein prächtiger Tempel, dem Eros geweiht DRITTER AUFTRITT Amor. Orpheus. Eurydike. Sie werden umgeben von einer Schar Hirten und Hirtinnen, die Eurydikes Wiederkehr feiern. Nr. 45 - Chor und Soli ORPHEUS, CHOR とうとしや。 生けるもの皆、 廣前飾れよ。 よ。恋の幸の、 喜の代に 心を捧げむ。 代に心を捧げむ。 AMOR 争に、恨に 胸は悩めども、 忽ち和みぞ、 楽しさぞ帰り来る。 CHOR とうとしや。 生けるもの皆、 廣前飾れよ。 よ。恋の幸の、 喜の代に 心を捧げむ。 代に心を捧げむ。 EURYDIKE 妬は傷けれど、 誠にぞ帰る。 疑の苦きも、 その跡は甘し。 CHOR とうとしや。 生けるもの皆、 廣前飾れよ。 よ。恋の幸の、 喜の代に 心を捧げむ。 代に心を捧げむ。 Nr. 50 - Terzett EURYDIKE 恋てふ絆は嬉しき絆。嬉しき絆。 ORPHEUS 恋には苦きに甘き交れり。甘き交れり。 AMOR 恋の苦さ消ゆ。 恵し享くれば。恵し享くれば。 恋の火燃え立ち、勇める心に、凶津日あらじ。 恋の火燃え立ち、勇める心に、凶津日あらじ。 うれはしさあらじ。凶津日あらじ。 EURYDIKE 恋てふ絆は嬉しき絆。嬉しき絆。 恋てふ絆は、絆は、嬉しき、嬉しき絆。 恋てふ絆は、絆は、嬉しき絆。 ORPHEUS 恋には苦きに甘き交れり。甘き交れり。 恋には苦きに、苦きに、苦きに甘き交れり。 恋には苦きに、甘き交れり。 EURYDIKE, ORPHEUS 楽、喜恋にあり。楽しさいかばかりぞ。 AMOR 称え讃めよ。神をとわに。神をとわに。 EURYDIKE, ORPHEUS 称え讃めよ。神をともに。神をともに。 ORPHEUS 楽、喜恋にあり。楽しさいかばかりぞ。 AMOR 称え讃めよ。神をとわに。神をとわに。 EURYDIKE, ORPHEUS 称え讃めよ。神をともに。神をともに。 Nr. 51 - Ballett Nr. 52 - Ballett Nr. 53 - Chaconne DRITTER AKT Eine finstere Höhle, im Innern ein Labyrinth von herabgestürzten Felsblöcken und Trümmern, der Boden bedeckt von wildem Strauchwerk und Pflanzen. ERSTE SZENE Orpheus. Eurydike. Nr. 38 - Rezitativ ORPHEUS So komm, Eurydike, folge mir, du ewig treu Geliebte, für die ich alles wagte. EURYDIKE Bist du s? Seh ich dich? Orpheus! Ist s Täuschung, ist s Wahrheit? ORPHEUS Ja, du siehst deinen Orpheus, ihn selbst, und lebend noch. Aus dem Reiche des Todes kam ich dich zu befrei n; gerührt durch meine heissen Tränen, gaben dich die Götter mir wieder. EURYDIKE Wie, ich leb, ich bin dein? Grosse Götter, welch ein Glückl ORPHEUS Folge mir, Eurydikei Lass uns eilen, so lang der Götter Gunst uns bleibet; lass fliehen uns den Ort des Todes! Nicht mehr bist du ein Schatten, und Amor will uns vereinen zu ewig währendem Glück. EURYDIKE Was hör ich? So wär s kein Traum? O seliges Entzücken! Mein Orpheus, ewig bleiben wir treu vereint durch Amors zarte Bande? ORPHEUS Ja; nur beeile deinen Schritt! EURYDIKE Doch deine Hand umschliesst nicht mehr die meine! Wie? Du fliehst meinen Blick, den du so sehr geliebt? Dein Herz ... so kalt, so fühllos beim ersten Wiedersehn? Ist mein Antlitz verblüht, all mein Reiz so schnell entflohen? ORPHEUS Weh mir, grausame Götter! Eurydike, säume nicht, Verzög rung bringt Gefahr; eile weiterf ach, wie gern gäb ich dir Beweise meiner Liebe! Ich darf es nicht, o schreckliches Gebot. EURYDIKE Nur einen Blick der Liebe! ORPHEUS Ach, du lässt mich erstarren! EURYDIKE Du Verräter! also dies sind die Freuden, die dein Herz mir bereitet? Dies ist der Lohn für meiner Liebe Glut? O welch grausames Schicksal! Selbst einen Blick kannst du mir jetzt versagen, kannst nicht teilen die Wonne der liebevollsten Gattin! ORPHEUS Vertraue mir, gib keinem Argwohn Raum. EURYDIKE Führtest du nur zur Qual ins Leben mich zurück? Götter, gern will euer Geschenk ich verschmähen! Geh, entferne dich, Ungetreuer! Nr. 39 - Duett ORPHEUS Komm, und vertrau meiner Treue! EURYDIKE Nein, ich bleib! lieber will aufs neue ich tot und entfernt von dir sein. ORPHEUS Sieh mein Leiden! EURYDIKE Lass mich verweilen! ORPHEUS Ach, zur Erde lass uns enteilen, dann bin ich auf ewig wieder dein! EURYDIKE Rede, gib Antwort, hör mein Flehen! ORPHEUS Und sollt ich vor Gram vergehen, werd ich verschwiegen doch sein. BEIDE Süss, ihr Götter, ist die Hoffnung, die ihr mir huldreich habt bereitet; doch der Schmerz, der sie begleitet wird mich bald dem Tode weihn. Nr. 40 - Rezitativ EURYDIKE Ach, warum bleibet er in diesem starren Schweigen? welch Geheimnis birgt sein Herz? Hätt er nur mich entführt aus der friedlichen Ruh, dass ich erfuhr, wie kalt er ist, wie fühllos? O welch grausames Los! Schon schwinden meine Kräfte, und meinem trüben Blick verdunkelt sich das Licht! Ich erbeb, seufze schwer; banges Schaudern erfasst mich; mir wird kalt ... des Herzens Schläge ertönen von Angstbedrängnis; mächtig greift midi des Todes Wahn ... ich unterliege meinem Schmerz. Nr. 41 - Arie und Duett EURYDIKE Welch grausame Wandlung, vom Frieden des Todes hinüber ins Leben voll Qualen zu gehn! BEIDE Rings war ich von Wonne der Sel gen umgeben, ich war zufrieden, und glaubte, das Elend nie wiederzusehn. Wie erhöht meine Qual ihr schrecklicher Verdacht! Was sag ich? was tu ich? Ach, mich erfasst Verzweiflung! Find ich nirgends Trost für ihr gebrochnes Herz? Ich erbebe, ich wanke Wie bin ich zu beklagen! Nicht mehr kann ich s ertragen! EURYDIKE Welch grausame Wandlung, vom Frieden des Todes hinüber ins Leben voll Qualen zu gehn! Nr. 42 - Rezitativ ORPHEUS Ach, nun erneut sich mein Jammer! EURYDIKE Mein teurer Orpheus, bleibst du ferne? Fleht dich vergebens deine trostlose Gattin an, erbarmungsvoll ihr beizustehn? Ihr Götter, so erbarmet ihr euch mein! Soll ich mein Leben enden ohn einen Blick von meinem Orpheus? ORPHEUS Nicht kann ich mich länger beherrschen; bebend erliegt mein Herz, all meine Kräfte schwinden; nicht acht ich des Verbotes, nicht der Gattin, nicht mein selber. EURYDIKE Ach, erbarme dich, ich fühle schon den Tod. ORPHEUS Erhole dich, du sollst es wissen ... vernimm ... was tu ich ... O ihr Götter, erlöst ihr mich nicht von diesen Qualen? EURYDIKE Lebe wohlt deiner Eurydike erinnre dich! Lebe wohl! ORPHEUS Wo bin ich? Ihr Kummer zerreisst mir das Herz. Nein, nicht fordern die Götter ein so grausames Opfer! O geliebte Eurydike ... wendet sich zu ihr EURYDIKE Mein Orpheus! Ich sink, ich sterbe ... ORPHEUS Ach, was hab ich getan? Wozu trieb mich die Liebe, wohin riss mich ihr herbes Leid? Teure Gattin! Eurydike! Holde Gattin! Ach, sie hört mich nicht mehr; ach, sie kehrt nicht zurück! Und ich, ja ich, ich selbst gab ihr den Tod; die Verzweiflung verwirrt den Sinn mir, mein Schmerz ist ohne Grenzen! In dieser Schreckensstunde bleibt mir nichts mehr, als nur der Tod, der alles endet. Nr. 43 - Arie ORPHEUS Ach, ich habe sie verloren, all mein Glück ist nun dahin! Wär, o wär ich nie geboren, weh, dass ich auf Erden bin! Eurydike, gib Antwort o vernimm mich! O hör meine Stimme, die dich ruft zurück! Ach, vergebens! Ruh und Hoffnung, Trost des Lebens ist nun nirgends mehr für mich l Nr. 44 - Rezitativ ORPHEUS So mag der tiefe Schmerz mit meinem Leben enden! Nicht überleb ich ihn, den letzten Schlag des Schicksals. Noch ist der Pfad der Unterwelt mir offen, und führt mich bald zu dir, meine holde Eurydike. Ja, nur nach dir, treues Weib, verlange ich; o verweil, erwarte mich! Nie mehr sollst du geraubt mir werden, denn auf ewig verein der Tod mich nun mit dir. ZWEITE SZENE Amor erscheint und entreisst ihm den Dolch AMOR Halt ein! was tust du? ORPHEUS Nein, halt nicht auf diesen Arm, dass er ende mein Leid, spende Ruh meiner Seelei AMOR Zähme deine Wut, du Betörter! Halt ein und sieh in mir den Gott, der über deine Wege wachet! ORPHEUS Sag, was begehrest du? AMOR Genug hat deine Treu sich erprobt und bewährt; darum soll nun dein Leiden sich enden. Eurydike! erwache! Der so innig dich liebt, ihm gib der Treue Lohn. ORPHEUS Ach, Eurydike! EURYDIKE Mein Orpheus! ORPHEUS Allgüt ge Götter, wie sollen wir euch würdig danken AMOR So zweifelt nie an meiner Macht! Kommt mit zur Oberwelt aus diesem Ort der Nacht und geniesst dort auf ewig der Liebe Seligkeit. Verwandlung Ein prächtiger Tempel, dem Eros geweiht DRITTER AUFTRITT Amor. Orpheus. Eurydike. Sie werden umgeben von einer Schar Hirten und Hirtinnen, die Eurydikes Wiederkehr feiern. Nr. 45 - Chor und Soli ORPHEUS, CHOR Triumph sei Amor, und alles, was da lebet, schmück der Schönheit Götteraltar; ja, wen sie beglücket, wen sie entzücket, bringet zum Opfer gern sein Herz ihr dar. AMOR Wund durch Launen, durch sprödes Zürnen seufzet oft schwer ein liebend Herz; doch kehrt süsse Eintracht wieder, wandelt in Wonne sich jeglicher Schmerz. CHOR Triumph sei Amor, und alles, was da lebet, schmück der Schönheit Götteraltar; ja, wen sie beglücket, wen sie entzücket, bringet zum Opfer gern sein Herz ihr dar. EURYDIKE Eifersucht schlägt oft herbe Wunden, doch zur Treu führt stets sie zurück; Argwohn, den das Herz hat empfunden, mehrt, entfliehend, der Liebe Glück. CHOR Triumph sei Amor, und alles, was da lebet, schmück der Schönheit Götteraltar; ja, wen sie beglücket, wen sie entzücket, bringet zum Opfer gern sein Herz ihr dar. Gluck,Christoph Willibald/Orpheus und Eurydike
https://w.atwiki.jp/oper/pages/142.html
BECKMESSER zur Laute »Den Tag seh ich erscheinen, der mir wohlgefall n tut..... Sachs schlägt auf, Beckmesser schüttelt sich »Da fasst mein Herz sich einen Sachs schlägt auf, Beckmesser setzt heftig ab, singt aber weiter guten und frischen - Sachs hat aufgeschlagen, Beckmesser wendet sich wütend um die Ecke herum Treibt Ihr hier Scherz? Was wär nicht gelungen? SACHS Besser gesungen »Da fasst mein Herz sich einen guten,frischen -« BECKMESSER Wie sollt sich das reimen auf »Seh ich erscheinen«? SACHS Ist Euch an der Weise nichts gelegen? Mich dünkt, sollt passen Ton und Wort. BECKMESSER Mit Euch zu streiten? Lasst von den Schlägen, sonst denkt Ihr mir dran! SACHS Jetzt fahret fort! BECKMESSER Bin ganz verwirrt! SACHS So fangt noch mal an drei Schläg ich jetzt pausieren kann. BECKMESSER für sich Am besten, wenn ich ihn gar nicht beacht . Wenn s nur die Jungfer nicht irre macht! Den Tag seh ich erscheinen, der mir wohl gefall n tut; da fasst mein Herz sich einen guten und frischen Mut. Da denk ich nicht an Sterben, Sachs schlägt lieber an Werben um jung Mägdeleins Hand. Sachs schlägt Warum wohl aller Tage schönster mag dieser sein? Schlag. Ärgerlich Allen hier ich es sage Schlag weil ein schönes Fräulein zwei Schläge von ihrem lieb n Herrn Vater, Sachs schlägt und nickt ironisch beifällig wie gelobt hat er, viele kleine Schläge ist bestimmt zum Eh stand. Fünf Schläge. Sehr ärgerlich Wer sich getrau , Schlag der komm und schau , da steh n die hold lieblich Jungfrau, drei Schläge auf die ich all mein Hoffnung bau Schlag darum ist der Tag so schön blau, viele Schläge als ich anfänglich fand.« Er bricht wütend um die Ecke auf Sachs los BECKMESSER Sachs! Seht, Ihr bringt mich um! Wollt Ihr jetzt schweigen? SACHS Ich bin ja stumm! Die Zeichen merkt ich; wir sprechen dann derweil lassen die Sohlen sich an. BECKMESSER gewahrt, dass Magdalene sich vom Fenster entfernen will Sie entweicht? Pst, pst! - Herrgott! Ich muss! Um die Ecke herum die Faust gegen Sachs ballend Sachs, Euch gedenk ich die Ärgernuss! Er macht sich zum zweiten Vers fertig SACHS mit dem Hammer nach dem Leisten ausholend Merker am Ort! - Fahret fort! BECKMESSER immer stärker und atemloser »Will heut mir das Herz hüpfen, Schlag werben um Fräulein jung, drei Schläge doch tät der Vater knüpfen Schlag daran ein Bedingung drei Schläge für den, wer ihn beerben will und auch werben zwei Schläge um sein Kindelein fein. viele Schläge Der Zunft ein bied rer Meister wohl sein Tochter er liebt, drei Schläge doch zugleich auch beweist er, zwei Schläge was er auf die Kunst gibt ununterbrochene Schläge zum Preise muss es bringen im Meistersingen, wer sein Eidam will sein. Er stampft wütend mit den Füssen Nun gilt es Kunst, dass mit Vergunst, ohn all schädlich gemeinen Dunst, fortwährende Schläge ihm glücke des Preises Gewunst, war begehrt mit wahrer Inbrunst, Sachs, welcher kopfschüttelnd es aufgibt, die einzelnen Fehler anzumerken, arbeitet hämmernd fort, um den Keil aus dem Leisten zu schlagen um die Jungfrau zu frei n.« SACHS über den Laden weit herausgelehnt Seid Ihr nun fertig? BECKMESSER in höchster Angst Wie fraget Ihr? SACHS hält die fertigen Schuhe triumphierend heraus Mit den Schuhen ward ich fertig schier. - Während er die Schuhe an den Bändern hoch in der Luft tanzen lässt Das heiss ich mir echte Merkerschuh - mein Merkersprüchlein hört dazu! - sehr kräftig Mit lang und kurzen Hieben steht s auf der Sohl geschrieben da lest es klar und nehmt es wahr, und merkt s Euch immerdar. Gut Lied will Takt wer den verzwackt, dem Schreiber mit der Feder haut ihn der Schuster aufs Leder. - Nun lauft in Ruh habt gute Schuh, der Fuss Euch drin nicht knackt, ihn hält die Sohl im Takt! BECKMESSER der sich ganz in die Gasse zurückgezogen hat und an die Mauer mit dem Rücken sich anlehnt, singt, um Sachs zu übertäuben, mit grösster Anstrengung, schreiend und atemlos hastig, während er die Laute wütend nach Sachs schwingt "Darf ich mich Meister nennen, das bewähr ich heut gern, weil ich nach dem Preis brennen muss, dursten und hungern. Nun ruf ich die neun Musen, dass an sie blusen mein dicht rischen Verstand. Wohl kenn ich alle Regeln, halte gut Mass und Zahl; doch Sprung und Überkegeln wohl passiert je einmal, wann der Kopf ganz voll Zagen zu frei n will wagen um jung Mägdeleins Hand. Er verschnauft sich Ein Junggesell, trug ich mein Fell, mein Ehr, Amt, Würd und Brot zur Stell, dass Euch mein Gesang wohl gefällt, und mich das Jungfräulein erwähl, wenn sie mein Lied gut fand." - DAVID hat den Fensterladen, dicht hinter Beckmesser, ein wenig geöffnet und lugt daraus hervor Wer Teufel, hier? - Er wird Magdalene gewahr Und drüben gar? Die Lene ist s -, ich seh es klar! Herrje, der war s, den hat sie bestellt. Der ist s, der ihr besser als ich gefällt! Nun warte, du kriegst s! Dir streich ich das Fell! Er entfernt sich nach innen NACHBARN erst einige, dann immer mehr, öffnen während Beckmessers Lied in der Gasse die Fenster und gucken heraus Was heult denn da? Wer kreischt mit Macht? Ist das erlaubt so spät zur Nacht? Gebt Ruhe hier! s ist Schlafenszeit. Mein , hört nur, wie dort der Esel schreit! Ihr da! Seid still und schert Euch fort! Heult, kreischt und schreit an andrem Ort! Sie verlassen die Fenster und kommen nach und nach in Nachtkleidern einzeln auf die Strasse heraus. – Sachs beobachtet noch eine Zeitlang den wachsenden Tumult, löscht aber alsbald sein Licht aus und schliesst den Laden so weit, dass er, ungesehen, stets durch eine kleine Öffnung den Platz unter der Linde beobachten kann.Walther und Eva sehen mit wachsender Sorge dem anschwellenden Auflaufe zu; er schliesst sie in seinen Mantel fest an sich und birgt sich hart an der Linde im Gebüsch, so dass beide fast ungesehen bleiben DAVID ist, mit einem Knüppel bewaffnet, zurückgekommen, steigt aus dem Fenster und wirft sich auf Beckmesser Zum Teufel mit dir, verdammter Kerl! MAGDALENE winkt David heftig zurück. Am Fenster, schreiend Ach, Himmel! David! Gott, welche Not! Zu Hilfe! Zu Hilfe! Sie schlagen sich tot! BECKMESSER wehrt sich, will fliehen; David hält ihn am Kragen Verfluchter Bursch! Lässt du mich los? DAVID Gewiss! Die Glieder brech ich dir bloss! Beckmesser und David balgen sich fortwährend; bald verschwinden sie gänzlich, bald kommen sie wieder in den Vordergrund, immer Beckmesser auf der Flucht. David ihn einholend, festhaltend und prügelnd NACHBARN an den Fenstern Seht nach! Springt zu! Da würgen sich zwei! Sie kommen herab. s gibt Schlägerei! ANDERE NACHBARN in die Gasse laut schreiend Heda! Herbei! s gibt Schlägerei da würgen sich zwei. Ihr da, lasst los! Gebt freien Lauf! Lasst ihr nicht los, wir schlagen drauf. EIN NACHBAR Ei, seht, auch Ihr hier? Geht s Euch was an? EIN ZWEITER Was sucht Ihr hier? Hat man Euch was getan? ERSTER NACHBAR Euch kennt man gut. ZWEITER NACHBAR Euch noch viel besser. ERSTER NACHBAR Wieso denn? ZWEITER NACHBAR zuschlagend Ei, so! MAGDALENE hinabschreiend David! Beckmesser! LEHRBUBEN einzeln, dann mehr, von allen Seiten dazukommend Herbei! Herbei! s gibt Keilerei! EINIGE s sind die Schuster! ANDERE Nein, s sind die Schneider! DIE ERSTEREN Die Trunkenbolde! DIE ANDEREN Die Hungerleider! DIE NACHBARN auf der Gasse durcheinander Euch gönnt ich s schon lange Wird euch wohl bange? Das für die Klage! Seht euch vor, wenn ich schlage! Hat euch die Frau gehetzt? Schau, wie es Prügel setzt! Seid ihr noch nicht gewitzt? Nun, schlagt doch! - Das sitzt! Dass dich Halunken gleich ein Donnerwetter träf! Wartet, ihr Racker! Massabzwacker! - Esel! - Dummrian! - Du Grobian! - Lümmel du! - Drauf und zu! LEHRBUBEN komen von allen Seiten dazu Kennt man die Schlosser nicht? Die haben s sicher angericht t! Ich glaub, die Schmiede werden s sein! Die Schreiner seh ich dort beim Schein! - Hei! Schaut die Schäffler dort beim Tanz! Dort seh die Bader ich im Glanz; herbei zum Tanz! Krämer finden sich zur Hand mit Gerstenstang und Zuckerkand, mit Pfeffer, Zimt, Muskatennuss, sie riechen schön, doch machen viel Verdruss; sie riechen schön, und bleiben gern vom Schuss. Seht nur, der Has hat überall die Nas! Meinst du damit etwa mich? Mein ich damit etwa dich? Immer mehr heran! Lustig, wacker! jetzt geht s erst recht an! Hei, nun geht s Plauz! hast du nicht gesehn! Hast s auf die Schnauz! - Ha! nun geht s Krach! Hagelwetterschlag! Wo es sitzt, da wächst nichts so bald nach! Keilt euch wacker! Keiner weiche! Haltet selbst Gesellen mutig stand! Wer wich, s wär wahrlich eine Schand! Wacker drauf und dran! Wir stehen alle wie ein Mann! Wie ein Mann stehn wir alle fest zur Keilerei! Bereits prügeln sich Nachbarn und Lebrbuben fast allgemein durcheinander GESELLEN mit Knitteln bewaffnet, kommen von verschiedenen Seiten dazu Heda! Gesellen ran! Dort wird mit Streit und Zank getan; da gibt s gewiss noch Schlägerei; Gesellen, haltet euch dabei! s sind die Weber! s sind die Gerber! Die Preisverderber! Dacht ich mir s doch gleich spielen immer Streich! Dort den Metzger Klaus kenn ich heraus! s brennt manchem im Haus! s ist morgen der Fünfte! Zünfte heraus! - Hei, hier setzt s Prügel! Schneider mit dem Bügel! Gürtler! - Spengler! - Zinngiesser! - Leimsieder! - Lichtgiesser! - Tuchscherer! Leinweber! Immer dran! Immer drauf! Schert euch selber fort und macht euch heim! Immer drauf und dran! jetzt gilt s, keiner weiche hier! Zünfte! Zünfte! Heraus! - DIE MEISTER und älteren Bürger kommen von verschiedenen Seiten dazu Was gibt s denn da für Zank und Streit? Das tost ja weit und breit! Gebt Ruh und schert euch jeder gleich nach Hause heim, sonst schlag ein Hageldonnerwetter drein! Stemmt euch hier nicht mehr zu Hauf, oder sonst wir schlagen drein! NACHBARINNEN haben die Fenster geöffnet und gucken heraus Was ist das für Zanken und Streit? Da gibt s gewiss noch Schlägerei! Wär nur der Vater nicht dabei! s wird einem wahrlich angst und bang! Heda! Ihr dort unten, so seid doch nur gescheit! Seid ihr denn Alle gleich zu Streit und Zank bereit? Seid ihr alle blind und toll? Sind euch vom Wein denn noch die Köpfe voll? Mein! Dort schlägt sich mein Mann! Hilfe! Der Vater! Der Vater! Ach, sie haun ihn tot! Hört keines mehr sein Wort! Gott, welche Not! Seht dort den Christian; er walkt den Peter ab! Auf, schreit zu Hilfe Mord und Zeter! - Gott, wie sie walken! Die Köpf und Zöpfe wackeln hin und her! Schafft Wasser, Wasser her! Wasser her! das giesst ihn auf die Köpf herab! Die Rauferei ist allgemein geworden, Schreien und Toben MAGDALENE am Fenster, verzweifelt die Hände ringend Ach Himmel! David! Gott! Welche Not! Zu Hilfe! Zu Hilfe! Sie schlagen sich tot! mit grösster Anstrengung Hör doch nur, David! So lass doch nur den Herrn dort los, er hat mir nichts getan! hinabspähend So hör mich doch nur an! Herrgott, er hält ihn noch! Nein! David, ist er toll? mit höchster Anstrengung Ach, David, hör s ist Herr Beckmesser! POGNER ist im Nachtgewand oben an das Fenster getreten Um Gott! Eva! Schliess zu! Ich seh, ob unt im Hause Ruh! Er zieht Magdalenen, welche jammernd die Hände nach der Gasse hinab gerungen, herein und schliesst das Fenster WALTHER der bisher mit Eva sich hinter dem Gebüsch verborgen, fasst jetzt Eva dicht in den linken Arm und zieht mit der rechten Hand das Schwert Jetzt gilt s zu wagen, sich durchzuschlagen! Er dringt mit geschwungenem Schwert bis in die Mitte der Bühne vor, um sich mit Eva durch die Gasse durchzuhauen. Da springt Sachs mit einem kräftigen Satze aus dem Laden, bahnt sich mit geschwungenem Knieriemen den Weg bis zu Walther und packt diesen beim Arm POGNER auf der Treppe He! Lene! Wo bist du? SACHS die halb ohnmächtige Eva die Treppe hinaufstossend Ins Haus, Jungfer Lene! Pogner empfängt Eva und zieht sie in das Haus. - Sachs, mit einem Knieriemen David eines überhauend und mit einem Fusstritt ihn voran in den Laden stossend, zieht Walther, den er mit der andren Hand fest gefasst hält, mit sich hinein und schliesst sogleich fest hinter sich zu. Beckmesser, durch Sachs von David befreit, sucht sich eilig durch die Menge zu flüchten. – Im gleichen Augenblick, wo Sachs auf die Strasse sprang, hörte man einen Hornruf des Nachtwächters. Alle suchen in eiliger Flucht nach allen Seiten hin das Weite, so dass die Bühne sehr bald gänzlich leer wird. Als die Strasse und Gasse leer geworden und alle Häuser geschlossen sind, betritt der Nachtwächter die Bühne, reibt sich die Augen, siebt sich verwundert um und schüttelt den Kopf. DER NACHTWÄCHTER mit leise bebender Stimme Hört, ihr Leut, und lasst euch sagen, die Glock hat eilfe geschlagen bewahrt euch vor Gespenstern und Spuk, dass kein böser Geist eu r Seel beruck! Lobet Gott, den Herrn! Hornruf. Der Vollmond tritt hervor und scheint hell in die Gasse hinein; der Nachtwächter schreitet langsam dieselbe hinab. Als der Nachtwächter um die Ecke biegt, fällt der Vorhang, genau mit dem letzten Takte BECKMESSER zur Laute »Den Tag seh ich erscheinen, der mir wohlgefall n tut..... Sachs schlägt auf, Beckmesser schüttelt sich »Da fasst mein Herz sich einen Sachs schlägt auf, Beckmesser setzt heftig ab, singt aber weiter guten und frischen - Sachs hat aufgeschlagen, Beckmesser wendet sich wütend um die Ecke herum Treibt Ihr hier Scherz? Was wär nicht gelungen? SACHS Besser gesungen »Da fasst mein Herz sich einen guten,frischen -« BECKMESSER Wie sollt sich das reimen auf »Seh ich erscheinen«? SACHS Ist Euch an der Weise nichts gelegen? Mich dünkt, sollt passen Ton und Wort. BECKMESSER Mit Euch zu streiten? Lasst von den Schlägen, sonst denkt Ihr mir dran! SACHS Jetzt fahret fort! BECKMESSER Bin ganz verwirrt! SACHS So fangt noch mal an drei Schläg ich jetzt pausieren kann. BECKMESSER für sich Am besten, wenn ich ihn gar nicht beacht . Wenn s nur die Jungfer nicht irre macht! Den Tag seh ich erscheinen, der mir wohl gefall n tut; da fasst mein Herz sich einen guten und frischen Mut. Da denk ich nicht an Sterben, Sachs schlägt lieber an Werben um jung Mägdeleins Hand. Sachs schlägt Warum wohl aller Tage schönster mag dieser sein? Schlag. Ärgerlich Allen hier ich es sage Schlag weil ein schönes Fräulein zwei Schläge von ihrem lieb n Herrn Vater, Sachs schlägt und nickt ironisch beifällig wie gelobt hat er, viele kleine Schläge ist bestimmt zum Eh stand. Fünf Schläge. Sehr ärgerlich Wer sich getrau , Schlag der komm und schau , da steh n die hold lieblich Jungfrau, drei Schläge auf die ich all mein Hoffnung bau Schlag darum ist der Tag so schön blau, viele Schläge als ich anfänglich fand.« Er bricht wütend um die Ecke auf Sachs los BECKMESSER Sachs! Seht, Ihr bringt mich um! Wollt Ihr jetzt schweigen? SACHS Ich bin ja stumm! Die Zeichen merkt ich; wir sprechen dann derweil lassen die Sohlen sich an. BECKMESSER gewahrt, dass Magdalene sich vom Fenster entfernen will Sie entweicht? Pst, pst! - Herrgott! Ich muss! Um die Ecke herum die Faust gegen Sachs ballend Sachs, Euch gedenk ich die Ärgernuss! Er macht sich zum zweiten Vers fertig SACHS mit dem Hammer nach dem Leisten ausholend Merker am Ort! - Fahret fort! BECKMESSER immer stärker und atemloser »Will heut mir das Herz hüpfen, Schlag werben um Fräulein jung, drei Schläge doch tät der Vater knüpfen Schlag daran ein Bedingung drei Schläge für den, wer ihn beerben will und auch werben zwei Schläge um sein Kindelein fein. viele Schläge Der Zunft ein bied rer Meister wohl sein Tochter er liebt, drei Schläge doch zugleich auch beweist er, zwei Schläge was er auf die Kunst gibt ununterbrochene Schläge zum Preise muss es bringen im Meistersingen, wer sein Eidam will sein. Er stampft wütend mit den Füssen Nun gilt es Kunst, dass mit Vergunst, ohn all schädlich gemeinen Dunst, fortwährende Schläge ihm glücke des Preises Gewunst, war begehrt mit wahrer Inbrunst, Sachs, welcher kopfschüttelnd es aufgibt, die einzelnen Fehler anzumerken, arbeitet hämmernd fort, um den Keil aus dem Leisten zu schlagen um die Jungfrau zu frei n.« SACHS über den Laden weit herausgelehnt Seid Ihr nun fertig? BECKMESSER in höchster Angst Wie fraget Ihr? SACHS hält die fertigen Schuhe triumphierend heraus Mit den Schuhen ward ich fertig schier. - Während er die Schuhe an den Bändern hoch in der Luft tanzen lässt Das heiss ich mir echte Merkerschuh - mein Merkersprüchlein hört dazu! - sehr kräftig Mit lang und kurzen Hieben steht s auf der Sohl geschrieben da lest es klar und nehmt es wahr, und merkt s Euch immerdar. Gut Lied will Takt wer den verzwackt, dem Schreiber mit der Feder haut ihn der Schuster aufs Leder. - Nun lauft in Ruh habt gute Schuh, der Fuss Euch drin nicht knackt, ihn hält die Sohl im Takt! BECKMESSER der sich ganz in die Gasse zurückgezogen hat und an die Mauer mit dem Rücken sich anlehnt, singt, um Sachs zu übertäuben, mit grösster Anstrengung, schreiend und atemlos hastig, während er die Laute wütend nach Sachs schwingt "Darf ich mich Meister nennen, das bewähr ich heut gern, weil ich nach dem Preis brennen muss, dursten und hungern. Nun ruf ich die neun Musen, dass an sie blusen mein dicht rischen Verstand. Wohl kenn ich alle Regeln, halte gut Mass und Zahl; doch Sprung und Überkegeln wohl passiert je einmal, wann der Kopf ganz voll Zagen zu frei n will wagen um jung Mägdeleins Hand. Er verschnauft sich Ein Junggesell, trug ich mein Fell, mein Ehr, Amt, Würd und Brot zur Stell, dass Euch mein Gesang wohl gefällt, und mich das Jungfräulein erwähl, wenn sie mein Lied gut fand." - DAVID hat den Fensterladen, dicht hinter Beckmesser, ein wenig geöffnet und lugt daraus hervor Wer Teufel, hier? - Er wird Magdalene gewahr Und drüben gar? Die Lene ist s -, ich seh es klar! Herrje, der war s, den hat sie bestellt. Der ist s, der ihr besser als ich gefällt! Nun warte, du kriegst s! Dir streich ich das Fell! Er entfernt sich nach innen NACHBARN erst einige, dann immer mehr, öffnen während Beckmessers Lied in der Gasse die Fenster und gucken heraus Was heult denn da? Wer kreischt mit Macht? Ist das erlaubt so spät zur Nacht? Gebt Ruhe hier! s ist Schlafenszeit. Mein , hört nur, wie dort der Esel schreit! Ihr da! Seid still und schert Euch fort! Heult, kreischt und schreit an andrem Ort! Sie verlassen die Fenster und kommen nach und nach in Nachtkleidern einzeln auf die Strasse heraus. – Sachs beobachtet noch eine Zeitlang den wachsenden Tumult, löscht aber alsbald sein Licht aus und schliesst den Laden so weit, dass er, ungesehen, stets durch eine kleine Öffnung den Platz unter der Linde beobachten kann.Walther und Eva sehen mit wachsender Sorge dem anschwellenden Auflaufe zu; er schliesst sie in seinen Mantel fest an sich und birgt sich hart an der Linde im Gebüsch, so dass beide fast ungesehen bleiben DAVID ist, mit einem Knüppel bewaffnet, zurückgekommen, steigt aus dem Fenster und wirft sich auf Beckmesser Zum Teufel mit dir, verdammter Kerl! MAGDALENE winkt David heftig zurück. Am Fenster, schreiend Ach, Himmel! David! Gott, welche Not! Zu Hilfe! Zu Hilfe! Sie schlagen sich tot! BECKMESSER wehrt sich, will fliehen; David hält ihn am Kragen Verfluchter Bursch! Lässt du mich los? DAVID Gewiss! Die Glieder brech ich dir bloss! Beckmesser und David balgen sich fortwährend; bald verschwinden sie gänzlich, bald kommen sie wieder in den Vordergrund, immer Beckmesser auf der Flucht. David ihn einholend, festhaltend und prügelnd NACHBARN an den Fenstern Seht nach! Springt zu! Da würgen sich zwei! Sie kommen herab. s gibt Schlägerei! ANDERE NACHBARN in die Gasse laut schreiend Heda! Herbei! s gibt Schlägerei da würgen sich zwei. Ihr da, lasst los! Gebt freien Lauf! Lasst ihr nicht los, wir schlagen drauf. EIN NACHBAR Ei, seht, auch Ihr hier? Geht s Euch was an? EIN ZWEITER Was sucht Ihr hier? Hat man Euch was getan? ERSTER NACHBAR Euch kennt man gut. ZWEITER NACHBAR Euch noch viel besser. ERSTER NACHBAR Wieso denn? ZWEITER NACHBAR zuschlagend Ei, so! MAGDALENE hinabschreiend David! Beckmesser! LEHRBUBEN einzeln, dann mehr, von allen Seiten dazukommend Herbei! Herbei! s gibt Keilerei! EINIGE s sind die Schuster! ANDERE Nein, s sind die Schneider! DIE ERSTEREN Die Trunkenbolde! DIE ANDEREN Die Hungerleider! DIE NACHBARN auf der Gasse durcheinander Euch gönnt ich s schon lange Wird euch wohl bange? Das für die Klage! Seht euch vor, wenn ich schlage! Hat euch die Frau gehetzt? Schau, wie es Prügel setzt! Seid ihr noch nicht gewitzt? Nun, schlagt doch! - Das sitzt! Dass dich Halunken gleich ein Donnerwetter träf! Wartet, ihr Racker! Massabzwacker! - Esel! - Dummrian! - Du Grobian! - Lümmel du! - Drauf und zu! LEHRBUBEN komen von allen Seiten dazu Kennt man die Schlosser nicht? Die haben s sicher angericht t! Ich glaub, die Schmiede werden s sein! Die Schreiner seh ich dort beim Schein! - Hei! Schaut die Schäffler dort beim Tanz! Dort seh die Bader ich im Glanz; herbei zum Tanz! Krämer finden sich zur Hand mit Gerstenstang und Zuckerkand, mit Pfeffer, Zimt, Muskatennuss, sie riechen schön, doch machen viel Verdruss; sie riechen schön, und bleiben gern vom Schuss. Seht nur, der Has hat überall die Nas! Meinst du damit etwa mich? Mein ich damit etwa dich? Immer mehr heran! Lustig, wacker! jetzt geht s erst recht an! Hei, nun geht s Plauz! hast du nicht gesehn! Hast s auf die Schnauz! - Ha! nun geht s Krach! Hagelwetterschlag! Wo es sitzt, da wächst nichts so bald nach! Keilt euch wacker! Keiner weiche! Haltet selbst Gesellen mutig stand! Wer wich, s wär wahrlich eine Schand! Wacker drauf und dran! Wir stehen alle wie ein Mann! Wie ein Mann stehn wir alle fest zur Keilerei! Bereits prügeln sich Nachbarn und Lebrbuben fast allgemein durcheinander GESELLEN mit Knitteln bewaffnet, kommen von verschiedenen Seiten dazu Heda! Gesellen ran! Dort wird mit Streit und Zank getan; da gibt s gewiss noch Schlägerei; Gesellen, haltet euch dabei! s sind die Weber! s sind die Gerber! Die Preisverderber! Dacht ich mir s doch gleich spielen immer Streich! Dort den Metzger Klaus kenn ich heraus! s brennt manchem im Haus! s ist morgen der Fünfte! Zünfte heraus! - Hei, hier setzt s Prügel! Schneider mit dem Bügel! Gürtler! - Spengler! - Zinngiesser! - Leimsieder! - Lichtgiesser! - Tuchscherer! Leinweber! Immer dran! Immer drauf! Schert euch selber fort und macht euch heim! Immer drauf und dran! jetzt gilt s, keiner weiche hier! Zünfte! Zünfte! Heraus! - DIE MEISTER und älteren Bürger kommen von verschiedenen Seiten dazu Was gibt s denn da für Zank und Streit? Das tost ja weit und breit! Gebt Ruh und schert euch jeder gleich nach Hause heim, sonst schlag ein Hageldonnerwetter drein! Stemmt euch hier nicht mehr zu Hauf, oder sonst wir schlagen drein! NACHBARINNEN haben die Fenster geöffnet und gucken heraus Was ist das für Zanken und Streit? Da gibt s gewiss noch Schlägerei! Wär nur der Vater nicht dabei! s wird einem wahrlich angst und bang! Heda! Ihr dort unten, so seid doch nur gescheit! Seid ihr denn Alle gleich zu Streit und Zank bereit? Seid ihr alle blind und toll? Sind euch vom Wein denn noch die Köpfe voll? Mein! Dort schlägt sich mein Mann! Hilfe! Der Vater! Der Vater! Ach, sie haun ihn tot! Hört keines mehr sein Wort! Gott, welche Not! Seht dort den Christian; er walkt den Peter ab! Auf, schreit zu Hilfe Mord und Zeter! - Gott, wie sie walken! Die Köpf und Zöpfe wackeln hin und her! Schafft Wasser, Wasser her! Wasser her! das giesst ihn auf die Köpf herab! Die Rauferei ist allgemein geworden, Schreien und Toben MAGDALENE am Fenster, verzweifelt die Hände ringend Ach Himmel! David! Gott! Welche Not! Zu Hilfe! Zu Hilfe! Sie schlagen sich tot! mit grösster Anstrengung Hör doch nur, David! So lass doch nur den Herrn dort los, er hat mir nichts getan! hinabspähend So hör mich doch nur an! Herrgott, er hält ihn noch! Nein! David, ist er toll? mit höchster Anstrengung Ach, David, hör s ist Herr Beckmesser! POGNER ist im Nachtgewand oben an das Fenster getreten Um Gott! Eva! Schliess zu! Ich seh, ob unt im Hause Ruh! Er zieht Magdalenen, welche jammernd die Hände nach der Gasse hinab gerungen, herein und schliesst das Fenster WALTHER der bisher mit Eva sich hinter dem Gebüsch verborgen, fasst jetzt Eva dicht in den linken Arm und zieht mit der rechten Hand das Schwert Jetzt gilt s zu wagen, sich durchzuschlagen! Er dringt mit geschwungenem Schwert bis in die Mitte der Bühne vor, um sich mit Eva durch die Gasse durchzuhauen. Da springt Sachs mit einem kräftigen Satze aus dem Laden, bahnt sich mit geschwungenem Knieriemen den Weg bis zu Walther und packt diesen beim Arm POGNER auf der Treppe He! Lene! Wo bist du? SACHS die halb ohnmächtige Eva die Treppe hinaufstossend Ins Haus, Jungfer Lene! Pogner empfängt Eva und zieht sie in das Haus. - Sachs, mit einem Knieriemen David eines überhauend und mit einem Fusstritt ihn voran in den Laden stossend, zieht Walther, den er mit der andren Hand fest gefasst hält, mit sich hinein und schliesst sogleich fest hinter sich zu. Beckmesser, durch Sachs von David befreit, sucht sich eilig durch die Menge zu flüchten. – Im gleichen Augenblick, wo Sachs auf die Strasse sprang, hörte man einen Hornruf des Nachtwächters. Alle suchen in eiliger Flucht nach allen Seiten hin das Weite, so dass die Bühne sehr bald gänzlich leer wird. Als die Strasse und Gasse leer geworden und alle Häuser geschlossen sind, betritt der Nachtwächter die Bühne, reibt sich die Augen, siebt sich verwundert um und schüttelt den Kopf. DER NACHTWÄCHTER mit leise bebender Stimme Hört, ihr Leut, und lasst euch sagen, die Glock hat eilfe geschlagen bewahrt euch vor Gespenstern und Spuk, dass kein böser Geist eu r Seel beruck! Lobet Gott, den Herrn! Hornruf. Der Vollmond tritt hervor und scheint hell in die Gasse hinein; der Nachtwächter schreitet langsam dieselbe hinab. Als der Nachtwächter um die Ecke biegt, fällt der Vorhang, genau mit dem letzten Takte Wagner,Richard/Die Meistersinger von Nürnberg/ActⅢ-1
https://w.atwiki.jp/oper/pages/1643.html
4.- LANDGRÄFIN SOPHIE Dialog der Landgräfin mit dem Seneschal SOPHIE Herein, herein! Hast du die Botschaft schon gehört? Gefallen ist in Feld mein Sohn! SENESCHAL O Trauerkunde! SOPHIE Seit er fortgezogen, hab ich als einen Todten ihn beklagt, die bittre Ahnung hat mich nicht betrogen, und die Gewißheit trifft mich unverzagt. Doch nun zur That, die in gewalt ger Brust bis diesen Tag verschließen ich gemußt Mein sei dies Land, mein des Gebieters Macht! Hinaus mit ihr, die mir die Macht entrissen! SENESCHAL Du willst, o Herrin, hast Du auch bedacht? SOPHIE Erfüllt will ich den kühnen Willen wissen! Wie? Oder hat auch dir die Heuchlerin, des Sohnes Weib, bethört den klugen Sinn? Verfallen ist die Falsche ihren Loos, und knüpften dich an sie geheime Bande, wohlan, so geh, verlaß mit ihr dies Schloß, verstoßen sein mit ihr aus diesem Lande! SENESCHAL Verzeih, o Herrin! Dir gehört mein Thun, in Deinem Dienste nimmer will ich ruhn, gebiete mir! SOPHIE Gehorsam meinem Worte Vertreib Elisabeth von meines Schlosses Pforte! Klage der Elisabeth ELISABETH O Tag der Trauer, Tag der Klage! Geliebter, ach, den ich verlor, um den die Brust, die hoffnungszage, den Himmel mit Gebet beschwor; dich soll mein Auge nicht mehr sehen, du liegst durchbohrt in fernem Land? O Gott, sieh mich vor Schmerz vergehen, hast Du von mir Dich abgewandt? Ihre vertreibung aus Wartburg SOPHIE Entschieden ist Dein Loos, und niemand hemmet mein Begehren. Du wirst verlassen dieses Schloß und nimmer wiederkehren! ELISABETH Du willst wie eine Bettlerin vertreiben mich aus diesen Thoren? Von Ungarns Königsstamme bin als Fürstin ich geboren! Du kannst mich hassen, doch begehre ich, was ich darf, der Fürstin Ehre! Verlassen soll ich, was mir blieb, des letzten Glücks Verlust betrauern? O laß das letzte, was mir blieb, die Heimath mir in diesen Mauern! SOPHIE Noch diese Nacht verschließen sie sich Dir. Du gehst hinaus, denn ich gebiete hier! ELISABETH Noch diese Nacht? Weh, meine Kinder, weh! Nur eine Nacht noch gönne mir dies Haus! Sieh, dort entsteigt ein Wetter, schwarz und graus, dem Horizont mit drohenden Blitzen. Nur eine Nacht, eh ich von hinnen geh . Laß mich im sichern Haus die Kinder schützen! SOPHIE Mein sei dies Land, mein des Gebieters Macht! ELISABETH O Tag der Trauer, Tag des Klage, Geliebter, ach, den ich verlor! SOPHIE Hinaus mit ihr, die mir die Macht entrissen! Im Wetter, das dort rollet, verläßt Du dieses Haus, der Himmel selber grollet, und fordert Dich heraus! SENESCHAL Es will des Mitleids Stimme mir durch die Seele gehn. Und doch der Herrin Grimme kann ich nicht wiederstehn! ELISABETH Auch Du bist Mutter, höre die Stimme der Natur, erbarmen, ach, begehre ich für die Kinder nur! SOPHIE Genug des Zögerns. Fort, hinaus! ELISABETH Hier ist des Mitleids Stimme todt! O Du, mein Gatte, sähst Du meine Noth! Hab Dank für alle holden Tage, du Haus, das mir die Heimath gab! Im Strom der Thränen stirbt die Klage. Kommt, meine Kinder, kommt hinab! Sturm SENESCHAL Die Pforte schloß sich hinter ihr, es hüllt die Wetternacht sie ein. SOPHIE Gestillt ist mein Verlangen, mein die Macht! SENESCHAL Es wächst der Sturm, der Blitze wilde Pracht um zuckt das Dach, die festen Mauern zitern, das ist des Himmels Zorn! Es wittern aus Höhn und Tiefen Wolkenungeheuer. Der Himmel flammat, des Thurmes Zinne kracht zu Boden! SOPHIE Weh! Entsetzen! SENESCHAL Schon im Feuer steht Dach und Thurm! O fürchterliche Nacht! Elisabeth Gebet ELISABETH Beruhigt ist das Toben auf wildem Schmerzensmeer, und friedebringrend droben zieht der Gestirne Heer. Ich denke rein der Stunden, da ich, Geliebter, ach, in Wonne Dir verbunden, des Lebens Rosen brach. Wenn über jenen Fernen dein Geist nun wohnt im Licht, bist Du s, der aus den Sternen voll Tröstung zu mir spricht! Doch Dir, mein Gott, Dir dank ich tief bewegt für Glück und Schmerz an mir und an den Meinen! Du wirst nun bald, ich fühl s, die Stunde schlägt, dem Heissgeliebten mich vereinen. Lag Deine Hand auf meiner Kinder Haupt! Die süßen Kinder, die man mir geraubt, ist es ihr Glück, hab ich sie gern entbehrt. O mache Du sie ihres Vaters werth! Heimatstraum und Gedenken ELISABETH O Kindheitstraum! Erinnrung zeigt mir plötzlich längst vergessne Zeiten. Aus goldnem Nebel dämmernd steigt Mein Vaterland mit duft gen Weiten. Mein Ungarland! Wie Silberschwäne entführen Wolken mich im Frühlingswind und zeigen mir der Eltern Thräne, die Thränen um ihr fernes Kind. O Herr, laß Deinen Segen thauen auf meines Vaterlandes Auen! Chor der Armen, Stimmen der Werke der Barmherzigkeit CHOR DER ARMEN Hier wohnt sie untern Hüttedache, die Heilige, das Glück der Armen, den Traurigen voll Trostessprache, die Kranken pflegend voll Erbarmen. Du hast mit Wein die Dürstenden getränkt, mit Brod die hungrig Schmachtenden beschenkt. Der nackten Armuth war ein wärmend Kleid aus Deinen Händen stets bereit. Den müden Waller nahmst Du liebreich auf, und wecktest Hoffnung seinem Pilgerlauf. Und wen geküßt des Todesengels Mund, den legtest fromm Du in geweihten Grund. ELISABETH Nehmt hin, was ich noch übrig habe! Den Mantel und dies letzte Brot! CHOR Elisabeth, Du Heilige, das Glück der Armen! Wer reicht uns tröstlich milde Gabe, wenn Dich der Herr zu sich entbot? Sein Segen ist s, der Dich durchweht, drum nimm uns auf in Dein Gebet. 5.- ELISABETHS HINSCHEIDEN ELISABETH Die Lüfte schauern kühl, und Dunkelheit legt sich um meine Sinnen. Das ist nicht Erdennacht! Ein seliges Gefühl durchströmt die Brust, als wär ich neu erwacht. Die Erdenbürde weicht, es heben weh nde Schwingen leicht mich hoch empor, als sollte schon der sel ge Flug beginnen zum ew gen Licht! Ha! Welch ein Glanz durchbricht der Wolken Thor, ich seh verklärt des Freundes Lichtgestalt. Du rufst, Geliebter, ja, ich komme bald! Du hast geführet mich zum Ende, o Herr, den meine Seele preist, in Deine Vaterhände befehl ich meinen Geist! Chor der Engel CHOR DER ENGEL Der Schmerz ist aus, die Bande weichen, die Hülle bleibt in Erdenruh , die Seele steigt als unsregleichen unsterblich reinem Lichte zu. Und alle Thränen, die geflossen, sind Gnadentropfen, Himmelsthau, und Himmelsrosen sind entsprossen der qualerfüllten Dornenau. FEIERLICHE BESTATTUNG DER ELISABETH Rekapitulierung der Hauptmotive als Orchesterinterludium Der Kaiser Friedrich II. von Hohenstaufen KAISER FRIEDRICH II Vereinigt seh ich um den Thron zu gleicher Zeit des Reichs Vasallen! Mit Preisgesang und Lieder Ton zur Gruft der Heiligen zu wallen. Die Räuber ihrer Habe sind verfallen des Himmels Strafe und des Reiches Acht. Indessen sie nach ihrer Leiden Nacht Fürbitterin uns ward im ew gen Lichte! Dort findet sie den Gatten, der so jung, des heil gen Landes Kämpfer wird erschlagen! So kommt, laßt uns zur letzten Huldigung Elisabeth zu Grabe tragen. Trauerchor der Armen und des Volks CHOR DES VOLKES Mit Trauerkränzen kommen und Thränen wir gegangen. In alle Lande drangen die Boten an die Frommen. Elisabeth, du Heilige, o sei die Schützerin uns allen, die wir in Leid und Trübsal wallen! Aufzug der Kreuzritter CHOR DER KRIEGER Der Du im heil gen Lande verströmt Dein Heldenleben, siehst sie nun aufwärts schweben, erlöst vom Erdenbande. O wolle segnend uns geleiten, daß wir das ferne Ziel erstreiten! Kirchenchor. Ungarische und deutsche Bischöfe KIRCHENCHOR Decorata novo flore Christum vente, votis, ore, collaudat ecclesia. UNGARISCHE BISCHÖFE Nova nobis lux illuxit, nova stella, quam produxit nobilis Hungaria! DEUTSCHE BISCHÖFE Laeta stupet Thüringia fractis naturae regulis, dum per Sanctae suffragia miranda fiunt saeculis. ALLGEMEINER KIRCHENCHOR Tu pro nobis, mater pia, roga regem omnium, ut post hoc exilium nobis det vera gaudia! Amen! ENDE 4.- LANDGRÄFIN SOPHIE Dialog der Landgräfin mit dem Seneschal SOPHIE Herein, herein! Hast du die Botschaft schon gehört? Gefallen ist in Feld mein Sohn! SENESCHAL O Trauerkunde! SOPHIE Seit er fortgezogen, hab ich als einen Todten ihn beklagt, die bittre Ahnung hat mich nicht betrogen, und die Gewißheit trifft mich unverzagt. Doch nun zur That, die in gewalt ger Brust bis diesen Tag verschließen ich gemußt Mein sei dies Land, mein des Gebieters Macht! Hinaus mit ihr, die mir die Macht entrissen! SENESCHAL Du willst, o Herrin, hast Du auch bedacht? SOPHIE Erfüllt will ich den kühnen Willen wissen! Wie? Oder hat auch dir die Heuchlerin, des Sohnes Weib, bethört den klugen Sinn? Verfallen ist die Falsche ihren Loos, und knüpften dich an sie geheime Bande, wohlan, so geh, verlaß mit ihr dies Schloß, verstoßen sein mit ihr aus diesem Lande! SENESCHAL Verzeih, o Herrin! Dir gehört mein Thun, in Deinem Dienste nimmer will ich ruhn, gebiete mir! SOPHIE Gehorsam meinem Worte Vertreib Elisabeth von meines Schlosses Pforte! Klage der Elisabeth ELISABETH O Tag der Trauer, Tag der Klage! Geliebter, ach, den ich verlor, um den die Brust, die hoffnungszage, den Himmel mit Gebet beschwor; dich soll mein Auge nicht mehr sehen, du liegst durchbohrt in fernem Land? O Gott, sieh mich vor Schmerz vergehen, hast Du von mir Dich abgewandt? Ihre vertreibung aus Wartburg SOPHIE Entschieden ist Dein Loos, und niemand hemmet mein Begehren. Du wirst verlassen dieses Schloß und nimmer wiederkehren! ELISABETH Du willst wie eine Bettlerin vertreiben mich aus diesen Thoren? Von Ungarns Königsstamme bin als Fürstin ich geboren! Du kannst mich hassen, doch begehre ich, was ich darf, der Fürstin Ehre! Verlassen soll ich, was mir blieb, des letzten Glücks Verlust betrauern? O laß das letzte, was mir blieb, die Heimath mir in diesen Mauern! SOPHIE Noch diese Nacht verschließen sie sich Dir. Du gehst hinaus, denn ich gebiete hier! ELISABETH Noch diese Nacht? Weh, meine Kinder, weh! Nur eine Nacht noch gönne mir dies Haus! Sieh, dort entsteigt ein Wetter, schwarz und graus, dem Horizont mit drohenden Blitzen. Nur eine Nacht, eh ich von hinnen geh . Laß mich im sichern Haus die Kinder schützen! SOPHIE Mein sei dies Land, mein des Gebieters Macht! ELISABETH O Tag der Trauer, Tag des Klage, Geliebter, ach, den ich verlor! SOPHIE Hinaus mit ihr, die mir die Macht entrissen! Im Wetter, das dort rollet, verläßt Du dieses Haus, der Himmel selber grollet, und fordert Dich heraus! SENESCHAL Es will des Mitleids Stimme mir durch die Seele gehn. Und doch der Herrin Grimme kann ich nicht wiederstehn! ELISABETH Auch Du bist Mutter, höre die Stimme der Natur, erbarmen, ach, begehre ich für die Kinder nur! SOPHIE Genug des Zögerns. Fort, hinaus! ELISABETH Hier ist des Mitleids Stimme todt! O Du, mein Gatte, sähst Du meine Noth! Hab Dank für alle holden Tage, du Haus, das mir die Heimath gab! Im Strom der Thränen stirbt die Klage. Kommt, meine Kinder, kommt hinab! Sturm SENESCHAL Die Pforte schloß sich hinter ihr, es hüllt die Wetternacht sie ein. SOPHIE Gestillt ist mein Verlangen, mein die Macht! SENESCHAL Es wächst der Sturm, der Blitze wilde Pracht um zuckt das Dach, die festen Mauern zitern, das ist des Himmels Zorn! Es wittern aus Höhn und Tiefen Wolkenungeheuer. Der Himmel flammat, des Thurmes Zinne kracht zu Boden! SOPHIE Weh! Entsetzen! SENESCHAL Schon im Feuer steht Dach und Thurm! O fürchterliche Nacht! Elisabeth Gebet ELISABETH Beruhigt ist das Toben auf wildem Schmerzensmeer, und friedebringrend droben zieht der Gestirne Heer. Ich denke rein der Stunden, da ich, Geliebter, ach, in Wonne Dir verbunden, des Lebens Rosen brach. Wenn über jenen Fernen dein Geist nun wohnt im Licht, bist Du s, der aus den Sternen voll Tröstung zu mir spricht! Doch Dir, mein Gott, Dir dank ich tief bewegt für Glück und Schmerz an mir und an den Meinen! Du wirst nun bald, ich fühl s, die Stunde schlägt, dem Heissgeliebten mich vereinen. Lag Deine Hand auf meiner Kinder Haupt! Die süßen Kinder, die man mir geraubt, ist es ihr Glück, hab ich sie gern entbehrt. O mache Du sie ihres Vaters werth! Heimatstraum und Gedenken ELISABETH O Kindheitstraum! Erinnrung zeigt mir plötzlich längst vergessne Zeiten. Aus goldnem Nebel dämmernd steigt Mein Vaterland mit duft gen Weiten. Mein Ungarland! Wie Silberschwäne entführen Wolken mich im Frühlingswind und zeigen mir der Eltern Thräne, die Thränen um ihr fernes Kind. O Herr, laß Deinen Segen thauen auf meines Vaterlandes Auen! Chor der Armen, Stimmen der Werke der Barmherzigkeit CHOR DER ARMEN Hier wohnt sie untern Hüttedache, die Heilige, das Glück der Armen, den Traurigen voll Trostessprache, die Kranken pflegend voll Erbarmen. Du hast mit Wein die Dürstenden getränkt, mit Brod die hungrig Schmachtenden beschenkt. Der nackten Armuth war ein wärmend Kleid aus Deinen Händen stets bereit. Den müden Waller nahmst Du liebreich auf, und wecktest Hoffnung seinem Pilgerlauf. Und wen geküßt des Todesengels Mund, den legtest fromm Du in geweihten Grund. ELISABETH Nehmt hin, was ich noch übrig habe! Den Mantel und dies letzte Brot! CHOR Elisabeth, Du Heilige, das Glück der Armen! Wer reicht uns tröstlich milde Gabe, wenn Dich der Herr zu sich entbot? Sein Segen ist s, der Dich durchweht, drum nimm uns auf in Dein Gebet. 5.- ELISABETHS HINSCHEIDEN ELISABETH Die Lüfte schauern kühl, und Dunkelheit legt sich um meine Sinnen. Das ist nicht Erdennacht! Ein seliges Gefühl durchströmt die Brust, als wär ich neu erwacht. Die Erdenbürde weicht, es heben weh nde Schwingen leicht mich hoch empor, als sollte schon der sel ge Flug beginnen zum ew gen Licht! Ha! Welch ein Glanz durchbricht der Wolken Thor, ich seh verklärt des Freundes Lichtgestalt. Du rufst, Geliebter, ja, ich komme bald! Du hast geführet mich zum Ende, o Herr, den meine Seele preist, in Deine Vaterhände befehl ich meinen Geist! Chor der Engel CHOR DER ENGEL Der Schmerz ist aus, die Bande weichen, die Hülle bleibt in Erdenruh , die Seele steigt als unsregleichen unsterblich reinem Lichte zu. Und alle Thränen, die geflossen, sind Gnadentropfen, Himmelsthau, und Himmelsrosen sind entsprossen der qualerfüllten Dornenau. FEIERLICHE BESTATTUNG DER ELISABETH Rekapitulierung der Hauptmotive als Orchesterinterludium Der Kaiser Friedrich II. von Hohenstaufen KAISER FRIEDRICH II Vereinigt seh ich um den Thron zu gleicher Zeit des Reichs Vasallen! Mit Preisgesang und Lieder Ton zur Gruft der Heiligen zu wallen. Die Räuber ihrer Habe sind verfallen des Himmels Strafe und des Reiches Acht. Indessen sie nach ihrer Leiden Nacht Fürbitterin uns ward im ew gen Lichte! Dort findet sie den Gatten, der so jung, des heil gen Landes Kämpfer wird erschlagen! So kommt, laßt uns zur letzten Huldigung Elisabeth zu Grabe tragen. Trauerchor der Armen und des Volks CHOR DES VOLKES Mit Trauerkränzen kommen und Thränen wir gegangen. In alle Lande drangen die Boten an die Frommen. Elisabeth, du Heilige, o sei die Schützerin uns allen, die wir in Leid und Trübsal wallen! Aufzug der Kreuzritter CHOR DER KRIEGER Der Du im heil gen Lande verströmt Dein Heldenleben, siehst sie nun aufwärts schweben, erlöst vom Erdenbande. O wolle segnend uns geleiten, daß wir das ferne Ziel erstreiten! Kirchenchor. Ungarische und deutsche Bischöfe KIRCHENCHOR Decorata novo flore Christum vente, votis, ore, collaudat ecclesia. UNGARISCHE BISCHÖFE Nova nobis lux illuxit, nova stella, quam produxit nobilis Hungaria! DEUTSCHE BISCHÖFE Laeta stupet Thüringia fractis naturae regulis, dum per Sanctae suffragia miranda fiunt saeculis. ALLGEMEINER KIRCHENCHOR Tu pro nobis, mater pia, roga regem omnium, ut post hoc exilium nobis det vera gaudia! Amen! ENDE Liszt,Franz/Die Legende von der heiligen Elisabeth
https://w.atwiki.jp/oper/pages/3617.html
第三幕 (城の庭園。左前方に7人分のコーヒーが用意されたテーブル、昔のドイツ風、ダンクヴァルトだけが観客の方を向いて座っている。舞台の左斜めの一部に家の外壁があり、オウムの入った鳥かごが掛かっている。後方に古木とベンチ。登場は左右から。) ダンクヴァルト(台詞) (朝のガウンを着て、[この後ウーテとハーゲンも同様]ひとりテーブルにいる。不愉快そうに新聞を放り出して) また誰もコーヒーを飲みに来ない! (大声で呼ぶ) グンター!クリームヒルト!ウーテ! (ウーテ、ハーゲン、グンター、フォルカーが二日酔いで不機嫌に登場。) 一体、秩序というものはないのか!まったくひどい!ギーゼルヘアは一体どこだ? フォルカー(台詞) お腹がすいていないと! (彼らは座る。) ダンクヴァルト(台詞) それでクリームヒルトは? ウーテ(台詞) 朝食には来ません!全ては昨夜の忌々しい出来事のせいです! ダンクヴァルト(台詞) よろしくない。我が家ではお腹をすかしていなければならない。我が家では朝食を食べるのだ。ジークフリートはどこだ? ハーゲン(台詞) (左から) ジークフリートは来ないからよろしくとのことです、彼は風呂に入っています! ダンクヴァルト(台詞) (ギクリとして) 彼は何をしてると? ハーゲン(台詞) えーと、風呂です! ダンクヴァルト(台詞) 風呂だと? ハーゲン(台詞) ええ まあ。腰湯です、竜の血で。彼曰く、二度と昨夜のような扱いをさせないためだそうです。私のクロワッサンはどこ? ダンクヴァルト(台詞) (ずっとグンターに腹を立てて) どうして、畜生、お前の妻は下りて来ないのか? グンター(台詞) あぁ、あいつは!あいつは階上でソファーに寝転んで殺害を企んでいます。 ダンクヴァルト(台詞) 階下に来るんだ、コーヒーを飲みに来るんだ!企むのはその後でいい! グンター(台詞) あなたは彼女をよくご存じないから!いかなる食料も拒否しています。彼女に生じた大いなる恥辱が復讐されるまでは、食べ物も飲み物も口にしないと誓ったのです。 (全員が疑い深く彼を見つめる。) グンター(台詞) (断言して) だから、彼女はもう3/4時間何も食べても飲んでもいません!私は形式上、妻のことを心配しています! ウーテ(台詞) それにしても彼女がそれほど恨みに思ってるだなんて!だって大したことじゃないじゃないの。 フォルカー(台詞) 僕にもよく分からない。そもそも、どこでジークフリートは殴りつけられたのか? ハーゲン(台詞) 我々は彼をちゃんとやっつけたのに! ダンクヴァルト(台詞) 運に任せて! グンター(台詞) そして知ってるか、お前たち、おかしなことがあったことを?誰にも言ってはいけないが (こっそり) ジークフリートはこの件では全く責任ないんだ。彼はただ私に命じられてブリュンヒルデと取っ組み合いしたんだ、だって彼女ときたらまたまた生意気で、私のことを信じてくれないんだ。 ハーゲン(台詞) (少し時間をおいて) しかしグンター、それはやっぱりひどいことだ! グンター(台詞) あぁ、無罪なのに痛めつけられたのは、私も気の毒に思う。 ハーゲン(台詞) あぁ何てこと!痛みのことを言ってるんじゃない!何故彼はそれほど私利私欲がないんだ! フォルカー(台詞) それほど無垢で ダンクヴァルト(台詞) それほど不器用? ハーゲン(台詞) しかし今や彼は至る所で吹聴するだろう、あなたがいかに腰抜けでどうやってブリュンヒルデに勝ったか、そうなったら家全体の恥です。 ウーテ(台詞) 何てこと!思ってもみなかったわ!となると私たち全員で大至急ジークフリートと和解しないと! グンター(台詞) ブリュンヒルデは絶対応じない。彼か彼女か、誰かがここから出て行かなければ、イヤだと。 (彼らは立ち上がる。ハーゲンはカップを手にしている。) ダンクヴァルト(台詞) では我らはジークフリートをこの国から追い払おう。この件はもううんざりだ。厄介事以外のなにものでもない。 ハーゲン(台詞) で彼の5百万は? ダンクヴァルト(台詞) 勿論それは先にいただこう! ウーテ(台詞) そんなことしたら私たちと戦争になるわよ!そもそも彼のあのばか力だけでも私にはずっと前から不快なんだから! フォルカー(台詞) それに奴の厭らしい英雄気取り! ハーゲン(台詞) それに奴のムカつく大金! ウーテ(台詞) わかった、それで一体どうするの? (少し考えて) ダンクヴァルト(台詞) いい考えが浮かんだ! ハーゲン(台詞) (すぐに) 私も! ウーテ(台詞) 私も! 全員(台詞) 我々全員ーなぁ? (同時に) ジークフリートは死ぬしかない! (全員一瞬顔を見合わせ、すぐに突然笑い出し、輪になって、同時に何かを喋る時にするように、小指を絡め合う。ハーゲンは、ひとりだけ鎖を作らずに、手を抜く。全員座り、指を口に当て、シッとする!) ブリュンヒルデ(台詞) (朝日がさすように、輝いて彼らの間を通って行く) おはよう、皆さん!ジークフリートは死ぬしかない! 全員(台詞) (手を叩いて) ブラボー! ハーゲン(台詞) では乾杯といきましょう。 ダンクヴァルト(台詞) しかしその前に奴を生命保険に入れないと! ウーテ(台詞) それでクリームヒルトは?彼女の頭越しには・・・やっぱりできないわ。 ハーゲン(台詞) その件は私にお任せを! クリームヒルト(台詞) (背後から入って来て) おはよう、皆さん!何かニュースでも? ハーゲン(台詞) アッチラ王があなたに求婚なさいました! クリームヒルト(台詞) (うっとりして) 何ですって?アッチラ王が?あの大金持ちのフン族の王様が?ヨーロッパ全土で一番力のある王様が?それはステキ!それで何て言ったの? ウーテ(台詞) えぇ、こう言いまたしよ、あなたはもう結婚してるって! クリームヒルト(台詞) (がっかりして) あぁ、そうね!忘れてたわ。でもイヤね!いつも私は貧乏くじばっかり! (泣き出す) ママ、どうしたらいいの?アドバイスして!私はとても運が悪い! (彼女は頭をウテの膝に埋める。) ウ-テ(台詞) (真剣に) 我が子よ、あなたの心の声が言わない限り、アドバイスはできません! クリームヒルト(台詞) (立ち上がって涙を拭きながら) 私の心の声は言いました。私はアッチラ王の申し込みをお受けします! ウーテ(台詞) それでジークフリートは? クリームヒルト(台詞) (可愛らしくー当たり前のように悩むこともなく) あぁ、ジークフリートね、ジークフリートは死ぬしかない! ウーテ(台詞) それでは、みんな!穏便に全ていく! (全員立ち上がり手を握り合う。次の殺害の合唱は輪舞のように歌われる。愛らしく、愉快に、大はしゃぎで。) (全員一列で前に行ったり、後ろへ行ったり) Ⅰ さあ、それではジークフリートを殺害しよう 愉快に流れる彼の血、血、血! まずは彼が天使になってくれたら、 全てはまた上手くいく!ヤッホー! (次の歌でハーゲンは前方に立ち、皆が彼の方に行く。) フォルカー 善良なハーゲンおじさん グンター (ハーゲンに巨大な剣を手渡しながら) やるのは食後か? ウーテ (彼に槍を渡しながら) 槍という手もあるけど! ダンクヴァルト (彼に銃を渡して) 撃つこともできる! ブリュンヒルデ (意味通り) 拳銃、短剣、毒薬! クリームヒルト(台詞) いろいろあるわ!お好きなものを! (全員が、中央で殺害の武器を背負って立っているハーゲンを取り囲み、彼の周りを手を取り合って踊る。) ウーテ あぁ、何て愉快なの! ダンクヴァルト あぁ、何と楽しい! フォルカー 奴が安らかに眠ってくれたら、口外する者はいない! クリームヒルト そしてその悲劇の運命の一撃に フォルカー 今日の午後我々は出くわす ブリュンヒルデ 4時から5時の間に、神の御心のままに! 全員 さあ、それではジークフリートを殺害しよう それが彼には一番いい、だって分かるね、 不死になった者は誰もいない、 今まで死ななかった者はいない! ヤッホー! (靴踊り)(チロルの民族舞踊) Ⅱ ダンクヴァルト 彼を秘密裏に葬ろう、 グンター 美しい死体になるだろう、 ウーテ 墓碑銘に書きましょう、 フォルカー ここにジークフリート氏の遺骨眠る! クリームヒルト 誰かが尋ねたら、こう答える: ブリュンヒルデ 狩りで偶然亡くなった! ウーテ それでしばし頭を悩まし ダンクヴァルト 熟考して、期待して、 フォルカー 途方にくれて、絶望している! クリームヒルト 努力して、苦労して、検討して、 グンター 悩んで、考えて、熟考して ブリュンヒルデ そして善はいつもすぐ近くにある! 全員 (列を作って退場しながら) さあ、それではジークフリートを殺害しよう そしたら我々は礼儀正しく彼とおさらばだ! 穏便に、穏便に全ていく、 穏便に全て素晴らしくいく。 ヤッホー! (靴踊り) (退場) ハーゲン (ひとり残る。戦きながら殺害の武器を注視しコーヒーテーブルの椅子のひとつに腰掛ける。雷雨が近づく。遠くで雷が鳴る。風がうなる。ハーゲンは身震いする。) ウッ!ウッ! すべきかどうか、分からない! (腰掛ける) やましくなければ 枕を高くして眠れる! (幾分気が晴れる。) しかしそもそも 人生においては すべては決まっている! そして我々は せねばならぬことを するだけだ! (こじつけて) しかしもし我々が今、 我々がせねばならぬこと以外 何もしないとしたら、 何のために我々に良心があるのか 良心の呵責とともに? (激しく雷が鳴る。彼は上の方をそっと見る) なるほど知ることはできないのだ! (前と同じように) 時々そんな感じがする、 かすかにだが! もしかしたらその方がいいかも、それでいい!! (太陽が雲の合間から現れる。) (哲学的に) 人間とは何だ? 虫けらだ!つまらないもの! 風がふきすさび、 嵐が打ち砕く 匂いだ!香りだ! (雨が降り始める。) 響きだ!煙だ! あの豪傑たちだって! 皆死なねばならぬのだ! そして滅びるのだ! (小休止) そして別の者が受け継ぐ! 転がり込んでくる! (休止) (渇望し、策略を用い、不安げに) 私はすべきか? (雷) (休止) 殺人とは何か? 大胆な一撃だ! やられる者には、 同じことだ。 誰にだって運命がぶち当たる! 年をとってからの者もいれば 男盛りで遭遇する者もいる (雷が強く鳴る。) もしかして私自身にもー滅相もない! [この地上に 何百万もの人が住んでいる、 毎日新たに 何百万も増えー 何兆も 何京も 生まれ、 再び何京もの人に 命を与えるー 想像を絶することだ!!! そして実際 その何百万人の中から 誰かがあるいは別の誰かが ほんの少し早く 時として亡くなるのだー 大勢の中では 実際に問題にならない!ー だがブリュンヒルデには重大事だ!] (休止) 金(かね)とは何か 財宝だ!宝物だ! 必要とする者がいる、 持っている者がいる! ジークフリートの手の中にある あの薄情な愚か者の 取るに足らないがらくたが、 私には、私には要るのだ! そう、ヴォータンの意志ははかり難い! 50億は50億だ。 (雷雨が始まる、彼は気がつかない。) それに最後に 4パーセントつく (立ち上がり、一層荒々しくなり、雷雨に向かって語る。) 1年で200000マルク! 分かりきったことだ! (上に向かって大げさな身振りをすると、雷が鳴って稲妻が光る。) そして私はまだ悪く考え 怖気づくのだ! (気違いじみた雷の音。) あぁ何てことだ、ナンセンスだ! (6回ものすごい雷鳴。ハーゲンは耳を押さえる。) 私はやるぞ!! (耳を押さえながら雷から走り去る。退場。) (舞台とオーケストラに太陽が差し込む。ジークフリートはバスローブ姿で後ろから現れる。) ジークフリート 僕はお風呂に入った 食後すぐに、 気分よくならなかった、 全然清々しくならない。 トラララ等々 僕は妻をもらった、 余りに誘惑的だった、 気分よくならなかった、 全然清々しくならない。 トラララ等々 結婚するのは 風呂に入るみたいなもの、 全くそんなことばかりだ、 必要不可欠なことではない。 トラララ等々 ジークフリート(台詞) (彼は痛みがある中でコーヒーテーブルに座る。半ば観客に、半ば自分に対して) 僕にはすばらしい義兄弟がいるって、そうか?今日はまだ座れない。あいつらは朝食を僕の分も食べてしまった!僕はやっぱり結婚してこの家族に入るべきではなかった。 (彼は繰り返し自分の眼鏡を磨く。) 何故だか、僕の片眼鏡はいつもこんな風に青く曇る。何か災いが僕に差し迫っているに違いない。つまりこれはその確かな予兆だ。すぐに小鳥に聞いてみなければ。 (観客に) 僕が鳥の言葉が分かるって、皆さんご存じですか?言っておきますが、少しばかりの言葉の知識に勝るものはありません。 (彼は鳥かごの前に立って軽くお辞儀をする。) お早う、小鳥君! 小鳥(台詞) (模造品で、羽や嘴が動く) お早う、ジークフリート殿! ジークフリート(台詞) 教えてくれないかな、小鳥君、未来が分かるんだろう? 小鳥(台詞) まあ、家に必要なものはね! [ジークフリート(台詞) 教えてくれないかな、明日モンタン相場がどうなるか? 小鳥(台詞) それは言えません、ジークフリート殿! ジークフリート(台詞) じゃあ、何のための小鳥なんだい? 小鳥(台詞) ジークフリート殿、それが分かっていれば、もう小鳥なんかしていません!] ジークフリート(台詞) では少なくとも教えてくれ、僕に不幸が差し迫っているかどうか! 小鳥(台詞) うーん、どう受け取るかです!あなたは殺害されることになっています。 ジークフリート(台詞) やっぱり!やっぱり!僕は財産を失うことになるだろうと、思ってたんだ! (少し不安そうに) 僕は死ぬのかな、小鳥君? 小鳥(台詞) あぁナンセンス!オペレッタでそんなこと!あなたは生きていて、しかも元気です、ジークフリート殿! ジークフリート(台詞) 100歳まで! 小鳥(台詞) アデュー、ジークフリート殿! ジークフリート(台詞) アデュー、小鳥君! (再びコーヒーテーブルに座る。) 小鳥(台詞) 忠告をもうひとつ、ジークフリート殿、ニーベルンゲン株を売りなさい! ジークフリート(台詞) (びっくりして) どうして?! 小鳥(台詞) くれぐれも、ジークフリート殿、くれぐれも! ジークフリート(台詞) 持ってるよ!でも僕はライン銀行は全然信用してないんだ! (テーブルの上にある朝刊紙に目を通す。) 有難いことに、王立特権ブルグンド新聞にはまだ何も載っていない。ところで、このことが結婚前に起きなかったのは、幸運だ。 (彼は朝食を食べ始める。ハーゲンは巨大な剣を持って背後から忍び寄り、ジークフリートに近づき、鋭く探察し、絶望して「その場所が見つからない!」と言って、戻る。魂の葛藤。ハーゲンが背を向けた時、ジークフリートが振り返り、侮蔑的に肩をすくめる。空が暗くなり、嵐が唸り、小鳥は警告してガーガー鳴く。ジークフリートは、再びハーゲンに見られることなく、小鳥の方に向きを変える。) ありがとう、分かったよ! (天に) よく分かりました! (ハーゲンは彼に忍び寄って剣を抜く。ジークフリートは半ば振り返って彼から剣を奪い取る。) ジークフリート(台詞) (ムッとして) だから、ばかげた事はやめろ! ハーゲン(台詞) (彼の前に跪いて) お慈悲を、ジークフリート、お慈悲を。 ジークフリート(台詞) (怒って) あぁ、ナンセンス、立ちなさい!悪意のことを問題にしてるんじゃない。分かってる、お前は僕を殺害するつもりだった、しかし血に飢えたからでも思い上がりからでもなく、僕の金のせいで、つまり高貴な、純粋な、分別ある動機からだ。そういうものを僕は悪く思わない。しかしお前ならもっと巧くすることができたのに! ハーゲン(台詞) (ホットして) えぇ、次回はもっと巧くやります。 ジークフリート(台詞) いや、いやそんなことはどうでもいい。数マルクのはした金のために、いつも用心深くするつもりはない。ご覧、ハーゲン、お前に言っておこう!お前の恨みは全部無駄だ。ニーベルンゲン株は200パーセント値下がりした!僕は貧乏になった、唯一の幸運は、もう結婚してることだ! ハーゲン(台詞) ジークフリート、あなたは尊敬すべきお方だ! ジークフリート(台詞) そしてお前はろくでなしだ! ハーゲン(台詞) 友達になってください! (二人は握手する。) ブリュンヒルデ(台詞) (後方から登場して) えっ、何これ!ジークフリート、まだ生きてるの!それにハーゲン、私の名誉を復讐するはずが、私の宿敵と親密に話をしてる! ハーゲン(台詞) 奥様、私の怒りは静まりました、ニーベルンゲン株は15 3/4でジークフリートを殺害したってもはやコストをカバーできないでしょう! ブリュンヒルデ(台詞) それで彼が私にした侮辱はどうなるの? ハーゲン(台詞) フェーメ(秘密法廷)に持ち込みましょう!私は残忍なハーゲンですぞ! (退場) ブリュンヒルデ(台詞) (木の傍のベンチに立って) 結構です!あの冒涜者が最後にはその当然の罰を受けるべく、聖なるフェーメを招集しなさい! (ブリュンヒルデ座る。) ジークフリート(台詞) (途方にくれて) 僕はどうしたらいい、小鳥君? 小鳥(台詞) そうだね、ジークフリート殿、ブリュンヒルデと和解すべきだね、そうでないとこの紛争がどうなるか、私には本当に分からない。 ジークフリート(台詞) あの嫌な奴とは話をしたくない! 小鳥(台詞) それなら何か歌いなさい。 ジークフリート(台詞) あぁ、でも新しい歌が思い浮かばない! 小鳥(台詞) それなら昔作った歌をメドレーで歌ったらいい。第3幕でもうそれが聞けるってわけだ。 ジークフリート(台詞) では、君がそう思うなら、小鳥君! (彼はブリュンヒルデと並んで座る。) メドレー ジークフリート あはたはとても不幸せそうで いつものように穏やかではない! どうしたの?どうしたの? 女王ブリュンヒルデ。 ブリュンヒルデ 無邪気に、悪意なく、不用心に 彼はこっそり私を籠絡した! 暗闇の中やって来て、何てスキャンダル! 彼はまるで私の夫みたいに、した! [小鳥 あぁ、それは見事な結婚式だった、 それは、確かに、本当に豪華だった それ程すばらしい結婚式に 私はまだ列席したことがない!] ジークフリート 違う、違う、ブリュンヒルデ、聞いてくれ、誓うよ、 この件では僕は全く知らないで来たんだ。 僕がしたのは、誓って言うが、 グンターに命じられたからだ。 僕は絶対にしたくなかった、 でも彼が命じたんだ!それで ブリュンヒルデ 領主が命じることを 勇士でもしなければならないの?! ゲルマン人の間では それは昔からのしきたりなの? ジークフリート 僕らの祖先はそうだったし、 僕らもそうする! ブリュンヒルデ あの一騎打ちはあなたにとても好都合だったみたいね、 だってそういう事情だけじゃないでしょう! それではあなた、今夜はどう思ったの? ジークフリート あの時は何も考えていなかった! ブリュンヒルデ いまいましい! ちきしょう、くそっ、こん畜生! あなたは私にそんなことを言うのね、 フン、無礼だわ! そして更に自慢するのね あなたの無礼な無関心を! あなたの罪は許してあげてもいいけど、 でも無責任さは決して許さない! 私は、イーゼンラントのブリュンヒルデ、 世に知られた、私のモットーは、 自分には責任ないと、後になって言う 男ほど、大嫌いなものはない! [小鳥 ジークフリート、ジークフリート、そんな間抜け面するんじゃない。ジークフリート、ジークフリート、名誉を埋め合わせるんだ、口を開けて、言うんだ、ご免なさいと!] ジークフリート あぁ ブリュンヒルデ、あぁ ブリュンヒルデ、 どうか優しくなってくれ、 どうか優しくなってくれ、 ご免なさい!ご免なさい! ブリュンヒルデ まず言って、無作法なお方、 和解のために私に何をお申し出で? ジークフリート (ずる賢く) あそこでキラキラ輝いてるもの、 あそこでピカピカ光っているもの、 あそこで金色に波打って揺れるているもの、 ラインの黄金全部、 あなたの黄金になる、 ニーベルンゲンの黄金全部! [ブリュンヒルデ (拒否して) ライン銀行は潰れた、潰れた! ライン銀行は倒産した! あなたのつきは落ちた。 ライン銀行の株券は、 ライン銀行の株券は、 証券取引所ではもう、証券取引所ではもう、 証券取引所ではもう値がつかない。] ブリュンヒルデ ダメ、ダメ、私の高慢な心を和らげようなんて あなたにできっこない。 激怒すると、激怒すると 私の心は角のように堅く 巨人のように強いの、あぁ! けれど穏やかだと、穏やかだと、 私の気持ちが和らいで、 穏やかだと私は弱いの! あなたが勇敢なら、私はあなたに手を差し伸べよう、 もしかしたら罪滅ぼしに口も出そう。 ここが菩提樹の葉の落ちた箇所、 ここが私の不死身でない箇所! ジークフリート (策略を用いて、へつらって) まぁ、何と詩的に言うことか、 まぁ、この提案は気に入った、 僕はイエスと言わないし、ノーとも言わない! まだないものは、まだあり得るんだ! 二人 燃えるような恋が空気中に漂う! 力強い愛がホール中を駆け抜ける! ジークフリート お休み、愛する人、情熱を抑えて! ブリュンヒルデ 気取ってるの?手に落ちないって! ジークフリート はずむ心臓! ブリュンヒルデ 高鳴る胸! ジークフリート 全身全霊! ブリュンヒルデ 倦むことなく! ジークフリート いつなんどきも! ブリュンヒルデ 愛してる ジークフリート 僕はあなたを ブリュンヒルデ あなたは私を ジークフリート 僕はあなたを ブリュンヒルデ あなたは私を 二人 万歳!バンザーイ! (踊りながら右手に退場) (親戚たちが、黒いフェーメのローブを着て、ゾッとする姿で、左から) ダンクヴァルト(台詞) 復讐! ウーテ(台詞) 殺人! ハーゲン(台詞) 苦痛! ブリュンヒルデ(台詞) (ジークフリートと一緒に、右から) 皆さん、頭巾をお取りになって。私はたった今ジークフリートと和解しました! ダンクヴァルト(台詞) しかしブリュンヒルデ、彼は昨日あなたの名誉を奪ったではないか! ブリュンヒルデ(台詞) ええ、でも彼はたった今私に返してくれました! グンター(台詞) (彼と握手して手を振って) ジークフリート、いつも言ってるだろう、お前は騎士だと! ウーテ(台詞) ご覧なさい、皆さん、全ては上手くいく! [グループを作る。ジークフリートは右手でクリームヒルトと、左手でブリュンヒルデと腕を組む。) ウーテ 彼は傷つけたブリュンヒルデと、 ブリュンヒルデ 彼をけっして悲しませない! グンター 同時にクリームヒルトを、 クリームヒルト 彼が大好きだった! ジークフリート この物語を終わりにしよう、 そして今すぐ50%で合意しよう。 というのはそれならあなたたちは僕を完全に失っても 失うのは半分だけだ。 穏便に、穏便に全ていく、 穏便に全て素晴らしくいく !ヤッホー!] (グループを作る。ジークフリートは右手でクリームヒルトと、左手でブリュンヒルデと腕を組む。) フィナーレ ゲルマン民族では 等々 終わり 3. Akt. (Schlossgarten. Links vorn ein für 7 Personen gedeckter Kaffeetisch, altdeutsch, an dem, dem Publikum zugekehrt, nur Dankwart sitzt. Einen Teil der linken Querseite der Bühne bildet die Hauswand, an der ein Bauer mit einem Papagei hängt. Im Hintergrunde ein alter Baum mit einer Bank. Auftritt links und rechts.) Dankwart (im Morgengewande, [ebenso später Ute und Hagen,] allein am Kaffeetisch; ärgerlich die Zeitung weglegend) Es kommt wieder kein Mensch zum Kaffee! (ruft) Gunther! Kriemhild! Ute! (Ute, Hagen, Gunther, Volker treten verkatert und mißmutig ein.) Ist denn keine Ordnung möglich! Also, es ist direkt unerhört! Wo ist denn Giselher? Volker Hat keinen Hunger! (Sie setzen sich.) Dankwart Und Kriemhild? Ute Kommt nicht zum Frühstück!– Alles wegen der verwünschten Geschichte von heut’Nacht! Dankwart Also das gibt’s nicht. In meinem Hause hat man Hunger zu haben. In meinem Hause wird gefrühstückt. Wo ist Siegfried? Hagen (von links) Siegfried läßt sich entschuldigen, er nimmt ein Bad! Dankwart (entsetzt) Was nimmt er? Hagen Na, ein Bad! Dankwart Ein Bad? Hagen Na ja. Ein Sitzbad nimmt er, in Drachenblut. Er sagt, er will sich nicht noch mal so’ner Behandlung aussetzen, wie heut’ Nacht! Wo ist denn mein Kipfel? Dankwart (immer wütender zu Gunther) Und warum, zum Donnerwetter, kommt denn Deine Frau nicht ‘runter? Gunther Ach die! Die liegt oben auf dem Sopha und sinnt auf Mord! Dankwart Sie soll runter kommen, Kaffee trinken! Sie kann nachher weiter sinnen! Gunther Da kennst Du sie schlecht! Die verweigert jede Nahrung. Sie hat geschworen, es soll weder Speise noch Trank über ihre Lippen kommen, bis die große Schmach gerächt ist, die ihr widerfahren. (Alle sehen ihn ungläubig an.) Gunther (beteuernd) Also, sie hat schon seit ¾ Stunden nichts gegessen und nichts getrunken! Ich ängstige mich förmlich um die Frau! Ute Daß sie aber auch so nachträglich ist! So schlimm war doch die Sache gar nicht. Volker Ja, mir ist’s auch unklar. Und überhaupt, wo Siegfried doch seine Haue weg hat! Hagen Wir haben’s ihm aber auch ordentlich gegeben! Dankwart A la bonheur! Gunther Und wißt Ihr, Kinder, was das komischste dabei ist? Ihr dürft’s aber nicht weitersagen (geheimnisvoll) Siegfried ist an der ganzen Geschichte unschuldig. Er hat wirklich nur in meinem Auftrage mit Brunhilde gerungen, weil sie wieder mal frech war und ich allein mich’s nicht getraut habe. Hagen (nach einer Pause) Aber Gunther, das ist ja fürchterlich! Gunther Ja, es tut mir ja auch leid, daß er so unschuldig gelitten hat! – Hagen Ach was! Von leid tun ist gar keine Rede! Warum ist er auch so uneigennützig! Volker Und so unschuldig Dankwart Und so ungeschickt! Hagen Aber jetzt wird er’s doch überall ‘rumerzählen, was was Du für ein Waschlappen bist und wie Du Brunhilde besiegst hast, und dann ist die ganze Familie blamiert. Ute Donnerwetter! Daran hab'ich noch garnicht gedacht! Da wollen wir uns ‘mal schleunigst wieder alle mit Siegfried aussöhnen! Gunther Darauf geht Brunhilde nie ein. Sie hat gesagt, einer muß weg von hier. Sie oder er. (Sie stehen auf. Hagen nimmt seine Tasse mit.) Dankwart Na, dann wollen wir Siegfried außer Landes jagen. Ich hab’ die Geschichte jetzt satt. Nichts als Aergernisse hat man von dem Menschen! Hagen Und seine 5 Millionen? Dankwart Die nehmen wir ihm natürlich vorher weg! Ute Damit er einen Krieg mit uns anfängt! Er ist mir überhaupt schon lange unangenehm mit seiner blödsinnigen Körperkraft! Volker Und mit seinem widerwärtigen Heldenmut!’ Hagen Und mit seinem ekelhaften Gelde! Ute Ja, was machen wir da bloß? (Nachdenkliche Pause.) Dankwart Ich hab’ einen wunderbaren Einfall! Hagen (schnell) Ich auch! Ute Ich auch! Alle Alle haben wir’n--Na? (gleichzeitig) Siegfried muß sterben! (Alle sehen sich einen Augenblick an, platzen kurz lachend los und dann haken sie die kleinen Finger im Kreise ineinander, wie man tut, wenn man etwas gleichzeitig gesagt hat. Hagen, der allein nicht mit ihn der Kette ist, schlägt die Hände durch. Alle setzen sich, legen den Finger auf den Mund und machen Pscht!) Brunhilde (tritt strahlend, wie der junge Morgen, unter sie) Guten Morgen, Kinder! Siegfried muß sterben! Alle (klatschen in die Hände) Bravo! Hagen Darauf trinken wir eins. Dankwart Aber vorher kaufen wir ihn die Lebensversicherung ein! Ute Und Kriemhild? Wir können doch unmöglich so über ihren Kopf weg . . . . Hagen Das laß nur meine Sorge sein! Brunhilde (von hinten eintretend) Guten Morgen, Herrschaften! Was Neues? Hagen König Attila hat zum Deine Hand angehalten! Kriemhild (entzückt) Was? König Attila? Der reiche Hunnenkönig? Der mächtigste König von ganz Europa? Das ist ja herrlich! Was habt Ihr denn gesagt? Ute Na, wir haben gesagt, dass Du schon verheiratet bist! Kriemhild (enttäuscht) Ach ja, richtig! Daran hab’ ich ganz vergessen. Aber das ist ja scheußlich! Ich hab’ aber auch immer solches Pech! (Bricht in Tränen aus.) Mama, was soll ich tun? Du musst mir raten! Ach, ich bin ja so unglücklich. (Sie birgt ihr Haupt in UtesSchoß.) Ute (ernst) Mein Kind, wenn die Stimme Deines Herzens nicht spricht – ich kann Dir nicht raten! Kriemhild (sich aufrichtend und ihre Tränen trocknend) Die Stimme meines Herzens hat schon gesprochen. Ich nehme König Attilas Antrag an! Ute Und Siegfried? Kriemhild (nonchalant-selbstverständlich) Ach, Siegfried, Siegfried muß sterben! Ute Na Also, Kinder! Im Guten geht alles! (Alle stehen auf und fassen sich bei der Hand. Der folgende Ermordungschor wird als Tanzreigen gesungen. Lieblich, lustig, ausgelassen.) (Alle in einer Reihe vor- und rückwärts.) I. Nun, so laßt uns denn Siegfried ermorden Und lustig fließe sein Blut, Blut, Blut! Ist er erst ’mal ein Engel geworden, Dann geht alles noch einmal so gut! Holdrio! (Bei dem folgenden steht Hagen im Vordergrunde, die Kette auf ihn zu.) Volker Der gute Onkel Hagen Gunther (Hagen ein riesiges Schwert einhändigend) Soll ihn nach Tisch erschlagen? Ute (ihm eine Lanze gebend) Mit Speeren und mit Spießen! Dankwart (gibt ihm ein Gewehr) Er kann ihn auch erschließen! Brunhilde (sinngemäß) Revolver, Dolch und Gift! Kriemhild So oder so! Wie’s trifft! (Alle bilden einen Kreis um Hagen, der mit seinen Mordwaffen beladen in der Mitte steht, und tanzen um ihn mit angefaßten Händen herum.) Ute Ach, wie wird das lustig sein! Dankwart Ach, wie werden wir uns freu’n! Volker Wenn er sanft entschlafen ist und still! Kriemhild Und der schwere Schicksalsschlag Volker Trifft uns heute Nachmittag Brunhild Zwischen vier und fünfe, so Gott will! Alle Nun, so laßt uns denn Siegfried ermorden, ‘s ist das Beste für ihn. Denn Ihr wisst, ‘s ist noch keiner unsterblich geworden, Der nicht vorher gestorben ist! Holdrio! (Tanz.) (Schuhplattler.) II. Dankwart Wir wollen ihn diskret begraben, Gunther Er soll ‘ne schöne Leiche haben, Ute Wir schreiben auf seinem Leichensteine Volker Hier ruh’n vom Herrn Siegfried die Herr’n Gebeine! Kriemhild Und wenn wer fragt, dem wird gesagt Brunhild Er starb per Zufall auf der Jagd! Ute Da zerbricht man sich so oft Dankwart Seinen Kopf und sinnt und hofft, Volker Und steht ratlos und verzweifelt da! Kriemhild Müht sich, plagt sich und erwägt, Gunther Grübelt, denkt und überlegt Brunhild Und das Gute liegt doch stets so nah! Alle (Um- und Abzug) Nun, so laßt uns denn Siegfried ermorden, Dann sind wir mit Anstand ihn los! Im Guten, im Guten geht alles, Im Guten geht alles famos. Holdrio! (Schuhplattler.) (ab.) Hagen (bleibt allein zurück. Er betrachtet schauernd seine Mordwaffen und läßt sich auf einen Stuhl am Kaffeetisch nieder. Ein Gewitter zieht auf. Es donnert fern. Der Wind heult. Hagen schaudert) Hu! Hu! Ich weiß nicht, ob ich’s tu! (er setzt sich.) Ein gutes Gewissen Ist ein sanftes Ruhekissen! (es klärt sich etwas auf). Aber eigentlich ist Im Leben Doch alles Bestimmung! Und wir tun Doch nur, Was wir müssen! (rabbulistisch). Aber wenn wir nun, Nichts weiter tun, Als das, was wir müssen – Wozu brauchen wir dann ein Gewissen Mit Gewissensbissen? (es donnert heftig. Er schielt nach oben) Man kann zwar nicht wissen! (wie oben) Man hat manchmal so’n Empfinden, So’n blasses! ‘s ist vielleicht besser, ich laß es!! (die Sonne durchbricht das Gewölk.) (philosophisch) Was ist der Mensch? Ein Wurm! Ein Nichts! Der Wind verweht’s, Der Sturm zerbricht’s Ein Duft! Ein Hauch! (es fängt an zu regnen.) Ein Schall! Ein Rauch! Und die Recken auch! Alle müssen sterben! Und verderben! (kleine Pause.) Und die andern erben! Denen fällt's zu! (Pause.) (gierig, listig, ängstlich) Ob ich’s tu? (Donner) (Pause.) Was ist ein Mord? – Ein kühner Streich! Dem, den es trifft, Ist’s meistens gleich. Denn einen jeden trifft sein Los! Den einen im späten Alter bloß Den andern in der Jahre Blüte – (es donnert stark.) Vielleicht mich selber –Gott behüte! [Auf der Erde wohnen Viele Millionen, Die sich täglich mehren, Und neue Millionen – Und Billionen – Und Trillionen – Gebären, Die wieder neuen Trillionen Das Leben schenken – ‘s ist gar nicht auszudenken!!! Und wenn nun wirklich schon Von den vielen Million’ Der oder der Mal ‘n bischen eh’r Verstirbt dann und wann – ‘s kommt bei der Menge Wahrhaftig nicht drauf an! – Und Brunhilde liegt doch so viel dran!] (Pause.) Und was ist Geld? – Ein Hort! Ein Schatz! Der eine braucht’s, Der andere hat’s! Ein nicht’ger Tand In Siegfried’s Hand, Des schnöden Gauchs, Und ich, ich brauch's! Ja, unerforschlich ist Wotans Will’! Und 5000 Mill’ sind 5000 Mill’. (Das Gewitter setzt ein; er merkt es nicht.) Und zu 4 Prozent Sind das am End’ (steht auf, wird immer wilder und spricht zum Gewitter.) 200000 Mark pro Jahr! Das ist doch klar!! (gestikuliert nach oben, es donnert und blitzt.) Und da rechn’ ich noch schlecht Und zu niedrigem Fuß! (Es donnert wie wahnsinnig). Ach was, Unsinn! (6 starke Schläge. Hagen hält sich die Ohren zu) Ich tu’s!! (läuft mit zugehaltenen Ohren vor dem Donner weg. Ab.) (Sonnenschein auf der Bühne und im Orchester. Siegfried erscheint im Bademantel von hinten.) Siegfried Ich hab’ ein Bad genommen Unmittelbar nach Tisch, ‘s ist mir nicht gut bekommen, Ich fühl’ mich gar nicht frisch. tralala etc. Ich hab’ ein Weib genommen, ‘s war zu verführerisch, ‘s ist mir nicht gut bekommen, Ich fühl’ mich gar nicht frisch. tralala etc. ‘s ist mit dem Hochzeitmachen Genau wie mit dem Bad, ‘s sind lauter solche Sachen, Die man nicht nötig hat. tralala etc. Siegfried (er setzt sich unter Zeichen des Schmerzes an den Kaffeetisch. Halb zum Publikum, halb zu sich) ‘nen feinen Schwager hab’ ich, was? Ich kann heut noch nicht sitzen. – ‘s Frühstück haben sie mir auch weggegessen! Ich hätt’ doch nicht in die Familie reinheiraten sollen. (Er putzt sich wiederholt sein Glas.) Ich weiß nicht, mein Monocle läuft mir immer so blau an. Es muß mir irgend ein Unheil bevorstehen! Also das ist ein ganz sicheres Zeichen. Ich muß doch gleich mal den Vogel fragen. (Zum Publikum) Es ist Ihnen doch bekannt, daß ich die Vogelsprache verstehe? Ich sage Ihnen, es geht gar nichts über ein bischen Sprachkenntnis. (Er stellt sich vor das Bauer und verbeugt sich leicht.) Guten Morgen, Herr Vogel! Der Vogel (Attrappe, die Flüge und Schnabel bewegt) Guten Morgen, Herr Siegfried! Siegfried Sagen Sie mal, Herr Vogel, Sie kennen doch die Zukunft? Vogel Na, was man so für’s Haus braucht! [Siegfried Sagen Sie mal, wie wird denn morgen die Montanbörse sein? Vogel Das kann ich Ihnen nicht sagen, Herr Siegfried! Siegfried Na, wozu sind Sie dann Vogel? Vogel Herr Siegfried, wenn ich das wüßte, wär ich schon lange nicht mehr Vogel!] Siegfried Dann sagen Sie mir wenigstens, ob mir ein Unglück bevorsteht! Vogel Na, wie man’s nimmt! Sie sollen ermordet werden. Siegfried Sieh mal! Sieh mal! Ich hab’ schon gedacht, ich werd’ mein Vermögen verlieren! (doch etwas ängstlich) Werd’ ich sterben, Herr Vogel? Vogel Ach Unsinn! In ‘ner Operette! Sie werden leben und gesund sein, Herr Siegfried! Siegfried Bis 100 Jahr! Vogel Adieu, Herr Siegfried! Siegfried Adieu, Herr Vogel! (setzt sich wieder an den Kaffeetisch.) Vogel Noch einen Rat, Herr Siegfried; verkaufen Sie Nibelungen-Aktien! Siegfried (erschreckt) Wie?! Vogel Bestens, Herr Siegfried, bestens! Siegfried Da hab’n wirs! Ich hab’ aber der Rheinischen Bank nie recht getraut! (Sieht das auf dem Tisch liegende Morgenblatt nach.) Gott sei Dank, in der Königlich privilegierten Burgundischen Zeitung steht noch nichts! Ein Glück übrigens, daß mir das nicht vor der Hochzeit passiert ist! (Er fängt an zu frühstücken. Hagen schleicht von hinten mit einem Riesenschwert an, geht auf Siegfried zu, späht scharf aus, sagt verzweifelt „Ich kann’s Fleckel nicht finden!“ und kehrt wieder um. Seelenkampf. Siegfried dreht sich um, als Hagen ihm den Rücken wendet, und zuckt geringschätzigdie Achseln. Der Himmel verfinstert sich, der Sturm heult, der Vogel krächzt warnend. Siegfried dreht sich, wieder von Hagen ungesehen, zum Vogel um.) Ich danke, ich seh’schon! (Und zum Himmel.) Ich bin unterrichtet! (Hagen schleicht an ihn heran und zückt das Schwert. Siegfried dreht sich halb um und nimmt es ihm weg.) Siegfried (ungehalten) Also, laß den Blödsinn! Hagen (fällt vor ihm auf die Knie) Gnade, Siegfried, Gnade. Siegfried (ärgerlich) Ach, Unsinn, steh’ auf! Von Uebelnehmen ist garnicht die Rede! Ich weiß, Du hast mich ermorden wollen, aber nicht aus Blutdurst oder aus Uebermut, sondern meines Geldes willen, also aus edlen, lautern und verständigen Motiven. Und so was nehm' ich nie übel. Aber geschickter hätt'st Du’s anfangen können! Hagen (erleichtert) Na, ich kann’s ja das nächste Mal nachholen. Siegfried Nee, nee, daran liegt mir gar nichts. Ich hab’ keine Lust, wegen der lumpigen paar Mark immer auf dem qui vive zu sitzen. Sieh’ mal, Hagen, ich werd’ Dir was sagen! Dein ganzer Groll ist umsonst. Die Nibelungenaktien sind um 200 Prozent gefallen! Ich bin ein armer Mann und das einzige Glück ist, daß ich schon verheiratet bin! Hagen Siegfried, Du bist ein Ehrenmann! Siegfried Und Du bist ein Galgenstrick! Hagen Laß uns Freunde sein! (sie schütteln sich die Hände.) Brunhild (von hinten auftretend) Ha, was seh’ ich! Siegfried, Du lebst noch immer! – Und Hagen, der Rächer meiner Ehre, steht mit meinem Todfeind im trauten Zwiegespräch! Hagen Gnädige Frau, mein Zorn ist verraucht, die Nibelungenaktien stehen 15 ¾ und eine Ermordung Siegfrieds würde nicht mehr die Kosten decken! Brunhild Und was wird aus der Beleidigung, die er mir angetan? Hagen Die bringen wir vor’s Fehmgericht! Ich bin der grimme Hagen! (Ab.) Brunhild (setzt sich auf die Bank am Baum) Recht so! Berufe die heilige Fehme zusammen, damit der Frevler endlich seine verdiente Strafe erhält! (Brunhilde setzt sich.) Siegfried (ratlos) Was tu’ ich jetzt, Herr Vogel? Vogel Ja, Herr Siegfried, jetzt müssen Sie sich mit Brunhilde aussöhnen, sonst weiß ich wirklich nicht, wie wir aus dem Konflikt herauskommen. Siegfried Keinen Ton red’ ich mit der gemeinen Person! Vogel Na dann singen Sie ihr doch was vor. Siegfried Ja, es fällt mir aber kein neues Lied ein! Vogel Na, dann singen Sie doch ein Potpourri aus den alten Liedern. Im 3. Akt kann man sich so was schon erlauben. Siegfried Na, wenn Sie meinen, Herr Vogel! (Er setzt sich neben Brunhild.) P o t p o u r r i Siegfried Sie sieht so miesepetrig aus Und nicht wie sonst so milde! Was hat sie bloß? Was hat sie bloß? Die Königin Brunhilde. Brunhild Arglos, harmlos, ungewarnt Hat er heimlich mich umgarnt! Kam im Dunkeln, welch Skandal! Tat, als wär’ er mein Gemahl! [Vogel Ach, war das ‘ne schöne Hochzeit, ‘s war, weiß Gott, ‘ne reine Pracht! So ‘ne wunderschöne Hochzeit Hab’ ich noch nicht mitgemacht!] Siegfried Nein, nein, Brunhild, hör’ an mich, ich beschwöre, Ganz unschuldig kam ich in diese Affäre, Ich tat’s, meiner Seel’, Nur auf Gunthers Befehl’ Ich hätt’ mir’s nie erlaubt, Doch er befahl’s! Je nun – Brunhild Und was der Fürst befiehlt, Das muß der Recke tun?! War das bei den Germanen Seit Alters Brauch? Siegfried So taten’s unsre Ahnen, Und wir tun’s auch! Brunhild Mir scheint der Zweikamf kam Dir sehr gelegen, Und zwar durchaus nicht nur der Sache wegen! Was dachtest Du Dir denn heut’ Nacht? Siegfried Ich hab mir nichts dabei gedacht! Brunhild Kreuz-Millionen-Donnerwetter, Himmel-Herrgott-Sakrament! Und das wagst Du mir zu sagen, Pfui, ist das impertinent! Und Du wagst Dich noch zu rühmen Deiner frechen Apathie! Deine Schuld könnt’ ich verzeihen, Deine Unschuld aber nie! Ich, Brunhild von Isenland, Mein Wahlspruch, der ist weltbekannt Nichts Schlimm’res gibt’s, als wenn der Mann Nachher noch sagt, ihm lag nichts dran! [Vogel Siegfried, Siegfried, sieh nicht so dämlich aus. Siegfried, Siegfried, reiß’ Deine Ehre raus, Tu’ doch den Mund auf und sag’ doch Pardon!] Siegfried Ach Brunhild, ach Brunhild, Sei doch bloß wieder mild, Sei doch bloß wieder mild, Pardon! Pardon! Brunhild Erst sage mir, Du ungalanter Mann, Was bietest Du mir zur Versöhnung an? Siegfried (schlau) Was da flimmert, Was da schimmert, Was da goldig wogt und rollt, All’ das Rheingold, Das sei Dein Gold, All’ das Nibelungengold! [Brunhild (ablehnend) Die rheinische Bank ist verkracht, ist verkracht! Die rheinische Bank hat Fallit gemacht! Wie hat Dein Glück sich gewandelt. Es werden die Aktien der rheinischen Bank, Es werden die Aktien der rheinischen Bank, An der Börse nicht mehr, an der Börse nicht mehr, an der Börse schon nicht mehr notiert.] Brunhild Nein, nein, so wirst Du’s nicht erreichen, Mein überstolzes Herze zu erweichen! Im Zorne, im Zorne, Da ist mein Herz von Horne Und stark wie ‘n Riese, ach! Aber in Güte, in Güte, Erweicht sich mein Gemüte, In Güte werd’ ich schwach! Und bist Du brav, reich’ ich Dir meine Hand, Vielleicht auch meinen Mund zur Sühne hin. Das ist die Stelle mit dem Lindenblatt, Das ist die Stelle, wo ich sterblich bin! Siegfried (listig-schmeichelnd) Gott, wie poetisch sie all’ das sagt, Gott, wie der Vorschlag mir wohl behagt, Und ich sage nicht ja und ich sage nicht nein, Und was noch nicht ist, na, das kann ja noch sein! Beide Lodernde Liebe liegt in den Lüften, Mächtige Minne saust durch den Saal! Siegfried Heia, Geliebte, zähme die Gluten! Brunhild Etepetete? Nicht in die Hand! Siegfried Hüpfendes Herz! Brunhild Brausende Brust! Siegfried Voll und ganz! Brunhild Unentwegt! Siegfried Jederzeit! Brunhild Lieb’ ich Dich Siegfried Ich Dich! Brunhild Du mich! Siegfried Ich Dich! Brunhild Du mich! Beide All Heil! Hurra! (Tanzen nach rechts ab.) (Die Magen, mit schwarzen Fehmgewandern, schauerlich, von links.) Dankwart Rache! Ute Mord! Hagen Wehe! Brunhilde (mit Siegfried von rechts) Kinder, nehmt die Kappen ab. Ich habe mich soeben mit Siegfried ausgesöhnt! Dankwart Aber Brunhilde, er hat Dir doch gestern Deine Ehre geraubt! Brunhild Ja, aber er hat sie mir eben wiedergegeben! Gunther (schüttelt ihm die Hand) Siegfried, ich hab’ immer gesagt, Du bist ein Kavalier! Ute Na seht Ihr, Kinder, im Guten geht alles! [Gruppe. Siegfried faßt rechts Kriemhild, links Brunhilde unter.) Ute Er hat verletzt Brunhilde, Brunhilde Die, wo ihn nie betrübt! Gunther Und gleicherzeit Kriemhilde, Kriemhild Die, wo ihn so geliebt! Siegfried Wir machen auch dieser Geschichte ein End’ Und einigen uns jetzt auf 50 Prozent. Denn so verliert Ihr mich gänzlich Und so zur Hälfte doch bloß. Im Guten, im Guten geht alles, Im Guten geht alles famos! Holdrioh!] (Gruppe. Siegfried faßt rechts Kriemhild, links Brunhild unter. Um sie gruppiert die übrigen.) S c h l u ß g e s a n g. So war’s bei den Germanen etc. Ende. この日本語テキストは、 クリエイティブ・コモンズ・ライセンス の下でライセンスされています。@ Aiko Oshio Straus,Oscar/Die lustigen Nibelungen
https://w.atwiki.jp/oper/pages/2354.html
DRITTER AUFZUG Park des gräflichen Schlosses. Hinten ein grosses Gittertor. Links ein Pavillon, rechts der Eingang in das Schloss; weiter vorn eine Laube. ERSTER AUFTRITT Graf tritt auf Nr. 13 - Rezitativ und Arie Rezitativ 伯爵 Wie freundlich strahlt die helle Morgensonne Auf mich herab, auf diesen Tag der Wonne! Bald naht der Dorfbewohner frohe Schar, Sie bringen Wünsche mancher Art mir dar. »Gesundheit, langes Leben«, So schallt s vom Mund der Gäste, Doch wünsch ich mir daneben Das Köstlichste, das Beste Arie Heiterkeit und Fröhlichkeit, Ihr Götter dieses Lebens, Euch zu sehen, zu erflehen, Ist das Ziel des Strebens! Oh, du holde Seligkeit, Die des Menschen Herz erfreut, Jubelnd ruf ich aus Ziehe nie hinaus! Oh, holde Göttin Freude, Gib mir immer das Geleite! Seh ich Blumen blühen, Will s mich immer ziehen, Sie sogleich zu pflücken, Mich damit zu schmücken. Ja, es bringt mir jede Sonne Neue Lust und neue Wonne! Kommt auf meinen Wegen Etwas mir entgegen, Was die Freude stört, Lust in Schmerz verkehrt, Werden stiller meine Lieder! Aber gleich sing ich doch wieder Heiterkeit und Fröhlichkeit! usw. Hübsche Mädchen, hübsche Frauen, Kann ich euch nur immer schauen! Holde Sterne meines Lebens, Ihr ruft nie, nein, nie vergebens. Doch durch Liebe nicht allein Zieht die Freude bei mir ein. Sinkt der Abend nieder, Dann im Kreis der Brüder, Wenn Champagner winket, Wenn man jubelt, trinket, Dann ertönen meine Sänge Bei der Laute frohen Klängen Heiterkeit und Fröhlichkeit! usw. Durch Liebe, Sang und Wein, Zieht die Freude bei mir ein! ZWEITER AUFTRITT Graf. Baron 男爵 Sieh da, der Herr Graf - 伯爵 Ah - der Herr Stallmeister - 男爵 Auch schon aus den Federn? 伯爵 Ich - botanisiere, und Sie? 男爵 Ich - botanisiere auch. 伯爵 lachend Ja, du siehst mir auch aus, wie lauter Botanik. Die Wahrheit zu sagen, Herr Bruder, du siehst mir recht kläglich aus. 男爵 Ich habe die ganze Nacht kein Auge zugetan. 伯爵 Wohl aus Ärger, weil ich dir gestern nicht das Feld überlassen wollte? Oh, du spieltest in deiner Verliebtheit eine äusserst komische Figur. 男爵 Komisch oder nicht, so viel ist gewiss, dass mich dein Betragen gegen das junge Mädchen empörte. 伯爵 Mein Betragen? Was soll das heissen? 男爵 Ich hoffe, jede andere Erklärung werde überflüssig sein, wenn ich dir sage, dass ich Gretchen zu meiner Gattin erwählt habe. 伯爵 Zu deiner Gattin? Hahaha! 男爵 pikiert Herr Bruder, ich verbitte mir dies Lachen. 伯爵 Die Sache ist allerdings eher zum Weinen. - Sei gescheit, Herr Bruder, das Mädchen ist ja versprochen. 男爵 Ich schmeichle mir, alle Hindernisse beseitigen zu können. 伯爵 Also es wäre wirklich dein Ernst? 男爵 Mein völliger Ernst. 伯爵 Und meine Schwester - 男爵 Die wird schon einen Mann finden. 伯爵 Das Urteil der Welt - 男爵 Mein Glück gilt mir mehr. 伯爵 Eben deswegen; und weisst du denn schon, ob das Mädchen deiner wert ist, ob sie dich liebt? 男爵 Nein, Bruder, das weiss ich eben noch nicht. Aber - 伯爵 Na also - 男爵 Sie hält noch zurück, sie will mich prüfen, sich an meinem Schmerz weiden. Willst du mir einen Gefallen tun? 伯爵 Was denn? 男爵 Ich will sie hier erwarten. Verlass mich. 伯爵 Gern; aber du wirst gestört werden, es kommen Leute. 男爵 zur Laube gehend Sie werden vorüberziehen. 伯爵 Eine Garnitur allerliebster Mädchen. 男爵 sich schnell wendend Wahrhaftig? Fasst sich Mir sehr egal! Setzt sich in die Laube 伯爵 Denen muss ich guten Morgen wünschen. Geht auch in die Laube 男爵 Was willst du denn hier? 伯爵 Dableiben. 男爵 Aber du wolltest ja - 伯爵 Wir haben doch beide Platz. DRITTER AUFTRITT Die Vorigen in der Laube. Junge Mädchen aus dem Dorfe, geschmückt und Girlanden tragend, treten auf Nr. 14 - Ensemble 娘たち Um die Laube zu schmücken zu Freude und Glanz, Eilet Blumen zu pflücken und windet den Kranz. Ach, wir möchten gern dem Herrn es sagen, Dass im Herzen wir ihn alle tragen. Wenn sein Aug auf einem ruht, Wird ein m so wonnig, wird ein m so gut. Ganz apart ist seine Art und seine Weise. Um die Laube zu schmücken zu Freude und Glanz, Eilet Blumen zu pflücken und windet den Kranz. Unser Bestreben ist nur allein, Für so viel Glück dankbar zu sein. Alle wenden sich nach der Laube und wollen, als sie den Graf erblicken, mit einem Schrei davonlaufen 伯爵 vertritt ihnen den Weg Halt! Ihr schönen Kinder! 娘たち Der gnäd ge Herr! 伯爵 Für so viel edle Denkungsart Werde nicht der Dank gespart. 娘たち Wir schämen uns. 伯爵 Ei, warum schämen? 娘たち Sie könnten übel es wohl nehmen. 伯爵 Mitnichten, meine Kinder! Nichts kann den Herrscher wohl mehr erfreun, Als vom Volke so geliebt zu sein. Und zum Beweise meiner Huld Gelob ich, heut bei Festes Glanz Jede zu führen zum frohen Tanz. 男爵 Der freu ge Lärm mehrt meine Pein! 伯爵 Das soll ne wahre Freude sein! 娘たち unter sich Er tanzt mit uns! Ach, das wird herrlich sein! 伯爵 Ihr könnt doch tanzen? 第一の娘 mit einem Knicks Ich tanze gut! 第二の娘 Ich tanze besser! 全員 sich vordrängend Auch ich! Auch ich! 伯爵 Was nicht der Eghrgeiz tut! Wohlan, ihr holden Mädchen, Lasst ein Pröbchen mich sehn. 娘たち drängen sich an ihn Sogleich, mit tausend Freuden, Der Herr muss es verstehn. 伯爵 Nicht all auf einmal! s wird besser sein, Ich tanz mit jeder zuerst allein. 娘たち unter sich s wird besser sein, es tanzet jede mit ihm allein. Graf walzt abwechselnd mit einigen 他の人々 Sammeln sich auf der Seite, die Köpfe zusammensteckend und lästernd Die glaubt nun gleich, dass sie allein gefällt. Wie sie sich ziert, wie sie die Beine stellt. Seht doch nur hin, es ist zu lächerlich! Da tanze ich doch etwas besser, ich! 男爵 in der Laube Wie pocht mein armes Herz! Könnt ich betäuben diesen Schmerz! Vor Sehnsucht und Verlangen pocht mein Herz! 他の娘たち Seht nur hin, wir tanzen besser, viel besser! Ach Gott, wie lächerlich! Ach Gott, wie lächerlich! 男爵 steht auf Oh, welche Qual! Schmerzerfüllt Muss ich einsam hier stehn, Darf nicht im Tanze mit ihnen mich drehn. 伯爵 zu den Mädchen Herrlich! Prächtig! Wunderschön Wisst ihr im Tanze euch zu drehn. - Zum Baron Gefällt dir dieses Treiben? Wie kannst du ruhig bleiben? 数人の娘たち unter sich streitend Ich tanz am besten, hat er gesagt! 他の人々 ebenso Nein ich, hat er gesagt! 全員 den Grafen umringend Wer tanzt am besten? 伯爵 Jede gut auf ihre Art. Noch kann bestimmt ich nicht entscheiden, Da an der Reih ihr all nicht wart. 娘たち sich wieder herandrängend Jetzt komm ich! Jetzt komm ich! Jetzt komm ich! 伯爵 Nicht all auf einmal! Nicht all auf einmal! Beginnt wieder zu tanzen 男爵 Oh, diese Qual das Herz mir bricht! Ich ertrag es länger nicht; eine innre Stimme spricht Aus Verzweiflung ergib dich den Scherzen, Betäube die Schmerzen! Er kann sich nicht länger halten, ergreift ein Mädchen und walzt mit ihm. Der Graf hat indessen mehrere Male gewechselt. Die Mädchen können sich auch nicht länger halten und walzen miteinander. Die Gräfin tritt plötzlich mitten unter sie. Die Mädchen laufen schreiend davon. Graf und Baron stehen in grosser Verlegenheit da. VIERTER AUFTRITT Graf. Baron. Gräfin 伯爵夫人 »Von diesen Mädchen, glaub ich, ward die eine jetzt sinnlos, die andern waren s schon vor Anbeginn.« Nicht übel, meine Herren, ich wähnte beide noch in Momus Armen und finde Sie, wo korykische Mädchen froh der Bacchen Tanz begehen. 伯爵 sich fassend Verzeihe, liebes Kind, ich wollte dich überraschen. 伯爵夫人 In der Tat, das ist Ihnen gelungen. 男爵 Allerdings, wir wollten - 伯爵夫人 »Sie schweigen, eh mich Ihre Rede ganz mit Zorn erfüllt.« 伯爵 Ich weiss, du liebst die Bilder in Teniers Manier. 男爵 Da probierten wir eine Szene - 伯爵 Bloss aus Liebe zur niederländischen Schule - 伯爵夫人 Ich will für diesmal das Märchen glauben, Herr Gemahl, verbitte mir jedoch die Vorstellung dieser niederländischen Szene, da schon die Probe mich nicht besonders enchantiert hat. Reichen Sie mir Ihren Arm, das Frühstück erwartet uns auf der Terrasse. FÜNFTER AUFTRITT Die Vorigen. Pancratius パンクラティウス Der Schulmeister Baculus wünscht den Herrn Stallmeister zu sprechen. Leise zum Baron Er lässt Ihnen sagen, er hätte sie bei sich, wie närr sch. 男爵 für sich Mein Gott! 伯爵 Begleiten Sie uns zum Frühstück, Herr Stallmeister? 男爵 Ich erfahre soeben - 伯爵 leise zu ihm Geh mit, ich bitte dich. 男爵 Sie haben zu befehlen. Zu Pancratius Er soll mich hier erwarten. Graf, Gräfin, Baron gehen ins Schloss パンクラティウス die Girlanden und Blumen aufraffend Was ist denn hier geschehen? Die Blumen liegen ja herum, wie närr sch. Nach aussen rufend. Nur näher, Herr Gevatter, der Herr Stallmeister werden gleich erscheinen. Zur Seite ab SECHSTER AUFTRITT Baculus. Gretchen グレートヒェン vorauslaufend Und nun lass Er mich in Ruhe! Er ist und bleibt ein eifersüchtiger Narr! バクルス Ein Narr war ich, so lange ich den Gedanken trug, dich zur Frau nehmen zu wollen; aber mit der Eifersucht, da ist s Matthäi am letzten. グレートヒェン Nun, Gott sei Dank! バクルス Du hast für weiter nichts zu danken, als dass ich dir nicht auf der Stelle den Hals umgedreht habe. グレートヒェン Wer Ihn so reden hörte, sollte glauben, es wäre was Entsetzliches geschehen. バクルス Es ist auch was Entsetzliches geschehen, du Kreuzspinne, du! グレートヒェン Das ist nicht wahr, nichts ist geschehen, aber er macht gar zu gern Lärmen um nichts. バクルス Nun höre ein Mensch diesen Tugendspiegel. Ich komme bei stockfinsterer Nacht nach Hause, denke der Herr Stubenbursch wird wohl noch über den Schreibbüchern sitzen, aber prosit die Mahlzeit! Er ist im ganzen Hause nicht zu finden. Ist das nichts? グレートヒェン Das war gewiss nichts. バクルス Ich denke, du musst doch deinem Gret chen eine gute Nacht wünschen, gehe hinüber, trete in ihre Stube; wer sitzt mit ihr auf dem alten ledernen Diwan, im trauten Gespräche begriffen? グレートヒェン Das war wieder nichts. バクルス Der Teufel auch, war das Nichts? Das waren zwei mir sehr fatale Etwasse. Sind das deine Grundsätze? Ist das die Treue, mit der du noch gestern prahltest? グレートヒェン Meine Treue ist unverletzt, ich kann s beschwören - weinend Er aber bringt mich ins Geschrei um nichts und wieder nichts, wegen eines Menschen, der noch ein pures Kind ist. バクルス Das pure Kind trug, als ich es visitierte, lauter Mordinstrumente bei sich, Scheren, Nähnadeln, Nadelbüchsen; wer weiss, was der im Schilde führt, die Ortsbehörde wird ihn schon abfassen. グレートヒェン Sei Er froh, wenn sie Ihn nicht fasst. バクルス Schweig, angehende Potiphar! In einen Sack würde ich dich stecken und in den Mühlbach werfen, wenn nicht zum Glück der Herr Stallmeister so ein Narr wäre, dich heiraten zu wollen. Gretchen sehr verwundert. Der Herr Stallmeister will mich heiraten? バクルス Ja, du Eidechse! Rede mir nicht ein Wort dagegen oder du spazierst in den Mühlgraben. グレートヒェン Ach, ich bin s schon zufrieden, wenn ich Ihn nur loswerde, mein alter Schatz. バクルス Was ist das? Beim Antigonus, nun ist s aus mit uns! グレートヒェン Aber ich kann noch gar nicht begreifen - バクルス Kann ich s denn begreifen? Wie es scheint, ist der Herr Stallmeister noch vernagelter als ich. グレートヒェン Das will viel sagen. バクルス Er zahlt mir fünftausend Taler, dass ich ihm meine Ansprüche auf dich abtrete. グレートヒェン Ach, der liebe Herr! バクルス Wie sich der Basilisk freut, dass er mich los wird. Auf den Pavillon deutend. Da tritt hinein! Ich muss erst meinen Handel ins reine bringen, ehe er dich sieht. グレートヒェン So lebe Er wohl, Herr Sebastian! バクルス Fahr hin, Gomorrha-Seele! グレートヒェン schluchzend Ich danke Ihm für alle Liebe, die Er mir erwiesen; verzeih Er mir, wenn ich Ihn jemals betrübt habe, und sei Er versichert, dass ich noch in späten Jahren dem Himmel dafür danken werde, plötzlich heiter dass er mir von Ihm geholfen hat, Er alter, grauköpfiger Abc-Schütz! Ab in den Pavillon SIEBENTER AUFTRITT Baculus allein バクルス Das Wesen wollte mich nun jemals geliebt haben! - Ich vermute fast, dass es niemals der Fall war; oder ist sie nur darüber entrüstet, dass ich sie verkaufe? Pah, werden doch in England die Frauen verhandelt, und ich bin noch gar nicht verheiratet. Was ist dabei? Wer weiss, ob ich das Fünftausendtalergeschäft nicht in Zukunft ins grosse treibe. Übrigens ist jetzt mein Gewissen ganz beruhigt. Sie war meine Braut und sass ohne meinen Konsens mit einem Studenten auf dem Diwan. Und wenn eine Braut einmal mit einem Studenten auf einem ledernen Diwan gesessen hat, dann - ist es eine lederne Geschichte! Ah, der Herr Stallmeister! ACHTER AUFTRITT Baculus. Baron 男爵 Da bin ich; habt Ihr über die Sache nachgedacht? バクルス Alles in Ordnung. 男爵 Habt Ihr mit Eurer Braut gesprochen? バクルス Ei freilich. 男爵 Und sie willigt ein? バクルス Sie macht sich eine Ehre daraus. 男爵 Sprecht, was sagt sie? バクルス I nun, sie sagte, ich wäre zwar ihr lieber kleiner Sebastian - und das Herz würde ihr bluten - aber wenn s nicht anders sein könnte, und wenn der Herr Stallmeister ihr ein schönes Brautkleid verspräche - 男爵 Ihr lügt, das hat sie nicht gesagt. バクルス Nun, so hat sie es doch gedacht denn ich habe mein Lebtag gehört wenn ein Mädchen heiraten soll, so denkt es immer zuerst ans Brautkleid. 男爵 Wo ist sie? Ich muss selbst mit ihr sprechen. バクルス Hier ganz in der Nähe - und von wegen der fünftausend Taler - 男爵 Sie liegen bereit. バクルス Ah, gratias! 男爵 Auch Euer Posten soll Euch bleiben. バクルス aufgeblasen, sich den Hut aufsetzend Es ist nun übrigens eine grosse Frage, ob ich die Stelle behalte oder nicht - 男爵 Wie Ihr wollt - バクルス Man hat andere Ideen - grossartige - 男爵 Ruft mir Gretchen, ich stehe auf Kohlen. バクルス den Pavillon öffnend Hier, mein Herr Stallmeister, langen Sie zu. NEUNTER AUFTRITT Die Vorigen. Gretchen Nr. 15 - Terzett 男爵 Komm, liebes Gretchen, Bekenne frei und ohne Scheu, Dass du mir willst angehören. グレートヒェン lässt die Schürze, die sie sich vorhielt, fallen und verneigt sich Wenn Sie befehlen. 男爵 Ha, Höll und Teufel! Was ist das? バクルス für sich Er sieht ihr s an, Dass der Student bei ihr sass. グレートヒェン zu Baculus Macht Ernst Er oder Spass? 男爵 Die ist nicht deine Braut! バクルス Ei freilich. 男爵 Hast du zwei? バクルス Bewahre! 男爵 Bekenne laut, welche die Rechte sei? Dies ist das liebliche Gesicht Doch von gestern nicht, beim Teufel! Das ist das Gesicht von gestern nicht! バクルス Das ist es nicht? 男爵 Macht mich nicht toll! バクルス s fällt mir nicht ein. 男爵 Die andre, wo kam sie hin? バクルス Wenn ich dem Herrn gut raten soll Lass Er die andre ziehn. Die ist doch auch ganz hübsch und fein Und würde mir viel lieber sein. グレートヒェン Was hab ich ihm denn getan? Er sieht mich ja gar nicht an. バクルス zu Gretchen Sei nur getrost, sei nur getrost! Dir wird dein Herr Gemahl Und mir mein Kapital. 男爵 Es vergehen mir die Sinne, Ich weiss kaum, was ich beginne, Und erbebe schier vor Zorn und Wut! Alle Qualen, alle Schmerzen Nagen wieder mir am Herzen. Diese Kränkung, sie fordert Blut! グレートヒェン Es vergehen mir die Sinne, Denke ich, dass ich gewinne Einen schönen Mann von edlem Blut! Ha, schon weichen aus dem Herzen Alle Leiden, alle Schmerzen, Ich erhalte auch noch Hab und Gut! バクルス Es vergehen mir die Sinne, Denke ich, dass ich gewinne Durch den Handel vieles Hab und Gut. Ha, schon weichen aus dem Herzen Alle Leiden, alle Schmerzen, Die bereitet Liebe mir, darum Mut! Alle Leiden verschwinden, darum Mut! 男爵 Wer ist das Mädchen, sprich? バクルス Ach, lieber Herr, ich fürchte mich, Es Ihnen grad heraus zu sagen. 男爵 Was wäre wohl dabei zu wagen? バクルス s könnt im Schloss, bei meinem Leben, Einen Mordspektakel geben. 男爵 Dein Schweigen macht die Sache schlimmer; Sprich und zähl auf reichen Lohn. バクルス Die andre ist kein Frauenzimmer. 男爵 Kein Frauenzimmer? Wer ist sie denn? バクルス ihm ins Ohr schreiend ne Mannsperson. 男爵 empört Ein Mann! Ein Mann! バクルス Durch und durch und Student dazu. 男爵 Und hat die ganze Nacht Im Zimmer meiner Schwester zugebracht? Himmel und Erde! Tod und Hölle! Ich ermord ihn auf der Stelle! Er läuft erregt herum グレートヒェン、バクルス Seine Schwester? Hier im Schloss! Was ist das? グレートヒェン zu Baculus Er will mich wohl nicht nehmen? バクルス Et, er wird sich schon bequemen. グレートヒェン Doch er bekümmert sich ja nicht um mich. バクルス Hab nur Geduld, das findet sich. Sei nur getrost! Dir wird dein Herr Gemahl Und mir mein Kapital. 男爵 Es vergehen mir die Sinne, usw. グレートヒェン Es vergehen mir die Sinne, usw. バクルス Es vergehen mir die Sinne, usw. Baculus und Gretchen ab Wenn Nr. 15 nicht gesungen wird, folgt nachstehender Dialog 男爵 spricht Alle Teufel, das ist ja nicht Eure Braut! バクルス Ei freilich. 男爵 Habt Ihr zwei? バクルス Bewahre! 男爵 Wo ist denn die andere? バクルス Herr Stallmeister, mit der andern hat s n Haken! 男爵 Wieso? バクルス heimlich zum Baron Ich will Ihnen nur gestehen die andere ist kein Frauenzimmer. 男爵 Was denn? バクルス Eine Mannsperson. 男爵 Ein Mann? バクルス Durch und durch, ein Student. Nehmen Sie deshalb lieber hier das hübsche Kind. 男爵 Packt Euch samt Eurer Braut zum Teufel! - Fort, sag ich! グレートヒェン Aber, Herr Baculus -? バクルス Still, komm mit! Der Herr Stallmeister reitet jetzt ein anderes Prinzip. Der Paroxismus muss erst vorübergehn! Geht mit Gretchen durch das Gittertor ab 男爵 Der Bursche war die ganze Nacht im Schloss, im Zimmer meiner Schwester! Höll und Teufel! ZEHNTER AUFTRITT Baron, gleich darauf Baronin 男爵 für sich Seh ich recht? Er ist es! Beim ewigen Gott, es ging nie etwas Vollendeteres aus den Händen der Schöpfung hervor, als die schöne Hülle, welche dem Buben verliehen wurde, um Biedermänner zu verlocken; aber warte, Bursche, du sollst nicht ungestraft deine Pagenstreiche hier getrieben haben. Student also? Na, mit dir werd ich schon fertig werden. 男爵夫人 tritt auf Guten Morgen, Herr Stallmeister. 男爵 beiseite Was das Bürschchen für eine melodische Stimme hat. 男爵夫人 Warum sehen Sie mich denn so sonderbar an? 男爵 für sich Sonderbar? Da haben wir s. Das ist Tusch bei den Studenten. 男爵夫人 Ich begreife Ihr Benehmen nicht, Herr Stallmeister. 男爵 Nimmt es Sie wunder - in der Tat? Für sich. Ich weiss nicht, warum ich so viele Umstände mache. laut Mein Herr - 男爵夫人 Was ist das? 男爵 Sie sind ein dummer Junge! 男爵夫人 Mein Herr, Sie sind von Sinnen! Für sich. Sicher hat der Alte geplaudert. 男爵 Sie werden mir Genugtuung geben für den Karnevalsstreich, den Sie sich in diesem Hause zu spielen erlaubten. 男爵夫人 lacht Herr Stallmeister! 男爵 Er lacht mich aus. Höll und Teufel! 男爵夫人 Halten Sie mich im Ernst für einen sogenannten Herrn der Schöpfung? 男爵 verwirrt Dieser Ton - diese reizenden Züge - bei Gott, ich werde versucht zu glauben wenn das ein Mann ist, so bin ich ein Frauenzimmer und weiss es nicht. 男爵夫人 Herr Stallmeister, Ihr Betragen in diesem Augenblick ist zwar nicht das feinste, doch haben Sie mir vom ersten Augenblick unserer Bekanntschaft so viel Teilnahme eingeflösst, dass ich nicht umhin kann, mich Ihnen zu entdecken. Erfahren Sie also - 男爵 Was werd ich hören? 男爵夫人 Dass ich nicht die Braut des alten Schulmeisters bin - 男爵 Mir sehr einleuchtend - wenn Sie ein Mann wären! 男爵夫人 Dass ich aber doch ein Frauenzimmer zu sein die Ehre habe, nämlich - die Baronin Freimann, des Grafen Schwester. 男爵 höchst angenehm überrascht Wie? Was? Wär es möglich? 男爵夫人 Aus guten Ursachen wünsche ich noch unerkannt zu bleiben und ersuche daher sehr ernstlich - 男爵 Sie, des Grafen Schwester? Also nicht verheiratet? Gott sei Dank! So muss ich keinem Grundsatz untreu werden, indem ich aufs neue um Ihre Hand werbe. 男爵夫人 Haben Sie mich denn nicht verstanden? Ich bin die Schwester Ihres Herrn. 男爵 Also sollte ein blosses Vorurteil das Glück meines Lebens hindern? Beiseite. Nun ist die Reihe zu foppen an mir. Laut. Ich kenne Ihr Schicksal, gnädige Frau; Sie waren mit Ihrem ersten Mann nicht glücklich, mit mir werden Sie es sein. Sie kennen mich noch zu wenig. Ich bin nur ein Bürgerlicher, aber ein ehrlicher Mann; ich bin leidenschaftlich, heftig - Sie haben es erfahren -, im übrigen aber der ruhigste Mensch von der Welt! und gut bin ich - gut! Wahrhaftig, es wäre schlecht von mir, zu behaupten, dass ich nicht gut wäre. 男爵夫人 Was wollen Sie aus mir machen, mein Herr - meine Verhältnisse, meine Grundsätze - 男爵 Der Bäuerin schenkt ich mein Herz ohne Rücksicht auf Stand und Verhältnisse - vergelten Sie mir nun, verschmähen Sie den Bürgerlichen nicht. Hat sich zu ihren Füssen geworfen und drückt ihre Hand an seine Lippen ELFTER AUFTRITT Die Vorigen. Gräfin und Pancratius im Gespräch 伯爵夫人 Was ist das? Abermals eine Szene in niederländischer Manier? Baron springt auf 伯爵夫人 Herr Stallmeister, was Sie gestern wünschten, sei Ihnen gewährt, Sie haben volle Freiheit, sich einen andern Aufenthalt zu wählen. Für jetzt bitte ich, mich zu begleiten, um eine Deputation der Dorfbewohner zu empfangen. zur Baronin Du, mein Kind, geh zu deinem Bräutigam und hüte dich vor der Verführung gewissenloser Männer »Von den Sterblichen gehst du zum Hades.« Sie geht mit Pancratius ab 男爵 indem er folgte leise zur Baronin Ich schweige noch, weil Sie es wollen. ab ZWÖLFTER AUFTRITT Baronin allein 男爵夫人 Fast scheint es mir, die Frau Schwester sei mehr empfindlich als stolz und der Herr Stallmeister ihr trotz des Unterschiedes der Jahre nicht gleichgültig. Ja, ja, das Herz ist ein gar wunderliches Ding. DREIZEHNTER AUFTRITT Baronin. Graf 伯爵 Ha, schönes Gretchen, bist du endlich allein? Wo ist denn dein alter Schatz? Hol ihn der Teufel! Lass uns geschwind Abrede nehmen, wie und wo wir uns künftig ohne Zeugen sprechen können. 男爵夫人 Künftig, Herr Graf, werden wir Gelegenheit genug dazu finden, aber ich wette, Sie werden sie selten benutzen. 伯爵 Du verlierst die Wette, denn ich bin ganz entsetzlich in dich verliebt. 男爵夫人 Ich spreche nur ein Wort, und Ihre Liebe erkaltet. 伯爵 So will ich wenigstens - ehe du dieses fatale Wort aussprichst - dir beweisen, wie glühend sie war. Will sie umarmen 男爵夫人 Nicht mit Gewalt, Herr Graf, aber wenn Sie mir ein gutes Wort geben, so küsse ich Sie freiwillig. 伯爵 Schönes, liebes, süsses Gretchen, ich gebe dir die besten Worte von der Welt. 男爵夫人 Und ich will denken, ich küsse meinen Bruder. 伯爵 Denke, was du willst, nur küsse mich. 男爵夫人 fliegt in seine Arme Recht von Herzen! VIERZEHNTER AUFTRITT Die Vorigen. Gräfin und Baron aus dem Schlosse kommend Nr. 16 - Finale 伯爵夫人 Was seh ich? 伯爵 prallt zurück Alle Teufel! 男爵と男爵夫人 jedes für sich Nun geht das Spiel zu Ende, Und meine / jede Maske fallt. 伯爵夫人 »Du, die zur Erde neigt das Haupt, ich frage dich, Bekennest oder leugnest du die Missetat?« 伯爵 zur Gräfin Mein Kind, beruh ge dich, Im Scherz nur war s gemeint. 男爵夫人 Ach nein, der gnäd ge Herr, Im Ernst hat er s gemeint. 伯爵夫人 Im Ernst? 男爵 Im Ernst? Nun, wie man s nimmt! Hahahaha! 伯爵と伯爵夫人 Mein Herr, Ihr Lachen stimmt Nicht zu der ernsten Sache. 男爵 leise zur Baronin So darf ich? 伯爵と伯爵夫人 Erklärung! 男爵 wie oben So darf ich? Baronin nickt bejahend 伯爵と伯爵夫人 Erklärung! Mein Herr, was soll das heissen? 男爵 Der Graf, ich kann beweisen, Dass er ganz schuldlos ist, Nicht kann Verbrechen heissen, Wenn man die Schwester küsst. 伯爵 Die Schwester? 伯爵夫人 Die Schwester? 男爵夫人 Seine Schwester! 伯爵夫人 die Baronin umarmend »Ismene, traute Schwester, Vielgeliebtes Haupt«, Wie hast du uns vexiert! 伯爵 für sich Da haben Sie, mein Bester, Sich schauderhaft blamiert. Zur Gräfin, laut Da siehst du, mein Vergehen War blosse Ahnung nur; Es hat mich nicht getäuscht Die Stimme der Natur. 伯爵夫人、男爵夫人、男爵 Wir bitten sehr, zu schweigen! Sie hatten keine Spur Und waren schuldbewusst. 伯爵 Ich war es nicht allein, Das wird sogleich sich zeigen. Zur Gräfin Gestehe nur, mein Kind, Nach dem Baron deutend. Dass dieser feine Herr Dir nicht gleichgültig war. 伯爵夫人 Mein Herr! Sind Sie bei Sinnen? 伯爵 Nun, gib dich nur zufrieden, Dein Bruder mit dir spricht. 伯爵夫人 Mein Bruder? 男爵夫人 Ihr Bruder? 男爵 Ich bin s. 伯爵 Erstaune nur! 伯爵夫人 So hat mich nicht getäuscht Die Stimme der Natur. 伯爵と男爵 Wir bitten sehr, zu schweigen, Du hattest keine Spur! 伯爵夫人 Ich will es nicht verschweigen, s war blosse Ahnung nur! 男爵夫人 Auch ich will s nicht verschweigen, s war blosse Ahnung nur! 伯爵夫人 den Baron feurig umarmend »Hämon, geliebter Bruder!« Oh, wie selig fühl ich mich. 伯爵 So komm denn, liebe Schwester. Komm, ich umarme dich. Umarmt sie etwas kalt Quartett 四人全員 Kann es im Erdenleben Wohl Schönres noch geben, Als wenn Geschwister sich Liebhaben inniglich? Wenn auch bei diesem Falle Ein Zweifel presst die Brust - Dass eh wir schuldbewusst; Unschuldig sind wir alle. FÜNFZEHNTER AUFTRITT Die Vorigen. Dorfdeputierte. Landleute. Dienerschaft. Baculus und Gretchen mit der Schuljugend, alle geputzt, mit Fahnen, Kränzen usw. ziehen um die Buhne. Später Pancratius 農民たち Unser Herr lebe hoch! Er ist so brav, er ist so gut, Unser Herr lebe hoch! Jedermann er Gutes tut. Unser Herr lebe hoch! Die Frau Gräfin auch nicht minder; Leider mangeln noch die Kinder, Sonsten liessen wir daneben Auch noch die Familie leben. Weil s dermalen nicht so weit, Sparen wir s für künft ge Zeit. Unser Herr lebe hoch! Die Frau Gräfin auch nicht minder; Vivat hoch das edle Paar, Wie heute, so noch manches Jahr. 伯爵 der sich mit den übrigen in die Laube gesetzt hatte, steht auf Ich danke innig euch Für eure Segenswünsche! Begrüsset auch zugleich Die Schwester eures Herrn, Die mich in dieser Maske So herrlich überraschte. バクルス、グレートヒェン Was hör ich? 学校の生徒たち Unsre Schwester lebe hoch! 農民たち Sie lebe hoch! 伯爵夫人 Dies ist mein teurer Bruder! 学校の生徒たち Unser Bruder lebe hoch! 農民たち Er lebe hoch! バクルス Wie soll ich das verstehen? Wer ist der andre denn? Den Stubenburschen mein ich. 男爵夫人 Er ist mein Kammermädchen Und meines Jägers Braut. グレートヒェン zu Baculus Da sieht Er s. バクルス Höre, Gretchen, Nun glaub ich deinem Schwur. グレートヒェン Sie hat mich nicht getäuscht Die Stimme der Natur. バクルス Ich bitte dich, zu schweigen. 男爵 der sich inzwischen mit der Baronin verständigte So willigen Sie ein? バクルス erstaunt Was hör ich? 男爵 Bald wird Vermählung sein! バクルス Vermählung? Vermählung? O Missgeschick! Mein ganzer Handel geht zurück. Ich abgesetzter Mann, Was fange ich nun an? 男爵夫人、男爵 So sind wir nun verbunden; Sein / Mein Weltschmerz ist verschwunden, Nur Freude füllt die Brust. Baculus plötzlich von einem Gedanken ergriffen, eilt in den Hintergrund zur Schuljugend und lässt sie im Halbkreise, dem Grafen gegenüber, niederknien; er selbst kniet hinter der Front, ihnen zuflüsternd 学校の生徒たち mit gefalteten Händen O du, der du die Tugend selber bist, Du bist aus edlem Blut, sei auch ein Christ! Wir schwören hier zu deinen Füssen, Im Leben keinen Bock zu schiessen! Erhöre uns, erhöre uns, sei bös nicht mehr Und lass uns unsern lieben Schulmeister. 伯爵 der mit den übrigen in Lachen ausbrach Der Unschuld Lallen rühret mich, Ich will deshalb auch milde sein und Ihm - Pancratius ist aufgetreten und sagt dem Grafen etwas ins Ohr 全員 gespannt Was ist geschehn? 伯爵 Im Ernst? パンクラティウス Wie närr sch! 伯爵 in lautes Lachen ausbrechend, spricht Der arme Teufel ist zwar schuldbewusst, aber auch unschuldig; denn soeben wird mir gemeldet, dass er in der Dämmerung anstatt eines Rehbocks seinen eigenen Esel erschossen hat. Alle lachen バクルス schlägt die Hände zusammen und spricht zu Gretchen Hab ich dir nicht gesagt, dass mich das Tier so wehmütig ansah? Singt Sie hat mich nicht getäuscht Die Stimme der Natur. 農民たち Der Herr will milde sein Und gnädig ihm verzeihn. 伯爵 Wofern Er künftig nicht Mehr Jägerei will treiben, Mag Er fortan getrost In seinem Amte bleiben. 農民たち Hoch lebe unser Herr! Hoch lebe unser Herr! ソリスト全員 Wie heut sich alles Uns zum Heil gestaltet! 伯爵夫人、伯爵、男爵夫人、男爵 Euch / Uns erblüht ein neues Leben Durch der Ehe heilig Band, Liebe wird euch / uns Freuden geben, Da sich Herz zum Herzen fand. バクルス、グレートヒェン、農民たち Lasset hoch den Herren leben! Herz bezeigt er und Verstand; Zeugnis wollen wir ihm geben, Dass sein Walten anerkannt! DRITTER AUFZUG Park des gräflichen Schlosses. Hinten ein grosses Gittertor. Links ein Pavillon, rechts der Eingang in das Schloss; weiter vorn eine Laube. ERSTER AUFTRITT Graf tritt auf Nr. 13 - Rezitativ und Arie Rezitativ GRAF Wie freundlich strahlt die helle Morgensonne Auf mich herab, auf diesen Tag der Wonne! Bald naht der Dorfbewohner frohe Schar, Sie bringen Wünsche mancher Art mir dar. »Gesundheit, langes Leben«, So schallt s vom Mund der Gäste, Doch wünsch ich mir daneben Das Köstlichste, das Beste Arie Heiterkeit und Fröhlichkeit, Ihr Götter dieses Lebens, Euch zu sehen, zu erflehen, Ist das Ziel des Strebens! Oh, du holde Seligkeit, Die des Menschen Herz erfreut, Jubelnd ruf ich aus Ziehe nie hinaus! Oh, holde Göttin Freude, Gib mir immer das Geleite! Seh ich Blumen blühen, Will s mich immer ziehen, Sie sogleich zu pflücken, Mich damit zu schmücken. Ja, es bringt mir jede Sonne Neue Lust und neue Wonne! Kommt auf meinen Wegen Etwas mir entgegen, Was die Freude stört, Lust in Schmerz verkehrt, Werden stiller meine Lieder! Aber gleich sing ich doch wieder Heiterkeit und Fröhlichkeit! usw. Hübsche Mädchen, hübsche Frauen, Kann ich euch nur immer schauen! Holde Sterne meines Lebens, Ihr ruft nie, nein, nie vergebens. Doch durch Liebe nicht allein Zieht die Freude bei mir ein. Sinkt der Abend nieder, Dann im Kreis der Brüder, Wenn Champagner winket, Wenn man jubelt, trinket, Dann ertönen meine Sänge Bei der Laute frohen Klängen Heiterkeit und Fröhlichkeit! usw. Durch Liebe, Sang und Wein, Zieht die Freude bei mir ein! ZWEITER AUFTRITT Graf. Baron BARON Sieh da, der Herr Graf - GRAF Ah - der Herr Stallmeister - BARON Auch schon aus den Federn? GRAF Ich - botanisiere, und Sie? BARON Ich - botanisiere auch. GRAF lachend Ja, du siehst mir auch aus, wie lauter Botanik. Die Wahrheit zu sagen, Herr Bruder, du siehst mir recht kläglich aus. BARON Ich habe die ganze Nacht kein Auge zugetan. GRAF Wohl aus Ärger, weil ich dir gestern nicht das Feld überlassen wollte? Oh, du spieltest in deiner Verliebtheit eine äusserst komische Figur. BARON Komisch oder nicht, so viel ist gewiss, dass mich dein Betragen gegen das junge Mädchen empörte. GRAF Mein Betragen? Was soll das heissen? BARON Ich hoffe, jede andere Erklärung werde überflüssig sein, wenn ich dir sage, dass ich Gretchen zu meiner Gattin erwählt habe. GRAF Zu deiner Gattin? Hahaha! BARON pikiert Herr Bruder, ich verbitte mir dies Lachen. GRAF Die Sache ist allerdings eher zum Weinen. - Sei gescheit, Herr Bruder, das Mädchen ist ja versprochen. BARON Ich schmeichle mir, alle Hindernisse beseitigen zu können. GRAF Also es wäre wirklich dein Ernst? BARON Mein völliger Ernst. GRAF Und meine Schwester - BARON Die wird schon einen Mann finden. GRAF Das Urteil der Welt - BARON Mein Glück gilt mir mehr. GRAF Eben deswegen; und weisst du denn schon, ob das Mädchen deiner wert ist, ob sie dich liebt? BARON Nein, Bruder, das weiss ich eben noch nicht. Aber - GRAF Na also - BARON Sie hält noch zurück, sie will mich prüfen, sich an meinem Schmerz weiden. Willst du mir einen Gefallen tun? GRAF Was denn? BARON Ich will sie hier erwarten. Verlass mich. GRAF Gern; aber du wirst gestört werden, es kommen Leute. BARON zur Laube gehend Sie werden vorüberziehen. GRAF Eine Garnitur allerliebster Mädchen. BARON sich schnell wendend Wahrhaftig? Fasst sich Mir sehr egal! Setzt sich in die Laube GRAF Denen muss ich guten Morgen wünschen. Geht auch in die Laube BARON Was willst du denn hier? GRAF Dableiben. BARON Aber du wolltest ja - GRAF Wir haben doch beide Platz. DRITTER AUFTRITT Die Vorigen in der Laube. Junge Mädchen aus dem Dorfe, geschmückt und Girlanden tragend, treten auf Nr. 14 - Ensemble MÄDCHEN Um die Laube zu schmücken zu Freude und Glanz, Eilet Blumen zu pflücken und windet den Kranz. Ach, wir möchten gern dem Herrn es sagen, Dass im Herzen wir ihn alle tragen. Wenn sein Aug auf einem ruht, Wird ein m so wonnig, wird ein m so gut. Ganz apart ist seine Art und seine Weise. Um die Laube zu schmücken zu Freude und Glanz, Eilet Blumen zu pflücken und windet den Kranz. Unser Bestreben ist nur allein, Für so viel Glück dankbar zu sein. Alle wenden sich nach der Laube und wollen, als sie den Graf erblicken, mit einem Schrei davonlaufen GRAF vertritt ihnen den Weg Halt! Ihr schönen Kinder! MÄDCHEN Der gnäd ge Herr! GRAF Für so viel edle Denkungsart Werde nicht der Dank gespart. MÄDCHEN Wir schämen uns. GRAF Ei, warum schämen? MÄDCHEN Sie könnten übel es wohl nehmen. GRAF Mitnichten, meine Kinder! Nichts kann den Herrscher wohl mehr erfreun, Als vom Volke so geliebt zu sein. Und zum Beweise meiner Huld Gelob ich, heut bei Festes Glanz Jede zu führen zum frohen Tanz. BARON Der freu ge Lärm mehrt meine Pein! GRAF Das soll ne wahre Freude sein! MÄDCHEN unter sich Er tanzt mit uns! Ach, das wird herrlich sein! GRAF Ihr könnt doch tanzen? ERSTES MÄDCHEN mit einem Knicks Ich tanze gut! ZWEITES MÄDCHEN Ich tanze besser! ALLE sich vordrängend Auch ich! Auch ich! GRAF Was nicht der Eghrgeiz tut! Wohlan, ihr holden Mädchen, Lasst ein Pröbchen mich sehn. MÄDCHEN drängen sich an ihn Sogleich, mit tausend Freuden, Der Herr muss es verstehn. GRAF Nicht all auf einmal! s wird besser sein, Ich tanz mit jeder zuerst allein. MÄDCHEN unter sich s wird besser sein, es tanzet jede mit ihm allein. Graf walzt abwechselnd mit einigen DIE ANDERN Sammeln sich auf der Seite, die Köpfe zusammensteckend und lästernd Die glaubt nun gleich, dass sie allein gefällt. Wie sie sich ziert, wie sie die Beine stellt. Seht doch nur hin, es ist zu lächerlich! Da tanze ich doch etwas besser, ich! BARON in der Laube Wie pocht mein armes Herz! Könnt ich betäuben diesen Schmerz! Vor Sehnsucht und Verlangen pocht mein Herz! DIE ANDERN MÄDCHEN Seht nur hin, wir tanzen besser, viel besser! Ach Gott, wie lächerlich! Ach Gott, wie lächerlich! BARON steht auf Oh, welche Qual! Schmerzerfüllt Muss ich einsam hier stehn, Darf nicht im Tanze mit ihnen mich drehn. GRAF zu den Mädchen Herrlich! Prächtig! Wunderschön Wisst ihr im Tanze euch zu drehn. - Zum Baron Gefällt dir dieses Treiben? Wie kannst du ruhig bleiben? EINIGE MÄDCHEN unter sich streitend Ich tanz am besten, hat er gesagt! ANDERE ebenso Nein ich, hat er gesagt! ALLE den Grafen umringend Wer tanzt am besten? GRAF Jede gut auf ihre Art. Noch kann bestimmt ich nicht entscheiden, Da an der Reih ihr all nicht wart. DIE MÄDCHEN sich wieder herandrängend Jetzt komm ich! Jetzt komm ich! Jetzt komm ich! GRAF Nicht all auf einmal! Nicht all auf einmal! Beginnt wieder zu tanzen BARON Oh, diese Qual das Herz mir bricht! Ich ertrag es länger nicht; eine innre Stimme spricht Aus Verzweiflung ergib dich den Scherzen, Betäube die Schmerzen! Er kann sich nicht länger halten, ergreift ein Mädchen und walzt mit ihm. Der Graf hat indessen mehrere Male gewechselt. Die Mädchen können sich auch nicht länger halten und walzen miteinander. Die Gräfin tritt plötzlich mitten unter sie. Die Mädchen laufen schreiend davon. Graf und Baron stehen in grosser Verlegenheit da. VIERTER AUFTRITT Graf. Baron. Gräfin GRÄFIN »Von diesen Mädchen, glaub ich, ward die eine jetzt sinnlos, die andern waren s schon vor Anbeginn.« Nicht übel, meine Herren, ich wähnte beide noch in Momus Armen und finde Sie, wo korykische Mädchen froh der Bacchen Tanz begehen. GRAF sich fassend Verzeihe, liebes Kind, ich wollte dich überraschen. GRÄFIN In der Tat, das ist Ihnen gelungen. BARON Allerdings, wir wollten - GRÄFIN »Sie schweigen, eh mich Ihre Rede ganz mit Zorn erfüllt.« GRAF Ich weiss, du liebst die Bilder in Teniers Manier. BARON Da probierten wir eine Szene - GRAF Bloss aus Liebe zur niederländischen Schule - GRÄFIN Ich will für diesmal das Märchen glauben, Herr Gemahl, verbitte mir jedoch die Vorstellung dieser niederländischen Szene, da schon die Probe mich nicht besonders enchantiert hat. Reichen Sie mir Ihren Arm, das Frühstück erwartet uns auf der Terrasse. FÜNFTER AUFTRITT Die Vorigen. Pancratius PANCRATIUS Der Schulmeister Baculus wünscht den Herrn Stallmeister zu sprechen. Leise zum Baron Er lässt Ihnen sagen, er hätte sie bei sich, wie närr sch. BARON für sich Mein Gott! GRAF Begleiten Sie uns zum Frühstück, Herr Stallmeister? BARON Ich erfahre soeben - GRAF leise zu ihm Geh mit, ich bitte dich. BARON Sie haben zu befehlen. Zu Pancratius Er soll mich hier erwarten. Graf, Gräfin, Baron gehen ins Schloss PANCRATIUS die Girlanden und Blumen aufraffend Was ist denn hier geschehen? Die Blumen liegen ja herum, wie närr sch. Nach aussen rufend. Nur näher, Herr Gevatter, der Herr Stallmeister werden gleich erscheinen. Zur Seite ab SECHSTER AUFTRITT Baculus. Gretchen GRETCHEN vorauslaufend Und nun lass Er mich in Ruhe! Er ist und bleibt ein eifersüchtiger Narr! BACULUS Ein Narr war ich, so lange ich den Gedanken trug, dich zur Frau nehmen zu wollen; aber mit der Eifersucht, da ist s Matthäi am letzten. GRETCHEN Nun, Gott sei Dank! BACULUS Du hast für weiter nichts zu danken, als dass ich dir nicht auf der Stelle den Hals umgedreht habe. GRETCHEN Wer Ihn so reden hörte, sollte glauben, es wäre was Entsetzliches geschehen. BACULUS Es ist auch was Entsetzliches geschehen, du Kreuzspinne, du! GRETCHEN Das ist nicht wahr, nichts ist geschehen, aber er macht gar zu gern Lärmen um nichts. BACULUS Nun höre ein Mensch diesen Tugendspiegel. Ich komme bei stockfinsterer Nacht nach Hause, denke der Herr Stubenbursch wird wohl noch über den Schreibbüchern sitzen, aber prosit die Mahlzeit! Er ist im ganzen Hause nicht zu finden. Ist das nichts? GRETCHEN Das war gewiss nichts. BACULUS Ich denke, du musst doch deinem Gret chen eine gute Nacht wünschen, gehe hinüber, trete in ihre Stube; wer sitzt mit ihr auf dem alten ledernen Diwan, im trauten Gespräche begriffen? GRETCHEN Das war wieder nichts. BACULUS Der Teufel auch, war das Nichts? Das waren zwei mir sehr fatale Etwasse. Sind das deine Grundsätze? Ist das die Treue, mit der du noch gestern prahltest? GRETCHEN Meine Treue ist unverletzt, ich kann s beschwören - weinend Er aber bringt mich ins Geschrei um nichts und wieder nichts, wegen eines Menschen, der noch ein pures Kind ist. BACULUS Das pure Kind trug, als ich es visitierte, lauter Mordinstrumente bei sich, Scheren, Nähnadeln, Nadelbüchsen; wer weiss, was der im Schilde führt, die Ortsbehörde wird ihn schon abfassen. GRETCHEN Sei Er froh, wenn sie Ihn nicht fasst. BACULUS Schweig, angehende Potiphar! In einen Sack würde ich dich stecken und in den Mühlbach werfen, wenn nicht zum Glück der Herr Stallmeister so ein Narr wäre, dich heiraten zu wollen. Gretchen sehr verwundert. Der Herr Stallmeister will mich heiraten? BACULUS Ja, du Eidechse! Rede mir nicht ein Wort dagegen oder du spazierst in den Mühlgraben. GRETCHEN Ach, ich bin s schon zufrieden, wenn ich Ihn nur loswerde, mein alter Schatz. BACULUS Was ist das? Beim Antigonus, nun ist s aus mit uns! GRETCHEN Aber ich kann noch gar nicht begreifen - BACULUS Kann ich s denn begreifen? Wie es scheint, ist der Herr Stallmeister noch vernagelter als ich. GRETCHEN Das will viel sagen. BACULUS Er zahlt mir fünftausend Taler, dass ich ihm meine Ansprüche auf dich abtrete. GRETCHEN Ach, der liebe Herr! BACULUS Wie sich der Basilisk freut, dass er mich los wird. Auf den Pavillon deutend. Da tritt hinein! Ich muss erst meinen Handel ins reine bringen, ehe er dich sieht. GRETCHEN So lebe Er wohl, Herr Sebastian! BACULUS Fahr hin, Gomorrha-Seele! GRETCHEN schluchzend Ich danke Ihm für alle Liebe, die Er mir erwiesen; verzeih Er mir, wenn ich Ihn jemals betrübt habe, und sei Er versichert, dass ich noch in späten Jahren dem Himmel dafür danken werde, plötzlich heiter dass er mir von Ihm geholfen hat, Er alter, grauköpfiger Abc-Schütz! Ab in den Pavillon SIEBENTER AUFTRITT Baculus allein BACULUS Das Wesen wollte mich nun jemals geliebt haben! - Ich vermute fast, dass es niemals der Fall war; oder ist sie nur darüber entrüstet, dass ich sie verkaufe? Pah, werden doch in England die Frauen verhandelt, und ich bin noch gar nicht verheiratet. Was ist dabei? Wer weiss, ob ich das Fünftausendtalergeschäft nicht in Zukunft ins grosse treibe. Übrigens ist jetzt mein Gewissen ganz beruhigt. Sie war meine Braut und sass ohne meinen Konsens mit einem Studenten auf dem Diwan. Und wenn eine Braut einmal mit einem Studenten auf einem ledernen Diwan gesessen hat, dann - ist es eine lederne Geschichte! Ah, der Herr Stallmeister! ACHTER AUFTRITT Baculus. Baron BARON Da bin ich; habt Ihr über die Sache nachgedacht? BACULUS Alles in Ordnung. BARON Habt Ihr mit Eurer Braut gesprochen? BACULUS Ei freilich. BARON Und sie willigt ein? BACULUS Sie macht sich eine Ehre daraus. BARON Sprecht, was sagt sie? BACULUS I nun, sie sagte, ich wäre zwar ihr lieber kleiner Sebastian - und das Herz würde ihr bluten - aber wenn s nicht anders sein könnte, und wenn der Herr Stallmeister ihr ein schönes Brautkleid verspräche - BARON Ihr lügt, das hat sie nicht gesagt. BACULUS Nun, so hat sie es doch gedacht denn ich habe mein Lebtag gehört wenn ein Mädchen heiraten soll, so denkt es immer zuerst ans Brautkleid. BARON Wo ist sie? Ich muss selbst mit ihr sprechen. BACULUS Hier ganz in der Nähe - und von wegen der fünftausend Taler - BARON Sie liegen bereit. BACULUS Ah, gratias! BARON Auch Euer Posten soll Euch bleiben. BACULUS aufgeblasen, sich den Hut aufsetzend Es ist nun übrigens eine grosse Frage, ob ich die Stelle behalte oder nicht - BARON Wie Ihr wollt - BACULUS Man hat andere Ideen - grossartige - BARON Ruft mir Gretchen, ich stehe auf Kohlen. BACULUS den Pavillon öffnend Hier, mein Herr Stallmeister, langen Sie zu. NEUNTER AUFTRITT Die Vorigen. Gretchen Nr. 15 - Terzett BARON Komm, liebes Gretchen, Bekenne frei und ohne Scheu, Dass du mir willst angehören. GRETCHEN lässt die Schürze, die sie sich vorhielt, fallen und verneigt sich Wenn Sie befehlen. BARON Ha, Höll und Teufel! Was ist das? BACULUS für sich Er sieht ihr s an, Dass der Student bei ihr sass. GRETCHEN zu Baculus Macht Ernst Er oder Spass? BARON Die ist nicht deine Braut! BACULUS Ei freilich. BARON Hast du zwei? BACULUS Bewahre! BARON Bekenne laut, welche die Rechte sei? Dies ist das liebliche Gesicht Doch von gestern nicht, beim Teufel! Das ist das Gesicht von gestern nicht! BACULUS Das ist es nicht? BARON Macht mich nicht toll! BACULUS s fällt mir nicht ein. BARON Die andre, wo kam sie hin? BACULUS Wenn ich dem Herrn gut raten soll Lass Er die andre ziehn. Die ist doch auch ganz hübsch und fein Und würde mir viel lieber sein. GRETCHEN Was hab ich ihm denn getan? Er sieht mich ja gar nicht an. BACULUS zu Gretchen Sei nur getrost, sei nur getrost! Dir wird dein Herr Gemahl Und mir mein Kapital. BARON Es vergehen mir die Sinne, Ich weiss kaum, was ich beginne, Und erbebe schier vor Zorn und Wut! Alle Qualen, alle Schmerzen Nagen wieder mir am Herzen. Diese Kränkung, sie fordert Blut! GRETCHEN Es vergehen mir die Sinne, Denke ich, dass ich gewinne Einen schönen Mann von edlem Blut! Ha, schon weichen aus dem Herzen Alle Leiden, alle Schmerzen, Ich erhalte auch noch Hab und Gut! BACULUS Es vergehen mir die Sinne, Denke ich, dass ich gewinne Durch den Handel vieles Hab und Gut. Ha, schon weichen aus dem Herzen Alle Leiden, alle Schmerzen, Die bereitet Liebe mir, darum Mut! Alle Leiden verschwinden, darum Mut! BARON Wer ist das Mädchen, sprich? BACULUS Ach, lieber Herr, ich fürchte mich, Es Ihnen grad heraus zu sagen. BARON Was wäre wohl dabei zu wagen? BACULUS s könnt im Schloss, bei meinem Leben, Einen Mordspektakel geben. BARON Dein Schweigen macht die Sache schlimmer; Sprich und zähl auf reichen Lohn. BACULUS Die andre ist kein Frauenzimmer. BARON Kein Frauenzimmer? Wer ist sie denn? BACULUS ihm ins Ohr schreiend ne Mannsperson. BARON empört Ein Mann! Ein Mann! BACULUS Durch und durch und Student dazu. BARON Und hat die ganze Nacht Im Zimmer meiner Schwester zugebracht? Himmel und Erde! Tod und Hölle! Ich ermord ihn auf der Stelle! Er läuft erregt herum GRETCHEN, BACULUS Seine Schwester? Hier im Schloss! Was ist das? GRETCHEN zu Baculus Er will mich wohl nicht nehmen? BACULUS Et, er wird sich schon bequemen. GRETCHEN Doch er bekümmert sich ja nicht um mich. BACULUS Hab nur Geduld, das findet sich. Sei nur getrost! Dir wird dein Herr Gemahl Und mir mein Kapital. BARON Es vergehen mir die Sinne, usw. GRETCHEN Es vergehen mir die Sinne, usw. BACULUS Es vergehen mir die Sinne, usw. Baculus und Gretchen ab Wenn Nr. 15 nicht gesungen wird, folgt nachstehender Dialog BARON spricht Alle Teufel, das ist ja nicht Eure Braut! BACULUS Ei freilich. BARON Habt Ihr zwei? BACULUS Bewahre! BARON Wo ist denn die andere? BACULUS Herr Stallmeister, mit der andern hat s n Haken! BARON Wieso? BACULUS heimlich zum Baron Ich will Ihnen nur gestehen die andere ist kein Frauenzimmer. BARON Was denn? BACULUS Eine Mannsperson. BARON Ein Mann? BACULUS Durch und durch, ein Student. Nehmen Sie deshalb lieber hier das hübsche Kind. BARON Packt Euch samt Eurer Braut zum Teufel! - Fort, sag ich! GRETCHEN Aber, Herr Baculus -? BACULUS Still, komm mit! Der Herr Stallmeister reitet jetzt ein anderes Prinzip. Der Paroxismus muss erst vorübergehn! Geht mit Gretchen durch das Gittertor ab BARON Der Bursche war die ganze Nacht im Schloss, im Zimmer meiner Schwester! Höll und Teufel! ZEHNTER AUFTRITT Baron, gleich darauf Baronin BARON für sich Seh ich recht? Er ist es! Beim ewigen Gott, es ging nie etwas Vollendeteres aus den Händen der Schöpfung hervor, als die schöne Hülle, welche dem Buben verliehen wurde, um Biedermänner zu verlocken; aber warte, Bursche, du sollst nicht ungestraft deine Pagenstreiche hier getrieben haben. Student also? Na, mit dir werd ich schon fertig werden. BARONIN tritt auf Guten Morgen, Herr Stallmeister. BARON beiseite Was das Bürschchen für eine melodische Stimme hat. BARONIN Warum sehen Sie mich denn so sonderbar an? BARON für sich Sonderbar? Da haben wir s. Das ist Tusch bei den Studenten. BARONIN Ich begreife Ihr Benehmen nicht, Herr Stallmeister. BARON Nimmt es Sie wunder - in der Tat? Für sich. Ich weiss nicht, warum ich so viele Umstände mache. laut Mein Herr - BARONIN Was ist das? BARON Sie sind ein dummer Junge! BARONIN Mein Herr, Sie sind von Sinnen! Für sich. Sicher hat der Alte geplaudert. BARON Sie werden mir Genugtuung geben für den Karnevalsstreich, den Sie sich in diesem Hause zu spielen erlaubten. BARONIN lacht Herr Stallmeister! BARON Er lacht mich aus. Höll und Teufel! BARONIN Halten Sie mich im Ernst für einen sogenannten Herrn der Schöpfung? BARON verwirrt Dieser Ton - diese reizenden Züge - bei Gott, ich werde versucht zu glauben wenn das ein Mann ist, so bin ich ein Frauenzimmer und weiss es nicht. BARONIN Herr Stallmeister, Ihr Betragen in diesem Augenblick ist zwar nicht das feinste, doch haben Sie mir vom ersten Augenblick unserer Bekanntschaft so viel Teilnahme eingeflösst, dass ich nicht umhin kann, mich Ihnen zu entdecken. Erfahren Sie also - BARON Was werd ich hören? BARONIN Dass ich nicht die Braut des alten Schulmeisters bin - BARON Mir sehr einleuchtend - wenn Sie ein Mann wären! BARONIN Dass ich aber doch ein Frauenzimmer zu sein die Ehre habe, nämlich - die Baronin Freimann, des Grafen Schwester. BARON höchst angenehm überrascht Wie? Was? Wär es möglich? BARONIN Aus guten Ursachen wünsche ich noch unerkannt zu bleiben und ersuche daher sehr ernstlich - BARON Sie, des Grafen Schwester? Also nicht verheiratet? Gott sei Dank! So muss ich keinem Grundsatz untreu werden, indem ich aufs neue um Ihre Hand werbe. BARONIN Haben Sie mich denn nicht verstanden? Ich bin die Schwester Ihres Herrn. BARON Also sollte ein blosses Vorurteil das Glück meines Lebens hindern? Beiseite. Nun ist die Reihe zu foppen an mir. Laut. Ich kenne Ihr Schicksal, gnädige Frau; Sie waren mit Ihrem ersten Mann nicht glücklich, mit mir werden Sie es sein. Sie kennen mich noch zu wenig. Ich bin nur ein Bürgerlicher, aber ein ehrlicher Mann; ich bin leidenschaftlich, heftig - Sie haben es erfahren -, im übrigen aber der ruhigste Mensch von der Welt! und gut bin ich - gut! Wahrhaftig, es wäre schlecht von mir, zu behaupten, dass ich nicht gut wäre. BARONIN Was wollen Sie aus mir machen, mein Herr - meine Verhältnisse, meine Grundsätze - BARON Der Bäuerin schenkt ich mein Herz ohne Rücksicht auf Stand und Verhältnisse - vergelten Sie mir nun, verschmähen Sie den Bürgerlichen nicht. Hat sich zu ihren Füssen geworfen und drückt ihre Hand an seine Lippen ELFTER AUFTRITT Die Vorigen. Gräfin und Pancratius im Gespräch GRÄFIN Was ist das? Abermals eine Szene in niederländischer Manier? Baron springt auf GRÄFIN Herr Stallmeister, was Sie gestern wünschten, sei Ihnen gewährt, Sie haben volle Freiheit, sich einen andern Aufenthalt zu wählen. Für jetzt bitte ich, mich zu begleiten, um eine Deputation der Dorfbewohner zu empfangen. zur Baronin Du, mein Kind, geh zu deinem Bräutigam und hüte dich vor der Verführung gewissenloser Männer »Von den Sterblichen gehst du zum Hades.« Sie geht mit Pancratius ab BARON indem er folgte leise zur Baronin Ich schweige noch, weil Sie es wollen. ab ZWÖLFTER AUFTRITT Baronin allein BARONIN Fast scheint es mir, die Frau Schwester sei mehr empfindlich als stolz und der Herr Stallmeister ihr trotz des Unterschiedes der Jahre nicht gleichgültig. Ja, ja, das Herz ist ein gar wunderliches Ding. DREIZEHNTER AUFTRITT Baronin. Graf GRAF Ha, schönes Gretchen, bist du endlich allein? Wo ist denn dein alter Schatz? Hol ihn der Teufel! Lass uns geschwind Abrede nehmen, wie und wo wir uns künftig ohne Zeugen sprechen können. BARONIN Künftig, Herr Graf, werden wir Gelegenheit genug dazu finden, aber ich wette, Sie werden sie selten benutzen. GRAF Du verlierst die Wette, denn ich bin ganz entsetzlich in dich verliebt. BARONIN Ich spreche nur ein Wort, und Ihre Liebe erkaltet. GRAF So will ich wenigstens - ehe du dieses fatale Wort aussprichst - dir beweisen, wie glühend sie war. Will sie umarmen BARONIN Nicht mit Gewalt, Herr Graf, aber wenn Sie mir ein gutes Wort geben, so küsse ich Sie freiwillig. GRAF Schönes, liebes, süsses Gretchen, ich gebe dir die besten Worte von der Welt. BARONIN Und ich will denken, ich küsse meinen Bruder. GRAF Denke, was du willst, nur küsse mich. BARONIN fliegt in seine Arme Recht von Herzen! VIERZEHNTER AUFTRITT Die Vorigen. Gräfin und Baron aus dem Schlosse kommend Nr. 16 - Finale GRÄFIN Was seh ich? GRAF prallt zurück Alle Teufel! BARON UND BARONIN jedes für sich Nun geht das Spiel zu Ende, Und meine / jede Maske fallt. GRÄFIN »Du, die zur Erde neigt das Haupt, ich frage dich, Bekennest oder leugnest du die Missetat?« GRAF zur Gräfin Mein Kind, beruh ge dich, Im Scherz nur war s gemeint. BARONIN Ach nein, der gnäd ge Herr, Im Ernst hat er s gemeint. GRÄFIN Im Ernst? BARON Im Ernst? Nun, wie man s nimmt! Hahahaha! GRAF UND GRÄFIN Mein Herr, Ihr Lachen stimmt Nicht zu der ernsten Sache. BARON leise zur Baronin So darf ich? GRAF UND GRÄFIN Erklärung! BARON wie oben So darf ich? Baronin nickt bejahend GRAF UND GRÄFIN Erklärung! Mein Herr, was soll das heissen? BARON Der Graf, ich kann beweisen, Dass er ganz schuldlos ist, Nicht kann Verbrechen heissen, Wenn man die Schwester küsst. GRAF Die Schwester? GRÄFIN Die Schwester? BARONIN Seine Schwester! GRÄFIN die Baronin umarmend »Ismene, traute Schwester, Vielgeliebtes Haupt«, Wie hast du uns vexiert! GRAF für sich Da haben Sie, mein Bester, Sich schauderhaft blamiert. Zur Gräfin, laut Da siehst du, mein Vergehen War blosse Ahnung nur; Es hat mich nicht getäuscht Die Stimme der Natur. GRAFIN, BARONIN, BARON Wir bitten sehr, zu schweigen! Sie hatten keine Spur Und waren schuldbewusst. GRAF Ich war es nicht allein, Das wird sogleich sich zeigen. Zur Gräfin Gestehe nur, mein Kind, Nach dem Baron deutend. Dass dieser feine Herr Dir nicht gleichgültig war. GRÄFIN Mein Herr! Sind Sie bei Sinnen? GRAF Nun, gib dich nur zufrieden, Dein Bruder mit dir spricht. GRÄFIN Mein Bruder? BARONIN Ihr Bruder? BARON Ich bin s. GRAF Erstaune nur! GRÄFIN So hat mich nicht getäuscht Die Stimme der Natur. GRAF UND BARON Wir bitten sehr, zu schweigen, Du hattest keine Spur! GRÄFIN Ich will es nicht verschweigen, s war blosse Ahnung nur! BARONIN Auch ich will s nicht verschweigen, s war blosse Ahnung nur! GRÄFIN den Baron feurig umarmend »Hämon, geliebter Bruder!« Oh, wie selig fühl ich mich. GRAF So komm denn, liebe Schwester. Komm, ich umarme dich. Umarmt sie etwas kalt Quartett ALLE VIER Kann es im Erdenleben Wohl Schönres noch geben, Als wenn Geschwister sich Liebhaben inniglich? Wenn auch bei diesem Falle Ein Zweifel presst die Brust - Dass eh wir schuldbewusst; Unschuldig sind wir alle. FÜNFZEHNTER AUFTRITT Die Vorigen. Dorfdeputierte. Landleute. Dienerschaft. Baculus und Gretchen mit der Schuljugend, alle geputzt, mit Fahnen, Kränzen usw. ziehen um die Buhne. Später Pancratius LANDLEUTE Unser Herr lebe hoch! Er ist so brav, er ist so gut, Unser Herr lebe hoch! Jedermann er Gutes tut. Unser Herr lebe hoch! Die Frau Gräfin auch nicht minder; Leider mangeln noch die Kinder, Sonsten liessen wir daneben Auch noch die Familie leben. Weil s dermalen nicht so weit, Sparen wir s für künft ge Zeit. Unser Herr lebe hoch! Die Frau Gräfin auch nicht minder; Vivat hoch das edle Paar, Wie heute, so noch manches Jahr. GRAF der sich mit den übrigen in die Laube gesetzt hatte, steht auf Ich danke innig euch Für eure Segenswünsche! Begrüsset auch zugleich Die Schwester eures Herrn, Die mich in dieser Maske So herrlich überraschte. BACULUS, GRETCHEN Was hör ich? SCHULJUGEND Unsre Schwester lebe hoch! LANDLEUTE Sie lebe hoch! GRÄFIN Dies ist mein teurer Bruder! SCHULJUGEND Unser Bruder lebe hoch! LANDLEUTE Er lebe hoch! BACULUS Wie soll ich das verstehen? Wer ist der andre denn? Den Stubenburschen mein ich. BARONIN Er ist mein Kammermädchen Und meines Jägers Braut. GRETCHEN zu Baculus Da sieht Er s. BACULUS Höre, Gretchen, Nun glaub ich deinem Schwur. GRETCHEN Sie hat mich nicht getäuscht Die Stimme der Natur. BACULUS Ich bitte dich, zu schweigen. BARON der sich inzwischen mit der Baronin verständigte So willigen Sie ein? BACULUS erstaunt Was hör ich? BARON Bald wird Vermählung sein! BACULUS Vermählung? Vermählung? O Missgeschick! Mein ganzer Handel geht zurück. Ich abgesetzter Mann, Was fange ich nun an? BARONIN, BARON So sind wir nun verbunden; Sein / Mein Weltschmerz ist verschwunden, Nur Freude füllt die Brust. Baculus plötzlich von einem Gedanken ergriffen, eilt in den Hintergrund zur Schuljugend und lässt sie im Halbkreise, dem Grafen gegenüber, niederknien; er selbst kniet hinter der Front, ihnen zuflüsternd SCHULJUGEND mit gefalteten Händen O du, der du die Tugend selber bist, Du bist aus edlem Blut, sei auch ein Christ! Wir schwören hier zu deinen Füssen, Im Leben keinen Bock zu schiessen! Erhöre uns, erhöre uns, sei bös nicht mehr Und lass uns unsern lieben Schulmeister. GRAF der mit den übrigen in Lachen ausbrach Der Unschuld Lallen rühret mich, Ich will deshalb auch milde sein und Ihm - Pancratius ist aufgetreten und sagt dem Grafen etwas ins Ohr ALLE gespannt Was ist geschehn? GRAF Im Ernst? PANCRATIUS Wie närr sch! GRAF in lautes Lachen ausbrechend, spricht Der arme Teufel ist zwar schuldbewusst, aber auch unschuldig; denn soeben wird mir gemeldet, dass er in der Dämmerung anstatt eines Rehbocks seinen eigenen Esel erschossen hat. Alle lachen BACULUS schlägt die Hände zusammen und spricht zu Gretchen Hab ich dir nicht gesagt, dass mich das Tier so wehmütig ansah? Singt Sie hat mich nicht getäuscht Die Stimme der Natur. LANDLEUTE Der Herr will milde sein Und gnädig ihm verzeihn. GRAF Wofern Er künftig nicht Mehr Jägerei will treiben, Mag Er fortan getrost In seinem Amte bleiben. LANDLEUTE Hoch lebe unser Herr! Hoch lebe unser Herr! ALLE SOLI Wie heut sich alles Uns zum Heil gestaltet! GRÄFIN, GRAF, BARONIN, BARON Euch / Uns erblüht ein neues Leben Durch der Ehe heilig Band, Liebe wird euch / uns Freuden geben, Da sich Herz zum Herzen fand. BACULUS, GRETCHEN, LANDLEUTE Lasset hoch den Herren leben! Herz bezeigt er und Verstand; Zeugnis wollen wir ihm geben, Dass sein Walten anerkannt! Lortzing,Albert/Der Wildschütz
https://w.atwiki.jp/oper/pages/3167.html
DRITTES BILD (Die Türe öffnet sich Marietta erscheint in weißem Morgengewande und verharrt kurze Zeit regungslos auf der obersten Stufe. Dann stürzt sie mit wilder Bewegung vor das Bild, das so unverhüllt ist wie zum Schluß des 1. Bildes) Erste Szene ▼MARIETTA▲ Dich such ich, Bild! Mit dir hab ich zu reden! Schön bist du und gleichst mir, Sag, gleichst du mir noch? Sag, wo ist deine Macht? Zum zweitenmal starbst du, Du stolze Tote, an mir, An mir der Lebenden Liebesnacht! Ihr, die ihr abgeschieden, Brecht nicht den Frieden, Drängt nicht ins Leben, Laßt uns, die wir atmen und leben, Die wir leiden und streben, Laßt uns die springenden Bronnen, Laßt uns die Stürme, Sonnen und Wonnen, Laßt uns das trunkne Getriebe Von Lust und von Liebe! (Es ist hell geworden. Vereinzelte Glockentöne. Aus der Ferne dringt leise in unbestimmten Klängen eine mysteriös - traumhafte Marschweise, dazu der Gesang der Kinder, die sich zum Ausgangspunkt der Prozession begeben.) ▼KINDER▲ (draußen) O süßer Heiland mein, Einst werd ich um dich sein. In deiner Liebe Hut Werd ruhen ich so gut. ▼MARIETTA▲ Kinder sinds. Sie sammeln sich Zur heiligen Prozession Und rufen mit des Lebens Wort Mich von der Toten fort. ▼KINDER▲ (draußen) Einst sagst du komm zu mir Ins selige Revier, Zu blühn am Himmelsrain, Ein leuchtend Blümelein. ▼MARIETTA▲ Der Kinder Sang, er schwingt und schwillt, Bestärkt des Lebens Drang. Zweite Szene ▼PAUL▲ (stürzt verstört herein) Du hier? ▼MARIETTA▲ (die Schmollende spielend) Als ich erwachte, warst du fort. ▼PAUL▲ (düster, den Blick zu Boden gerichtet, von Gewissensangst gequält vor sich hin) Mich Triebs in die Straßen, Die Andacht und Gebet erfüllt. ▼MARIETTA▲ Und ich hatt Langeweile ohne dich. Da stieg ich ins untere, Ins intressantre Stockwerk, Besuchte deine Tote. ▼PAUL▲ (aufschreckend) Fort von hier! Fort, fort! ▼MARIETTA▲ Empfingst du selber mich nicht hier, Das erste Mal? ▼PAUL▲ Ja, damals. (faßt sie bei der Hand) Doch heut, komm fort! ▼MARIETTA▲ (sich losmachend) Nein, ich bleib da. Sehn wir doch auch den Umzug besser hier. ▼PAUL▲ Komm, ich beschwöre dich! ▼MARIETTA▲ Den kleinsten Wunsch versagst du mir! Vergißt so rasch du, was du schwurst? (schmiegt sich schmeichelnd an ihn) ▼PAUL▲ O schweig. (Draußen hat die traumhafte Marschmusik wieder eingesetzt, die das Nahen des Zuges ankündigt. Sie erklingt gedämpft während des Folgenden.) ▼MARIETTA▲ (zum Fenster eilend und die Hände zusammen - schlagend) Die Menschen! Das ist nicht Brügge heut, Die tote Stadt. (will das Fenster öffnen) Die Menschen! ▼PAUL▲ (halt sie zurück) Was fällt dir ein! Wenn man dich säh! ▼MARIETTA▲ Schon wieder! Schämst dich noch immer meiner! (wendet sich erzürnt ab) ▼PAUL▲ (nachgebend) Ich öffne halb, stell dich zur Seite, Gedeckt durch mich. ▼MARIETTA▲ (wirft sich ärgerlich in einen Stuhl) Nun will ich gar nichts sehn! ▼PAUL▲ (beschwichtigend) Sei klug! Sei gut! (sich erinnernd) Doch ich vergaß der Lichter, Die landesüblich. (geht in den Hintergrund, öffnet einen Schrank und entnimmt ihm zwei Leuchter mit Wachskerzen, die er anzündet und aufs Fensterbrett stellt.) ▼MARIETTA▲ (für sich) Mein Sehnen, mein Wähnen, Es träumt sich zurück. Im Tanze gewann ich, Verlor ich mein Glück. Im Tanze am Rhein, Bei Mondenschein Gestand mirs aus Blauaug… Lieb sang er das, mein Pierrot. Ja, der brennt lichterloh! ▼PAUL▲ (sich vom Fenster aus umwendend, wie beschwörend) Der fromme Zug! ▼MARIETTA▲ (ohne hinzublicken) Laß mich zufrieden! Behalt sie, deine fromme Maskerade! (mit den Füßen wippend) Wie fade! Bleib du in deiner Loge, Ich sing mir eins. Was soll es, daß du ferne bist? Hab dich ja heut doch noch nicht geküßt. Diridi, diridi, diridon, Gaston, Gaston! (springt auf) Gaston, Gaston! Zu ihm, zu ihm! ▼PAUL▲ (sie brutal auf den Sitz niederdrückend) Du schweigst und bleibst mir, wo du bist! (Marietta blickt ihn halb überrascht, halb trotzig an und folgt ihm mit den Blicken, während er zum Fenster geht. Von der Straße her dringt dumpfes Geräusch Die Menschenmenge, die sich angesammelt hat, um die Prozession zu erwarten. Die Marschmusik wird lauter. Der sich nahende Zug bannt Pauls Aufmerksamkeit. Er gibt sich der feinen seelischen Zwiespalt beschwichtigenden frommen Zeremonie hin, so daß er die Anwesenheit Mariettas zu vergessen scheint. Aus der Marschmusik, die immer weiter geht, löst sich der Gesang der Kinder los.) ▼KINDER▲ (draußen) O süßer Heiland mein Wir, deine Kindelein, Geleiten treu und gut Dein kostbar heilig Blut. ▼PAUL▲ (beim Fenster) Die Kinder sinds an der Spitze. In ihren silbern schimmernden Kleidchen, Unschuldsvoll, erglänzen sie wie Sterne am Firmament. Komm und schau! Statuen jetzt und Kirchenbanner, Von Mönchen vor sich hergetragen. ▼PROZESSION▲ (draußen) Pange lingua gloriosi, Corporis mysterium, etc. Pange lingua, etc. ▼PAUL▲ Nun die historische Gruppe! Patrizier stellen sie dar von Brügge, In alten Prachtkostümen. Erwacht sind zum Leben, alle Straßen. (zu Marietta) So komm doch, Marietta, komm und schau! (Marietta verharrt in finsterer Ruhe.) Ein flutend Meer von goldnen Meßgewändern! Und zwischendurch, Blutstropfen gleich versprengt, Das Chorhemdrot der Sängerknaben, Die Weihrauchfässer schwenken, Den heilgen Duft kredenzen. Berauschend wogt die farbige Flut. Und unter schwankem Baldachin Ein Bischof trägt den goldenen Schrein, Den goldenen Dom, besetzt mit Edelstein. Inbrunst ergießt sich durch die Straßen. Des Glaubens selig süße Frenesie, Zwingt alles auf die knie! (neigt sich, unwillkürlich mitgerissen, tief zur Erde. Der Hintergrund des Zimmers wird transparent. Ein gespenstig Traumbild Der Zug, die Kinder, dann die Kreuzritter die Geistlichkeit und die Chorknaben, wie es Paul beschrieben hat, scheinen im Hintergrunde vorbeizuschreiten) ▼PROZESSION▲ (Gemurmel) Mysterium corporis, corporis, etc. ▼MARIETTA▲ (sieht Paul halb ironisch, halb wie mit neuerwachtem Interesse an) Du bist ja fromm! Ja wer dich liebt, der muß teilen Mit Toten und mit Heiligen. (plötzlich) Ich aber, Hör mich, Ich will dich gar nicht, oder ganz! (umfaßt ihn und zieht ihn vorn Fenster weg) Geh, laß das Schaugepränge! Komm, setz dich zu mir. Dann bin ich wieder gut. Wie hübsch dir Die Verklärtheit steht! Küß mich, mein Junge. ▼PAUL▲ (abwehrend) Nicht jetzt, nicht hier. ▼MARIETTA▲ Gerade jetzt, gerade hier. (Der Marsch setzt voll dräuender Dissonanzen ein. Der Zug erscheint neuerlich im Hintergrunde in rotafflammendem Licht, diesmal in bewegungsloser Erstarrung; alle, wie im Schreiten begriffen, die Körper nach vorwärts geneigt, die Augen drohend auf Paul gerichtet, die Arme gegen ihn erhoben.) ▼PAUL▲ (entsetzt auffahrend, taumelt rückwärts) Der fromme Zug, Er dringt herein ins Zimmer, Dringt drohend ins Zimmer, Furchtbar Gesicht! Furchtbar! Laß mich, laß mich, laß mich! ▼MARIETTA▲ (gereizt) Du siehst Gespenster. Das macht der Moder dieses Raums, Dein dumpfer Aberglaube. ▼PAUL▲ (sich fassend) Aberglaube? Nein, kein Aberglaube! Mein Glaube ist die Treu, Mein Glaube ist der Liebe ewge Weih. Und heilig, heilig dieser Glaube! Er weiht diesen Raum, Und erfüllet ihn mit seligem Traum. Und unsichtbar erbauet Ragt mir ein Altar, Vor dem sich niederwirft Mein Schmerz um die war. ▼MARIETTA▲ Und wieder die Tote, O, wie du mich erniedrigst! Sie schläft doch und fühlt ja nicht Untreu, nicht Liebe. Ich aber lebe, fühle die Kränkung. Ich gab mich frei dir, Sie war deine Gattin, Lebte geborgen, Ich kam aus der Gosse, Getreten, gehöhnt! Und der Erste, der Lieb mich gelehrt, Er wars, der mich zerstört. Ich litt, ich stritt, ich wagt, gewann, verlor, Rang unter Qualen mich empor, Die Zähne biß im Trotz ich zusammen, Entwand mich einer Hölle Flammen, Sprengte kämpfend das verschlossne Tor Zum Garten jauchzender Lust, Errang mir an mich selbst den Glauben… Soll, darf die Tote ihn mir rauben? ▼PAUL▲ Rein war sie, rein, Vergleich dich nicht mit ihr. ▼MARIETTA▲ Du Heuchler! Vor wenig Stunden noch, Da hast du mein Laster angebetet Und ihrer Reinheit nicht gedacht! Und wenn ich will, Liegst wieder du zu Füßen mir, Mir, ja mir, die du unrein schiltst. ▼PAUL▲ Verruchte, schweig und geh! ▼MARIETTA▲ Gierst nach geschmähter Lüste freier Macht, Stöhnst nach wild durchraster Liebesnacht, Und teilst mich mit deinem Freund, Und mit Pierrot und jedem ersten Besten Der mir gefällt! ▼PAUL▲ (drohend auf sie zu, ihr die Türweisend) Verworfne, fort von hier. ▼MARIETTA▲ Nein! ▼PAUL▲ Fort aus dem geweihten Raum! ▼MARIETTA▲ Narr! ▼PAUL▲ Fort! ▼MARIETTA▲ Narr! ▼PAUL▲ Hinweg! ▼MARIETTA▲ Ihr weichen? Nie! Zum Kampf mit ihr! (stürzt leidenschaftlich vor das Bild) Und offnen Augs, Weib gegen Weib, Heissatmend Leben gegen Tod! Bin ich nicht schön, Strafft Jugend nicht der Glieder Pracht? (deutet auf das Bild) Nehm ichs nicht auf mit ihr. ▼PAUL▲ Schweige und laß das! ▼MARIETTA▲ Bin ich nicht schön Und macht mich meine Kunst nicht stark? (greift nach einer der Photographien) Und hebt sie mich nicht über blasses Abbild von dem, was war? ▼PAUL▲ (entreißt ihr heftig die Photographie) Laß das und geh! ▼MARIETTA▲ (wild) Wo steckt ihr Zauber In dieser öden Trödelkammer? Ich werde mit ihm fertig Ich schwörs, ich schwörs. (ihr Bild fällt auf die Kristalltruhe, sie eilt auf diese zu, öffnet sie rasch und zieht die Haarflechte hervor) Ah, was ist das? ▼PAUL▲ (stürzt auf sie zu) Rühr das nicht an! Das ist geheiligt! (Marietta lacht mit jähem Stimmungswechsel schrill auf, läuft vor Paul um den Tisch herum davon, die Flechte in der Hand hoch empohaltend, Paul ihr nach) ▼MARIETTA▲ Ihr Haar? Gewiß, gewiß, ihr Haar! Laß mich vergleichen, Tot ists, tot und ohne Glanz. Ist meins nicht seidiger, nicht weicher? ▼PAUL▲ Nimm dich in Acht! Mein Heiligtum, entweih es nicht! ▼MARIETTA▲ (lachend) Der tote Tand, ein Heiligtum? Du phantasierst ja! ▼PAUL▲ Gib her, gib her, Das Haar, es wacht und droht. ▼MARIETTA▲ (immer lachend) Du schenkst mir das, nicht wahr? ▼PAUL▲ (keuchend) Das Haar, das Haar, Der goldne Schatz, den sie mir ließ, Es wacht in meinem Hause, Es wacht un rächt! Nimm dich in Acht! (Marietta springt katzenartig auf die podiumartige Erhöhung, schlingt sich die Flechte wie eine Kette um den Hals und hält sie mit beiden Händen fest. Beginnt dann hohnlachend zu tanzen.) ▼MARIETTA▲ Ich tanz, ich tanz Die letzte Glut der Liebe, Den letzten Kuß, Ich tanz, ich tanz Des Lebens siegende Macht! (der eine Zeitlang wie fasziniert, starr zugesehen, erfaßt sie, zerrt sie in den Vordergrund und wirft sie zu Boden) ▼PAUL▲ Gib oder stirb! ▼MARIETTA▲ Du tust mir weh! Nein! Nein! Du bist verrückt. (Paul erdrosselt sie im Ringen mit der Haarflechte. Aufschreiend) Ah! (fällt entseelt zurück. Kurze Pause) ▼PAUL▲ (starrt entsetzt die Tote an) Jetzt gleicht sie ihr ganz, Marie! (Dunkelheit wie zum Schluß des ersten Bildes. Kurzes Zwischenspiel. Aus dem Dunkel hat zuerst allein die Gestalt Pauls hervorzutreten, der in eben derselben Stellung wie zum Schluß des ersten Bildes zu sehen ist; dann erhellt sich allmählich die ganze Umgebung. Das Zimmer genau wie im ersten Bild.) Dritte Szene ▼PAUL▲ Die Tote, wo, lag sie nicht hier, Verzerrt, gebrochnen Augs? (erblickt die Kristalltruhe, die ein Mondstrahl beleuchtet) Und hier das Haar, Unangetastet leuchtets wie zuvor, Wie wird mir, was hab ich erlebt, Nein, was hab ich geschaut? ▼BRIGITTA▲ (öffnet die Tür im Hintergrund und stellt sachte eine brennende Lampe vorn auf den Tisch) Die Dame von vorher, Herr Paul, Sie kehrte an der Ecke um. ▼PAUL▲ (sie liebevoll anblickend) Brigitta, du, in alter Lieb und Treu (tritt herein, in Erscheinung und Haltung genau wie sie zu Ende des 1. Bildes fortging, leicht und liebenswürdig) ▼MARIETTA▲ Da bin ich wieder, Kaum daß ich sie verlassen, Vergaß den Schirm und meine Rosen. (lächelnd, mit Beziehung) Man sollt es für ein Omen nehmen, Ein Wink, als ob ich bleiben sollte. (Da Paul stumm und in sich gekehrt bleibt, wendet sie sich nach einer Pause - deutliches pantomimisches Spiel - die Achsel zuckend, mit feinem ironischem Lächeln, kokett den Schirm schwingend und an dem Rosenstrauch riechend, zur Türe. Dort trifft sie mit dem eintretenden Frank zusammen, der sich stumm vor ihr verbeugt. Sie nickt ihm liebenswürdig lächelnd zu. Ab.) ▼FRANK▲ Das also war das Wunder? (auf Paul zu, dessen beide Hände fassend und ihm ins Auge blickend) Es war das Wunder, Ich les in deinem Aug, Ist es nicht mehr. ▼PAUL▲ O Freund, ich werde Sie nicht wiedersehn. Ein Traum hat mir den Traum Zerstört, Ein Traum der bittren Wirklichkeit Den Traum der Phantasie. Die Toten schicken solche Träume, Wenn wir zu viel mit Und in ihnen leben. Wie weit darf sie es, Ohn' uns zu entwurzeln? Schmerzlicher Zwiespalt des Gefühls! ▼FRANK▲ (herzlich) Ich reise wieder ab. Sag, willst du mit mir? Fort aus der Stadt des Todes? ▼PAUL▲ Ich wills, ich wills versuchen… (Frank gibt Brigitta ein Zeichen sich mit ihm zurückzuziehen und Paul allein zu lassen. Allein vor sich hin) Glück, das mir verblieb, Lebe wohl, mein treues Lieb. Leben trennt von Tod, Grausam Machtgebot. Harre mein in lichten Höhn, Hier gibt es kein Auferstehn. (Er erhebt sich, schliesst mit langsamer Feierlichkeit die zum Zimmer der Toten führende Tür ab, nimmt die sie schmückenden Blumen ab, verhüllt das Bild und nimmt auch hier die Blumen an sich, sie an die Brust drückend. Dann läßt er die Gardine des Fensters herab, ergreift die Tischlampe und schreitet gesenkten Hauptes auf die Ausgangstüre im Hintergrunde zu. Wenn er sie erreicht hat, öffnet und Abschied nehmend zurückblickt, fällt langsam der Vorhang.) DRITTES BILD Die Türe öffnet sich Marietta erscheint in weißem Morgengewande und verharrt kurze Zeit regungslos auf der obersten Stufe. Dann stürzt sie mit wilder Bewegung vor das Bild, das so unverhüllt ist wie zum Schluß des 1. Bildes Erste Szene MARIETTA Dich such ich, Bild! Mit dir hab ich zu reden! Schön bist du und gleichst mir, Sag, gleichst du mir noch? Sag, wo ist deine Macht? Zum zweitenmal starbst du, Du stolze Tote, an mir, An mir der Lebenden Liebesnacht! Ihr, die ihr abgeschieden, Brecht nicht den Frieden, Drängt nicht ins Leben, Laßt uns, die wir atmen und leben, Die wir leiden und streben, Laßt uns die springenden Bronnen, Laßt uns die Stürme, Sonnen und Wonnen, Laßt uns das trunkne Getriebe Von Lust und von Liebe! Es ist hell geworden. Vereinzelte Glockentöne. Aus der Ferne dringt leise in unbestimmten Klängen eine mysteriös - traumhafte Marschweise, dazu der Gesang der Kinder, die sich zum Ausgangspunkt der Prozession begeben. KINDER draußen O süßer Heiland mein, Einst werd ich um dich sein. In deiner Liebe Hut Werd ruhen ich so gut. MARIETTA Kinder sinds. Sie sammeln sich Zur heiligen Prozession Und rufen mit des Lebens Wort Mich von der Toten fort. KINDER draußen Einst sagst du komm zu mir Ins selige Revier, Zu blühn am Himmelsrain, Ein leuchtend Blümelein. MARIETTA Der Kinder Sang, er schwingt und schwillt, Bestärkt des Lebens Drang. Zweite Szene PAUL stürzt verstört herein Du hier? MARIETTA die Schmollende spielend Als ich erwachte, warst du fort. PAUL düster, den Blick zu Boden gerichtet, von Gewissensangst gequält vor sich hin Mich Triebs in die Straßen, Die Andacht und Gebet erfüllt. MARIETTA Und ich hatt Langeweile ohne dich. Da stieg ich ins untere, Ins intressantre Stockwerk, Besuchte deine Tote. PAUL aufschreckend Fort von hier! Fort, fort! MARIETTA Empfingst du selber mich nicht hier, Das erste Mal? PAUL Ja, damals. faßt sie bei der Hand Doch heut, komm fort! MARIETTA sich losmachend Nein, ich bleib da. Sehn wir doch auch den Umzug besser hier. PAUL Komm, ich beschwöre dich! MARIETTA Den kleinsten Wunsch versagst du mir! Vergißt so rasch du, was du schwurst? schmiegt sich schmeichelnd an ihn PAUL O schweig. Draußen hat die traumhafte Marschmusik wieder eingesetzt, die das Nahen des Zuges ankündigt. Sie erklingt gedämpft während des Folgenden. MARIETTA zum Fenster eilend und die Hände zusammen - schlagend Die Menschen! Das ist nicht Brügge heut, Die tote Stadt. will das Fenster öffnen Die Menschen! PAUL halt sie zurück Was fällt dir ein! Wenn man dich säh! MARIETTA Schon wieder! Schämst dich noch immer meiner! wendet sich erzürnt ab PAUL nachgebend Ich öffne halb, stell dich zur Seite, Gedeckt durch mich. MARIETTA wirft sich ärgerlich in einen Stuhl Nun will ich gar nichts sehn! PAUL beschwichtigend Sei klug! Sei gut! sich erinnernd Doch ich vergaß der Lichter, Die landesüblich. geht in den Hintergrund, öffnet einen Schrank und entnimmt ihm zwei Leuchter mit Wachskerzen, die er anzündet und aufs Fensterbrett stellt. MARIETTA für sich Mein Sehnen, mein Wähnen, Es träumt sich zurück. Im Tanze gewann ich, Verlor ich mein Glück. Im Tanze am Rhein, Bei Mondenschein Gestand mirs aus Blauaug… Lieb sang er das, mein Pierrot. Ja, der brennt lichterloh! PAUL sich vom Fenster aus umwendend, wie beschwörend Der fromme Zug! MARIETTA ohne hinzublicken Laß mich zufrieden! Behalt sie, deine fromme Maskerade! mit den Füßen wippend Wie fade! Bleib du in deiner Loge, Ich sing mir eins. Was soll es, daß du ferne bist? Hab dich ja heut doch noch nicht geküßt. Diridi, diridi, diridon, Gaston, Gaston! springt auf Gaston, Gaston! Zu ihm, zu ihm! PAUL sie brutal auf den Sitz niederdrückend Du schweigst und bleibst mir, wo du bist! Marietta blickt ihn halb überrascht, halb trotzig an und folgt ihm mit den Blicken, während er zum Fenster geht. Von der Straße her dringt dumpfes Geräusch Die Menschenmenge, die sich angesammelt hat, um die Prozession zu erwarten. Die Marschmusik wird lauter. Der sich nahende Zug bannt Pauls Aufmerksamkeit. Er gibt sich der feinen seelischen Zwiespalt beschwichtigenden frommen Zeremonie hin, so daß er die Anwesenheit Mariettas zu vergessen scheint. Aus der Marschmusik, die immer weiter geht, löst sich der Gesang der Kinder los. KINDER draußen O süßer Heiland mein Wir, deine Kindelein, Geleiten treu und gut Dein kostbar heilig Blut. PAUL beim Fenster Die Kinder sinds an der Spitze. In ihren silbern schimmernden Kleidchen, Unschuldsvoll, erglänzen sie wie Sterne am Firmament. Komm und schau! Statuen jetzt und Kirchenbanner, Von Mönchen vor sich hergetragen. PROZESSION draußen Pange lingua gloriosi, Corporis mysterium, etc. Pange lingua, etc. PAUL Nun die historische Gruppe! Patrizier stellen sie dar von Brügge, In alten Prachtkostümen. Erwacht sind zum Leben, alle Straßen. zu Marietta So komm doch, Marietta, komm und schau! Marietta verharrt in finsterer Ruhe. Ein flutend Meer von goldnen Meßgewändern! Und zwischendurch, Blutstropfen gleich versprengt, Das Chorhemdrot der Sängerknaben, Die Weihrauchfässer schwenken, Den heilgen Duft kredenzen. Berauschend wogt die farbige Flut. Und unter schwankem Baldachin Ein Bischof trägt den goldenen Schrein, Den goldenen Dom, besetzt mit Edelstein. Inbrunst ergießt sich durch die Straßen. Des Glaubens selig süße Frenesie, Zwingt alles auf die knie! neigt sich, unwillkürlich mitgerissen, tief zur Erde. Der Hintergrund des Zimmers wird transparent. Ein gespenstig Traumbild Der Zug, die Kinder, dann die Kreuzritter die Geistlichkeit und die Chorknaben, wie es Paul beschrieben hat, scheinen im Hintergrunde vorbeizuschreiten PROZESSION Gemurmel Mysterium corporis, corporis, etc. MARIETTA sieht Paul halb ironisch, halb wie mit neuerwachtem Interesse an Du bist ja fromm! Ja wer dich liebt, der muß teilen Mit Toten und mit Heiligen. plötzlich Ich aber, Hör mich, Ich will dich gar nicht, oder ganz! umfaßt ihn und zieht ihn vorn Fenster weg Geh, laß das Schaugepränge! Komm, setz dich zu mir. Dann bin ich wieder gut. Wie hübsch dir Die Verklärtheit steht! Küß mich, mein Junge. PAUL abwehrend Nicht jetzt, nicht hier. MARIETTA Gerade jetzt, gerade hier. Der Marsch setzt voll dräuender Dissonanzen ein. Der Zug erscheint neuerlich im Hintergrunde in rotafflammendem Licht, diesmal in bewegungsloser Erstarrung; alle, wie im Schreiten begriffen, die Körper nach vorwärts geneigt, die Augen drohend auf Paul gerichtet, die Arme gegen ihn erhoben. PAUL entsetzt auffahrend, taumelt rückwärts Der fromme Zug, Er dringt herein ins Zimmer, Dringt drohend ins Zimmer, Furchtbar Gesicht! Furchtbar! Laß mich, laß mich, laß mich! MARIETTA gereizt Du siehst Gespenster. Das macht der Moder dieses Raums, Dein dumpfer Aberglaube. PAUL sich fassend Aberglaube? Nein, kein Aberglaube! Mein Glaube ist die Treu, Mein Glaube ist der Liebe ewge Weih. Und heilig, heilig dieser Glaube! Er weiht diesen Raum, Und erfüllet ihn mit seligem Traum. Und unsichtbar erbauet Ragt mir ein Altar, Vor dem sich niederwirft Mein Schmerz um die war. MARIETTA Und wieder die Tote, O, wie du mich erniedrigst! Sie schläft doch und fühlt ja nicht Untreu, nicht Liebe. Ich aber lebe, fühle die Kränkung. Ich gab mich frei dir, Sie war deine Gattin, Lebte geborgen, Ich kam aus der Gosse, Getreten, gehöhnt! Und der Erste, der Lieb mich gelehrt, Er wars, der mich zerstört. Ich litt, ich stritt, ich wagt, gewann, verlor, Rang unter Qualen mich empor, Die Zähne biß im Trotz ich zusammen, Entwand mich einer Hölle Flammen, Sprengte kämpfend das verschlossne Tor Zum Garten jauchzender Lust, Errang mir an mich selbst den Glauben… Soll, darf die Tote ihn mir rauben? PAUL Rein war sie, rein, Vergleich dich nicht mit ihr. MARIETTA Du Heuchler! Vor wenig Stunden noch, Da hast du mein Laster angebetet Und ihrer Reinheit nicht gedacht! Und wenn ich will, Liegst wieder du zu Füßen mir, Mir, ja mir, die du unrein schiltst. PAUL Verruchte, schweig und geh! MARIETTA Gierst nach geschmähter Lüste freier Macht, Stöhnst nach wild durchraster Liebesnacht, Und teilst mich mit deinem Freund, Und mit Pierrot und jedem ersten Besten Der mir gefällt! PAUL drohend auf sie zu, ihr die Türweisend Verworfne, fort von hier. MARIETTA Nein! PAUL Fort aus dem geweihten Raum! MARIETTA Narr! PAUL Fort! MARIETTA Narr! PAUL Hinweg! MARIETTA Ihr weichen? Nie! Zum Kampf mit ihr! stürzt leidenschaftlich vor das Bild Und offnen Augs, Weib gegen Weib, Heissatmend Leben gegen Tod! Bin ich nicht schön, Strafft Jugend nicht der Glieder Pracht? deutet auf das Bild Nehm ichs nicht auf mit ihr. PAUL Schweige und laß das! MARIETTA Bin ich nicht schön Und macht mich meine Kunst nicht stark? greift nach einer der Photographien Und hebt sie mich nicht über blasses Abbild von dem, was war? PAUL entreißt ihr heftig die Photographie Laß das und geh! MARIETTA wild Wo steckt ihr Zauber In dieser öden Trödelkammer? Ich werde mit ihm fertig Ich schwörs, ich schwörs. ihr Bild fällt auf die Kristalltruhe, sie eilt auf diese zu, öffnet sie rasch und zieht die Haarflechte hervor Ah, was ist das? PAUL stürzt auf sie zu Rühr das nicht an! Das ist geheiligt! Marietta lacht mit jähem Stimmungswechsel schrill auf, läuft vor Paul um den Tisch herum davon, die Flechte in der Hand hoch empohaltend, Paul ihr nach MARIETTA Ihr Haar? Gewiß, gewiß, ihr Haar! Laß mich vergleichen, Tot ists, tot und ohne Glanz. Ist meins nicht seidiger, nicht weicher? PAUL Nimm dich in Acht! Mein Heiligtum, entweih es nicht! MARIETTA lachend Der tote Tand, ein Heiligtum? Du phantasierst ja! PAUL Gib her, gib her, Das Haar, es wacht und droht. MARIETTA immer lachend Du schenkst mir das, nicht wahr? PAUL keuchend Das Haar, das Haar, Der goldne Schatz, den sie mir ließ, Es wacht in meinem Hause, Es wacht un rächt! Nimm dich in Acht! Marietta springt katzenartig auf die podiumartige Erhöhung, schlingt sich die Flechte wie eine Kette um den Hals und hält sie mit beiden Händen fest. Beginnt dann hohnlachend zu tanzen. MARIETTA Ich tanz, ich tanz Die letzte Glut der Liebe, Den letzten Kuß, Ich tanz, ich tanz Des Lebens siegende Macht! der eine Zeitlang wie fasziniert, starr zugesehen, erfaßt sie, zerrt sie in den Vordergrund und wirft sie zu Boden PAUL Gib oder stirb! MARIETTA Du tust mir weh! Nein! Nein! Du bist verrückt. Paul erdrosselt sie im Ringen mit der Haarflechte. Aufschreiend Ah! fällt entseelt zurück. Kurze Pause PAUL starrt entsetzt die Tote an Jetzt gleicht sie ihr ganz, Marie! Dunkelheit wie zum Schluß des ersten Bildes. Kurzes Zwischenspiel. Aus dem Dunkel hat zuerst allein die Gestalt Pauls hervorzutreten, der in eben derselben Stellung wie zum Schluß des ersten Bildes zu sehen ist; dann erhellt sich allmählich die ganze Umgebung. Das Zimmer genau wie im ersten Bild. Dritte Szene PAUL Die Tote, wo, lag sie nicht hier, Verzerrt, gebrochnen Augs? erblickt die Kristalltruhe, die ein Mondstrahl beleuchtet Und hier das Haar, Unangetastet leuchtets wie zuvor, Wie wird mir, was hab ich erlebt, Nein, was hab ich geschaut? BRIGITTA öffnet die Tür im Hintergrund und stellt sachte eine brennende Lampe vorn auf den Tisch Die Dame von vorher, Herr Paul, Sie kehrte an der Ecke um. PAUL sie liebevoll anblickend Brigitta, du, in alter Lieb und Treu tritt herein, in Erscheinung und Haltung genau wie sie zu Ende des 1. Bildes fortging, leicht und liebenswürdig MARIETTA Da bin ich wieder, Kaum daß ich sie verlassen, Vergaß den Schirm und meine Rosen. lächelnd, mit Beziehung Man sollt es für ein Omen nehmen, Ein Wink, als ob ich bleiben sollte. Da Paul stumm und in sich gekehrt bleibt, wendet sie sich nach einer Pause - deutliches pantomimisches Spiel - die Achsel zuckend, mit feinem ironischem Lächeln, kokett den Schirm schwingend und an dem Rosenstrauch riechend, zur Türe. Dort trifft sie mit dem eintretenden Frank zusammen, der sich stumm vor ihr verbeugt. Sie nickt ihm liebenswürdig lächelnd zu. Ab. FRANK Das also war das Wunder? auf Paul zu, dessen beide Hände fassend und ihm ins Auge blickend Es war das Wunder, Ich les in deinem Aug, Ist es nicht mehr. PAUL O Freund, ich werde Sie nicht wiedersehn. Ein Traum hat mir den Traum Zerstört, Ein Traum der bittren Wirklichkeit Den Traum der Phantasie. Die Toten schicken solche Träume, Wenn wir zu viel mit Und in ihnen leben. Wie weit darf sie es, Ohn' uns zu entwurzeln? Schmerzlicher Zwiespalt des Gefühls! FRANK herzlich Ich reise wieder ab. Sag, willst du mit mir? Fort aus der Stadt des Todes? PAUL Ich wills, ich wills versuchen… Frank gibt Brigitta ein Zeichen sich mit ihm zurückzuziehen und Paul allein zu lassen. Allein vor sich hin Glück, das mir verblieb, Lebe wohl, mein treues Lieb. Leben trennt von Tod, Grausam Machtgebot. Harre mein in lichten Höhn, Hier gibt es kein Auferstehn. Er erhebt sich, schliesst mit langsamer Feierlichkeit die zum Zimmer der Toten führende Tür ab, nimmt die sie schmückenden Blumen ab, verhüllt das Bild und nimmt auch hier die Blumen an sich, sie an die Brust drückend. Dann läßt er die Gardine des Fensters herab, ergreift die Tischlampe und schreitet gesenkten Hauptes auf die Ausgangstüre im Hintergrunde zu. Wenn er sie erreicht hat, öffnet und Abschied nehmend zurückblickt, fällt langsam der Vorhang. Korngold,Erich Wolfgang/Die tote Stadt